: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 3. Januar 2017

Fachgerechtes Denunzieren von Don Alphonso

Ihr, liebe Mitarbeiter von Zeit, Tagesspiegel, Tagesschau, Gender, Antifa, taz, ZDF etc. pp. könnt gerne versuchen, Medien, bei denen ich tätig bin, davon zu überzeugen, es nicht weiter zu tun. Das ist vielleicht nicht fein, aber grundsätzlich spricht nicht viel dagegen, wenn es sauber gemacht wird. Trotzdem würde ich zu einigen Überlegungen raten wollen:

1. Ich bin meistens nicht die schlechte Nachricht, sondern nur ihr Überbringer. Klagen ändert nichts an den grundlegenden Problemen.

2. Wenn ich selbst eine schlechte Nachricht bin, passe ich genau auf, dass ich nicht angreifbar bin. Ich rede dann vorher mit den Verantwortlichen und Juristen, damit alles wasserdicht ist. Je härter der Text, desto genauer die Vorbereitung.

3. Ich bin ein Freund der freien Rede und wenn jemand mit Gewalttaten an mir droht, aber ansonsten klug argumentiert, höre ich auch zu. Ich höre zu, wenn man mich direkt anspricht. Wenn man aber versucht, mit meinem Arbeitgeber über mich zu reden, schaue ich mir auch den Arbeitgeber der anderen an. Nur so. Man weiss ja nie. Und wenn es eng wird, suche ich natürlich nicht nur die prekären, anonymen Antifas raus, sondern die greifbaren, nicht anonymen Tagesschaumitarbeiter.

4. Ich habe fast immer den Screenshot und eine Liste. Also bitte erst denken, dann schreiben. Und wer glaubt, dass bei uns jemand die Mentions checkt - naja, träumt weiter.

5. Um meinen Vertrag bei der FAZ zu verlängern, habe ich 4 lukrativere Angebote abgelehnt . Es gibt immer mal wieder Reibereien, aber im Grunde meines Herzens bin ich wirklich gern dort. Aus eigener Entscheidung und nicht, weil ich andernorts nicht das Gleiche machen könnte.

6. Es haben schon wirklich viele versucht. Leute, die dachten, sie hätten bei Schirrmacher ein Bombenstanding, Leute, die dachten, sie seien relevant, Leute, die Dutzende aufgehetzte Professoeren und geschmierte Studien mitbrachten, und auch einige, die dachten, sie wären unangreifbar. Es gibt kaum einen Tag, da nicht jemand öffentlich der Meinung ist, ich sollte entlassen werden - und je prekärer, desto mieser. Nur die wengsten davon hatten eine Ahnung von den wahren Verhältnissen in der Zeitung, und ich werde das auch keinem auf die Nase binden. Es hat aber einige gegeben, die es nachher bitter bedauern mussten. Es ist eine kleine Welt, diese Medien und speziell der Bereich, in dem ich bin. Man sollte die Gegner jedenfalls gut wählen. Eine der abgelehnten Stellen hätte mich übrigens zum Entscheider über einige Leute gemacht, die so etwas versucht haben, nur mal so erwähnt...

7. Ich musste letztlich fast nie juristische Wege beschreiten - auf das eine Mal, da ich das tun musste, kamem 5 grössere Versuche, meine Anstellung mit Anwälten zu beenden. Darunter übrigens auch Leute, die einerseits eine falsche eidesstattliche Erklärung abgegeben hätten, und andererseits immer noch als Vorreiter des freien Netzes gelten und sogar die digitale Charta unterschrieben haben - kommt mir also bitte nicht mit der Solidarität unter Netzbewohnern, das war 2003. 2017 behalte ich mir bei groben Persönlichkeitsrechtsverletzungen und Straftaten den unangekündigten juristischen Erstschlag vor, und die ersten Tage des Jahres bestätigen mich in der Meinung, dass stetige Nachsicht wenig bringt. Das ist für mich leichter, als lange im Netz bdarüber zu diskutieren. Und einige Leute scheinen es wirklich darauf anzulegen. Keine Ahnung, warum.

8. Manche halten mich für einen sehr unangenehmen Gegner. Sie haben Recht.

Denunzianten leben manchmal eben gefährlich, speziell, wenn sie nicht viel denken.

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