Samstag, 6. Juni 2009
Recht haben Sie!
Ich bin vollkommen der Meinung der Ballerspiellobby vom geschmierten Billigblogpunk bis zum Spielehersteller, dass man den Waffenbesitz massivst erschweren und Jugendliche von den Schusswaffen abbringen sollte!
Und ich bin vollkommen der Meinung der Schiessprügellobby vom besoffenen Sonntagsjäger bis zum Waffenfabrikanten, dass man die Ballerspiele und ihr Agressionspotenzial am besten reduziert, indem man das gespielte Töten ächtet und verbietet!
Ich denke, damit ist beiden Seiten gleichermassen - zumal ähnlich in Einstellung, Argumenten und Hassparolen gegen Andersdenkende - bestens geholfen.
Und ich bin vollkommen der Meinung der Schiessprügellobby vom besoffenen Sonntagsjäger bis zum Waffenfabrikanten, dass man die Ballerspiele und ihr Agressionspotenzial am besten reduziert, indem man das gespielte Töten ächtet und verbietet!
Ich denke, damit ist beiden Seiten gleichermassen - zumal ähnlich in Einstellung, Argumenten und Hassparolen gegen Andersdenkende - bestens geholfen.
donalphons, 18:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 1. Juni 2009
Ekliges von der FDP
Sieh an, sieh an, da wurde die FDP doch glatt dabei erwischt, dass sich ihre Schergen in Sachen der fragwürdigen Anwesenheitsberichte der FDP-Kandidatin und Ex-Lobbyistin Silvana Koch-Mehrin bei den Ruhrbaronen austobten. Man wird den Eindruck nicht los, dass hier ein grosser, übel nach Angst riechender Haufen unter den Teppich gekehrt werden soll. Astroturfing. Trolle. Bundesgeschäftsstelle. Anwälte. Drohungen.
Ein gelebtes Beispiel von Demokratie im Netz. Die Liberalen. Damit sich Lobbyarbeit auch weiterhin lohnt.
Ein gelebtes Beispiel von Demokratie im Netz. Die Liberalen. Damit sich Lobbyarbeit auch weiterhin lohnt.
donalphons, 15:17h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 10. April 2009
60er
Wenn man so unterwegs ist und nur das Internet für die Arbeit frequentiert, bekommt man anderes gar nicht so mit: Der erstaunliche Aufstieg der Börsen etwa, eine ziemlich offensichtliche Abmachung weiter Teile der Medien, nur auf den DAX zu starren und bloss nichts zu sagen, was zeigt, dass die Misere noch lange nicht ausgestanden ist, dass man sich gerade sie Taschen volllügt, damit die Kurse wieder steigen und amerikanische Pensionäre den Eindruck haben, ihre Pensionen würden wieder Geld abwerfen. Ausserdem sind bald Wahlen, da würde jede Wahrheit nur schmerzen, und das will offensichtlich keiner, weshalb man sich unter wohlfeilen Wirtschaftskäuflingen an der PR von Twitter, Facebook und anderen Müllblasen des Internets berauscht (feat. deutsche Blogosphäre mit ihrem Kampfruf "nicht nur billiger, sondern für lau"). Solange wird es erst mal eine Weile abwärts gehen.
Ich habe mir das während meiner Reise überlegt: Mir geht es ja nicht direkt schlecht. Ich kann mir das schon leisten. Mir. Aber ich hätte massive Probleme, mir das zu leisten, was sich meine Eltern leisten konnten: Mit zwei Kindern wochenlang rumfahren, Urlaube machen, Skipässe zahlen, Wohnungen mieten und bei Bedarf auch kaufen. Meine Eltern kommen aus der Generation, die noch den ganzen Schub der 60er Jahre mitnahmen, Kredite in Zeiten hoher Inflation locker abbezahlten, und in den 80er und 90er Jahren in exakt jener Position waren, um bei den Umverteilungsprozessen auf der richtigen Seite zu stehen. Da kann nichts anbrennen.
