Muttis ungezogene Blagen

Oh, es sieht so aus, als hätten die Bundeskanzlerin und ihr Kandidat mit dem schlechten Bildungshintergrund ein kleines Problem mit den Steigbügelhaltern.

Und für die Linke ist es ein historischer Moment: Sie können mal wieder zeigen, dass ihnen das ehrende Andenken an Ulbricht mehr bedeutet, als irgendwelche Realpolitik.

Mittwoch, 30. Juni 2010, 17:02, von donalphons | |comment

 
Ist es den Linken nicht abzunehmen, dass sie aus berechtigten Gründen (Krieg, Sozialabbau) Gauck nicht wählt? Einen interessanten, anderen Blick auf Gauck gibt's auch hier: http://www.konkret-verlage.de/kvv/txt.php?text=a5

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Ich war fast geneigt, auf eine Wahl Gaucks zu hoffen bis mir wieder einfiel, dass damit ja ein aktiver Anbeter höherer Wesen Staatsoberhaupt würde.

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Jetzt haben wir halt ein katholisches Staatsoberhaupt, das Kuratoriumsmitglied von der Großevangelisationsveranstaltung Pro Christ ist.

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gelebte ökumene...

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... mit Freikirchen und evangelikal angehauchten Landeskirchen.

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Zustimmung, was die Linke angeht. Aber wenigstens ist das so etwas wie eine Haltung.

Was Herrn Wuff angeht: Dessen Vollkasko-Mentalität widert mich an. Wenn er aufrechter Gesinnung wäre, hätte er sein Amt in Niedersachsen nach seiner Nominierung aufgegeben.

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Who's afraid of Virginia Christian Wulff?

Wie schön, dass Partei-Räson nicht allen Beteiligten die Wahlentscheidung diktiert.

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Halten wir uns mal an die Tatsachen. Die 600 Stimmen für Wulff bedeuten noch ein Stein weniger in dem bröckeligen Fundament von Merkel und der ihrer Koalition. Das wird im jeden Fall innerparteilich ziemlich ungemütlich für sie.

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Frau Merkel hatte einen guten Lehrmeister. Die sitzt alles aus und wenn um sie rum die Welt untergeht.

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eben.

und von den fdp-mdbs will keiner in die freie wirtschaft, von denen der cdu/csu auch nicht so recht einer.

der hausherr hier sieht schon den vonundzu als kanzler.

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Lustig. Wenn die schwarzgelben Abweichler im 2. Wahlgang nochmal so wählen und die Linke schon dann für Gauck stimmt, dann wäre Gauck durch.

Im 3. Wahlgang wird es sicher Wulff. Aber vermutlich schon im 2., denn siehe Posting

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Wulff, durch Gauck gegangen. Mithin gegauckt. Oder gar Gauck trotz Wulff? Sozusagen durch bestandene Wulffung geadelt? Nun aber zurück zur Sache. Will heißen, zu "irgendwelcher Realpolitik".

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Das wird noch spannend heute.

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Schon interessant.
Das Übel aus der Uckermark guckt nicht gerade erbaut.
Und der Wulff wird sich denken, das war nicht so blöd, nicht als MP zurückzutreten.

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Niedersachsen ist auch ein schönes Land, sagt man.

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Wer sagt denn sowas?

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Wulff, wenn er kneift.

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Wenn er zurückzieht kann Mutti gleich mit zurücktreten.
Nein, jetzt läuft es wieder nach Plan.
Die Folterwerkzeuge wurden immerhin mal vorgezeigt.

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Niedersachsen ist ein schönes Land.

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Die Kröte
Gauck im Bellevue, i. e. ein fanatisch antikommunistischer Ost-Pfarrer, der - einmalig! - seine Stasiakte selbst verwalten konnte,
wäre zu schlucken:
Für die Pointe, daß er sich von der Linken wählen lassen müßte, gern.

