: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 31. Oktober 2007

Super Hardcore Extrem Food Sex Porno Action

Das hier ist nichts für hungrige, schwache Nerven, und auch nichts für Kinder, die ihren Frass immer noch im Fastfood holen:



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Kartoffelgratin mit 9 Schichten, Broccoli und Steinpilzen, Gruyere, Saint Ceols, Milch, Muskat, Salz und Pfeffer. So einfach, so grandios wie Sex. Ganz für mich allein. Und Iris.

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Dienstag, 30. Oktober 2007

Von 10 bis 10

Vor ein paar Wochen ist hier der bekannteste aller Bestatter zu Grabe getragen worden. Er hinterlässt Familie und ein florierendes Bestattungsunternehmen. Es ist nicht lustig, aber irgendetwas komisches muss dran sein, weil ich mich immer beim Prusten ertappe. Ein seltsamer Anlass, um über Endlichkeit nachzudenken, und darüber, dass man besser das Geld ausgibt, bevor man zu alt, grau und krank ist.



Es stimmt zwar, dass das letzte Hemd keine funktionalen Taschen hat, aber wir selbst sind so ein Beutel, in den es zu Lebzeiten zu füllen gilt, was möglich ist; dann kann man tatsächlich etwas mitnehmen, und sei es nur eine angenehmere Überraschung auf dem Seziertisch, wenn man dereinst willkommene Abwechslung mit einem Magen voller Trüffelravioli in Butterschaum bietet, wenn die Magendecke angehoben wird, bevor der nächste Patient mit Diabetikerkost oder gar einer Zirrhose aufwartet, die auch nichts beitrug, als der fallende Blumentopf einschlug.



Dann kommt die Sonne am nächsten Morgen heraus, und schon weicht der Gedanke ans Vermachen den Plänen des Tuns, wenn das Wetter hält, schmilzt da oben wieder der Schnee, und man könnte noch schnell für ein paar Tage hinüber, wo es noch wärmer ist und nie wirklich kalt wird; vielleicht ist auch das Stilfser Joch noch geöffnet, und die Olivenölvorräte könnten eine Aufstockung brauchen.

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Dienstag, 23. Oktober 2007

Henkersmahl

Ein Galette Blanc, innen weiss wie die unschuld und aussen mit allen Butterwassern gewaschen, bevor es zurückgeht in die Hölle der Munich Area, die unangenehmer ist als die glühend heisse Innenseite der Pfanne.



Seit einer Woche versuche ich in München, schnel mal zum Bahnhof zu fahren und die neue World of Interiors zu kaufen, seit einer Woche klappt das nicht, wegen nicht eingehaltener Absprachen, Vergesslichkeit und anderen asozialen Verhaltensweisen. Und dass ich jetzt, sofort nach München muss, weiss ich auch erst seit 10 Minuten. Leb wohl, schönes Buch von Jose Samarago, heute Nacht erst sehen wir uns wieder. Und all das nur wegen diesem Gschleaf.

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Montag, 22. Oktober 2007

Es geht auch ohne 68er-Rituale

Gewisse Kollegen (überhaupt ein schönes alter Wort aus der Wirtschaft wie sie mal früher war, Kollegen) üben sich in schon fast kulturrevolutionärer Selbstkritik. Statt hier jetzt einzugestehen, dass ich aus meinem grossen Kronleuchter im Bad 4 Glühbirnen rausgedreht habe und die restlichen Kronleuchter mit ihren, Moment, 6, 14, 19, 27, 32, dadada, zusammen 48 nein halt 51 Birnen praktisch nicht genutzt werden, weil ich auf halber Raumhöhe die eigentlich benutzte Beleuchtung aus einer Kombination aus ca. 30 Kerzenhaltern und diversen Stehlampen mit farblich wärmenden Schirmen und Energiesparlampen entzünde, und damit für die etwas grösseren Raumverhältnisse hier im Stadtpalast wirklich nur bei Festlichkeiten mehr Strom als als ein mittelständisches Unternehmen verbrauche - reden wir über grünes Essen und Nachhaltigkeit:



Ich gehe zu Fuss zum Wochenmarkt, kaufe mein Essen nur dort und soweit möglich auch nur aus dem ortsnahen, biologischen Eigenanbau, mein Käse kommt ebenfalls aus biologischer Produktion, weshalb ich natürlich zu den Originalen mit netter Tierhaltung und nicht zu den Produkten der Multis greife, und die einzige Sünde in dem obigen Kontext sind die türkischen Paprika. Eier, Mehl und Salz des Teigs, Mangold, Zwiebeln, Champignons, Schmand, und Gewürze der Füllung meiner etwas zu eirig und reichlich obszön gewordenen Galettes Vert sind allesamt von hier, nur der Safran kommt natürlich aus Spanien, der Parmesan aus Italien und der Pfeffer aus Indien, so war das aber schon immer, das ging schon zur Zeit der Segelschiffe und Saumpfade so. Derartige Strecken fahre ich mit dem Auto - und nie mit der Bahn oder öffentlichen Verkehrsmitteln, bleibe dadurch an Seele und Leib gesund und und brauche deshalb auch kaum was aus den Apotheken. Die meisten mich umgebenden Gegenstände sind gebraucht gekauft oder, siehe die obige Platte, der Familie mit Gewalt oder List entrissen entliehen.

eigentlich wollte ich ja nur erwähnen, dass ich mir - gebraucht - eine Kamera gekauft habe, die ich eigentliuch weder brauche noch wollte, aber sie hat eine voreinstellung extra für das ablichten von essen, und um das vorzuführen, entstand das obige Bild.

