Lauf

Wenn sich eine selbst Philosophin nennt, erwarte nicht mehr als Sophismus.

Wenn sich eine selbst als Idealistin bezeichnet, erwarte nicht mehr als Ideologie.

Wenn sich jemand als Hippie bezeichnet, ist es wahrscheinlich nur Ausdruck von übelriechender Hässlichkeit.

Wenn sich jemand zu den Guten rechnet, rechnet er meistens trotzdem mit anderer Leute Gut, das er an seinesgleichen zu verteilen gedenkt.

Wenn sich einer für einen Erneuerer der Zivilisation hält, hat er sich vermutlich nicht ausreichend mit dem italienischen Futurismus und seiner Wirkung auseinander gesetzt.

Wer im Fremden übermässig gute Eigenschaten sieht, definiert den ihm eigentlich kulturell nicht Fremden als minderwertig - und nennt den dann doch pauschal "Rassist", weil der diese Sichtweise nicht teilt.

Wer andere für beratungsresistent und igorant hält, könnte sich auch mal hinterfragen, bevor die Realität normative Kräfte gegen ihn selbst entwickelt. Nicht dass ich das jemand wünschen würde. Ich helfe gerne, so lange es eben geht.

Was gestern richtig war, kann heute falsch sein. Wer das nicht glaubt, hat sich noch nie mit der Steinigung im Judentum beschäftigt. Das Steinigen fordert zwar ein biblisches Gesetz, aber im Europa des Mittelalters war das erstens gesellschaftlich nicht opportun, wurde zweitens nicht gemacht und drittens dann im zehnten Jahrhundert auch fomal abgeschafft. Man hat sich einfach dazu Gedanken gemacht und begriffen, dass das zwar eine göttliche, aber keine gute Idee war. Doch. sowas soll es geben.

Und so ist das auch mit dem Grundgesetz. Das Asylrecht war und ist eine prima Idee für die nächsten Ossietzkys und Brechts gewesen.

Montag, 8. Februar 2016, 14:18, von donalphons | |comment

 
Respekt.
Und danke für eine gute, sinnvolle Zusammenfassung.

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Sie machen es sich nicht einfach, deshalb lese ich gerne bei Ihnen. Hier wie in der FAZ finde ich vieles, womit ich nicht einverstanden bin, und eigentlich sind Sie für meinesgleichen ja sowieso der bloggende kleine Bruder des Antichrist. Wir mit unseren sehr unterschiedlichen Meinungen werden irgendwann aneinander geraten, fürchte ich, aber auch dann werde ich noch sagen, dass es mir eine Ehre war, Sie kennengelernt zu haben.

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Ich war zu lange in linken Kreisen unterwegs, um mir über Leute Gedanken zu machen, die wegen einer anderen Meinung meinen, Konequenzen ziehen zu müssen. Das ist nicht hart oder bitter gemeint, es ist nur so, dass ich mein Leben gern geniesse und es mir nur ungern mit Ideologen vergälle. Dagegen bin ich durchaus der Meinung, dass es kein absolutes Richtig gibt und, wie man das im Juentum macht, auch der anderen Meinung ein Wert innewohnt.

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Don, herzlichen Dank dafür.
Ehemalige Studienkollegen aus den späten achtzigern und frühen neunzigern praktizieren das seit mehr als 20 Jahren. Wir treffen uns - von ehemalig MSB Spartakus bis RCDS - einmal im Jahr zum Plaudern, Essen, blöde Witze reissen und feiern in Aachen.

Wir sind selten einer Meinung über irgendeine politische Frage, heute noch. Aber wir unterscheiden zwischen Politik und Person. Ich mag einige meiner politischen Gegner. Und einige meiner politischen Weggefährten nicht. Ich werde bis an mein Lebensende nie verstehen, warum und wie aus politischer Gegnerschaft persönliche Feindschaft wird.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@Don Alphonso: Das weiß ich doch. Deswegen mag ich Ihr Blog.

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Und wenn sich einer Donald Duck nennt, dann erwarte den Universalerben des reichsten Manns der Welt.

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Da haben Sie die Rechung ohne Gustav Gans gemacht.

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Egal. In beiden Fällen wird Daisy die Kohle verjubeln.

