Ohne visuelle Medien

Die letzten Wochen waren wieder voller Nachrufe; es scheint, als würde gerade die Nackriegsgeneration von uns gehen. Ohnehin, im Sommer wird oft gestorben. Autoren, Politiker, Musiker oder einfach das, was man so als prominent bezeichnet. Namen, die einen das ganze Leben begleitet haben, mal mehr, mal weniger. Da gehen sie hin.

Ausnahmen sind da nur jene Personen aus dem neueren Medienzirkus, die nicht so ganz natürlich sterben. Und was mir da auffällt: Ich kenne die nicht. Ich verbinde mit denen nichts. Ich habe den Eindruck, dass es an meiner nun schon 27 Jahre andauernden, totalen Fernsehabstinenz liegt. Eli Wallach kenne ich natürlich noch, aber wer ist dieser Herr Williams und was soll der gemacht haben?

Keine Glotze, kein Schmerz: In meinen Bücherschränken ist kaum ein Autor unter den Lebenden und wer es doch ist, hat oft genug so schlecht geschrieben, dass ich später einmal keine Nachrufe erwarte. Die Gegenwart ist nicht so sehr Teil meines Daseins, und das erspart mir doch eine grössere Menge von finalen Absurditäten unserer Epoche. Man hat ohne Kiste einen ganz anderen Blick auf das Leben, und der ist nicht nur sehr gewaltfrei, sondern auch bereinigt von denen, die doch reichlich überschätzt werden: Das Prinzip der Verzichtbarkeit ist nun mal die Treibfeder der modernen Medien, und irgendwie ist alles Dschungelcamp, bis zur letzten Schlagzeile.

Dienstag, 12. August 2014, 01:09, von donalphons | |comment

 
Robin Williams ist schon kennenswert
Und Good Morning Vietnam (1987) sehr sehenswert

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Mrs Doubtfire, Fisherking, ...

die abstinenz vom fernseher muss ja nicht in völliger entsagung der cinematographie enden. IMHO völlig verschiedene medien, die zufälligerweise beide auf bewegte bilder setzen

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Noch immer eines der besten Filmzitate übers Militär:

"You are in more dire need of a blowjob than any white man in history."

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Und ich dachte schon, Sie schreiben was über "heulende Motoren, Benzin, Russ" und panikartig auf die Bäume gesprungenes Miesbacher Fleckvieh am Tegernsee...

http://www.tegernseerstimme.de/500-oldtimer-als-publikumsmagnet/139672.html

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...solange da keine Lazy Susan mit dabei ist, in Racing Green, spricht der Don nicht drüber. Und wann das der Fall sein wird, weiss nur der Hausherr alleine.

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Was da Russ is scho am Tegernsee?

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So ein NSU Kettenkrad fände ich schon lässig. Damit morgens zur Arbeit und am Fahrradparkplatz anketten :-)

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Die russischen "Ural" Gespanne sollten für überschaubares Geld zu bekommen sein. Einfache aber extrem solide Technik, an der fast alles mit einer leeren Konservendose, einer Lötlampe und Isolierband zu reparieren ist. Ich bin mal in einem Ende der 1990er produzierten Modell im Beiwagen sitzend mitgefahren - ca. 20cm über dem Boden mit Temp 50 über Feldwege zu bollern hatte schon was.

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Nee, wenn schon was Abgefahrenes, dann mit Kette. Stelle mir gerade vor, wie ich das Teil morgens in der Frankfurter U-Bahn abstelle. :-)

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... vielleicht doch ab und an mal ins Kino gehen? So verkehrt ist das nicht ...

(Man kann ja so als Bergdeutscher mal vorsichtig mit Heimatfilmen anfangen, zur Gewoehnung)

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Tja, wenn man in seinen Studizeiten abends halt im P1 abhing, statt auch mal ins Kino zu gehen, kennt man eben auch den "Club der toten Dichter" (1989) nicht. ;-)

Ignoranz gegenüber Cinematographie ist übrigens nichts, womit man sich brüsten muss.

