: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 5. Juni 2010

Sommerfrische

Der Uferweg ist teilweise noch knöchelhoch überschwemmt, Bänke, Pavillons und Kurpromenaden in den Fluten verschwunden, die Mangfall ist ein reissender Strom nach all den Regenfällen bis in diese Nacht. Aber wie durch einen Zauber sind die Wolken verschwunden, und der Rest der Landschaft tut, als sei es nie anders gewesen und natürlich Sommer, ja was denn sonst. Die letzten Wolken in den Bergen sind nur aus Dekorationsgrümden dort, und der See gibt sich alle Mühe, als einer der schönsten Flecken der Erde zu erscheinen.



Grossbild

Die Hautkrebsrate, erzählt meine Mutter auf der Anreise, sei übrigens auch nirgendwo so hoch wie in diesem Landkreis; die Bewohner seien viel zu oft draussen und glaubten, sie wären resistent, aber sie sind es nicht, und dann sterben eben manche recht unschön. Heute Abend ist in Bad Wiessee ein Sommerspektakel, an dem teilzunehmen ich verzichte, aber es soll ausverkauft sein, und ganz München, hört man, ist auch ins kleine Tal gekommen. Lautes Gebrumme auf der Strasse, aber ich nutze die Gelegenheit, eine Art Kellerfund zu machen und die verstaubte, aber gut eingeölte Raubkatze mit den zwei Rädern ein wenig über Feldwege zu scheuchen. Hüfthoch stehen Gras und Blumen auf den Wiesen, nach 10 Kilometern habe ich mehr als ein kleines Problem mit dem Heuschnupfen, aber schön ist es. Sehr schön. Euroabsturz? Ungarische Staatspleite? Von mir aus, ich brauche gerade nicht recht viel mehr. Unten ist der Wochenmarkt, da hole ich felsbrockengrosses Quarkgebäck mit Kirschen, oben kühlt ein leichter Wind, denn es ist heiss heute, wirklich Sommer, so wie er sein soll.



Vielleicht packe ich morgen auch das Faltboot aus, nur probeweise natürlich, denn ein Rollwägelchen habe ich nicht dabei, oder ich gehe endlich, endlich mal wieder auf den Berg - zuerst der Heuschnupfen, dann das Wetter, jetzt die Chance, es wieder zu tun. Ich war dieses Frühjahr so oft unterwegs; es ist schon, wieder hier zu sein. Zumindest bis zu den nächsten Regenfluten. Montags soll es soweit sein.

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Noch schnell Teekannen und Roadster kaufen

Es macht den Anschein, als gingen die guten Tage des britischen Einkaufs bald zu Ende: Auch wenn die Briten immer noch in einer einzigartig beschissenen Lage sind, rechtfertigt nur noch wenig Kurse von mehr als 90 Pence für den Euro.

Da haben wir einmal die fette Bombe Ungarns, wo man wohl ein paar Dinge versteckt hatte, die Einfluss auf Carry Trades in Euro und Forint mit dem Schweizer Franken haben dürften - und damit auch keine guten Zeiten mehr für Brockenhauseinkäufe. Wenn die schon über Staatspleite und Umschuldung reden, wird das bitter für österreichische, italienische und deutsche Banken.

Und dann haben wir da noch eine hübsche Aufarbeitung der deutschen Banken und ihrer Besitztümer in anderer Pleiteherren Länder. Ein Blick, und man weiss, warum die spanische Krise auch eine deutsche Krise ist. Dito Portugal, Italien und Irland.

Ich denke, es ist in den USA und bei den Briten nochmal schlimmer, aber der Euro ist ganz klar überbewertet, und bevor er nicht auf 1,05 Dollar ist, würde ich mir keinen Gedanken machen, aber solange dennoch die Schweiz meiden, die sich was zur unmöglichen Abwertung ihrer Währung wird einfallen lassen müssen, wenn die Ungarn jetzt wie blöd Franken kaufen und jeder raus aus dem Euro will.

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