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Der Alte war schon beim Goldrausch anno 1849 dabei und wird auch die Enkel von Tick, Trick und Track noch überleben.

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Weil er weiß, daß er im Grab sowieso nur rotieren würde.

So wie wahrscheinlich die Mehrheit der Grab- Bevölkerung.

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Gast aus Wien
Lieber Don Alphonso, am wichtigsten: Sie werden für immer zu meinen Lieblingsautoren zählen und jeder Ihrer Texte freut und begeistert mich.

Aber Ihren Optimismus kann ich - vermutlich nie mehr - teilen. Sie arbeiten sich noch immer an Feinheiten einer verlorenen Gesellschaft ab und nuancieren Unterschiede, die keine Rolle mehr spielen.

Es gibt zwei Seiten? Bei Isis? Bei Boko Haram? Beim Frauenbild des Islam? Natürlich sehen Sie die nicht, meinen aber, es würde sich nach langen Kämpfen doch wieder zu einem für alle erträglichen Zustand wenden und bis dahin könnte man wie gewohnt die rechte Gefahr bekämpfen.

Nirgends in Westeuropa kommt eine rechte Partei auch nur in die Nähe einer Regierungsmehrheit. Realität sind Oligarchenregierungen, die den Rassismusvorwurf als Kirchenbann und Höllenstrafe des Neoliberalismus perfektioniert und praktisch die gesamte Intelligenz als Inquisitionsbehörde auf ihrer Seite haben.

Deutschland würde nicht den FPÖ Oppositionsdruck auf die österreichische Regierung verstehen - schrieben Sie soeben. Die SPÖ lenkt doch nicht ein! Es gilt die Zeit bis zur nächsten Wahl durchzutauchen, wo sich wie in Deutschland mit Sicherheit wieder eine große Koalition ausgehen wird. Deutschland muss nur unter dem Integrationsdeckmantel Einbürgerungen forcieren und die Verteilung läuft über die EU-Freizügigkeit.

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Echte Männer,
Hans und Don vereint.
Heldenretter!
Donald, Dagobert
Gustav sogar!

Dicky, Dacky, Ducky?
Fehlanzeige.

Magst du denn auch mal sterben gehen, Meier?

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Verteilung? Braunsche Bewegung funktioniert da nicht. Die einen sind maximal bildungsfern, aber nicht doof. Warum nicht dort leben, wo es am angenemsten ist? Die anderen (1%?) sind wirklich Ingenieure und Neurologen, mit verglichbaren Abschlüssen. Wo bekommen sie in der EU einfacher einen gut dotierten Job als hier? Außerdem ist es für ein anderes Land ein Leichtes, per Verordnung den Zuzug trotz Freizügigkeit massiv einzuschränken. Dann kabbelt man sich eben ein paar Jahre mit der EU, egal. Das Ziel ist erreicht.

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Das Asylrecht eine Dauerbaustelle. Weil?
Vielleicht ist es eine Folge des Trainings der Mehrzahl in Beamtenschaft, Gewerkschaft und Grossfirmen:

Wer sich bewegt, verliert.

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Stolz, berechtigter Stolz
Ich meine stolz sein zu dürfen auf die geistigen Väter Europas. Auf David, Petrus und Paulus, auf Cicero ..... bis Hayek oder Brecht.
Unsere in Aufklärung geläuterte graeco-hebräisch-christliche Kultur ist der Ort in der Welt, der zwar fern vom Ideal, doch der beste aller realen Orte ist.
Wir Einzelnen können in Reden und Handeln ein Wenig dazu beitragen, Freiheit und Recht zu bewahren.
Don Alphonso trägt ein Stück mehr bei.
Dafür herzlichen Dank.

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Jesses Maria,
da hammer doch wen vagessn...

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Pardon, melurse, ich glaube, man kann eigentlich nur auf eigene Leistungen stolz sein.

(Die ganzen Typen da sind doch alle mausetot und zwar größtenteils schon 'ne ganze Weile …)

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Und die ersten drei waren sogar noch Asiaten...

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vorderer-rand-asiaten ja. Besonders wenn Abraham noch von weiter Osten kam.
Wir können dieses Vermächtnis leben oder es ignorieren und uns an modernen Ideen/Ideologien orientieren. Das ist Eigenleistung.
Stolz auf unsere Herkunft, auf unsere tatsächlichen und geistigen Ahnen muß anerkennen, daß wir in unterschiedlicher Größe auf den Schultern einer Kette Riesen, Zwerge und Menschen stehen.

