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Sonntag, 3. August 2014
Und hier
Ich mag ja Perlenketten und andere schätzen sie auch - manche sogar so sehr, dass sie rabiat werden:
Denn, indem sie das Kabinett der Degenfeld durchstöberte, fand sie nicht nur alle die Liebesbriefchen des Kurfürsten, sondern auch all die Schmucksachen, die er ihr geschenkt hatte. Das versetzte sie in eine Wut und sie ließ mich und meine Schwester rufen. Die Degenfeld hatte ihrerseits den Kurfürsten benachrichtigen lassen, und als wir eintrafen, erblickten wir einen ganz außergewöhnlichen Auftritt. Der Kurfürst stand vor seiner Geliebten, um die Schläge abzuwehren, die sie von seiner Gemahlin hätte bekommen können, die Kurfürstin ging im Zimmer hin und her und hatte alle Schmucksachen der Degenfeld in den Händen. Voll Zorn kam sie auf uns zu und schrie: Prinzessinnen, schaut her, das alles ist der Lohn der Hure, das alles ist nicht für mich bestimmt. Als der Kurfürst ihr sagte, sie solle die Juwelen derjenigen, der sie gehörten, zurückgeben, warf sie alles durchs Zimmer und kreischte: Wenn sie mir nicht gehören sollen, nun dann sind sie da, und da, und hier!
Man kann es natürlich auch übertreiben mit der Raffgier, besonders, wenn man Schmuck an einer Frau zu teuer verkaufen will. Es gibt da den ein oder anderen Vielanbieter, den ich verdächtige, hin und wieder selbst die Preise nach oben zu treiben, und mittlerweile sorgen solche Verhaltensweisen dafür, dass Gemälde, so sie beim ersten Mal teuer verkauft wurden, beim zweiten oder gar dritten Mal generell sehr kritisch gesehen werden. Regelmässig gehen daher die Preise nach unten, denn die Käufer sind misstrauisch und möchten nicht zu Höchstpreisen ausgeplündert werden. Sprich, Internet verlangt ein ganz anderes Raff und Kaufverhalten, alte Fallstricke kommen im neuen Gewand daher, und hier nicht und hier nicht - aber jetzt.
Manche Händler wissen das und lassen Monate vergehen, bevor sie Gemälde erneut bringen, aber diese Dame war dann doch zu aufällig und irgendwie wollten nur noch ein paar Leute mitbieten. Im Verhältnis Alter zu Kosten ein ungewöhnlich gutes Geschäft, denn die Dame ist von 1690, und die zwei, drei Generationen zu meinem Hauptjagdgebiet machen Bilder sehr viel seltener.
Es fand sich übrigens auch recht schnell ein Platz. Und hier noch einer, und hier, und hier.
Denn, indem sie das Kabinett der Degenfeld durchstöberte, fand sie nicht nur alle die Liebesbriefchen des Kurfürsten, sondern auch all die Schmucksachen, die er ihr geschenkt hatte. Das versetzte sie in eine Wut und sie ließ mich und meine Schwester rufen. Die Degenfeld hatte ihrerseits den Kurfürsten benachrichtigen lassen, und als wir eintrafen, erblickten wir einen ganz außergewöhnlichen Auftritt. Der Kurfürst stand vor seiner Geliebten, um die Schläge abzuwehren, die sie von seiner Gemahlin hätte bekommen können, die Kurfürstin ging im Zimmer hin und her und hatte alle Schmucksachen der Degenfeld in den Händen. Voll Zorn kam sie auf uns zu und schrie: Prinzessinnen, schaut her, das alles ist der Lohn der Hure, das alles ist nicht für mich bestimmt. Als der Kurfürst ihr sagte, sie solle die Juwelen derjenigen, der sie gehörten, zurückgeben, warf sie alles durchs Zimmer und kreischte: Wenn sie mir nicht gehören sollen, nun dann sind sie da, und da, und hier!
Man kann es natürlich auch übertreiben mit der Raffgier, besonders, wenn man Schmuck an einer Frau zu teuer verkaufen will. Es gibt da den ein oder anderen Vielanbieter, den ich verdächtige, hin und wieder selbst die Preise nach oben zu treiben, und mittlerweile sorgen solche Verhaltensweisen dafür, dass Gemälde, so sie beim ersten Mal teuer verkauft wurden, beim zweiten oder gar dritten Mal generell sehr kritisch gesehen werden. Regelmässig gehen daher die Preise nach unten, denn die Käufer sind misstrauisch und möchten nicht zu Höchstpreisen ausgeplündert werden. Sprich, Internet verlangt ein ganz anderes Raff und Kaufverhalten, alte Fallstricke kommen im neuen Gewand daher, und hier nicht und hier nicht - aber jetzt.
Manche Händler wissen das und lassen Monate vergehen, bevor sie Gemälde erneut bringen, aber diese Dame war dann doch zu aufällig und irgendwie wollten nur noch ein paar Leute mitbieten. Im Verhältnis Alter zu Kosten ein ungewöhnlich gutes Geschäft, denn die Dame ist von 1690, und die zwei, drei Generationen zu meinem Hauptjagdgebiet machen Bilder sehr viel seltener.
Es fand sich übrigens auch recht schnell ein Platz. Und hier noch einer, und hier, und hier.
donalphons, 22:09h
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