Aufräumarbeiten
Im Gang standen zur Begrüssung ein paar Kisten, abgeschickt in fernen Autktionshäusern und Kunsthandlungen. Man hört immer wieder vom Käuferstreik, und obwohl ich nicht viel biete, nimmt die Zahl der Zuschläge stetig zu. Die alte Taktik, für 10 Dinge wenig zu bieten und eines zu bekommen, geht jedenfalls nicht mehr auf; es bleibt zwar eine Art Wundertüte, weil man nie weiss, was man bekommt, und es ist praktisch nicht planbar, wenn man gezielt einkaufen muss - aber diesmal passte das Damenportrait in Pastell wirklich ganz gut zum Bestand.
Einen Vorteil hat es natürlich, wenn man schon alles hat: Man geht Antikmärkte entspannter an, man kauft nur noch nach Lust und nicht nach Not, und lässt anderen Dinge, nach denen man vor drei Jahren gegiert hätte. Es gibt so eine Art natürliche Sättigung, die nur beiu Auslandsaufenthalten nicht zieht: Im Ausland will man schliesslich etwas kaufen, das einen daran erinnert, und auch eine eher mässige Auswahl zeitigt doch immer wieder nette Funde. Ich greife da meistens zu Küchengerät, und in St. Gallen fand ich - gut, neben der Biedermeierkommode - auch ein altes Buntschneidemesser, einen hübschen Schleifstahl, einen Schlutzkrapfenheber und ein wirklich entuückendes Nudelrad. Und zwei viktorianische Kerzenhalten.
Es sollte nun also an Erinnerung an die Schweiz nicht mehr mangeln, gerade beim Kochen - und ich koche doch so gern! Und wenn ich wirklich keinen Platz mehr habe, spare ich eben. Für die nächste Wohnung, dann ist wieder genug Bedarf für neue Dinge.
Einen Vorteil hat es natürlich, wenn man schon alles hat: Man geht Antikmärkte entspannter an, man kauft nur noch nach Lust und nicht nach Not, und lässt anderen Dinge, nach denen man vor drei Jahren gegiert hätte. Es gibt so eine Art natürliche Sättigung, die nur beiu Auslandsaufenthalten nicht zieht: Im Ausland will man schliesslich etwas kaufen, das einen daran erinnert, und auch eine eher mässige Auswahl zeitigt doch immer wieder nette Funde. Ich greife da meistens zu Küchengerät, und in St. Gallen fand ich - gut, neben der Biedermeierkommode - auch ein altes Buntschneidemesser, einen hübschen Schleifstahl, einen Schlutzkrapfenheber und ein wirklich entuückendes Nudelrad. Und zwei viktorianische Kerzenhalten.
Es sollte nun also an Erinnerung an die Schweiz nicht mehr mangeln, gerade beim Kochen - und ich koche doch so gern! Und wenn ich wirklich keinen Platz mehr habe, spare ich eben. Für die nächste Wohnung, dann ist wieder genug Bedarf für neue Dinge.
donalphons, 19:34h
Sonntag, 27. Juni 2010, 19:34, von donalphons |
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slothro,
Montag, 28. Juni 2010, 18:07
Schnitträdchen?
Sind Sie sicher, daß es sich um ein Nudelrad handelt? Sieht mir eher nach einem Kopierrad für Schnittmuster o.ä. aus. Als gelegentlichem Nudelbäcker wäre es mir ein Rätstel, wie man mit dem Gerät den Teig trennen sollte. Es würde wohl nur überlappende Ränder perforieren und verbinden können.
Jedenfalls kenne ich diese Rädchen aus der Kindheit, wenn die Großmutter einen neuen Schnitt aus den Modezeitschriften übertrug.
Jedenfalls kenne ich diese Rädchen aus der Kindheit, wenn die Großmutter einen neuen Schnitt aus den Modezeitschriften übertrug.
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donalphons,
Montag, 28. Juni 2010, 18:13
Echt? Also, ich habe das auchn in italienischen Haushaltsgeschäften gesehen, die Kante ist schraf, und ich stelle mir es so vor, dass man zwei Teigplatten macht, dazwischen ein paar Löffel mit Füllung platziert und dann mit dem Rad auseinanderschneidet.
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condula,
Montag, 28. Juni 2010, 18:18
Würde auch für ein Schnitt/Kopierrad plädieren. Die spitzzackige Form ist dafür zu eindeutig. Besitze selbiges sogar. Nur wo ...
