Hm

Keine Ahnung, warum manche Biträge dann plötzlich durch die Decke gehen. Bei dem hier in der FAZ über Uber, Amazon und den Rest, gleichzeitig auch im Kommetarblog, hate ich den Eindruck, dass das ein ruhiger Wochenausklang wird. Dem war dann aber nicht ganz so. Vielleicht, weil es mehr um Menschen und ihre Bequemlichkeit denn um das Internet geht.

Da war in den letzten Jahren immer ein Triebwerk, auf dem "Schirrmacher" stand; das ist jetzt erkaltet. Der Schub, den ich habe, reicht immer noch, um in der Luft zu bleiben. Aber mir fehlt im Moment einfach das richtige Gefühl. und auch ein wenig die Freude.

Freitag, 15. August 2014, 17:56, von donalphons | |comment

 
Vielleicht hat sich die Kunstfigur etwas verausgabt und braucht einen Urlaub? Der Beitrag entbehrt aller DA-typischen Hinweise auf Biedermeierporträts, Geschichtliches und Regionales. Was ihn nicht weniger treffend und relevant macht. Er hätte auch von RM gezeichnet sein können.

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was vlt auch daran liegen könnte, dass hier bei deus VÖ wurde und nicht im rahmen der stützen ...

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Dass so ein System sich letztlich auch gegen sich selbst wendet, erleben im Moment die Kleidungsversender, deren Kunden die Lieferung nicht nur kurz daheim anprobieren, sondern ein paar Tage tragen und dann in jene Lager zurück schicken, in denen schlecht bezahlte und vielleicht ähnlich zynisch denkende Mitarbeiter wenig Grund haben, dieses Treiben zu beenden.

Der Chef des Logistikunternehmens, der u.a. den Versand für Zalando übernimmt, sagte mir mal vor ein paar Jahren, dass Kunden, die oft Ware zurückschicken, sehr wohl registriert und nach einer bestimmten Anzahl auch komplett gesperrt werden. Er erzählte damals auch schon davon, dass manche Kunden die Klamotten getragen zurückschicken und nannte auch die Prozentzahl der Retouren insgesamt. Ich weiß sie nicht mehr auswendig, sie war aber sehr hoch, was ihn natürlich ärgerte.

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Das ärgert den Logistiker aber nur, wenn er sich ruinöse Bedingungen hat überhelfen lassen. Ansonsten kann das Gelumpe doch gar nicht oft genug hin und her geschickt werden.

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Dem Paketversandunternehmen mag das recht sein, Logistik bedeutet jedoch viel mehr, als nur Pakete zu verschicken.

Das besagte Unternehmen betrieb zu dem Zeitpunkt zehn verschiedene Webshops auf eigene Rechnung. Jener Chef sagte, Deutschland und Österreich haben eine doppelt so hohe Retourquote wie die Schweiz, und die hat eine doppelt so hohe Quote wie Frankreich und England. Im deutschen Versandhandel gehe die Retourquote zum Teil hoch bis 70 Prozent. Selbst wenn nur jedes zweite Paket zurückkomt, nervt das. Klamotten, die zurückkommen, müssen überprüft, entfusselt und wieder neu eingepackt und ins Hochregal geschafft werden. Kaputte Klamotten gingen bei diesem Unternehmen in die Kleiderspende des DRK.

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Naja, das Thema ist einerseits tagesaktuell, und betrifft halt eine Schnittstelle von Internet und "welche Wirtschaft wollen wir haben - eine solche, in der der Arbeitende sich vom Einkommen ernähren kann, oder eine, in der er von Staatsalmosen lebt?". Das bündelt sich halt in diesem Fall.

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Ziel eines jedes Unternehmen in der Marktwirtschaft ist, sich selbst zum Monopolisten zu machen. In der Regel scheitert das aber daran, dass in dem Augenblick, in dem die Monopolstellung erreicht scheint, Trägheit und Abzocke übernehmen, und dann eröffnen sich wieder Möglichkeiten für andere, und das Spiel beginnt von neuem.

