Immer diese Radfahrer

Ich will gar nicht darum herum reden: Sie hat recht. Speziell in den Städten. Wobei es neben dummen, brutaen und unsaensiblen Idioten auf nicht verkehrssicheren Singlespeeds natürlich auch Fussgänger gibt, die unmotiviert auf den Eadweg latschen. Ab und zu komme ich mit dem Rad durch München: Das ist immer schrecklich. Auch, weil die Infrastruktur so schlecht wie früher ist, aber die Zahl der Radler deutlich anstieg. Radwege an der Isar sind auch Rad vs Rad lebensgefährlich.



Es sind aber nicht alle gleich gefährlich. Brandgefährlich ist der Trend zum Lastenrad. Die Dinger, die heute vor allem von Müttern zum Kindertransport benutzt werden, haben auf dem Radweg nichts verloren. Sie sind zu breit. Sie sind für alle anderen ein enormes Risiko. Sie sind auch meist zu lang und unhandlich mit dem Ergebnis, dass so ein Brocken schon mal unmotiviert einfach auf den Weg geschoben wird, um besser sehen zu können. Diese Geräte gehören immer auf die Strasse, aber da sind sie nie, weil ja die Kinder in Sicherheit sein sollen. Mit dem Ergebnis, dass 1,2m breite Kriechmonster auf 1,3m breiten Wegen sind. Und von Frauen gefahren werden, die damit, mit dem Verkehr und der Kommunikation mit den Kindern überfordert sind, und dann schon mal einen Radler abschiessen. Wenn Kind, dann bitte in einem Anhänger. Oder auf dem Dorf, wo kaum Verkehr ist. Aber nicht auf innerstädtischen Radlwegen,.



Das Übelste kommt damit im Zusammenhang auch manchmal vor: Das Smartphone. Es hat sich in den letzten Jahren zum Gefährder Nummer Eins entwickelt, und jedesmal, wenn ich so einen Typen sehe, der schlingernd freihändig auf das Display schaut und Kopfhörer aufhat, möchte ich den ins - man darf solchen Gefühlen nicht nachgeben, aber das sind echte Asoziale. Der Platz ist so eng, die Geschwindigkeit ist relativ so hoch, da darf einfach keiner zu einer blinden menschlichen Bombe werden. Man kann sie nicht überholen, ausser man brüllt - und nimmt in Kauf, dass es sie dann schmeisst, weil sie so überrascht sind. Es muss doch möglich sein, wenigstens ein paar Minuten zu warten, bevor man wieder die Kiste in die Hand nimmt. Es wäre wirklich gut, wenn die Polizei solchen Leuten Rad und Gerät sofort abnehmen würde: Rad in die Auktion, Gerät unter eine Dampfwalze, alle Passwörter im Darknet verchecken und alle sensiblen Informationen speichern und veröffentichen, sollte man ihn nochmal dabei erwischen. Strafe muss weh tun.



Eine Sache noch zu den Radwegen: Es gibt am Tegernsee eine Brücke über die Mangfall, die gerade breit genug ist, dass zwei Menschen aneinander vorbei können. Radler müssen dort absteigen, aber Rad, Radler und Entgegenkommender passen kaum nebeneinander. Da bleibe ich dann auf dem Rad. Das ist einfach praktikabel, und ich bin langsam und grüsse, wie man das bei uns halt so macht. Ansonsten sucht sich hier jeder sein Terrain, und ich bin mit dem Auto auf anderen Strassen als mit den Rädern und hier wiederum auf Strecken, auf denen es kaum Fussgänger gibt. Ich mache mir nicht viele Gedanken um Konflikte, weil sie sehr selten sind. So einfach.

Wenn man nicnt in der Stadt wohnt. Aber wenn man sportlich fährt, sollte man schon einen Helm tragen. Da hat die Autorin einfach unrecht.

(2. Januar, und ich fahre im Grünen mit dem Rad. Juchu!)

Montag, 2. Januar 2017, 23:35, von donalphons | |comment

 
So eine ähnliche Engstelle haben wir hier im Medienhafen auch, und wie an der Mangfallbrücke lässt sich dieses kleine Problem für gewöhnlich mit Kommunikation lösen.