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frau jott,
Montag, 28. Juni 2010, 18:36
definitiv ein Schnittrad für Schnittmuster, da es spitze Zacken hat, soweit ich das erkennen kann, diese sind zum Perforieren des Schnittpapiers gedacht, danach wird anhand der Perforation nachgeschnitten. Kenne ich von meiner Mutter, habe ich im Nähkorb. Ein Teigrad hat demgegenüber Wellen die den Teig teilen, die Rädchen gibt es in vielerlei Wellenmustern, aber stets ohne spitze Zacken. Sehr schöne Dinge haben Sie da wieder erstanden, ich beschränkte mich gestern auf Transferware und Spitzendeckchen auf dem 17. Juni. ;-)
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arboretum,
Montag, 28. Juni 2010, 19:08
Ich glaub' auch nicht, dass sich Nudeln mit diesem Schnittrad für Schnittmuster gut auseinander schneiden lassen. Da kannst Du auch gleich die Zickzackschere* nehmen. ;-)
* Mit der Zickzackschere haben wir als Kinder mit Begeisterung Muster ins Papier geschnitten - zum Leidwesen meiner Mutter. Der Futtertaft ließ sich dann nämlich irgendwann nicht mehr gut schneiden, vom Papier wurde die Schere stumpf.
* Mit der Zickzackschere haben wir als Kinder mit Begeisterung Muster ins Papier geschnitten - zum Leidwesen meiner Mutter. Der Futtertaft ließ sich dann nämlich irgendwann nicht mehr gut schneiden, vom Papier wurde die Schere stumpf.
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slothro,
Montag, 28. Juni 2010, 19:25
Ich würde empfehlen, bei dem nächsten Ausflug nach Sterzing oder Meran ein Model zu besorgen. Die gibt es einzeln oder als Brett mit Vertiefungen. Aber das werden Sie schon kennen. Die Methode mit dem Rädchen ist für Fortgeschrittene, würde ich meinen.
Ihr Rädchen scheint, jedenfalls was man sieht, nicht richtig zu sein, da es die Teigplatten nicht schneidet, sondern nur perforiert.
Was ist denn Transferware auf dem 17. Juni, frau jott? War dort am Samstag und das Einzige, was es zu transferieren gegeben hätte wäre mein Vorteil gegen alten Plunder gewesen.
Ihr Rädchen scheint, jedenfalls was man sieht, nicht richtig zu sein, da es die Teigplatten nicht schneidet, sondern nur perforiert.
Was ist denn Transferware auf dem 17. Juni, frau jott? War dort am Samstag und das Einzige, was es zu transferieren gegeben hätte wäre mein Vorteil gegen alten Plunder gewesen.
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auch-einer,
Montag, 28. Juni 2010, 20:03
"...ich stelle mir es so vor, dass man zwei Teigplatten macht, dazwischen ein paar Löffel mit Füllung platziert und dann mit dem Rad auseinanderschneidet."
genau so geht das. so kommt der schwabe zu seinen maultaschen. schade, dasss der hausherr nicht viel von fleisch hält, wir hätten jetzt gelegenheit, die noch immer nicht beendete diskussion weiterzuführen, ob denn jetzt die maultaschen überhaupt mit spinat*) und wenn ja, mit wieviel spinat denn...
solche alte teigrädle (ganz spätes biedermeier) gibt es inzwischen auf auktionen zu ersteigern. wenn es den erben nutzt. früher gab es da jahrmärkte, die dazu gedacht waren, die ländliche bevölkerung mit derlei geräten zu versorgen. auch der seinerzeit bekannte und verfemte öldruck hatte da eine heimat.
das rädchen für die schnittmuster waren/sind ähnlich, allerdings nicht mit gewellt sonden mit spitzen zacken, damit man durch das schnittmuster stechen kann.
das abgebildete scheint mir eher letzteres zu sein, aber wir können zu weiterer untersuchung ja eine arbeitsgruppe im stadtpalais installieren. die kann dann so alle vierzehn tage, vier wochen einen zwischenbericht abgeben und über ihre arbeit berichten. am besten noch, wie es auch die akademien kennen, mit korrespondierenden mitgliedern (sagt jemand noch conte fosco etwas?) ...
----
*) eine erfindung, um nicht zu sagen machination, geiziger unterländer und habgieriger wirte, deshalb völlig abzulehnen.
brät und hackfleisch khert nei, e weng en knoblauch und au en petersil. dr schnittlauch kommt dann auf d brieah, in ders d erschte maultäscha gibt.
die nägschdte maultäsche gibts dann abgschmelzt, mit em kartoffelsalat und em griene salat.
was dann ibrig bleibt (wenn mr glei gnueg macht bleibet au a paar maultasche iebrig) gibts zum nachtesse, brote mit eme oi drieber.
genau so geht das. so kommt der schwabe zu seinen maultaschen. schade, dasss der hausherr nicht viel von fleisch hält, wir hätten jetzt gelegenheit, die noch immer nicht beendete diskussion weiterzuführen, ob denn jetzt die maultaschen überhaupt mit spinat*) und wenn ja, mit wieviel spinat denn...