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Mittwoch, 17. Oktober 2007

Frühstück bei D.

Hätte Truman Capote das Pech gehabt, nicht in New York, sondern in München zu schreiben, würde ihn heute keiner mehr kennen. Denn damals gab es in München noch keine Dependance von Tiffany, Holy Golightly hätte mit ihrem Lebenswandel in Kapitel 2 den Staatsschutz auf den Plan gerufen, und zum Frühstück hätte jeder Lektor des Verlages empfohlen, doch, wenn dann, bitte gleich zu Dallmayr zu gehen. Frühstück bei Dallmayr hätte das Buch dann geheissen, und die Kulturtotalitaristen der deutschen Fäuletons hätten die Nase gerümpft und darauf verwiesen, dass ihre protegierten, triefnasigen Gefühlsduselchen die wahre Tiefe hätte, die Capote zwingend abginge, was man schon am Titel erkennen könne - der dann auch das einzige gewesen wäre, was sie nach Deutscher Kulturtotalitaristen Altem Herkommen gelesen hätten. Das Buch wäre ein mittelprächtiger Misserfolg gewesen, Capote wäre nach Berlin gegangen und hätte in seiner Vorneuköllner Bruchbude an der Castingallee existenziellen Müll geschrieben, die Kritiker hätten ihn gelobt und nach dem dritten Buch mit 50 verkauften Exemplaren vergessen.



Dabei ist Dallmayr ein wirklich reizender Ort. In einigen weniger guten Tagen - Magisterarbeit etwa - erkannte man meinen Zustand an der Menge des angehäuften Dallmayr-Tees in meiner Küche. Je übler meine Laune, je grösser der Durchhänger, desto öfter trieb es mich in diesen Tempel des Genusses, vollgestopft mit dem Fleisch des besten Westens, in Chanel und Loden-Frey, behängt mit schweren, weissen Tüten, und den feinen, mit spitzen Fingern Mitbringsel tragenden Asiatinnen, bei denen die grosse Halle mit ihren Spitzbögen längst zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört, statt an meinen kargen Rechner. Ein paar Jahre später hatte ich gleich um die Ecke mit einem wirklich üblen Startup und unbelehrbaren Gründern zu tun, die durchaus die Blaupause für heutige Web2.Nullchecker hätten sein können - da wuchsen meine Teebestände wieder kurz, aber dramatisch an. Was für andere Gestalten dieser schwarzen Tage der teure Rotz der Tanke gegenüber war, war für mich dank der Nähe der Gang zum Dallmayr - während, auch das soll nicht vergessen werden, die Gründer den Prakti zum Burgerbrater schickten, bis der einem Kampfradler zum Opfer fiel. Dallmayr ist also nachweislich in jeder Hinsicht gesünder, wenngleich, siehe oben, für Literaten mit Gefallsucht gefährlich.



Vorgestern, gestern, heute, morgen und übermorgen sind wieder so Tage und Nächte, die mich sprachlos vor der Dummheit des Menschen erstarren lassen, und nein, es macht keinen Spass, nach der Gesellschafterversammlung das Gebäude unter Observation zu verlassen, weil man instant und kollektiv Hausverbot bekommt für freche Wahrheiten, die die Haifische den Herrn Initiatoren verabreichen, während unten zufällig "jemand" das ein oder andere Haifischtransportmittel mit einem spitzen Gegenstand verziert hat, Signaturen der Gier und Vorgeschmack auf Harpunen, die man nicht zwingend von der falschen Seite erleben möchte. Da sind wir wieder in der Munich Area, da wird mit Gewalt gegen Dingen signalisiert, dass der Zeitpunkt der Gewalt gegen Menschen und andere Haifische nicht fern ist, und selbst, wenn ich dann wie heute unten bleibe und aufpasse, ist das auf einen ausgerichtete Kameraarsenal nicht wirklich ein Quell der reinen Freude. Ich bin nun sicher oft aufgezeichnet in den tiefen Datenbanken des grossen Ganoven, äusserlich feixend und in die Kamera winkend - ich grüsse meine Oma, die natürlich wie immer recht hatte, als sie sagte, als Vermieter lebt man gut genug, wozu soll man sich noch anderweitig anstrengen? - aber innerlich bin ich schon wieder auf dem Radl der Sekretärin, und fahre vom Büro zum Dallmayr, um mich mit Tee, genauer den Sorten No. 3 und 17, zu beschenken. Den anderen bringe ich natürlich auch was mit. Vom Burgerbrater.

Es wird Zeit, dass ich mein nächstes Buch schreibe.

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