Amazon muss man nicht mögen, aber führt sich Amazon wirklich schlimmer auf als noch vor wenigen Jahren die Quasi-Monopolisten Thalia, Hugendubel & Co, die den Verlagen immer höhere Sortimentsmargen abpressten?

Wer sich weigerte, wurde halt auf "können wir bestellen" gesetzt, wer mitspielte, bekam den Präsentiertisch. Was macht Amazon da anderes?

Und E-Books? Da hält kein Monopol lang, denn jeder kann seine eigenen E-Books herstellen und vertreiben, und das mit besseren Margen als bei Amazon. Und ohne Kopierschutz.

Nichts hindert die Verlage daran, ein bessere Plattform auf die Beine zu stellen. Wir haben Buchpreisbindung, die Chancen am Start sind also für alle gleich.

Den Antiquariaten gehen deswegen die schönen Bücher nicht aus.

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Gab es da seitens der Buchhandelsketten nicht auch mal Versuche, den Verlagen Geld dafür abzuknöpfen wie prominent deren Bücher jeweils im Laden präsentiert werden?

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Thalia hat sich sogar das Renovieren von Filialen von Verlagen "belohnen" lassen.

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Ganz richtig, mit Thalia & Co. war die Oligarchenstufe erreicht, und noch haben wir die. Ob Amazon so durchstarten kann, ein echtes Monopol zu erreichen, hängt davon ab, wie stark die Konkurrenz eingebunden und abhängig gemacht werden kann.

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Kosten für Platzierung im Regal und "Renovierungsbeteiligung" - Alltag beim Lebensmitteleinzelhandel. Wenn die Buchhandelskettem Bücher wie Fruchtjoghurt behandeln, dann ist amazon nur der weitere konsequente Schritt.

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Nachhilfelehrer bei der TAZ?
Off Topic aber:

war doch immer am besten, wenn er einen Verriss schreibt. Muss ich doch heute in der braven TAZ DEN Haderthauer Artikel finden, den ich von Ihm erwartet hab.

http://taz.de/Das-Projekt-Haderthauer-ist-gescheitert/!144304/

Die Jungs von der TAZ ... haben die von Ihm Nachhilfe gekriegt? Im Ton und der Häme ein eindeutige Plagiat!

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Also ich mag mich da täuschen, aber "a Hund" (Steigerung "a ganz varreckter") kann in Bayern nur ein Mann sein.

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Jeder "kleine" Buchhändler bekommt feuchte Augen, wenn er einen der großen Buchpaläste betritt. Nicht wegen der Aufmachung, diese Tapeten aka 50 mal der gleiche Titel im Regal sind eher deprimierend. Aber die Sonderauflagen, die von Verlagen für einen Abnehmer gedruckt werden, konterkarieren die Buchpreisbindung. Man kauft eben seinen wöchentlichen Schwedenkrimi für ein paar Euro weniger, ohne dass der kleine Laden eine Chance hätte den Preis zu halten. Denn selbst bestellen kann er diese Ausgaben nicht.

Ich bin trotzdem bekennender Amazon-Kunde. 95% meiner Bücher sind auf Englisch. Solche beim Laden um die Ecke zu bekommen ist zumindest eine interessante Erfahrung und kostet mich pro Bestellung allermindestens eine zusätzliche Stunde. Meine Lebenszeit verbringe ich jedoch lieber mit meinen Kindern als mit Telefonaten wegen einer Lieferung, auf die ich schon 10 Tage warte. Ist das egoistisch? Definitiv ja.

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@mea_culpa: Egoistisch? Menschlich!
Wenn bei zwei gleichwertigen und gleichteuren Leistungen die eine deutlich bequemer zu haben ist, wird der durchschnittliche Mensch sie nutzen.

