Schlechtes Karma verbreiten

Bringe ich Unglück?

Natürlich fange ich mir manchmal Absagen ein. Weil Leute gut schreiben können, aber gerade keine Zeit haben, und weil ihnen die FAZ zu gross ist. Letzteres ist mir lieber als die bekannten Berliner Naturprallis, die Schirrmacher mal einen Beirag schreiben liess, und die sich von da an fest zu Redaktion rechneten. Speziell einige PiratInnen sind hier gemeint. Leute, die dann Vollgas geben möchten, ohne schreiben zu können. Kann man mal reinlassen, ist aber alles bald wieder verschwunden. Weil sie es einfach nicht konnten.

Es gibt aber wirklich auch talentierte Autorinnen und Autoren, für die es vielleicht auch mal ganz gut wäre, wenn sie ein wenig in so ein System hineinriechen können. Dazu kommt, dass nach dem Sparprogramm die Plätze für freie Mitarbeit, für "lass uns den mal ausprobieren", alles andere als üppig sind. Es ist einfach weniger Platz da, und es gibt schon viele, sehr viele gute, freie Autoren. Ob diese Selbstbeschränkung gut ist, wiess ich nicht, aber frischer Wind schadet nie. Un ich bin ja auch immer ganz froh, wenn da nicht nur mein eigenes Zeug im Blog steht.

Gestern las ich den Jahresrückblick einer Autorin, die ich eigentlich bei meinem einzigen Treffen mit Schirrmacher in Berlin sprechen und ihm nach Möglichkeit gleich vorstellen wollte. Multitalentiert, onlineaffin, literarisch, thematisch aussergewöhnlich. Ich hatte sie schon vorab um ein Treffen gebeten, sie hatte zugesagt - und dann nach Rücksprache mit gewissen Gegnern, die auch ein Medienprojekt haben, abgesagt. Un zwar recht barsch.

Statt dessen ging sie publistisch in eine andere Richtung, um es nett zu sagen, und

Naja, wie es halt so ist.

Machen kann man alles, ob es dann gut wird und einen finanziell trägt, ist eine andere Frage. Jedenfalls gibt es die FAZ immer noch und das, was sie machte, ist wohl nicht so ganz das Wahre. Nach meiner bescheidenen Meinung: Völlig unter Wert und Begabung. Jetzt wäre sie wieder zu haben. Aber ich mag nicht. Es gibt Leute, denen würde ich ewig hinterher laufen. Aber vielleicht bringen meine Anfragen auch schlechtes Karma.

Kollegen berichten mir, dass so eine gewisse "Ich habe Euch doch gar nicht nötig ihr sterbt sowieso ich mache was Besseres"-Haltung nicht wirklich selten ist, zusammen mit Erfahrungen, die oft nur wenig erbaulich sind. Das Talent ist da, die Bereitschaft, es anzupassen und mitzuwirken, fehlt. Ganz so, als gäbe es unendlich viele Optionen. Schreiben ist eine hochemotionale Sache, das macht man nicht so, wie man Hemden faltet. Der Beruf kann schon mit gewissen Schwankungen der Befindlichkeit gut umgehen. Offen zur Schau getragene Verachtung kommt dennoch nicht gut an. Dann eben viel Glück, wo auch immer.

Talent ist der hohgezüchtete Motor, der einen in die Wand krachen lässt, wenn die Lenkung versagt. Zwei Jahre sind eine sehr lange Zeit. Wir werden alle nicht jünger, und die Gewinner der Digitalisierung sitzen sicher nicht vor dem Bildschirm und tippen Texte.

Freitag, 19. Februar 2016, 09:03, von donalphons | |comment

 
Stelle mir vor, wie die Betreffende das jetzt liest und die Lehre beherzigt.

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Ich halte Sie für sehr grossherzig. Aus der Entfernung meine ich, Sie haben sich nichts vorzuwerfen.

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danke, danke
.
aber ich habe

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Ich halte es ja mit Erkenntnis und weniger mit Ideologie.
Es gibt ausführlich Material zum Thema "Glück haben" (auch iGgs zu "glücklich sein ")
Die ausgrenzende Haltung derjenigen, die auf die Autorin einwirkten und die von ihr übernommen wurde: nicht gut für das Karma.
Don: Dich trifft keine Schuld.

Ach ja: wen es interessiert: Richard Wiseman hat das Material zusammengetragen...

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Nun ja, eine Struktur in sein Leben zu bringen ist nicht jedermanns/fraus sache. Man sollte solche Entscheidungen respektieren, aber jede Art von Gejammer über prekäre Zustände sofort abwürgen. Das ist schlicht Selbstgewollt.

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Ist doch toll, wie ein Weib die Demokratiebehauptung von 100.000 Männern widerlegt.

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Karma ist eine feine Sache für die Herrschenden
schade fast, daß die im Text angesprochenen Akademiker die Lebenseinstellung Karma nie richtig verinnerlichen. Nicht der Lehrer, der Chef, der böse Fonsi ist schuld sagt das Karma. Ich in meinen letzten Leben habe verursacht daß ich jetzt hier in Seemännleins Trabantenkreis festsitze. Das kann frau nicht lernen. Das muß von den Urgroßeltern und allen Nachbarn so tradiert und bestätigt werden.

Im Economist wurde die Lösung junger Inder vom Karma als Chance beschrieben, zum Guten oder Schlechten für die Entwicklung Indiens. Dumpf abzuwarten was das Leben bringt - mehr anstreben - unzufrieden sein - gefährlich werden.

Die staunenswerte Langmut der Inder im Ertragen, im Dulden ist in dieser Religion begründet.

Ich wünsche Herrn Modi alles Gute in seiner Aufgabe.

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