: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 21. Januar 2016

Gut, besser, zynisch

Ich habe bei der FAZ aufgeschrieben, was man bei Kampagnen bedenken muss: Sie wirken nur, wenn man ein grosses Unrecht einer kleinen Gruppe unterstellen kann. Vom aufgeklärten Gesindel des Netzes sollte man Hexenjagden lernen und nicht auf Einsicht hoffen.

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Mittwoch, 20. Januar 2016

Kleine Freuden am Wegesrand

Ich glaube, ich werde ein paar erfreuliche Stunden haben, in diesen durchgängig unerfreulichen Zeiten. Früher war sicher nicht alles besser, aber irgendwie war es leichter, das Unschöne zu ignorieren.



Ja, ich kaufe Bücher auh mal nach dem Umschlag. Das ist zumeist klüger, als sie nach den Rezensionen zu kaufen.

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Dienstag, 19. Januar 2016

Demütigung

Es ist hübsch, so eine Menage a Trois zu bekommen, selbst wenn sie sehr klein ist, und erst im vorletzten Jahrhundert entstand. Aber ich sage mir, man muss nehmen, was man kriegen kann und ausserdem habe ich dafür noch Platz. Was könnte es Hübscheres geben als den Blick in einen Park und Menschen, die sich ganz dem Vergnügen hingeben?



Wenig. Sicher jedenfalls nicht die Aussicht auf die Rückseite der Holztafel. Das ist nicht nötig, die Signatur ist auf dem Gemälde. Es gibt keinen Grund, ein Bild umzudrehen, liebe Frau Lot. Wirklich nicht. Da ist nichts. Nichts, was einem gefallen könnte. Ganz sicher. Ich habe es ausprobiert und weiss, wovon ich spreche.



Da ist nur die Registrierungsnummer der Sammlung, aus der das Bild stammt. Ich bekomme immer wieder mal Gemälde, deren Nummerierung mich klein macht, aber das ist - wirklich bitter. Nie, nie, nie werde ich auch nur ansatzweise... und bitte, was muss das für eine Sammlung gewesen sein? Was für ein Haus?

An manchen Niederlagen wächst man. Aber es gibt welche, die lassen einen zertrümmert zurück.

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Montag, 18. Januar 2016

Der Bruch in Europa

Wir hören also, dass der CDU-Vorstand den Kritikern der Migratuonspolitik von Frau Merkel den Mund verboten hat. Ausserdem stellt die EU klar, dass in vier Wochen die Hotspots betriebsbereit sein sollen, aus denen heraus dann die Flüchtlinge in Europa verteilt werden sollen. Das ist kurz vor den drei wichtigen Landtagswahlen. Die Devise lautet: Klappe halten.

Das Problem ist, dass sowohl Flüchtlinge als auch Europäer da eine andere Meinung haben.

Eine Meinung, die heute Abend grosses Thema in den ungarischen Hauptnachrichten war. Hier mal das Video der Überwachungskamera im Aufnahmezentrum von Kiskunhalasi im Süden von Ungarn. Das flimmerte also durch Millionen Zimmer und wird Osteuropäer eher in der Meinung bestärken, dass sie sich auf keinen Fall an der deutschen Politik beteiligen werden. Auf der anderen Seite ist das Video ein Vorgeschmack auf das, was in den Hotspots passieren wird, wenn Hunderttausende im Randbereich Europas von wenig kompetenten und armen Ländern zusammengepfercht werden. Da wird es dann täglich solche Bilder geben.

Aber Hauptsache, zum Wahltermin im März macht es dann den Einruck, als würden die Zahlen wirklich sinken. Wir bauen keine Festung, sondern Verzögerungstaktiken. Die zugrunde liegenden Probleme wird kein Hotspot lösen können. Millionen wollen nach Deutschland, weil die Grenzen offen und die Bedingungen vergleichsweise prima sind. Und so lange werden sie eben kommen und die anderen werden genüsslich solche Videos vorführen, damit die Bevölkerung den Orbans dieser Welt dankbar ist, dass sie davon verschont bleiben.