Bei Verkehrsteilnehmern mit Ohrstöpseln und/oder Blick aufs Display gestaltet sich das mitunter schwierig, und da würde ich mir manchmal ein Nebelhorn wünschen. Aber ansonsten halte ich es auch so, dass ich meine Strecken so gut es geht so auswähle, dass sich wenig Konfliktpotenzial mit anderen Verkehrsteilnehmern ergibt. Da ich nicht jeden Tag in die Stadt pendeln muss, habe ich entsprechend auch wenig Ärger.

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"Ich will gar nicht darum herum reden: Sie hat recht."
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Ich habe zwanzig Jahre lang immer wieder Radfahrer auf Gehwegen nett angesprochen und auf die Straßenverkehrsordnung hingewiesen (Es fing damit an, dass ich mit dem Neugeborenen Max im Kinderwagen auf hier in Lankwitz recht engen Gehwegen ständig von kecken Radlern behindert wurde; Max ist jetzt 28) ...und ich wurde immer nur angepöbelt, beleidigt, einmal sogar fast verprügelt. Von den Radlern: Alte, Junge, Männer, Frauen, Mädels, Jungs. Türken fahren nicht Rad in Berlin (by the way: Man sieht sie auch nicht in Restaurants ihr Geld für Essen ausgeben).
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Einmal hab ich tatsächlich einen Radfahrer angehalten und ihm fünf Mark geschenkt = weil er korrekt auf der Straße fuhr und beim links Abbiegen den linken Arm nach links schwenkte. Also alles richtig machte (ich hab solche Regeln noch in der Grundschule gelernt). Das war die große Ausnahme. Und mir war's n Heiermann wert.
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Inzwischen hab ich's aufgegeben. An die Straßenverkehrsordnung halten sich nur noch wenige; weil keine K0ntrolle da ist.
Erlebnis:
An einem viel von Autos, Bussen, Radlern befahreren und von Fußgängern benutzten Straßenübergang mit Zebrastreifen, Ampeln und Pipapo am S-Bahnhof Lichterfelde-Ost ist normalerweise radlermäßig der Teufel los: man radelt wie es einem am bequemsten ist: über die Straße bei Rot, auf oder neben dem Zebrastreifen, durchs Fußgängergedrängel, auf'm Gehweg, quer über die Straße, egal...
Eines Tages aber verhalten sich alle Radler ganz korrekt. Man schieb sogar sein Rad auf dem Zebrastreifen, um keine Fußgänger zu belästigen (wie sonst üblich).
Auflösung: Es standen zwei Uniformierte an der Ampel.
Ich sprach die launig und freundlich an und verwies auf die plötzliche "Ordnung" an dieser Stelle und dankte ihnen.
Eine Minute später, von der anderen Straßenseite aus sah' ich, dass diese beiden Polizisten nur da standen, weil fünf Meter weiter weg drei Rentner mit einem selbstgebastelten Schild gegen irgendwelche Machenschaften der Dresdner Bank "protestierten" (die hatten da eine kleine Filiale). Aha. Nix Verkehrspolizei sondern eine bedrohte Bank "beschützen".
Aber man sah: kaum ist eine Polizei-Uniform in Sicht (droht also Strafe), erinnern sich plötzlich ALLE Radler an die sinnvolle Vorschrift des ersten Paragraphen der Straßenverkehrsordnung.
Disclosure: Bin Radfahrer (aber auch Fußgänger). Leider in Berlin.
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Gratulation für den aktuellen Stützen-Artikel in den FAZ-Blogs in Sachen nafrionale...

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Auf dem Rennrad ist das Zeichengeben wirklich eine Herausforderung - man tut sich leichter, wenn man die Hände am Lenker lässt, schnell fährt und grosse Lücken nutzt.

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Auf dem Land: da seh' ich kein Problem; ich schrieb über Berlin.
Rennrad-Veranstaltungen - wie Autornnen - sollten in Städten nicht auf öffentlichen Straßen stattfinden. Auch nicht auf Waldwegen für Spaziergänger (meist ältere Leute).
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Als Geisterfahrer auf dem Radweg auf der falschen Straßenseite. Ja, das sieht man auch alle Nase lang hier in Berlin. Weil's zu unbequem ist, auf die richtige Straßenseite zu wechseln (auf der sich ebenfalls ein wunderbar ausgebauter Radweg befindet).
Es ist die Bequemlichkeit.
Und: "was soll's, das machen doch alle."
Und: Es wird nicht geahndet.
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Doch nun genug des Mäkelns. Bin ja selbst auf dem Rad unterwegs.
Und... wo er Recht hat hat er Recht: "der Radler als ein solcher hat sich vermehrt und mit ihm die Irren."

