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Dienstag, 8. Juni 2010
Am Strand nach dem Regen
Drüben am Ostufer räumen kleine Männer in Orange gerade die Reste des Wochenendes weg: Ein paar unvermeidliche Flaschen, die verkohlten Stümpfe eines Feuers, das einen Loch in den Kurrasen gebrannt hat. Langschläfer werden gar nicht bemerken, dass sich hier jemand gekümmert hat, so zeitig und schnell wird alles wieder fpr diejenigen bereit gemacht, die hier sind und nach dem Wochenende nicht wieder weg müssen.
Verschwunden wie der Müll ist auch das Unwetter der vergangenen Nacht, in den Blaubergen und auf den Bergesspitzen quellt eher harmloses Gewölk, aber niemand muss mehr einen Regenschirm bei sich tragen. Trotz der Schauer ist der Pegel an der Mangfall nach unten gegangenl, der Uferweg ist wieder ohne längere Wasserstrecken zu begehen.
Und so kommen sie gleich wieder hervor, die Rentner und die anderen, die nicht arbeiten, und dabei recht frisch aussehen. Gut erholt, würde man vielleicht sagen, wenn sie etwas hätten, von dem sie sich erholen müssten. Man will ja keinem Unrecht tun, vielleicht arbeiten sie ab und an auch hart und verwalten irgendwelche Etats und Posten, aber so genau weiss das keiner, es könnte so sein, oder auch anders. Heute jedenfalls ist Strand.
Ein erstes, obszön kitschiges Blau bricht durch die Wolken, und der Sonnenschein durchwirkt die Luft über die Tal, die klarer und reiner kaum sein könnte. Pollen, Abgase, Feinstaub, Tagestouristen, das alles hat der Regen fortgewaschen, und je weiter man geht, desto einsamer wird man. Ab und an kommt ein Hund vorbei und ein Herrchen; ein Airdale Terrier ist so weit vorgelaufen, dass er sich ein paar Minuten lang streicheln lassen kann, bis sein Halter forschen Schritts auftaucht und, sobald er ihn sieht, wieder zu trödeln beginnt.
Am Nordufer ist der See bis jetzt für alle da, und das ist ebenso schön wie gefährlich; schön, weil sich nicht alles auf wenigen Flächen zusammendrängelt, wie unten in Tegernsee, und gefährlich, weil es zum Nucleus der "Aufwertung" des Ortes zu werden droht. Im Dorfzentrum sind immer noch genug hässliche und unverkaufte Investorenprojekte, die mit der kürzeren Fahrzeit nach München hausieren, und eben der relativ unentdeckten Lage am See.
Der Mensch ist mitunter gnadenlos dumm. Auf den Markt kommt hier so gut wie nichts, und ohnehin würde in Zeiten wie diesen niemand etwas verkaufen. Aber trotzdem denken manche, dass mit jedem Anstieg der Preise auch ihre Liegenschaft teurer wird, und mit jedem Luxusobjekt der Wert ihres eigenen Besitzes auch etwas steigt. Niemand hat davon etwas, das Haus ist kein Sparbrief und keiner nimmt darauf Schulden auf. Und dennoch. Man möchte den See behalten, und mehr besitzen. Ich glaube nicht, dass beides gehen wird.
Verschwunden wie der Müll ist auch das Unwetter der vergangenen Nacht, in den Blaubergen und auf den Bergesspitzen quellt eher harmloses Gewölk, aber niemand muss mehr einen Regenschirm bei sich tragen. Trotz der Schauer ist der Pegel an der Mangfall nach unten gegangenl, der Uferweg ist wieder ohne längere Wasserstrecken zu begehen.
Und so kommen sie gleich wieder hervor, die Rentner und die anderen, die nicht arbeiten, und dabei recht frisch aussehen. Gut erholt, würde man vielleicht sagen, wenn sie etwas hätten, von dem sie sich erholen müssten. Man will ja keinem Unrecht tun, vielleicht arbeiten sie ab und an auch hart und verwalten irgendwelche Etats und Posten, aber so genau weiss das keiner, es könnte so sein, oder auch anders. Heute jedenfalls ist Strand.
Ein erstes, obszön kitschiges Blau bricht durch die Wolken, und der Sonnenschein durchwirkt die Luft über die Tal, die klarer und reiner kaum sein könnte. Pollen, Abgase, Feinstaub, Tagestouristen, das alles hat der Regen fortgewaschen, und je weiter man geht, desto einsamer wird man. Ab und an kommt ein Hund vorbei und ein Herrchen; ein Airdale Terrier ist so weit vorgelaufen, dass er sich ein paar Minuten lang streicheln lassen kann, bis sein Halter forschen Schritts auftaucht und, sobald er ihn sieht, wieder zu trödeln beginnt.
Am Nordufer ist der See bis jetzt für alle da, und das ist ebenso schön wie gefährlich; schön, weil sich nicht alles auf wenigen Flächen zusammendrängelt, wie unten in Tegernsee, und gefährlich, weil es zum Nucleus der "Aufwertung" des Ortes zu werden droht. Im Dorfzentrum sind immer noch genug hässliche und unverkaufte Investorenprojekte, die mit der kürzeren Fahrzeit nach München hausieren, und eben der relativ unentdeckten Lage am See.
Der Mensch ist mitunter gnadenlos dumm. Auf den Markt kommt hier so gut wie nichts, und ohnehin würde in Zeiten wie diesen niemand etwas verkaufen. Aber trotzdem denken manche, dass mit jedem Anstieg der Preise auch ihre Liegenschaft teurer wird, und mit jedem Luxusobjekt der Wert ihres eigenen Besitzes auch etwas steigt. Niemand hat davon etwas, das Haus ist kein Sparbrief und keiner nimmt darauf Schulden auf. Und dennoch. Man möchte den See behalten, und mehr besitzen. Ich glaube nicht, dass beides gehen wird.
donalphons, 01:16h
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