Ruhig ist es auch hier geworden, das Interesse an Themen abseits der Flüchtlinge und der AfD scheint recht gering. Gute Nachrichten scheinen ebensowenig Anziehungskraft zu besitzen wie generelle gesellschaftliche Betrachtungen oder die Schönheit unserer Umwelt.

Daher zurück zur Schlangenbrut, der Brutstätte des Bösen. Mit den Ungebildeten, nicht den Unwissenden, ist das immer so eine Sache. Denn was ist Bildung denn überhaupt? Wann wird aus einer Anhäufung von Wissen Bildung? Welches Wissen und wie wird es angewandt? Wer definiert Bildung? Gebildet ist, wer sein Wissen mit sich, anderen und der Welt in einen Bezug setzt, quasi über den Tellerand schaut, möglichst noch objektiv? Nun, dann ist Bildung wohl eher ein elitäres Merkmal und nicht oft bei "Eliten" zu finden. Fragt sich nur, wer da die Schlangenbrut ist, die Ungebildeten?

Die Leistungsfernen sind auch so ein Problem. Denn Leistung muß ja nicht unbedingt positiv sein. Und je bedeutsamer die Leistung für die Gesellschaft, desto gravierender die Folgen negativer Höchstleistungen. Nichtleistung fällt da doch deutlich weniger ins Gewicht. Und überhaupt, die subjektiv und naturgegeben mögliche Leistung wird nur allzugern als Leistungsferne bezeichnet. Auch hier sind negative Höchstleistungen wohl eher der Schlangenbrut zuzuordnen als Leistungsferne.

Bleiben noch die Unzufriedenen. Die aber sind derart weit verbreitet, daß sie sich nur schwer identifizieren oder quantifizieren lassen. Doch selbst bei ihnen ist doch entscheidend, ob ihre Unzufriedenheit gesellschaftlich relevant ist. Bei den Leistungsfernen und Ungebildeten ist das mehrheitlich wohl kaum der Fall. Bleiben also auch wieder nur die Unzufriedenen in entsprechenden Positionen, die als Brutstätten des Bösen in Betracht kommen.

Den hier als Schlangenbrut Bezeichneten wird andererseits doch immer nachgesagt, in ihrer sozialen Hängematte das Leben zu genießen, wozu dann noch römische Legionen? Das Jammern auf hohem Niveau ist doch auch eher kulturelles Allgemeingut und würde durch neu hinzukommende Barbaren sicherlich nicht verbessert, ob ungewaschen oder nicht.

Es scheint aber, als sei uns im Hamsterrad tatsächlich etwas Wesentliches abhanden gekommen. Die Besinnung auf die Kürze des Lebens und seines Wertes, die Naturverbundenheit und die Menschlichkeit. Alles Punkte, die einer gewissen Besinnlichkeit bedürfen, einer Reflektion, die immer mehr zu fehlen scheint.