In Berlin sitzt Frau Merkel und lügt weiter von einer europäischen Lösung, die es nie geben wird. Und so scheitert dann eben Europa. Weil die Medienwirklichkeit und in der Folge die Einstellung von Politik und Gesellschaft auch nach Köln innerhalb der EU nicht in Einklang zu bringen sind.

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Mittwoch, 13. Januar 2016

Moral und Politik

Erdogan ist ein kriegführender, korrupter Autokrat in einem theokratisch umgeformten Polizeistaat, in dem kritische Meinungen brutal unterrückt werden.

Polen ist zwar auch nicht schön. aber es führt keinen Krieg, geht mit Minderheiten sehr viel netter um, und auch, wenn viele in die Kirche gehen, ist es kein Polizeistaat. Sie sind rabiat im Staatsfunk, und die Meinung ist dort so einheitlich wie die von ARD und ZDF zu Merkel.

Mit der Türkei betreibt die EU Beitrittsverhandlumgen, damit sie keine Flüchtlinge mehr durchlassen. Polen will keine Flüchtlinge aufnehmen und bekommt wegen der Medienpolitik ein Verfahren der EU.

Ich glaube, als Historiker mit Abstand von 70 Jahren kann man da eine lustige Geschichte schreiben.

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Dienstag, 5. Januar 2016

Vielleicht liegt auch nur am Rad

Natürlich hat bei uns niemand den Umstand, dass Polen jetzt eine Premierministerin hat, als Sieg des Feminismus und der Chancengleichheit gewürdigt. Das würde nur wie bei Frau Le Pen oder Frau Petry ungute Fragen aufwerfen. Jemand muss den Job halt machen, basta.

Was nicht basta, sind Einlassungen des Aussenministers - müssten sie, in Richtung Deutschland, nicht gar Aesenlassungen heissen? - die vegetarischen Radfahrern die Befähigug zu polnischen Werten absprechen. Vielleicht hat ihm einfach niemand das passende Rad gegeben.



Der Deutsche jedenfalls lässt sich so etwas nur ungern sagen und weigert sich, die Wirkung dieser Anwürfe in Polen zu verstehen. Daher habe ich jetzt etwas nachgeholfen, im innerkulturellen Disput..

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Montag, 4. Januar 2016

Mehr Lichtbild

Eine Lumix G1 habe ich verschenkt.

Ein zweite Lumix G1 habe ich an eine Bekannte verkauft, die sie ausprobiert hat und dann, um bei ebay nicht reinzufallen, genau diese Kamera wollte.

Eine dritte Lumix G1 hat bei der L Eroica doch etwas zu viel Wasser abbekommen und macht beim Modusumschalten Zicken, weshalb ich sie nur noch für manuelle Festbrennweiten nutze.

Eine vierte habe ich auch noch. Da ist ein sehr oft genutztes und geliebtes Objekti dran, das lasse ich so.

Dann habe ich noch eine fünfte. Die ist super. Aber irgendwie fehlte ein Backup, weil ich einen Moment vergass, dass ich ja auch noch einige PENs besitze.

Das ist mir aber erst eingefallen, als ich die deutlich neuere Lumix G5 schon erstanden hatte.



Nein, im Ernst, das Problem ist, dass ich in den letzten Monaten immer wieder in die Situation kam, dass ich doch mal Video gebraucht hätte. Für Interviews, für Ereignisse - und das geht mit der G1 berhaupt nicht, und mit den PENs wegen des eher fragwürdigen Mikrophons so gut wie gar nicht mit der freien Hand. Die obige G5 kann das, und die G3, deren Body mir ebenfalls praktisch nachgeworfen wurde, ist zudem klein und transportfähig. Und hat sehr viel mehr Metall im Körper. Es macht also schon Sinn, diese Kameras in Reserve zu haben.

