: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 4. April 2015

RRRRRRRRRR

So wird das noch auf dem Dorf gemacht, wenn die Glocken schweigen. Per Handbetrieb. Und sehr viel leiser als das Geläut. Bei mir oben hört man es kaum:



Denn zwischen dem Kirchhof und meiner Wohnung liegt ein Hügel, und der hält das Schnarren ab. Man könnte also so tun, als ginge einen das alles gar nichts an, und die Abwesenheit der Glocken überhört man schnell. Es gibt ein hohes Trachtleraufkommen auf dem Weg nach unten, aber das könnte auch dem Wetter geschuldet sein, könnte man sich ignorierend denken.

Es entkoppelt sich für einen Atheisten auch an solchen hohen Feiertagen leicht. Auch auf dem Land. Das ist schon eine ziemlich feine Sache, und die meiste Zeit seit dem Abmarsch er Römer aus der Provinz Raetia keinesfalls üblich. Wenn ich das doch leise höre, dieses dumpfe Rasseln, dann denke ich nicht an eine Kreuzigung, sondern an die Freiheit, die ich habe, und die ich auch gern noch eine Weile behalten will.

Leider will der Rest, egal ob nun wegen der Rassel zur Kirche eilend oder nicht, einfach mehr Gesetze und höhere Strafen. Die Zeit, da man Gesetze auch mal abschaffte oder liberalisierte, ist vorbei. Das Zeitfenster zwischen den Irrungen der späten Sechziger Jahre und unserer sich verdunkelnden Gegenwart war nicht lang, aber immerhin, zu einer unbeschwerten Jugend hat es gereicht. Das ist mehr als man früher hatte, man muss dankbar sein, und kämpfen, ohne sich dafür kreuzigen zu lassen.

... link (20 Kommentare)   ... comment