: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 2. April 2016

Brixen

So also ergab es sich, dass der junge Herr wie immer sehr spät aufzubechen sich bemüssigt fühlte, und froh sein konnte, nur bis Brixen durch Eis und Schnee zu fahtren. Brixen ist recht nah, aber schon in gewisser Weise Italien. Und dann, wenn man das richtige Hotel hat, auch wieder sehr deutsch.



Der ganze spröde Charme der k.u.k.-Monarchie ist erst dann wirklich schön, wenn auf dem Domvorplatz unerwarteterweise das Rahmenprogramm des grössten Kinderskirennens stattfindet. Ein Vorgeschmack auf Apresski in Kitzbühl. Dazu Kinder. Rahmenprogramm. Das Hotel ist glücklicherweise so weit entfernt, dass nur wenig Lärm durch die alten Flügelfenster dringt.



Die Natur ist übrigens kaum weiter als in Deutschland, und meine Lunge quittiert das mit leichtem Japsen. Die Cafes sind voll, Südtirol geht es weiterhin bestens, und oben an der Grenze war auch noch nichts von neuen Befestigungen zu sehen. Überhaupz. Brixen sieht immer noch aus wie in jenen Tagen, da ich oberhalb meinen Heuschnupfen kurierte. Ein pittoreskes Museum der 60er Jahre - kein Wunder, dass die heile Welt wieder Konkunktur hat. Wobei, was heisst schon heil?



Aber am Ende gibt es einfach welche, die solche Szenen im Hotelflur schätzen, und es kann auch nicht jeder Club Med und Aida machen. Es passt schon so, wie es ist. Und es kam auch keiner und hat mich abgerübt - jene, die es gern täten, sind zurückgeblieben, jenseits der Berge. Da sind sie gut aufgehoben.

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