An Donau und Themse

Bei der ersten Graphik fehlt ein Kringel um ein Elendsland namens United Kingdom. Das grosse Drama ist natürlich der Umstand, dass die ganze EU nur durch Gelddruckerei am Leben erhalten wird; das kleine Drama aber der Umstand, dass ich dienstlich nach England fahre und einen Eurokurs von 0,86 für das Pfund als wenig erbaulich empfinde. Denn die Briten sind die Griechen des Nordens, und sollten längst mal wieder ein schlechteres Rating bekommen. Und mit Parität zum Euro würde auch das Einkaufen rund um den Tweed Run mehr Freude bereiten.



Vor der Fahrt hat das Schicksal natürlich erst einmal die Restaurierung eines angemessenen Transportmittels gesetzt, wobei jetzt schon klar ist, was für ein Elend mich da erwartet: Räder kann man schlecht in Flugzeugen ohne Verpackung mitnehmen, die Verpackung wiederum kann man nirgendwo unterbringen, die Bahn hat zwar ein Angebot nach London, aber keine Radmitnahmemöglichkeit, sagt das Internet. Und mit dem Auto möchte ich nur ungern fahren. Das wird alles noch unerfreulich, und vielleicht würde ich mir noch wünschen, ich wäre daheim geblieben und hätte da weitergemacht, wo die Überraschungen nicht nur unerfreulich sind. Denn im Hinterhaus gibt es zwar einen ekligen Kostenvoranschlag, der gleich mal um 150% nach oben schnellte, aber auch gleich ein Problem und einen Kostenfaktor weniger: Der Gang hat unter dem Plastik eine solide Basis, aus der man mit einfachsten Mitteln wie Besen und Wasser viel machen kann.



Das ist das Schöne bei wirklich alten Häusern: Manche Überraschungen sind nicht nur komplett schlecht. Auch die Treppe, hat sich gezeigt, ist mit einer Handvoll Euro wieder in guten Stand zu versetzen. Das sind die Lichtblicke in Momenten, da die Kosten mal eben um den Gegenwert einer Sammlung älterer Bentleys nach oben schnellen. Die Alternative wäre eine zynisch berechnete Kleinsanierung; wenn im November G8 und G9 ohne Bundeswehr und Zivildienst gleichzeitig hier einfallen, könnte man vermutlich auch die Holzlegen vermieten. Die Strasse runter wird jetzt schon mit 30% Aufschlag neu vermietet; Inflation ist bei uns kein Gerede, sondern Untertreibung. Und wenn ich die Preise von 2009 schon für irrsinnig gehalten habe, erscheinen sie jetzt wirklich billig.



Ansonsten bleibt beim stärker werdenden Heuschnupfen nur der Aufenthalt im Haus bei Kuchen und Musik. Eigentlich sollte es ja Ende Februar mit dem Umbau losgehen. Alles zusammen nicht gerade ideale Voraussetzungen für das Beibehalten einer guten Figur. Morgen werde ich dann erst mal Putzen. Muss auch mal sein. Und arbeiten. Und hiier nicht sagen, was ich verdiene - im Vergleich zum normalen, qualifizierten Arbeiter bei der Autofabrik, der einfach mal so 8000 Euro Gratifikation nebenbei bekommt, stellt sich schon die Frage, ob man wirklich studieren sollte. Positiver Nebeneffekt solche Bevorzugungen: Ich kann mehr Miete verlangen. Die haben die besseren Jobs, wir aber die besseren Quadratmeter.

Dienstag, 8. März 2011, 00:46, von donalphons | |comment

 
Vielleicht doch einfach einmal wegen der Radmitnahme nach London im Reisezentrum der Bahn fragen? Das Internet weiß da erfahrugnsgemäßg auch nicht immer alles.

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Das wird dann auch mein nächster Weg.