Aber dazu wird es wohl nicht kommen, aus denen wird im Leben
keine Spaßpartei mehr ...

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Was ist denn das für ein Kommentar?
Da gibt es wohl sehr viele Politiker zu nennen, die ihre Geheimdienstakten selbst verwalten. Nicht gerade einzigartig. Und dass Gauck "fanatisch" sein soll, halte ich auch für eine völlig unpassende Einschätzung (Also, wenn Sie ihm angepassten Biedersinn nachsagen würden, gefahrlose Schönrednerei oder ähnliches, das könnte ich noch nachvollziehen.)
Kann es sein, dass eine Wut aus Ihnen spricht, die mit Gauck gar nichts zu tun hat?

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Schon recht; allerdings gab es über Pfarrer Gauck nicht nur eine sog.
"Opferakte", sondern, nach allem, was man wissen kann, auch einen
"IM-Vorlauf", und die Situation, mit einer derartigen Akte allein im
Zimmer zu sein, darf wohl, für einen deutschen Behördenchef,
singulär genannt werden.
Was Rayk Wieland zu diesem Thema 1997 (!) zusammentragen konnte, scheint mir immer noch lesenswert:
http://www.konkret-verlage.de/kvv/txt.php?text=a5
Nun, vielleicht ist das Wort Fanatismus wirklich etwas stark für jemanden wie J.G.; die Bigotterie allerdings, mit der er der PDS
nachjagte, um die Verhaftung seines Vaters zu rächen, ist ungefähr so christlich wie, sagen wir, Savonarola; nur hat der sich in Gefahr begeben.

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Nur zur Klarstellung - und um dumpfsinnigen Mythen vorzubeugen: Gauck hat niemals die Stasi 'gejagt', er hat nur 'auf Anforderung von Opfern' deren Akten herausgegeben. Auf Wunsch erhielt jedermann Einblick in seine Stasi-Akte. Das war die klar umrissene Aufgabe seiner Behörde. Die Stasi-Jäger aber, das war das Volk der Ex-DDR.

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Und wie der zur Mythenbildung neigende
Volksmund sagt, jagten da dann 15 Mio. Opfer 15 Mio. Täter.

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das gewese um die informellen mitarbeiter des mfs hatte vor allem den zweck, die blockflöten von cdu ost und demokratischer bauernpartei (das waren ganz schlimme finger), die eben dabei waren, sich der cdu west anzudienen, sowie der ldpd und der ndpd, die eben dasselbe bei der fdp betrieben, etwas persil-weiss zu waschen. schliesslich wollte kohl bundeskanzler bleiben, das wie und mit wem wurde ausschliesslich nach der unmittelbaren erfolgsaussicht beurteilt.

der nebeneffekt, dass damit nicht nur die sed-bonzen mitsamt umfeld und massenorganisationen, sondern auch die hauptamtlichen mfs-mitarbeiter zu edelmenschen stilisiert wurden, wurde bewusst in kauf genommen.
die transportpolizisten, die eben noch in chemnitz und anderswo die ausreisewilligen abprügelten, wurden, weil gute befehlsempfänger, zu bundespolizisten umpaspeliert. und sind sie nicht in rente, sind sie das heute noch.

die stasi-überprüfung richtete sich ausschliesslich auf nachweisbare verpflichtung zur tätigkeit als informeller mitarbeiter für das mfs.
selbstverständlich können fdg-agitprop-tussen bundeskanzler werden, wenn sie dies bei der cdu tun.
selbstverständlich können hauptamtliche täter des mfs bürgermeister werden.
selbstverständlich haben die angehörigen der nva und vor allem der grenztruppen, ihre ehre nie verloren, bis zum hauptmann konnte sie ihre karriere in der bundeswehr fortsetzen, vom major aufwärts ging das nicht, denen blieb nur die frei wirtschaft, wenn sie über verwertbare beziehungen verfügten.
es gibt auch schon präzedenzfälle, dass ehemals stasi-im bürgermeister sind, gerichtsfest, sie sind ja seit dem ende der ddr nicht mehr als solche tätig.