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Garp und wie er die Welt sah (1982) hat mich sehr beeindruckt!

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"One Hour Photo" war der letzte Film mit R.W. , den ich gesehen habe. Ganz schön fies.

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Schon seltsam: Irgendwie hat sich dieser Typ bei mir so gar nicht eingeprägt, obwohl ich "Club der Toten Dichter", "Garp und wie er die Welt sah" und "Good Morning, Vietnam" seinerzeit gesehen habe und auch gut fand. Trotzdem dachte ich vorhin im ersten Moment, wie jetzt, Robbie Williams?

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Das war doch mit: "Oh captain, my captain".

[ach sorry, das steht weiter unten ja schon.]

War das nicht im gleichen Jahr wie die Fabulous Baker Boys? Zwei Hollywood-Filme ohne glückliches Ende sind alleine schon eine Besonderheit.

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Zumal die Buchvorlagen von Filmen nicht automatisch die bessere Variante sind. Wenn ich nur daran denke, wie beeindruckt ich von "Flucht ins 23. Jahrhundert" war und wie langweilig die Buchvorlage dazu ist. Nee, Kino kann eine ganz eigene Qualität haben - kann.

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@ mark793: Ging mir genauso, ich hatte mich auch verhört und total gewundert.

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Was heißt brüsten?
Aber auch ich bin größtenteils "Post-Kino" (wie mal jemand sagte). Der Club der toten Dichter war der letzte Film mit Williams, den ich im Kino gesehen habe. Ich staunte darüber heute morgen auch ... Aber Kino ist abturnend. Die Leute, das Ambiente, die Lautstärke. Und im Fernsehen funktionieren viele Filme schlicht nicht, da reichen auch 60" nicht.

Ganz nebenbei sind sowieso 95% aller Filme Schrott. Das war allerdings früher auch schon so ...

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Bei mehr als 6.500 Kinofilmen, die jedes Jahr weltweit produziert werden, bleiben immer noch mehr als 320 Filme, die demnach in Ihren Augen kein Schrott wären. Abgesehen davon: Woher wollen Sie denn wissen, dass 95 Prozent aller Filme eh Schrott sind, wenn Sie nie ins Kino gehen?

Wer in Multiplex-Kinos geht, ist selbst schuld.

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Ganz so abstinent gegenüber Cinematographie...
.. ist der Hausherr ja hoffentlich nicht, wie folgender älterer Beitrag belegt:
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/1083977/

Was mich im übrigen sehr freut. Auch ich bin seit über 10 Jahren ohne Fernseher, dafür aktiver Cineast.

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Kein Fernsehgerät zu besitzen, ist nun so besonders auch nicht. Ich lebe auch schon seit 17 Jahren ohne, na und? Die ersten sechs Jahre meines Lebens gab es in meiner Famile auch keines, die Jahre dazwischen verbrachte ich auch nur vergleichsweise wenig Zeit vor der Glotze.

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Stimmt schon, für "ich hab gar keinen Fernseher" kann man mittlerweile eine Distinktionsgewinnwarnung herausgeben. Zum Profilieren taugt Fernsehabstinenz beim besten Willen nicht mehr - aber deswegen wieder anzufangen zu glotzen ist ja auch keine Lösung. ;-)

Ich muss indes gestehen, das mich das Medium phasenweise durchaus fasziniert hat, und meine berufliche Beschäftigung mit dem Thema würde ich auch nicht als verschwendete Zeit betrachten. In meinem Fall war es halt so, dass ich nachdem 2002 mein TV-Gerät kaputtgegangen war wissen wollte, wie lange ich es gut aushalten kann ohne - und so gingen dann die Wochen, Monate und Jahre ins Land. Seit ich vor zehn Jahren mit meiner Frau zusammenzog, ist zwar wieder ein Gerät da, aber das Bedürfnis zu gucken ist nicht wiedergekommen.

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Für mich sieht glotzen inzwischen wie der Ersatz für fast jede "sinnvolle" andere Beschäftigung aus. Wobei "sinnvoll" sogar langweilen sein kann, das Fernsehen ist häufig schlimmer.