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Anscheinend kennt die Online-Reiseauskunft der DB die Fahrradmitnahme beim Eurostar nicht, es gibt sie aber laut Eurostar-Webseite durchaus (www.eurostar.com -> "Travel Information" -> "Bicycles"). Falls das DB-Reisezentrum das nicht wissen will, kann ich eine gute DB-Agentur empfehlen, die per Mail berät und die Fahrscheine auch verschickt.

Ich würde für die erste Etappe stilvoll den Nachtzug nach Paris empfehlen.

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Die Bahn transportiert Fahrräder auch nur per Hermes. Die kommen holen und liefern ab.Das habe ich innerhalb Deutschlands schon einige Male gemacht und war immer zufrieden.

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Möglicherweise können Fahrradtaschen (so grosse Säcke mit Griff) das Problem lösen. Dann ist es nämlich kein Fahrrad mehr, sondern ein großes Gepäckstück und das darf in jeden Zug. Sagte man mir. Airlines müßten für sowas eigentlich spezielle Gepäcktarife anbieten, wenn man nicht gerade Billig-Bus fliegt.

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So eine Tasche versuche ich gerade zu kriegen. Es reicht, wenn die einmal unzuverlässig sind, damit ich dann in London auf dem Trockenen sitze.

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Ein Freund von mir, Fahrradfanatiker, ist in den letzten Jahren fünf Mal Stuttgart-London und retour geflogen. Er hatte keine Probleme, sein Rennrad mitzunehmen; nur rechtzeitig vorher "anmelden" musste er es bei der Fluggesellschaft (diverse), und es musste "verpackt" sein. Die Verpackung NACH London war ja kein großes Problem, die Fahrradhändler waren glücklich, ihre Pappkartons loszuwerden; nur zurück, da musste er immer suchen und improvisieren ...erzählte er mir gestern.

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Fahrradmäßig zwar etwas OT, aber die "Marke" sagt Ihnen bestimmt was.

http://www.deus.com.au/gallery/assets/Uploads/cy31.jpg

Hier ist die Company:

http://www.deus.com.au/gallery/deus-cycleworks-oxford-street-2/


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l´Eroica
Hallo Don Alphonso,

fahren Sie in diesem Jahr auch wieder bei der Tour der Helden mit? Angeregt durch Ihren letztjährigen Bericht habe ich mich einfach mal angemeldet...

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@sterngucker:
Oje, dass unter diesem schönen Markennamen anscheinend hauptsächlich gangschaltungslose Hipster-Hobel (womöglich auch noch mit Starrnabe) zusammengelötet werden, trifft mich als DeM-Contributor schon recht hart.

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bis jetzt wars auch immer in ordnung das fahrad teilweise zu zerlegen und dzenet einzupacken. also vorderrad rus, alles zusammenbinden, plastesack drüber fertig. stillos aber ice tauglich

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Ihr Verweis auf die erste Graphik ruft das leidige Dauerthema ins Gedächtnis. Schaut man sich die aktuellen Kurse portugiesischer fünf- und zehnjahres-Anleihen an, müßte der P-Bailout doch schon längst laufen, n'est-ce pas? Brrr..

Naja, lehnen wir uns zurück und genießen stattdessen noch ein wenig die Aussicht vom Panoramadeck der Titanic. Von den Drahteseln versteh ich nix, aber danke für das letzte Bild, es hat mir den Tag versüßt! :-)

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...im Vergleich zum normalen, qualifizierten Arbeiter bei der Autofabrik, der einfach mal so 8000 Euro Gratifikation nebenbei bekommt...

Die beiden Stichworte heißen da übrigens "Gewerkschaft" und "Tarifvertrag". Ich z.B. habe 3,5 Jahre im extrem arbeitnehmerunfreundlichen Agentur-Umfeld gearbeitet. Jetzt endlich habe ich mich mal um ein vernünftiges Arbeitsverhältnis gekümmert. Ergebnis: Ich habe ein Jahresgehalt vorgeschlagen und ein deutlich höheres Gegenangebot erhalten. Grund: Der Tarifvertrag.

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