Widerliche Berufe Folge 1.456: Multiplex-Betreiber

Ich habe mal einen Beitrag über den Pressesprecher eines Multiplex-Konzerns geschnitten. Die Journalistin hat etwas grandioses gemacht: Sie hat ihn reden lassen. Einfach reden. Ohne jede Manipulation wurde sehr schön deutlich, wie Multiplexbetreiber ticken. Ich glaube nicht, dass jemand, der den Beitrag gehört hat, danach nochmal in ein Multiplex gegangen ist. Wer hört sich schon gerne an, dass er der letzte Depp ist, der zahlen und ansonsten bitte möglichst viel anderes Zeug konsumieren soll, damit die Rendite der Aktionäre und der Smart Guys in Hollywood stimmt. Der Mann war zynisch wie die GeStaPo, und dennoch erzählte er, dass er bei Titanic geflennt hat. CRETINO!
Leider gibt es viel zu wenige derartige Interviews:



Zumindest für das Cinema Corso in Vicenza kommen sie in jedem Fall zu spät. Aber noch steht es, und laut der Bedienung im sehr feinen Cafe daneben ist es wohl so, dass darüber verhandelt wird, hier doch wieder ein Kino zu eröffnen - angeblich ist die Inneneinrichtung noch weitgehend original, und ansonsten gibt es in der Innenstadt kein Kino mehr.

Donnerstag, 3. Mai 2007, 18:44, von donalphons | |comment

 
schau dir mal dich doch mal bei uns um: in Landshut gibt es kein einziges der alten Kinos mehr - und es waren schöne Kinos. Das letzte haben sie im vergangenen Jahr dichtgemacht: auch wenn schon seit Jahren keine Filme mehr dort liefen, würde es als Theater- und Kultursaal genutzt. Jetzt hat man das Gebäude abgerissen - und das in einer Stadt, wo quasi die ganze Innenstadt unter Denkmalschutz steht... Stattdessen gibt es einen Multiplex-Bunker.

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Ist doch überall so. Und mal wieder so einfach: Nicht schneiden, nur reden lassen und die richtigen Fragen stellen, dann diskreditieren sich viele selbst. Ähnlich wie Merkels Kommunikatoren.

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Die Nostalgie der "gemütlichen" kleinen Kinos wird überschätzt! Enge Sessel, die im Sommer mit dem Schweiß der vorigen Besucher getränkt sind, keine Beinfreiheit, miese Leinwand, mumpfeliger Ton, überfüllter Saal, stickige Luft und das alles bei Multiplex-Preisen. Geschenkt.

Dann gibt es noch die wirklich tollen Kinos - die Filmpaläste. Das triste Schicksal eines solchen, den ich wirklich geliebt habe, läßt sich hier nachlesen. (Nachtrag: das Cinema Corso scheint in diese Kategorie zu gehören.)

Und die Plexe: vielleicht haben sie noch ein paar Jahre. In den letzten Jahren zog immer mehr Gastronomie ein, irgendwann werden sie auf Filme verzichten. Ist eh zu laut da drin.

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Das ist noch kein Grund. Enge Sitze haben uebrigens ihre Vorteile beim Fummeln - weniger Fluchtmoeglichkeiten.

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oder alte kinos mit bar unterhalb des vorfuehrraums. *schwelg* so konnte man auch mal nicht ganz so gut gelungene oder kontroverse diskutieren ohne andere zu stoeren.

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Wir haben sowas ja gluecklicherweise noch in der Stadt. Aber irgendwann wird Kino ebenso vergangen sein wie Tierspiele in der Arena.

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