Gruss,
Thorsten Haupts

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nun, ich habe das auch nur erwähnt, da ich einen großen Unterschied zwischen "Fernsehen" und "Filme anschauen" mache.

Der Abschied von Fernsehgerät war ungeplant. Meiner ging kaputt und ich habe die Neuanschaffung vor mir hergeschoben bis klar war, dass ich keinen benötige.

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Ich mag den auch nicht, wenn er so stark grimassiert. ABER: als Lehrer, der seinen Schülern mit Erfolg CARPE DIEM & Walt Whitman & Thoreau & Herrick näher bringt, doch, doch, das hatte was.
.
Gather ye rosebuds while ye may,
Old time is still a-flying ...

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Ich lese eigentlich fast nur Bücher, die mindestens fünfzig Jahre alt sind und sich in gewisser Weise bewährt haben. Aber die eine oder andere Performance von Williams ist für mich schon so, als hätte sie vor fünfzig Jahren stattgefunden. "Oh Käpt'n, mein Käpt'n" sag ich nur. Arroganz gegenüber Zeitgenossen habe ich leider erst spät ausgebildet, und dummerweise wird diese auch immer wieder durch die Realität durchbrochen. Das ist wirklich ärgerlich, wenn sich die Realität nicht an die eigenen Vorurteile hält, aber es kommt vor. Allerdings geschieht das heute weniger denn je durch die Kiste, die flimmert.

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Robin Williams gab es schon in den 80er Jahren im deutschen Fernsehen: "Mork vom Ork" war eine der ersten Rollen, wo man ihn auch bei uns sehen konnte. Aber ich bin ehrlich: er war für mich kein Schauspieler, der ein Highlight dargestellt hat. Trotzdem finde ich es bedauerlich, wenn jemand den Freitod wählt, weil er sich in seinem Leben nicht mehr zurecht findet. Da sieht man auch, dass Geld und Erfolg nicht automatisch zu mehr Lebensglück verhelfen und man trotzdem in Sucht und Depression verfallen kann.

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Geld und Erfolg und Lebensglück
In der SZ war heute in einem sehr ausführlichem Nachruf die Rede, dass Williams sehr wohl unte finanzieleln Engpässen litt ( eine Ranch musste verkauft werden ), er hatte ja auch schon lange keine grossen Filme mehr. Jetzt ist die Frage, was sind "finanzielle Engpässe" ? Die werden womöglich bei einem Mitglied der Hollywood-Community anders definiert als von anderen. Die Referenzgruppe ist sehr speziell, und so ein Promi-Dasein ist wohl auch nicht billig - nicht nur wegen Luxus, sondern das Alltagsleben ( Brötchen holen, was zur Reinigung bringen, Auto zur Reparatur etc. ) muss anders, teurer organisiert werden, weil man sonst von der Öffentlichkeit aufgefressen wird.

Mein Senf zum cineastischen Oeuvre: "Club der toten Dichter" halte ich für überschätzt, schauspielerisch hervorragend, aber thematisch irgendwie aus der Zeit gefallen. "Good morning Vietnam" könnt ich immer anschauen, das ist purer Rock'nRoll.

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Habe es gerade auch mal nachgelesen - es sollen seine beiden Scheidungen gewesen sein, die heftige Löcher in seinen Geldbeutel gerissen haben. Angeblich hat er wohl wegen des Geldes einige Filmrollen angenommen, obwohl er die Filme nicht mochte. Und dann wurde auch noch eine Show mit ihm abgesetzt. Das scheint ihm wohl sehr zugesetzt zu haben.
Gelebt hat er in Marin County, was nicht die schlechteste Lage in den USA ist. Vermutlich waren es mehrere Gründe, die zusammenkamen und dann war es zu viel für ihn. Dass seine Frau scheinbar von manchen Problemen auch nichts mitbekommen haben will, spricht nicht gerade für die Ehe.