Werde ich sie brauchen? Das muss man abwarten. Ich weiss noch nicht, ob es viele berufliche Ausseneinsätze geben wird. Das hängt auch etwas von der politischen Lage ab. Aber in Spielfeld hätte ich eindrucksvolle Filschnipsel machen können. Noch einmal passiert mir das jedenfalls nicht.

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Sonntag, 3. Januar 2016

Statt eines Jahresrückblicks

Draussen, wenn die Wolken unten auf dem See liegen, gerade einmal so über die Berge kriechen und dann hier nicht hoch kommen, deutet sich eine Wetteränderung an. Oft sind wir komplett über den Wolken, diesmal aber mittendrin.

Das macht nichts. Soweit ist alles gut, ich kann das hier oder woanders einfach aussitzen. Das Wetter ist unbeständig, die Räumlichkeiten sind es nicht.



Wenn ich letztes Jahr etwas gelernt habe, dann ist es die schnöde Erkenntnis, dass ich mir die Orte und Optionen wirklich aussuchen kann. Ich mache das hier ja schon ziemlich lange, und viele andere auch: Bei denen merkt man gerade, dass sie vor dem blanken Nichts stehen werden, wenn das einmal nicht mehr geht. Piratenpolitiker. Internetautoren. Aktivisten. Youtubler. Es gibt ein grosses Unbehagen mit dem Netz und seiner zunehmend toxischen Atmosphäre, den Versuchen, vornerum mit Nonmentions und hintenrum mit sozialem Druck etwas zu erreichen - davon haben mir einige auf dem CCC-Kongress etwas erzählt, auch wenn der Beitrag zu toxischen Netzwerken eher schlecht war. Das ist wohl der Trend der Zeit und eine Folge der Filterbubbles mit enorm schnellen Ausschlüssen und Standgerichten. Man muss schon fast dankbar sein, wenn öffentlich mit Tomaten gedroht wird - diskret geht es noch unschöner zu.

Es muss wohl so sein. Da entstehen Lebensgemeinschaften auf Gegenseitigkeit, die sich tragen und einander vielleicht nicht mögen, aber doch brauchen. Zusammengehalten werden sie durch externe Feinde und das Gefühl, das genau Richtige zu tun. Das kleine Problem ist die miserable ökonomische Basis, und wenn die meisten von denen 20 Jahre voraus denken, bekommen sie Angst. Die Mieten steigen schneller als die Einkommen, und wer eine eigene Immobilie hat, oder wer in einer guten Partnerschaft Sicherheit findet, muss aufpassen, sein Glück nicht zu laut zu äussern. Das dürfen nur die paar Leitfiguren der Szene, der Rest hat prekäres Leben als Protest gegen die herrschenden Zustände zu führen. Irgend etwas müsste kommen und alles besser machen, aber es kommt - nichts. arüber werden sie deutlich älter. Alternativen? Keine. Das wäre mir, man vergebe mir die Arroganz, zu wenig, Daher habe ich in diesem Bereich keine emotionalen Investitionen.

Andere haben eine Heidenangst, auch nur ihre Ängste zu formulieren und dadurch vielleicht den Rückhalt ihrer Gruppe zu verlieren. Wenn das Milieu zur Sprengstoffweste wird, und der Zünder in de Hand der anderen liegt - nicht sehr angenehm.



Es sind keine guten, eher traumatische Zeiten für viele, während draussen alles weiter geht und jene, die sich nicht auf diese Netzkleinkriege eingelassen haben, die Häuser bauen, die Autos kaufen und gegen Stromtrassen kämpfen. Irgendwann wird dereinst das Urteil der Geschichte kommen, und deshalb suche ich mir jetzt den Platz, den dieser unerbittliche Richter übersieht.

Ich kann es mir ja aussuchen.

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