solche alte teigrädle (ganz spätes biedermeier) gibt es inzwischen auf auktionen zu ersteigern. wenn es den erben nutzt. früher gab es da jahrmärkte, die dazu gedacht waren, die ländliche bevölkerung mit derlei geräten zu versorgen. auch der seinerzeit bekannte und verfemte öldruck hatte da eine heimat.
das rädchen für die schnittmuster waren/sind ähnlich, allerdings nicht mit gewellt sonden mit spitzen zacken, damit man durch das schnittmuster stechen kann.
das abgebildete scheint mir eher letzteres zu sein, aber wir können zu weiterer untersuchung ja eine arbeitsgruppe im stadtpalais installieren. die kann dann so alle vierzehn tage, vier wochen einen zwischenbericht abgeben und über ihre arbeit berichten. am besten noch, wie es auch die akademien kennen, mit korrespondierenden mitgliedern (sagt jemand noch conte fosco etwas?) ...
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*) eine erfindung, um nicht zu sagen machination, geiziger unterländer und habgieriger wirte, deshalb völlig abzulehnen.
brät und hackfleisch khert nei, e weng en knoblauch und au en petersil. dr schnittlauch kommt dann auf d brieah, in ders d erschte maultäscha gibt.
die nägschdte maultäsche gibts dann abgschmelzt, mit em kartoffelsalat und em griene salat.
was dann ibrig bleibt (wenn mr glei gnueg macht bleibet au a paar maultasche iebrig) gibts zum nachtesse, brote mit eme oi drieber.
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logog,
Dienstag, 29. Juni 2010, 18:45
definitiv ein teigrädchen. ich hab auch so eins. die wellenlinie ergibt sich aus den versetzt von beiden seiten des messingrädchens eingefeilten zacken, was auf dem bild nicht sehr gut zu erkennen ist.
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frau jott,
Mittwoch, 30. Juni 2010, 04:57
@ slothro_
Etwas spät, pardon. Transferware ist englische Keramik mit Transferdruck via Seidenpapier, der Herr Don hat hier schon des Öfteren sehr schön darüber parliert, einfach mal hier in diesem zauberhaften Blog nach Wedgwood, Enoch Wood und Burgenland suchen. Man bekommt auf dem 17. Juni zuweilen durchaus Schnäppchen diesbezüglich, zumal bei den dort vertretenen diversen Händlern aus dem Orient und der Levante, die zwar schamlos ausgebuffte und preislich vollkommen realitätsfreie Schlitzohren sind, jedoch von den gewissen Feinheiten nicht den Schimmer einer Ahnung haben. Mit etwas Glück und dem entsprechenden Willen nebst einem wohlkalkulierten Schandmaul kann man dort immer wieder einmal durchaus günstig alte (!) englische Transferware erstehen. Das deutsche Pendant dazu, z.B. "Burgenland" und anderes Dekor von Villeroy & Boch, ist leider krankhaft überteuert und meiner Ansicht nach auch nicht im Ansatz so schön wie die englische Ware. Ich erstand letzthin ein Teeservice, 6 Personen, komplett inkl. Kuchenplatte, Milchkännchen, Zuckerdose, English Scenery von Enoch Wood in Petrol für 25€, Feierabendpreis. Hatte ich vor Urzeiten hier beim Don gesehen und wollte es seitdem immer haben. Und nu isset endlich im eigenen Schrank.
Etwas spät, pardon. Transferware ist englische Keramik mit Transferdruck via Seidenpapier, der Herr Don hat hier schon des Öfteren sehr schön darüber parliert, einfach mal hier in diesem zauberhaften Blog nach Wedgwood, Enoch Wood und Burgenland suchen. Man bekommt auf dem 17. Juni zuweilen durchaus Schnäppchen diesbezüglich, zumal bei den dort vertretenen diversen Händlern aus dem Orient und der Levante, die zwar schamlos ausgebuffte und preislich vollkommen realitätsfreie Schlitzohren sind, jedoch von den gewissen Feinheiten nicht den Schimmer einer Ahnung haben. Mit etwas Glück und dem entsprechenden Willen nebst einem wohlkalkulierten Schandmaul kann man dort immer wieder einmal durchaus günstig alte (!) englische Transferware erstehen. Das deutsche Pendant dazu, z.B. "Burgenland" und anderes Dekor von Villeroy & Boch, ist leider krankhaft überteuert und meiner Ansicht nach auch nicht im Ansatz so schön wie die englische Ware. Ich erstand letzthin ein Teeservice, 6 Personen, komplett inkl. Kuchenplatte, Milchkännchen, Zuckerdose, English Scenery von Enoch Wood in Petrol für 25€, Feierabendpreis. Hatte ich vor Urzeiten hier beim Don gesehen und wollte es seitdem immer haben. Und nu isset endlich im eigenen Schrank.
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