Ach ja, für alle Verschwörer und andere Liebhaber von "spooky stuff": http://www.mirror.co.uk/news/world-news/robin-williams-family-guy-episode-4040030

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würde gerne
mal einen Text über die Gründe, die final zur Kistenabstinenz geführt haben, lesen. Nicht aus Unverständnis, praktiziere es ja selbst, nur aus reiner Neugierde.

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die Welt vor 27 Jahren war dann doch noch ein wenig unschuldiger als heute.

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Wenn das in die Richtung geht: Früher war alles besser = Einspruch.

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War die Welt 1987 wirklich soviel unschuldiger? Wir erinnern uns:
- Barschel-Affäre,
- Rudi Carrell erhält Morddrohungen, weil er Chomeini mit Damenunterwäsche in Verbindung gebracht hatte
- Diverse Fähren gingen unter und mehrere Flugzeuge stürzten ab (sogar eine mit Bombe an Bord)
- Großbrand in King’s Cross St. Pancras

Wir waren damals noch nicht so sehr von den Medien umgeben, daher kommt einem das vielleicht als "unschuldiger" vor. Das hat sich in den letzten Jahren massiv verändert.

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Jeder meint nur seine eigene, ganz persönliche Zeit an einem bestimmten Ort ...von der er zufällig dies oder jenes mitbekam, später manches vergessen hat, manches verschönert, etc.
Man sollte sich hüten, aus seiner klitzekleinen engen Welt ein allgemeines Urteil über eine Zeit zu fällen.
Näheres bei Baldassare Castiglione (Der Hofmann, 1518).

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Ich will das mit der Schuld der ganzen Welt nicht beurteilen, was meine eigene Unschuld angeht, also, da war nicht damals mehr viel...

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Man könnte sich auch einfach mal ein wenig in Lesekompetenz üben und dann vielleicht zu dem Schluss kommen, dass sich Posting 2 auf Posting 1 bezieht und sich die Unschuldsvermutung nur auf das Fernsehprogramm bezog.
Und das Selbiges vor 27 Jahren vielleicht nicht intelligenter, definitiv aber weniger menschenverachtend war, kann man stehen lassen, oder?

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Ach was, Lesekompetenz. Wozu das denn? ;-)

Ich würde sagen, dass sich die Grenzen dessen, was gesendet werden darf, verschoben haben. Manche sagen vielleicht "menschenverachtend", manche würden "bevormundend" dazu sagen. Ich erinnere nur an den Streit um "Jeanny" von Falco. War das Lied nun "menschenverachtend" und durfte deshalb nicht gesendet werden oder hat es einfach gegen den persönlichen Sittenkodex einiger Moralwächter verstoßen, die uns allen vorschreiben wollen, was wir sehen dürfen und was nicht? Ist ein schwieriges Feld.

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a propos "Lesekompetenz"
@hajomitmajo:
Geschrieben hatten Sie: "die Welt" und nicht "das Fernsehprogramm".
Es ging auch nicht um "intelligenter" oder um "menschenverachtend", sondern sie schrieben diesen Satz:
"die Welt vor 27 Jahren war dann doch noch ein wenig unschuldiger als heute."

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"Kistenabstinenz". Das Argument der Kistenabstinenz. Im Grunde ist Kistenabstinenz eine schöne Sache. Sie scheint mir jedoch schwerlich an Netzverzicht heranzureichen, wenn man beide mit denselben Argumenten erörtert. Netzverzicht ist der wahre Glotzenverzicht.
- Gratiswitz für alle Aufrechten: neulich schrieb ich eine SMS.

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"Kistenabstinenz" bedeutet aber auch, dass man die paar guten Sachen nicht mitbekommt. Die Privaten gucken wir auch nicht, aber auf ARTE, 3-SAT oder den Kulturkanälen der Öffentlichen laufen ab und zu ein paar Highlights. Man muss sich eben die Perlen rausfiltern - aber das ist im Netz und im Büchermarkt nicht anders.

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Früher oder später holt uns die Kiste, final.

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Zum Thema "Finale Kiste" empfehle ich den Film "Nokan - Die Kunst des Ausklangs".

