: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 2. Mai 2007

Der Niedergang der deutschen Pharmaindustrie

an meinem eigenen Beispiel geht so. Am Tag der Abreise hatte ich Asthma, Heuschnupfen, in der Folge auch noch eine massive Grippe, Verdacht auf Lungenentzündung und durch den miesen Allgemeinzustand auch noch massive Zahnschmerzen, wenn ich offen fuhr. Am Tag davor hatte ich es zu Fuss zweimal durch die Stadt geschafft und war einmal die Treppen hochgekommen, ohne zwischendrin eine Pause einzulegen. Am ersten Tag der Reise kippte ich in mich so hinein:

ca. 12 Stösse Chromohexal Bronchienspray, immer wenn es akut war - es war eigentlich immer akut
4 Stück Ceterizin - praktisch wirkungslos und eben deshalb keine Überdosis
4 Stück Grippocaps - lieber an Überdosis sterben als zu Tode husten
3 Ibuprofen 400 mg - die erste war prophylaktisch, die anderen waren lebensrettend

Ich war früher mal Profifahrer, ich nahm wenig befahrene Strecken, und wenigstens trinke ich keinen Alkohol und nehme keine Drogen. Ich kam ohne andere Probleme gut an, und ich fühlte mich zwar weiterhin krank, aber auch - irgendwie luftig. Was überraschend war, angesichts des Umstandes, dass mein Körper durch das Gejapse ziemlich aufgequollen war. Muss was mit der Menge zu tun haben.
Nach 10 Tagen Italien und ohne Pollen, die mir Probleme verursachen, nehme ich:

1 Ibuprofen 200 mg prophylaktisch für den Zugwind und
1 Grippocaps, auch nur wegen der Sicherheit.

Ich fühle mich immer noch luftig, aber anders luftig. Ich fresse wie ein Scheunendrescher, und habe dennoch 2 Kilo abgenommen. Italien kann ich zur inneren und äusseren Anwendung also wärmstens empfehlen, zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Auswanderer und die Leute, die BWL schmeissen, um Kunstgeschichte zu studieren. Und die Pharmajungs, die bei einem ihrer besten Kunden in 10 Tagen 90% Umsatzrückgang verzeichnet haben.

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Unbedingt merken:

Bergpesto a la kleine Trattoria in winzigem Kaff bei Montebello: Olivenöl, wenig Knoblauch, viel Grana Padano, und dann: Schnittlauch, Rucola, Rosmarin und normalen Lauch, dazu geriebene Pinienkerne.

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Peppones Erben

Das also ist der 1. Mai in Italien, dem Land mit der grössten kommunistischen Partei Westeuropas. Ein Feiertag wie jeder andere auch. Demos so leer wie Kirchen.



Bemerkenswert: Für Schwarzafrikaner, die hier in Italien wenig zu lachen haben, ist es eher ein Tag der ethnischen Selbstfindung. Aber sie sind wenigstens präsent. Italiener selbst kommen lieber mit dem Rad. Weil Auto, das wäre nach den Stunden an den Fässern keine gute Idee.



Und dann ist da das Pärchen, das ein so gar nicht in die Kirche passte. Er war ein Stier von einem Mann, ein echter Peppone, und sie war klein, drall und so rund, dass alle paar Schritte das zu enge Shirt über die Hüften über den Bauchnabel rutschte. So gingen sie in der Franziskanerkirche vor zum Altar, am Mönch vorbei, angesichts dessen das Mädchen das Shirt so weit runter zog, dass es um die Brustwarzen zu platzen drohte, etwas kicherte, und dann vorne am Seitenaltar...

nichts kommunistisches tat. Kein Sakrileg, nichts. Sie zündeten zusammen eine Kerze an - vielleicht für den Nachwuchs? - und gingen wieder. Sonst nichts, am Ehrentag des Sozialismus. Am Abend dann war Massenandrang bei den Take Aways.



Feiertag eben. Irgend so ein Feiertag. Dass ausgerechnet Italien die volle Ladung Globalisierung durch Schuh- und Textilimporte aus China abbekommt, dass die neue Regierung auch weiterwurschtelt und Berlusconi immer noch in Freiheit ist, all das scheint kein Thema zu sein. Auch nicht am 1. Mai.

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