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Sonntag, 8. Februar 2015
Die geliehenen Privilegien
Momentan gibt es wieder Debatten um die Profiblogs - oder was sich dafür hält, denn die organisierte Schleichwerbung, die mehr oder weniger ehemalige Grössen da so betreiben, bei den Siffbereichen Auto, Mode, Kosmetik und Reisen, ist jetzt auch nicht professioneller als Taschendiebstahl - und nein, dass es sowas gibt, freut mich auch nicht. Es hat halt sehr oft was von "Ich mache das, weil ich keine andere Option und für alles andere nicht gut genug bin." Die selbst gestaltete Unterschicht noch unter der Yellow Press.
Entsprechend lausig ist dann natürlich das erzielbare Einkommen - wobei man bedenken muss, dass die betreffenden Tester und sonstigen Zäpfchen der Wirtschaft natürlich auch ab und zu eingeladen und indirekt bestochen werden, in einer Art, die sich vom traditionellen Journalismus eher nach oben hin unterscheidet. Das heisst, solche Figuren haben dann ein paar Tage den Luxus, den ihnen das sie schmierende Unternehmen bietet. Und dann wieder das, was sie sonst so haben - eine stinkende kleinwohnung in Berlin und die suche nach dem billigsten Chinakocher. Um mal die Rechnung aufzumachen: Wenn man pro Monat tausend Euro Fixkosten hat und davon, sagen wir mal, zehn Tage kostenlos fressen kann, kriegt man die letzten zwanzig Tage auch mit fünfhundert Euro rum. Die Firmen sind natürlich auch nicht dumm und wissen, was für billige Hungerleider sie da einkaufen - und dass sie von ihnen total abhängig sind.
Dass die Debatte gerade hohkocht, hat auch etwas mit Youtube zu tun - das ist ein ganz anderes Universum mit ganz anderen Stars, und soweit ich das sehe, hat es keines der alten Mietmäuler geschafft, dort Fuss zu fassen. Die sogenannten Profis sind auf einem nicht mehr expandierenden Markt unterwegs, und haben selbst auch keine Möglichkeit, das zu ändern, weil die Jugend längst woanders ist. Gleichzeitig sin sie aber zemlich verbrannt und bei den klassischen Medien nach dieses Stunts nicht mehr erwünscht - dort nimmt man zwar gerne Anzeigen, aber nicht die Frettchen mit reinem Eigeninteresse. So sehen Sackgassen aus. Und diejenigen, von denen sie gehalten werden, scheinen auch kein Interesse haben, sie einzukaufen. Ich hatte vorletzte Woche Kontakt mit jemandem aus dem Tourismusgewerbe - die suchen Inhalte. Aber die sollen sich unterscheiden und Besonderheiten präsentieren. Dazu muss man Hand in Hand arbeiten. So ein Blogger in Berlin hilft da auch nicht weiter.
Ich kenne Radio ja ganz gut und ich weiss auch dass man da für vorzeigbare Ergebnisse recht lang braucht. Youtube hat ein paar schnell verbrennende Stars und ganz viele die einfach nur die Kamera hinhalten. Überall ist es eng, und überall präsentieren sie sich als Stars um dann wieder in ein Dasein zu sinken, das Hartz IV mit Computer ist. Lücke im Lebenslauf. Man sollte sich keine Gedanken über das "später" machen, wenn man vielleicht nicht mehr eingeladen wird und nur noch daheim hockt und nicht zahlen kann.
Ich schaue immer nach interessanten Leuten. Ich finde sie nie unter den sog. Profis. Bei einem, dem es gerade nicht so gut ging, habe ich mal vorsichtig angefragt - er wollte dann 900 Euro für ca. 9000 Zeichen. Sowas gibt es natürlich nitunter in diesem Beruf, aber nicht von einem Typen, der nichts vorzuweisen hat, als seine Gier und den Eindruck, jetzt käme das ganz grosse Geld. Das haben wir dann bleiben lassen.Und wenn wir das tun, würde ich vielleicht nach all der Zeit bei der FAZ zu bedenken geben, dass diese unsere Entscheidung vielleicht auch vorbildhaft sein könnte.Es ist kein harter Markt, wenn einen viele wollen, man Leistung liefert und ehrlich ist, und wenn man zudem Vermögen hat, kann man auch gut damit auskommen, selbst wenn es keine Rekordlöhne sind. Aber wer das nicht hat, sollte vielleicht anders glücklich werden.