dei heuchelei ist nicht nur auf seiten der allerchristlichsten cdu zu finden (die alten bonzen in dem verein waren und sind karrieristen, der liebe gott ist für sie insofern interesssant, als er ihnen ihren geldbeutel füllt. zu hart? cdu-funktionsträger schicken ihre kinder zur jugendweihe, war doch nicht alles schlecht in der ddr). wenn die linke, die sich ja als anwalt der alten tschekisten versteht, anderen, die nicht von ihrem beritt sind, stasi-privilegien vorwerfen, ist das infamie von geradezu geissler´schem ausmass.

genau, geissler. der name wurde in der präsidentendebatte nicht genannt, ist der schon vergessen?

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Nee. Der ist doch jetzt bei Attac.

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Ich muss gestehen, dass erste Mal seit den Ostverträgen und der Vertrauensfrage von Brandt wieder mit Interesse einer politischen Abstimmung zuzusehen.

Bin gespannt, wie weit die Lust am eigenen Untergang im Regierungslager geht. Ein Bundespräsident Wuff von Links wegen dürfte den Berliner Hühnerstall kräftig aufmischen.

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Ich fürchte, bei der Linken sitzen mehr rachsüchtige Kleingeister als solche mit strategischer Begabung. Und das gilt diesmal nicht nur für die wirren Sektierer der West-Linken, sondern auch die sonst recht vernünftigen Ost-Linken.

Dabei wäre ein Bundespräsident Gauck auch für sie zu verschmerzen. Gregor Gysi und ein paar Stasi-Generäle sollten da kein Hindernis sein.

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sondern auch die sonst recht vernünftigen Ost-Linken.

was ist an denen vernünftig? dass sie wieder an den trog wollen, von der sie vertrieben wurden? dass sie nicht davon reden aber auch nicht vergessen?

das titelbild des eulenspiegel 7/10 sagt mehr als tausend worte. http://www. eulenspiegel-zeitschrift.de/Auslese/aktuelles_Heft/aktuelles_heft.html

interessant im beitrittsgebiet ist eher, dass die cdu dort auf gemeinde- und landkreisebene mit denen so gut kann, fast wie früher. kein wunder, die mandatsträger haben in einem anderen land unter einem anderen regime politik gelernt, das verbindet.

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Wie sich an den in zahlreichen Kommunen und Bundesländern mitregierenden Linken zeigt, sind das keine fäusteschwingenden Bolschewiken, die die Kollektivierung mit vorgehaltener Kalaschnikow durchsetzen wollen. Mir sind die Stasi-Seilschaften dort auch zuwider, aber den Haufen wirrer Sektierer, von standfesten Trotzkisten bis zu hartnäckigen Antisemiten, aus dem sich Westlinke zusammensetzt, den finde ich noch wesentlich unappetitlicher.

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maternus, den eulen-titel angeguckt?

nein, fäusteschwingende bolschewiken sind das weissgottnicht. trotzdem etwas, auf das ich gern verzichte. auf die blockpfeifen, die jetzt, gelernt ist gelernt, auch nichts anderes treiben als kaderpolitik (im westen auch als parteibuchwirtschaft bekannt) ebenso.

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Läuft doch optimal! Maximaler Schaden für die CDU und Gauck wird nicht Präsident.

Dieser Gauck, dieser pastorale Sprücheklopfer! "Freiheit ist anstrengend. Denn man muss wählen!" Muhaahaja. Und die Mainstreamies zollen frentisch Beifall.

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Da hat sich doch dieser ehem. Leiter der Stasiunterlagen-Behörde nicht entblödet, die Stasi im dritten Wahlgang ausdrüchlich um ihre Stimmen bitten zu lassen.
Hatte der von Anfang an nichts anderes vor, als Mutti eins zu verpassen oder ist das einfach der eitelste Kretin, der sich je um dieses Amt beworben hat?