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@9 Uhr 05:
Jein. Grade Rennradfahrer sollten das Zeichengeben drauf haben. Bei Gruppenausfahrten, wo nicht jeder alles im Blick haben kann, ist es essenziell, die Mitfahrer mit Handzeichen (und wo nötig Zurufen) vor Engstellen, Schlaglöchern etc. zu warnen - und das nicht zu tun, gilt als ziemlich asozial.

Wie das zu laufen hat, lernt man aber auch nicht, wenn man immer nur alleine oder wenns hoch kommt mal zu zweit oder dritt rumgondelt. Zum richtigen Gruppenfahren braucht es noch paar weitere Skills.

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@12:47
Hi hi!
Stelle mir gerade vor, wie Sie bei der Abfahrt von Brolio die Hand vom Lenker nehmen, um mir ein Schlagloch zu zeigen!
😂😂🇮🇹🇮🇹😇

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Dafür hätte ich keine Hand mehr freigehabt, weil ich ja meine schlackernde Trinkflasche festhalten musste. Was riskant genug war. ;-)

Nee, ernsthaft, wir sind auf Schotter ja auch nicht Formation gefahren so wie mit der hiesigen Trainingsgruppe, wo man in Zweierreihe Lenker an Lenker und Vorderrad an Hinterrad fährt. Das ist nochmal ganz was anderes.

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Auf Asphalt wie ein Schwarm Sardinen
Auf Schotter wie ein einzelner Gepard.

Hehe.

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"wir sind auf Schotter ja auch nicht Formation gefahren so wie mit der hiesigen Trainingsgruppe"

Nein, wir sind da ungebremst durch auseinanderspritzende Pulks gepflügt und brüllten ATTENTIONE!

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Auch schön: auf dem Radweg in der falschen Richtung fahren, auch wenn es auf der anderen Straßenseite einen wunderschönen, perfekten Radweg gibt, den man genau in der Richtung befahren darf, in die man will. Wobei man sagen muss, dass zu meiner Schulzeit in Frankfurt Radwege in beiden Richtungen benutzt wurden, und das genauso funktionierte wie auf der Mangfallbrücke. Die Münchner jedoch haben meiner Erfahrung nach ein Problem mit der Raumeinteilung. Leute, die es schaffen, den einzigen anderen Passanten auf einem drei Meter breiten Bahnsteig anzurempeln, und die in der U-Bahn breitärschig alles niederwalzen, was nicht zur Seite springt, die kollidieren halt auch gerne mal auf Radwegen, sogar ganz ohne Lastenrad. (wobei ich Lastenräder ja irgendwie süß finde)

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Vielleicht habe ich das alles früher einfach leichter ertragen, aber der Radler als ein solcher hat sich vermehrt und mit ihm die Irren. Und davon erträgt ein Verkehrssystem eben nicht viele. Dazu kommt die Unachtsamkeit, weil man "nur" mit dem Rad fährt. Dabei ist jeder Autofahrer bei 50km/h besser geschützt als ein Radler mit 20km/h.

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Ich meine auch, es hat sich da was verändert. OK, und älter bin ich auch;-)
In der Tat halten heute viele beim Fahren das Telefon in der Hand, obwohl es in die Tasche gehört, oder in eine Halterung an den Lenker.
Die Lastenräder sind im Glockenbach und in der Maxvorstadt ein echtes Problem, nicht nur, weil sie breit sind, sondern weil viele Fahrer(meist -innen) mit dieser verträumten, egozentrischen und rücksichtslosen Hoppla-hier-kommt-der-bessere-Mensch-Hybris unterwegs sind. Egal ob da grad Klein-Finn an Bord ist, oder ein Sack Kartoffeln.
Hinzu kommt, dass die Leute teilweise selbstmörderisch unterwegs sind. Ich bin ja weit davon entfernt, jede Ampel nachts um 1 bei Regen befolgen zu müssen, aber Kreuzungen auf Hauptverkehrsstraßen, mei, da wird man besser warten.

Gleichzeitig ist das Smartphoneproblem aber auch eines der Fußgänger. Es laufen da immer mehr Zombies herum, auf dem Radweg, kreuz und quer, über die Straße. Die bekommen nicht mit, dass die Ampel rot ist (oder es ist ihnen egal).

