: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 8. März 2011

Adel war gestern

Österreichische Familienstiftung ist heute. Wer wirklich reich scheinen will, richtet sich bald so etwas ein. It oozes old money, würden die Briten sagen. Es riecht nach dreistem Geschäftsmodell, sage ich in der FAZ.

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An Donau und Themse

Bei der ersten Graphik fehlt ein Kringel um ein Elendsland namens United Kingdom. Das grosse Drama ist natürlich der Umstand, dass die ganze EU nur durch Gelddruckerei am Leben erhalten wird; das kleine Drama aber der Umstand, dass ich dienstlich nach England fahre und einen Eurokurs von 0,86 für das Pfund als wenig erbaulich empfinde. Denn die Briten sind die Griechen des Nordens, und sollten längst mal wieder ein schlechteres Rating bekommen. Und mit Parität zum Euro würde auch das Einkaufen rund um den Tweed Run mehr Freude bereiten.



Vor der Fahrt hat das Schicksal natürlich erst einmal die Restaurierung eines angemessenen Transportmittels gesetzt, wobei jetzt schon klar ist, was für ein Elend mich da erwartet: Räder kann man schlecht in Flugzeugen ohne Verpackung mitnehmen, die Verpackung wiederum kann man nirgendwo unterbringen, die Bahn hat zwar ein Angebot nach London, aber keine Radmitnahmemöglichkeit, sagt das Internet. Und mit dem Auto möchte ich nur ungern fahren. Das wird alles noch unerfreulich, und vielleicht würde ich mir noch wünschen, ich wäre daheim geblieben und hätte da weitergemacht, wo die Überraschungen nicht nur unerfreulich sind. Denn im Hinterhaus gibt es zwar einen ekligen Kostenvoranschlag, der gleich mal um 150% nach oben schnellte, aber auch gleich ein Problem und einen Kostenfaktor weniger: Der Gang hat unter dem Plastik eine solide Basis, aus der man mit einfachsten Mitteln wie Besen und Wasser viel machen kann.



Das ist das Schöne bei wirklich alten Häusern: Manche Überraschungen sind nicht nur komplett schlecht. Auch die Treppe, hat sich gezeigt, ist mit einer Handvoll Euro wieder in guten Stand zu versetzen. Das sind die Lichtblicke in Momenten, da die Kosten mal eben um den Gegenwert einer Sammlung älterer Bentleys nach oben schnellen. Die Alternative wäre eine zynisch berechnete Kleinsanierung; wenn im November G8 und G9 ohne Bundeswehr und Zivildienst gleichzeitig hier einfallen, könnte man vermutlich auch die Holzlegen vermieten. Die Strasse runter wird jetzt schon mit 30% Aufschlag neu vermietet; Inflation ist bei uns kein Gerede, sondern Untertreibung. Und wenn ich die Preise von 2009 schon für irrsinnig gehalten habe, erscheinen sie jetzt wirklich billig.



Ansonsten bleibt beim stärker werdenden Heuschnupfen nur der Aufenthalt im Haus bei Kuchen und Musik. Eigentlich sollte es ja Ende Februar mit dem Umbau losgehen. Alles zusammen nicht gerade ideale Voraussetzungen für das Beibehalten einer guten Figur. Morgen werde ich dann erst mal Putzen. Muss auch mal sein. Und arbeiten. Und hiier nicht sagen, was ich verdiene - im Vergleich zum normalen, qualifizierten Arbeiter bei der Autofabrik, der einfach mal so 8000 Euro Gratifikation nebenbei bekommt, stellt sich schon die Frage, ob man wirklich studieren sollte. Positiver Nebeneffekt solche Bevorzugungen: Ich kann mehr Miete verlangen. Die haben die besseren Jobs, wir aber die besseren Quadratmeter.

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