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@ doctorsnuggles: Eben, man kann sich ja die Perlen heraussuchen. Und dann entweder den Livestream oder die Mediathek nutzen oder bei anderen mitschauen, wenn man selbst kein Gerät besitzt, aber trotzdem schauen möchte.

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@ Arboretum: bei anderen mitgucken ist aber irgendwie inkonsequent. Erinnert mich an Bekannte meiner Eltern, die brauchten auch nie ein Auto, weil sie immer bei anderen mitfuhren. Ach, was rede ich, jeder soll machen, wie er es für richtig hält.

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Ich besitze nicht aus irgendwelchen ideologischen Gründen kein Fernsehgerät. Es war und ist einfach kein Platz, es fehlt mir außerdem im Alltag auch nicht. Wenn ich jedoch ab und an einen bestimmten Film unbedingt sehen will, habe ich auch kein Problem damit, Mediathek oder Livestream zu nutzen (die volle Rundfunkgebühr muss ich eh zahlen). Und ich musste auch keinerlei Skrupel haben, als ich zuletzt das WM-Endspiel bei meiner Schwester Rosarium mitgeschaut habe (bei solchen Gelegenheiten bleibt der Livestream dauernd hängen, das bringt es nicht). Insofern habe ich kein Problem damit, und wenn es jemand anderes hat, ist das sein Problem.

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Soll ich das Lesen aufgeben, weil ich schon einmal das Zeitschriftenregal einer Bahnhofbuchhandlung gesehen habe?

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Fein auf den Punkt gebracht, wie so oft, werter Großvater.

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@ ilnonno: das ist natürlich Unsinn und ich denke, dass Sie das auch wissen.

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Nun ist auch Lauren Bacall gestorben
Ich denke, die kennt auch der größte Filmverächter

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Auch so eine, für die ich nicht so große Sympathien hatte. Und ehrlicherweise kenne ich nur zwei Filme, in denen sie mitgespielt hat: "Mord im Orient-Expreß" und "Rendezvous mit einer Leiche". In "Misery" hat sie wohl auch mitgespielt, daran kann ich mich aber nicht mehr erinnern.

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Lauren Bacall war eine atemberaubend schöne Frau, das reicht.

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Das kann man wohl sagen.

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Das ist eindeutig Geschmacksache. Ich fand sie nicht schön. Wahrscheinlich war sie deshalb auch kein Highlight für mich.

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Doc Snuggles, so geht's nicht.

https://www.youtube.com/watch?v=i9Ay727EYzw

(Vgl. auch: https://www.youtube.com/watch?v=rmkbudWbQ9A )

Und re Robin Williams: Ich halte mich bei Filmen nur an zwei Regeln. Niemals einen Film von Oliver Stone ansehen und alle Filme mit Robin Williams meiden. Wo ich diese Regeln gebrochen habe (König der Fischer z.B.), folgte die Reue auf dem Fuß.

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Interessant und anrührend finde ich (finde ich, doctor snuggles, nur ich, ich stelle keine für Sie oder andere gültige Regel auf), dass sie (falls das stimmt) ihre erste Ehe als das Beste und Einzigartige bezeichnete, das es in ihrem Leben gab.

Never as good as the first time (Sade).

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@ alterbolschewik:

https://www.youtube.com/watch?v=Wg4dWsd6pm4

Ist nun mal nicht mein Geschmack.

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Schönheit ist relativ
Aber in der berühmten Szene aus "Haben und Nichthaben (1944) war sie 18/19, mit dem was man "Je ne sais quoi" nennt.

Eine Lady, die noch ein Teen ist. Ganz selten.

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Ich habe nicht viele Filme mit Lauren Bacall gesehen; aber bei den drei Filmen, an die ich mich erinnere (The Big Sleep, Key Largo, Misery) hatten die Figuren, die sie verkörperte, eine bemerkenswerte Eigenständigkeit und ein Selbstbewusstsein, das sich schon etwas vom typischen Rollenbild der jeweiligen Zeit abhob.

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