Beschaffungsnichtkriminalität

Heissa, was für ein Vergnügen, nicht nur so eine Sexpertin und Gastautorin zu haben, die im Zweifelsfall auch mal übernehmen kann und wirklich kluge Sachen schreibt, sondern auch ein Rad, für das man Ersatzteile im Geschäft bekommt.



Das ist nämlich so eine Veränderung, die mich etwas kirre macht - dass es Dinge, die man früher einfach so im Laden beakm, nicht mehr bekommt. Früher ging man einfach hinein und verlangte etwas. Dann kam die Zeit, da musste man Besonderheiten bestellen. Dann folgte die Phase, in der der Händler vielleicht noch beim befreundeten Grosshändler in die Kiste schauen durfte. Dann kam Ebay. Jetzt gibt es Sammler, und seitdem ist das Hobby nicht nur teuer, sondern auch durch wahre Krisen bei der Ersatzteilversorgung geprägt. Historische Dreifachkurbeln aus der LEroica-Zeit zum Beispiel sind für diese Veranstaltung sinnvoll, aber kaum mehr zu bekommen. Und falls doch, sind sie enorm teuer.



Es sei denn, man findet und nimmt gleich ein ganzes Rad. So wie ich etwa bei der Caritas, ein Motobecane Grand Touring aus Vitus-Rohren aus der Mitte der Achziger Jahre und mir selbst zu gross - aber die Stronglight-Kurbel ist genau die Richtige. Die werde ich demontieren und durch eine alte XT ersetzen, wie auch die Schaltung - das ist zeitlich passend und erlaubt, weil die Schaltung am Raf mal durch etwas Billiges ausgetauscht wurde. Rennlenker habe ich auch noch, also ist das insgesamt nicht nur Beschaffung, sondern auch Nichtkriminalität an einem alten Rad, sondern Aufwertung.



Gut, jetzt kann man fragen, wozu ich ein übergrosses Reiserad mit XT-Komponenten brauche und eine Antwort habe ich auch nicht. Aber ich hatte gute Gründe. Und am Ende ist alles schön und gut. Es fügt sich irgendwie, so wie das Leben es oft tut.

So oft wie hoffentlich möglich.

Samstag, 11. April 2015, 17:04, von donalphons | |comment

 
Ja, wer weiß. Sollte es mich tatsächlich mal reiten, eine richtige Radreise zu unternehmen, würde ich dieses schöne Stück dem neueren Peugeot-Trecker meiner Frau definitiv vorziehen. Und ein älteres XT-Getriebe wäre da kein Stilbruch (spontan hätte ich ohnehin vermutet, dass die Stronglight-Kurbel einige Jahre älter sein könnte als das Rad).

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Probleme bei der Ersatzteilbeschaffung entstehen ja aus dem historischen Kontext - und solange die Sammler noch keine Eigenproduktion und Neuauflagen französischer Gewinde zB beginnen, wie es bei englischen Automobilia schon seit längerem geschieht, wird die Verknappung nicht abnehehmen.
man kann also von vorneherein alles abweisen, was FRA oder ITA ist und dann mithilfe (guter!) japanischer Massenproduktion nachrüsten (uncool) , oder muß sich den steigenden Preisen anpassen.

Ich selbst erwarte (leider) eher keine Nachbauten französischer Dreifachkurbeln samt ihrer krummen Lochkreise, dafür ist, anders als bei Automobilia, zu wenig "Musik" im Markt - auch in Zukunft. Aber es gibt noch viele Scheunen und gerade in Frankreich scheint das Radeln wieder höher auf der urbanen Wunschliste zu stehen - Selbsthilfegruppen und Recycling heben da vieles ans Licht!.

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ITA ist nicht so schlimm, aber alles mit französisschen Gewinden ist schmerzhaft. Das Innenlager bei meinem neuen Projekt hat die obige Kurbel und damit sie passt, brauchte ich eine Nervar-Achse wegen der Steigung des Vierkants, und dann BSA-Schalen von einem alten Prophete-Schrottrad und Kugelringe der Dura Ace - einfach, weil Innenlager mit diesem Vierkant in der Länge mit BSA-Gewinde kaum zu bekommen sind. Ohne Zugang zum Container der Caritas wäre das alles entweder kein Spass oder eben abartig teuer.

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Nett, wie uns "Frau Huhn" da im zweiten Bld ein Körbchen Silbereier ausbrütet. Also sich davon uns zeigt. Glückliche Vielfalt. Gilt es zu bewahren. Ja.

(Unbewusst, höchste Lust - Wagner)
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