Aus dem Leben eines Hausmeisters
Der Winter war lang und hart. Es dauerte etwas, bis die Weinstöcke am Haus austrieben. Und weil es nach dem Winter auch nicht toll war, brauchten auch die Blätter eine gewisse Zeit. Jetzt ist es schön. Und die Weinstöcke kennen kein Halten mehr. Das heisst, sie halten sich schon fest, aber marschieren dann gleich weiter. Sie nehmen, was skie kriegen können. Die Natur, das unersättliche Biest.
Sie sind aber nicht identisch. Der weisse Wein explodiert nach Oben und zur Seite und hängt sich dann in vier Meter Höhe über die Strasse von der Hauswand weg. Das bedeutet viel Kletterei und Überzeugungsarbeit, damit er sich doch wieder an das Haus anschmiegt. Der rote Wein dagegen platzt gleich unten buschig weg und versperrt, wenn man ihn lässt, Türen, Fenster und den Bürgersteig. Dafür macht er keine Anstalten, in den dritten Stock zu klettern. Der alte Weinstock, den man uns vor 10 Jahren bei Strassenbauarbeiten zerstört hat hat sich Jahr für Jahr harmonisch an das Haus geschmiegt, und überall gleich dicht getrieben. Ich fürchte, bis seine Nachfolger des so gut können, werden sie noch 10 Jahre Zeit und jemanden zum Hochbinden brauchen. Trotzdem bleiben die Touristen stehen und bewundern sie. Das sind dann die Momente, da man es wirklich gern tut. Auch im Hof gedeiht die grüne Pest, da kommt heute noch Arbeit auf mich zu.
Und dann sind da noch ein paar weniger schöne Schleifarbeiten zu machen. Erst schleifen, dann streichen. Nach all den Jahren habe ich zumindest insofern Routine, als ich weiss, dass ich danach wieder 4, 5 Jahre Ruhe habe. Und andere Probleme. Aber wenigstens sind es schöne Probleme, und nicht das Pech, ein ansonsten chancenloser Depp bei Carta.info zu sein.
Sie sind aber nicht identisch. Der weisse Wein explodiert nach Oben und zur Seite und hängt sich dann in vier Meter Höhe über die Strasse von der Hauswand weg. Das bedeutet viel Kletterei und Überzeugungsarbeit, damit er sich doch wieder an das Haus anschmiegt. Der rote Wein dagegen platzt gleich unten buschig weg und versperrt, wenn man ihn lässt, Türen, Fenster und den Bürgersteig. Dafür macht er keine Anstalten, in den dritten Stock zu klettern. Der alte Weinstock, den man uns vor 10 Jahren bei Strassenbauarbeiten zerstört hat hat sich Jahr für Jahr harmonisch an das Haus geschmiegt, und überall gleich dicht getrieben. Ich fürchte, bis seine Nachfolger des so gut können, werden sie noch 10 Jahre Zeit und jemanden zum Hochbinden brauchen. Trotzdem bleiben die Touristen stehen und bewundern sie. Das sind dann die Momente, da man es wirklich gern tut. Auch im Hof gedeiht die grüne Pest, da kommt heute noch Arbeit auf mich zu.
Und dann sind da noch ein paar weniger schöne Schleifarbeiten zu machen. Erst schleifen, dann streichen. Nach all den Jahren habe ich zumindest insofern Routine, als ich weiss, dass ich danach wieder 4, 5 Jahre Ruhe habe. Und andere Probleme. Aber wenigstens sind es schöne Probleme, und nicht das Pech, ein ansonsten chancenloser Depp bei Carta.info zu sein.
donalphons, 01:40h
Dienstag, 29. Juni 2010, 01:40, von donalphons |
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asper,
Dienstag, 29. Juni 2010, 17:36
... da kommt man hier hin, freut sich auf weitere Teigrädchen/Musterrädchen-Diskussionen (ich stimme übrigens für Schnittmusterrädchen, die mir bekannten Teigrädchen sehen anders aus), doch dann wird man jäh an die noch anstehende halsbrecherische Kletteraktionen am Elternhaus erinnert.... furchtbar. Warum wächst das Zeug trotz mangelndem Licht eigentlich wie nix Gutes? Blos weil in der Nähe die Mosel plätschert fühlt sich gleich alles weinartige zum explosiven Wachstum berufen....
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donalphons,
Mittwoch, 30. Juni 2010, 10:49
Man muss darin die sportliche Herausforderung sehen. Ausserdem lernt man dabei Leute kennen, hört sich scherzhafte Bemerkungen über das Runterfallen an, und ahnt bereits die reiche Ernte.
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