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Hmm ...
Und Weizsäcker?

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Der war nicht eitel. Der war einfach nur zu intelligent zu übersehen, daß er klüger und schöner ist als alle anderen Staatsmänner auf der Welt. Ich sag nur Goldenes Sportabzeichen mit Brillianten und Schwertern, monatlich eine Rede zum 8. Mai, die nicht nur in alle Sprachen dieser Welt, sondern auch in sämtliche Dialekte übersetzt wurde usw. usw.

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Richard von Weizsäcker war einer der, wenn nicht der angenehmste Politiker, den ich kennenlernen durfte. Gut informiert, interessiert und alles andere als eitel. Das galt auch für seinen Stab.

Und die eine Rede zum 8. Mai war es wert, so weit wie möglich verbreitet zu werden.

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Dennoch interessant, das Abstimmungsverhalten der Linken. Angesichts der Stimmen der ersten Wahlgänge haben die glatt in Kauf genommen, dass der Wulff im dritten Durchgang durch ihre Enthaltung gewählt wird. Lieber rot-grün in die Suppe spucken als schwarz-gelb. Wenn das nicht kurios ist, dass mehr FDPler gegen Wulff gestimmt haben als Linke ...

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Sie meinen, dass die sich bei Gesine Schwan auch enthalten hätten? Das wäre in der Tat ein feiner Spass.

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@ anderl

Was soll denn an dem Abstimmungsverhalten der Linken interessant sein? Gysi wäre eher gestorben und mit ihm die ganzen Ulbricht-Fans, als den Stasi-Aufklärer Gauck zu wählen.

Das ganze Gefasele um Afghanistan und soziale Sicherung war doch nur vorgeschoben. Hier ging es nur um billige persönliche Rache.

Auch die Denkzettel-Leute in der CDU haben das so gesehen. Die wären sonst im 2. Wahlgang nie das Risiko eingegangen, Merkel noch mal so richtig vorzuführen.

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Seltsam und erregend, daß jetzt schon nachdenkliche Mitglieder des Gemeinwesens von den Parias der Linkspartei verlangen, um des höheren Werts der deutschen Republik willen keine politische Selbstachtung mehr zu kennen, sondern nur noch ... (hoffentlich nicht: nur noch Deutsche.)

Wenn das wahr gewesen ist: "... Joachim Gauck, Präsidentschaftskandidat von SPD und Grünen, denkt gar nicht daran, sich ... bei der Partei anzubiedern. Seit seine Kandidatur bekanntgegeben wurde, hielt Gauck das so. Jetzt, wenige Tage vor der Wahl, verschärft er seine Kritik ... 'Ich kann noch immer keine Bindung der Linkspartei an das europäische Demokratieprojekt erkennen'" - warum sollte dann diese Partei sich selbst ins Gesicht spucken und diesen Mann wählen ??

Gibt es wirklich keine Rettung mehr, außer die Linksparteiler wählen das kleinere Übel ?
Arme Bundesrepublik - wenn jetzt schon die Parias gerufen werden müssen, den versteinerten Verhältnissen das Tanzen beizubringen !

"Ulbricht" ? Wie platt. Bei Don Alphonso gab es schon mal kühlere Reflexionen.

KL

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Die Frage ist, ob man vorankommen will, oder nicht. Ob man ein Zeichen setzen möchte. Was die Linke da gemacht hat, war eben auch ein Zeichen, eines für die Zersprlitterung des linken Lagers, und ews hätte sie eigentlich nichts gekostet, ein kleines Signal zu setzen. So landen sie mittelfristig im Westen wieder in der Versenkung.