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Es gibt da schon einen erheblichen Unterschied zwischen den Auswüchsen innerhalbs einer Marktstruktur mit der Monopolisierung einzelner Akteure und der Etablierung eines neuen monopolistischen Marktmodells durch kartellähnliche Technik. Meines Wissens ist Amazon immer noch nicht in der Gewinnzone und war jedenfalls während des Aufbau des Marktmodells eines desaströses Geschäft, welches nur dadurch Investoren lukrativ erschien, weil der Businessplan die Vernichtung des bestehendes Vertriebsnetzes und die Etablierung einer quasi monopolistischen Vermarktung mit lock-in Effekt bei den E-books vorsah.
Der Vergleich mit Thalia hinkt, weil die innerhalb der bestehenden Vertriebsstrukturen die Marktmechanismen ausnutzten. Auch unschän und mit Auswüchsen, aber auch mit dem unternehmerischen Risiko. Niemals wären die soweit gekommen, wenn deren Geschäftsmodell darauf gerichtet gewesen wäre, zunächst defizitär alle Wettbewerber plattzumachen. Da wäre das Kartellamt eingeschritten.

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Bis die pösen, pösen Amazon'ier so wie Zalando vor kurzem in Ffm, eine Resterampe zum Vertickern ihrer erheblichen Retouren und Ladenhüter eröffnen, ist nur noch eine Frage von max. 2 - 3 Jahren.

Andrea Diener schrub grade bei TW: "Verliere gerade den Überblick: Hat jetzt jeder an jeden geschrieben? Buchhandel, Autoren, Verlage, Selfpublisher, amazon?"

Ja, ja, die ganzen Empörten, erinnert mich - mit Verlaub - ein wenig an die Zeit vor und während der Weimarer Republik, als Warenhäuser wie Hertie und Karstadt als moderne Großvertriebsformen des Einzelhandels, mehr und mehr die Rolle des kleinen Kaufmanns durch ihre übermächtige Konkurrenz bedrängten und schon damals zehntausende kleiner Händler ihre Läden schliessen mussten (1879 eröffnete Leonhard Tietz in Stralsund sein erstes Kaufhaus). Schon damals kam es zu einer – oft moralisch gefärbten – Kritik am Warenhauswesen, zur Forderung nach eigenen Warenhaussteuern und zu Versuchen, die Entwicklung der Warenhäuser zu hemmen. Wer kennt heute bspw. noch den späteren Nationalsozialistischen Kampfbund?...

http://de.wikipedia.org/wiki/Kampfbund_f%C3%BCr_den_gewerblichen_Mittelstand

Aus meiner oft etwas simplifizierten Sichtweise bedarf das ganze merkantile System wirklich keines BWL / VWL - Studiums bedarf und ist echt einfacher zu verstehen ist, als mein verfi..tes neues Windows. "Handel heißt Wandel" hatte mir mein Papa schon Anfang der 70er beigebracht. Und später prägte sich mir auch das Zitat irgend eines Schlaukopp (von IBM?) ein: "Wer nicht mit der Zeit geht, geht".

Deshalb, Amazon mit intellektueller Selbstüberschätzung und ohne die geschichtliche Entwicklung und Veränderungen des Handels zu kennen, ins Gewissen reden oder gar zu verhindern, ich lach mich schlapp. Wasser fließt nun mal defintiv nicht den Berg rauf.

Das eherene Naturgesetz des share-holder-getriebenen Handels lautet in etwa in Kurform:

http://www.heise.de/tp/artikel/16/16853/1.html

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Das Behaupten von Gesetzen oder gar Naturgesetzen, seien sie alt, ehern oder göttlich, ist mit schöner Regelmäßigkeit das Kampfmittel jeder protowissenschaftlichen Disziplin gewesen mit dem Zweck, den Kreis der Akteure klein und den Rest als verdammt in Unkenntnis der Gesetze (und sachfremd moralisierend!) draußen zu halten. (Und nachher ein Offenbarungseid.)
Und weil es dergleichen Gesetze nicht gibt, sondern die Kenntnis von Machpositionen und Markt- / Manipulationsmechanismen und dergleichen kann man natürlich sowohl darüber reden, die Risikofolgenabwägung machen, die BWL/VWL sich weigern abzuliefern und Stellung zu beziehen. Erstens
Zweitens dient der Nazikampfpunt-Vergleich nun gar nicht. Deren erste Ebene der Propaganda 1:1 zu übernehmen heißt ja nicht, irgendetwas verstanden zu haben. Und daher ist auch das Gegenteil nicht grad richtig. Die Warenhäuser Tietz etc. waren damals immer noch Mittelstand.

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