Für Hitler und Konsorten schämen wir uns doch auch. (Nicht alle, leider) Luthers oder Wagners Fehlleistungen bekennen wir auch. Zu der Familiengeschichte Nürnbergs gehört der gierige Blick auf das jüdische Siedlungsgebiet zwischen Sebalder und Lorenzer Mauerring. Geld an Kaiser, Marien-Kirche als Sühne und fort mit den Juden bis 1806 - teilweise in den Tod. Dennoch ist jeder Nürnberger stolz, ein solcher zu sein und sieht mit sanftem Blick auf Fürth oder München herab. Regensburger, Aachener oder Frankfurter, Prager und Wiener sind satisfaktionsfähig.
Ist es wie mit der schwarzrotgoldenen Fahne? Familienstolz, Nationalstolz ist nicht an persönliche Verdienste gekoppelt. Doch sehe ich es ohne Nationalismus oder Rassismus für möglich, deutsche Werte, Tugenden und Haltungen gutzuheißen und ihr Ausleben anzuregen. (Ich willl und kann keinen Kanon vorstellen)

diktionafte, Sie verweise ich auf Jane Austens Darcy. Der junge Held der jungen Autorin vertritt den gesunden Stolz besser, als ich je könnte.
Ich wage noch anzufügen, daß ein wenig stolz gesund ist, im medizinischen Sinn. Ein stolzer mensch fühlt sich sicherer, wohler als ein unsicherer.
Ein stolzer, selbstsicherer Mensch sollte eher in der Lage sein, andere gelten zu lassen.

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Nun ... dann bin ich mal so frei, das gelten zu lassen.

:-)

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Ohne den Stolz wäre "Pride and Prejudice" ... äh ... naja.

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Für Hitler schäme ich mich nicht
und auf Brecht bin ich nicht stolz.
"Ein stolzer mensch fühlt sich sicherer, wohler als ein unsicherer."
Was für ein Scheiß.
Ein stolzer Mensch fühlt sich stolz.
Und ein unsicherer fühlt sich unsicher.

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Ach, das Grunzgesetz, das stets bemühte.
Ist das eigentlich ein Naturgesetz oder doch eher eine immer häufiger vergewaltigte Frau, geb . 1949?

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evtl. ein interessanter gedankengang, 25.2.16, ohne mehr vorheben zu wollen:

"Und wir sehen ja, wie sich das auswirkt, wenn wir einmal westliche Medien im Zusammenhang mit den heutigen russischen Medien vergleichen. Ich kann mir da ein Urteil erlauben, weil ich vielfach Gespräche auch mit russischen Medien geführt habe. Dort kann man Gedanken entwickeln, wenn man mit russischen Medien spricht. In westlichen Medien legen die Redaktionen dagegen vorher die Linie fest und sie suchen dann im politischen und gesellschaftlichen Bereich Personen, die dieser Meinung entsprechen. Die dürfen dann für 20 Sekunden ihr Gesicht, oder ihre Stimme hergeben und das ist dann eine Sendung. Das ist ja das merkwürdige an der heutigen Entwicklung: Wir haben es bei den russischen Medien eigentlich mit den klassischen Medien zu tun, wie wir sie früher aus dem Westen kannten, wo Pressefreiheit garantiert war. Und bei dem, was wir im Westen derzeit sehen, haben wir Mechanismen, die uns an die alte Sowjetunion erinnern. Wir leben also in einer völlig verqueren Welt."

http://tinyurl.com/zodbc7w

wobei es eindeutig nicht um das ginge, was andere angeblich mehr hätten.

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Ich hielt das Asylrecht ja auch für antiquiert, damals in den 90ern, als Unterdrückung mehr und mehr über Armut funktionierte und kaum noch über Ideologie. Aber jetzt scheint das mit der ideologischen Unterdrückung ja wieder zuzunehmen ...

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Mit dem Steinigen...
ist das schon so eine Sache - mit der Inquisition. Und da gab es dann die Autodafé, später die Guillotine, usw, usw.

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