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Und sind es nicht immer die Parias, die die Verhältnisse zum Tanzen bringen? Also warum nicht? Auch das mit Ulbricht ist nicht so platt - man glaubt nicht, wie verknöchert und konservativ da einige sind unter diesen Linken. Ich meine, von Wulff und Konsorten erwartet man ja nichts anderes. Aber bei den Linken - das regt mich schon auf ... Und so kriegt das Land den Präsidenten, den es verdient.

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Aber was heißt denn vorankommen? "Für Deutschland" Pest anstatt Cholera wählen? Nur damit Merkel ein bisschen mehr auszusitzen hat? Bei der Zustimmung zu den Kriegskrediten 1914 wollte die SPD wahrscheinlich auch nur vorankommen? An der Zersplitterung haben halt auch diejenigen Anteil, die neoliberalen Arschlöcher sind, und trotzdem als sozialdemokratisch durchgehen wollen.
Auch wenn ich nicht so blauäugig bin, die Stasi-Ressentiments bei der Linken zu übersehen, sind diese nach meinem Eindruck nicht der eigentliche Grund für die Ablehnung Gaucks. Man kann die ganze Sache also auch anders lesen: Respekt dafür, sich trotz großen Drucks und absehbarer medialer Kritik nicht von den eigenen (im Hinblick auf Krieg, Neoliberalen Umbau, schwammigen Nullaussagen zu "Freiheit", ... durchaus berechtigten) politischen Überzeugungen abbringen zu lassen. Das ist nach der (Mit-)Regierungsgeilheit der Linken eigentlich eher positiv... Man muss ja nicht über jedes Stöckchen springen, dass einem hingehalten wird.

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"im Hinblick auf Krieg, Neoliberalen Umbau, schwammigen Nullaussagen zu "Freiheit"


... und deshalb hat die Linke Wulff gewählt... der ist nämlich erklärtermaßen gegen Krieg, gegen den neoliberalen Umbau und bezieht glasklare Positionen zu Freiheit...

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Huh, komisch, nach allem was ich so gelesen habe, haben sich die Linken im 3. Wahlgang enthalten?

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@donalphons - 30. Juni 2010, 23:19

"Was die Linke da gemacht hat, war eben auch ein Zeichen, eines für die Zersprlitterung des linken Lagers ..."

Um mit Hilfe einer solchen nicht unrichtigen Beschreibung die Ursache mit der Wirkung zu verwechseln, muß man wohl ganz fest davon überzeugt sein, daß die Entstehung und Entwicklung der Linkspartei nichts, aber auch gar nichts mit der Politik der SPD zu tun hat. Erhard Eppler hat zum Schröder-Blair-Papier einmal öffentlich gesagt (er wird es heute nicht wieder tun, ich weiß), daß hier zum ersten Mal in der Geschichte die Entwicklung der Sozialdemokratie in der Sprache des politischen Gegners beschrieben worden sei - exakt, genauer konnte man es nicht ausdrücken. Und das war nur die Erscheinung zum Wandel im Wesen. Die SPD hat sich entschlossen, eine Partei der neuen Mittelschichten zu sein und das alte Bündnis zwischen Hausmeistern, Lackierern, Briefträgern und Lehrern, Facharbeitern, Polizisten für aufgekündigt zu nehmen. Nun, die Lücke wird von der Linkspartei zu besetzen versucht - daß die SPD diese dann dämonisiert, ist langweilig genug. Daß sie aber versucht, der Linkspartei eine Falle zu stellen, sollte man auch dann erkennen können, wenn man ungeduldig (oder schon wütend?) hofft, die SPD werde wieder einmal eine Partei mit politischer Substanz.