Richtig riskant leben auch die Unbefangenen, die Radwege für eine Komfortspur für Kinderwagen oder Fußgänger halten. Grad da, wo dank abgeteilter Radwege ein Radfahrer auch mal mit 25kmh oder mehr unterwegs sein kann, ist das echt gefährlich. Schilder, die Radwege ausdrücklich nur für Radler zulassen und für Fußgänger verbieten, werden ignoriert, aber man brüllt die Radler an, wenn die hinter einem in die Eisen steigen.
Die Kombination aus Handymädchen/-junge auf Radweg gibt es natürlich auch, und gar nicht mal selten.

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Symptome, nicht als Symptome...
Man muss die Ursache suchen...

Das Verhalten ist asozial, weil die Gesellschaft asozial ist, weil mehr und mehr Bürger keinen Grund mehr erkennen können sich angesichts der Verhältnisse sozial, sprich: rücksichtsvoll zu verhalten. Und man wie so üblich diese Rücksichtslosigkeit nur bei anderen sieht.
Da der neo-liberale Kapitalismus hier natürlich ganz selbstverständlich als Ursache wegfällt.. einfach ein Beispiel.

In Japan fahren alle, inkl Mütter mit Kind im Kindersitz vorne und Kind im Kindersitz hinten wo sie wollen.
Rechte Strassenseite, linke Strassenseite... rechter Gehweg, linker Gehweg...

Und keinen stört es, denn keiner fährt rücksichtslos. Die Mehrheit hat Kopfhörer auf, was aber niemals zu Problemen führt, und das, obwohl man nahezu immer weit und breit keine Polizisten sieht. Dafür ganze Rudel von Männer auf ihren Rennrädern, die sich ebenfalls völlig problemlos verhalten.
In einem Land ohne Radwege in dem selbst Durchfahrtsstrassen manchmal so eng sind, dass einer von zwei sich begegnenden LKWs zurücksetzen muss.

Alles schlecht fürs Brutto Sozialprodukt...
Aber ganz hervorragend für die Menschen hier.
In diesem Sinne werde ich nun auf mein banales 5 Gang Damenrad für € 100 steigen. Läuft seit neun Jahren problemlos, in DIESEM Jahr hat man die Tretlager kostenlos erneuert! Und dazu Robert Frost und Dorothy Parker Gedichte abwechselnd vom mp3... grinsend bei der Vorstellung ich müsste auf dem Rad an der Müncher Uni oder durch den englischen Garten zwischen den Barbaren durch jonglieren.

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ich muss bei allem leider zustimmen und fahre aus den genannten gründen ausschlieslich auf der straße (gott sei dank hier fast überall legal).

ein grobes schloss hilft gegen automobilisten mit dem hang zur kuschelpädagogik.

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Sportlich in der Stadt wird zunehmend schwieriger. Als ich vor 40 Jahren mit dem PX8e anfing, ging das noch recht gut, aber dann wurden zuerst die Autos immer größer, aber auch die Fahrräder (und ich selbst) wurden breiter. Zu deutsch: der Platz wird knapp wenn selbst Kleinwagen 2m10 über Spiegel brauchen und aktuelle MTB kaum unter 70 cm breit gelenkt werden wollen.
Lastenräder fallen hier in Karlsruhe kaum ins Gewicht, es gibt einige Radspuren und Radwege die breiter als die alte 1m30 Norm sind. Auch bedingt die Größe der Stadt eine gewisse Verteilung bzw. Konzentration der zwei- und vierrädrigen Verkehrsteilnehmer auf bestimmte Achsen wo es dann zu entsprechend neuralgischen Punkten kommt. Freiburg und Münster punkten hier deutlich gegen Berlin und München.

Was mir echt Leid ist sind die Smartphoneschwingenden Zombies, ob nun zu Fuß, auf dem Rad, oder im Auto. Früher mit dem Blackberry durfte man sich ja wenigstens wichtig fühlen, wenn man geistesabwesend durch die Gegend gondelte, aber heutzutage ist das nur Dreck wer im fließenden Verkehr mit den Dingern hantiert.

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Sportlich?
Der Straßenverkehr ist nun mal kein Sportplatz. Und auch als Telefonzelle (ganz super geil wichtig: "ich bin jetzt hier. Wo bist du denn gerade?") war er nie konzipíert.

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