: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 24. Juni 2016

Die ganze Welt

Alle schauen nach Süden.

Im Süden sind die Berge und vermitteln ein Gefühl von Landschaft und Weite; sie versprechen, dass da noch etwas kommen wird, und weil es so wild und unbewohnt ist, kann man es sich einfach nehmen. Der See gehört der Allgemeinheit, es gibt ein Grundrecht, den Wald zu betreten: Hoch ist es und offen für den, der sich darauf einlassen will.



Da steht dann dieses Kind im Ausfluss des Sees und schaut in den Süden und das grenzenlose, reine Blau. Vermutlich ahnt es nicht, dass dies einer seiner besten Momente im Leben sein wird, und da hilft es ihm auch nichts, wenn es von hier kommt: Das Unbekümmerte wird schwinden. So blau wird es nicht oft sein. Etwas öfterm wenn die Eltern es in die G9 tun und es später dann vieleicht noch eine auszeit nimmt. Aber bis dahin kennt es Grenzen, Eigentumsrechte und Ansprüche, die höher als das Blau und das Eis im Strandcafe sind.

Irgendwann wird die Mutter am Strand quäken, wegen Erkältungsgefahr, aber auf dem Bild wird es immer so bleiben. Daher macht man ja solche Bilder. Damit die Zeit gefriert und das Sterben der Träume und Hoffnungen beim Betrachten kurz überwunden wird.

Ich meine das nicht melancholisch. Soweit man so sein kann, so im Besitz der Welt und der Zeit, bin ich das. Die Welt ist eine kleine Kugel im All, sie fleigt dahin, und da, wo ich bin, ist meistens die oberste Spitze, der Ort, an dem man, gesegnet mit den Möglichkeiten und 'Garantien, sein möchte. Ich habe nichts verloren, das geht so weiter. Für mich.

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