Im übrigen ist es sehr seltsam, daß der Linkspartei die Einzelfiguren vorgezählt werden, deren Auftreten vermeintlicherweise ihre Politikunfähigkeit belegen - und zwar während eine ekelhafte Farce von "Politik" veranstaltet wird. Auf offener Bühne wurden die Kulissen aufgestellt, die uns bei Beginn der Vorstellung als Realität angeboten werden. Ich habe noch genug Selbstachtung, um so etwas nicht ernst zu nehmen. Daß Frau Merkel mit der Lancierung Wulffs ihre eigene politische Position befestigen will und sich keinen Deut um die "Würde des Amtes" schert, pfeifen die Spatzen von den Dächern. Daß die SPD einen Gegenkanditaten lanciert, um Merkel vorzuführen, und sich nicht darum kümmert, welches symbolische Porzellan der Demokratie dabei zerschlagen wird, steht in den grinsenden Gesichtern von Gabriel & Co. - Und in diesem Sodom und Gomorrha von Demokratieverhöhnung muß die Linkspartei beweisen, daß sie "regierungsfähig" ist ?

KL

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Ja, das symbolische Porzellan der Demokratie. Ständig wirds zerschlagen. Sodann und Gomorrha, echt.

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Natürlich muss sie das! Wenn die anderen sich daneben benehmen, gibt mir das nicht das Recht, es ihnen gleichzutun.

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so kurios scheint mir das handeln des dompteurs gisy nicht.

dritter wahlgang, eigenen kandidatin zurückziehen und dann hat er stücker hundertzwanzig stimmen anzubieten.

dann die "empfehlung" an seien wahlmänner, sich der stimme zu enthalten und daraufhin die hektische schuldzuweisung an spd/grüne.

was hat der kurze vor seiner empfehlung gefordert und nicht erhalten?

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Auch sehr schön:
twitter.com/martinagedeck
Wulff gewinnt! Habe ich doch gleich gesagt... aber wer hört denn schon auf mich? Ich meine, außer Bild.de? :) #bundesversammlung #wulff

Und diese Pfeifen müssen also alimentiert werden. Soso.
Wegen der Qualität und der journalistischen Sorgfaltspflicht allerdings weniger, möchte man meinen.

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Doch, Don, das hätte die sehr sehr viel gekostet. Der Hass auf Leute wie Gauck ist bei den Linken alt und tief und brennt noch immer. Auch die Funktionseliten der DDR hatten so ihren Stolz, der auch dort mitunter familiär tradiert wird.
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Schon zu Weimarer Zeiten gab es nirgendwo größeren Hass als zwischen SPD und KPD. Und auch das nicht vollkommen grundlos. Man denke nur an die näheren Umstände der Ermordung Rosa Luxemburgs. Und die Rolle, die ein Friedrich Ebert in dieser Zeit spielte.

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usedomer hat wohl recht...
Die Nominierung Gaucks war eher eine politische Intrige gegen die Linke als ein Versuch Rot-Grüns, selbst voran zu kommen. Man muss es nicht auf das eine Thema zuspitzen, aber Jemanden zu wählen, der offen (und so dümmlich) für diesen Krieg eintritt ist eben für Einige nicht hinnehmbar.
Welche positive Resonanz hätte im Kreis derer, die hier regelmäßig mitlesen, ein Vorschlag Ulf Poschardt gehabt?

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Ich meine, es war eine sehr überzeugende Aufführung, wenn man der Überzeugung ist, dass hier nichts mehr geht.

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Hansmeier, Sie haben Recht, was den (auch sozialdemokratichen) Umgang mit Kommunisten in den zwanziger Jahren betrifft. Nach 1989 sind die neuen Eliten aber doch recht sanft mit den unterlegenen "Funktionseliten der DDR" (es ist ganz richtig, hier das Wort "Kommunisten" nicht zu verwenden) umgegangen. Die können sich wirklich nicht beschweren. (Ich lese grade Jürgen Fuchs: "Magdalena", da kann man das nachlesen.) Für mich ist dieser völlig veraltete Hass nur so zu erklären, dass bei den sich Kommunisten Nennenden seit der Ermordung Luxemburgs ein geistiger Stillstand eingetreten ist.

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