Und weniger Schande für die Bloggerei.
Entsprechend lausig ist dann natürlich das erzielbare Einkommen - wobei man bedenken muss, dass die betreffenden Tester und sonstigen Zäpfchen der Wirtschaft natürlich auch ab und zu eingeladen und indirekt bestochen werden, in einer Art, die sich vom traditionellen Journalismus eher nach oben hin unterscheidet. Das heisst, solche Figuren haben dann ein paar Tage den Luxus, den ihnen das sie schmierende Unternehmen bietet. Und dann wieder das, was sie sonst so haben - eine stinkende kleinwohnung in Berlin und die suche nach dem billigsten Chinakocher. Um mal die Rechnung aufzumachen: Wenn man pro Monat tausend Euro Fixkosten hat und davon, sagen wir mal, zehn Tage kostenlos fressen kann, kriegt man die letzten zwanzig Tage auch mit fünfhundert Euro rum. Die Firmen sind natürlich auch nicht dumm und wissen, was für billige Hungerleider sie da einkaufen - und dass sie von ihnen total abhängig sind.
Dass die Debatte gerade hohkocht, hat auch etwas mit Youtube zu tun - das ist ein ganz anderes Universum mit ganz anderen Stars, und soweit ich das sehe, hat es keines der alten Mietmäuler geschafft, dort Fuss zu fassen. Die sogenannten Profis sind auf einem nicht mehr expandierenden Markt unterwegs, und haben selbst auch keine Möglichkeit, das zu ändern, weil die Jugend längst woanders ist. Gleichzeitig sin sie aber zemlich verbrannt und bei den klassischen Medien nach dieses Stunts nicht mehr erwünscht - dort nimmt man zwar gerne Anzeigen, aber nicht die Frettchen mit reinem Eigeninteresse. So sehen Sackgassen aus. Und diejenigen, von denen sie gehalten werden, scheinen auch kein Interesse haben, sie einzukaufen. Ich hatte vorletzte Woche Kontakt mit jemandem aus dem Tourismusgewerbe - die suchen Inhalte. Aber die sollen sich unterscheiden und Besonderheiten präsentieren. Dazu muss man Hand in Hand arbeiten. So ein Blogger in Berlin hilft da auch nicht weiter.
Ich kenne Radio ja ganz gut und ich weiss auch dass man da für vorzeigbare Ergebnisse recht lang braucht. Youtube hat ein paar schnell verbrennende Stars und ganz viele die einfach nur die Kamera hinhalten. Überall ist es eng, und überall präsentieren sie sich als Stars um dann wieder in ein Dasein zu sinken, das Hartz IV mit Computer ist. Lücke im Lebenslauf. Man sollte sich keine Gedanken über das "später" machen, wenn man vielleicht nicht mehr eingeladen wird und nur noch daheim hockt und nicht zahlen kann.
Ich schaue immer nach interessanten Leuten. Ich finde sie nie unter den sog. Profis. Bei einem, dem es gerade nicht so gut ging, habe ich mal vorsichtig angefragt - er wollte dann 900 Euro für ca. 9000 Zeichen. Sowas gibt es natürlich nitunter in diesem Beruf, aber nicht von einem Typen, der nichts vorzuweisen hat, als seine Gier und den Eindruck, jetzt käme das ganz grosse Geld. Das haben wir dann bleiben lassen.Und wenn wir das tun, würde ich vielleicht nach all der Zeit bei der FAZ zu bedenken geben, dass diese unsere Entscheidung vielleicht auch vorbildhaft sein könnte.Es ist kein harter Markt, wenn einen viele wollen, man Leistung liefert und ehrlich ist, und wenn man zudem Vermögen hat, kann man auch gut damit auskommen, selbst wenn es keine Rekordlöhne sind. Aber wer das nicht hat, sollte vielleicht anders glücklich werden.
Und weniger Schande für die Bloggerei.
donalphons, 10:02h
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