Bei mir selbst - vermutlich auch nicht. Weil ich selbst im allerschlimmsten Fall noch immer genug hätte, um mein Leben so weiterzuführen, wie es gerade ist, nur dann eben ohne das Anlegen von Ersparnissen und mit deutlich reduzierten Kosten für Antiquitäten und andere Dinge, die ich nicht wirklich brauche. Ich kann auch nicht ganz ausschliessen, dass die kommenden Verwerfungen meine Verteidigungslinien gegen Risiken in Mitleidenschaft ziehen, aber egal, wie es ausgeht: Ich, für mich allein betrachtet, könnte nicht das leisten, was meine Eltern geleistet haben. Schon gar nicht in den kommenden zwei Jahren, in denen die Republik froh sein kann, wenn es wieder auf das gefühlte Niveau der 60er Jahre runtergeht. Mit all der Unsicherheit und den Verwerfungen, die wir dann sehen werden, nur geht es dann nicht mehr gegen alte Nazis, sondern eher gegen Klassen und Profiteure.
Was fehlt, ist der Rückenwind der historischen Entwicklung, und es ist vielleicht gar nicht so arg dumm zu schauen, was in den 60ern so war, und was man davon mitnehmen kann. Als ich von Orvieto ins Tal fuhr, dachte ich: Der klassische Italienurlaub mit einer Woche Strand und einer Woche Kultur wäre so ein Ding, das man wieder für angemessen erklären könnte. Klingt spiessig, wird aber bald eher beneidenswert sein. Oder Autoradio. Es ist manchmal ganz erstaunlich, wie viel Geld manche bei Onlineshops für mp3 ausgeben. Oder die daheim oder unterwegs selbst belegte Semmel. Obwohl es bei Orvieto eine Tankstelle mit angeschlossenem Feinkostladen gibt: Der Scamorza aus Brixen passte ganz vorzüglich zu den Panini aus Rom; das war zwar auch nicht gerade billig, aber billiger als der Dreck allemal, der normalerweise an der Tanke zu haben ist. Man zahlt heute in der Krise ziemlich viel Geld für Dinge, die es nicht gab, als die Wirtschaft reichlich Geschwindigkeit aufnahm. Demnächst kaufe ich vielleicht auch noch eine Thermoskanne.
Und zur Abrundung einen britischen Sport Saloon der Wirtschaftswunderzeit, und mehr richtiges Silber statt plated
Ich habe mir das während meiner Reise überlegt: Mir geht es ja nicht direkt schlecht. Ich kann mir das schon leisten. Mir. Aber ich hätte massive Probleme, mir das zu leisten, was sich meine Eltern leisten konnten: Mit zwei Kindern wochenlang rumfahren, Urlaube machen, Skipässe zahlen, Wohnungen mieten und bei Bedarf auch kaufen. Meine Eltern kommen aus der Generation, die noch den ganzen Schub der 60er Jahre mitnahmen, Kredite in Zeiten hoher Inflation locker abbezahlten, und in den 80er und 90er Jahren in exakt jener Position waren, um bei den Umverteilungsprozessen auf der richtigen Seite zu stehen. Da kann nichts anbrennen.
Bei mir selbst - vermutlich auch nicht. Weil ich selbst im allerschlimmsten Fall noch immer genug hätte, um mein Leben so weiterzuführen, wie es gerade ist, nur dann eben ohne das Anlegen von Ersparnissen und mit deutlich reduzierten Kosten für Antiquitäten und andere Dinge, die ich nicht wirklich brauche. Ich kann auch nicht ganz ausschliessen, dass die kommenden Verwerfungen meine Verteidigungslinien gegen Risiken in Mitleidenschaft ziehen, aber egal, wie es ausgeht: Ich, für mich allein betrachtet, könnte nicht das leisten, was meine Eltern geleistet haben. Schon gar nicht in den kommenden zwei Jahren, in denen die Republik froh sein kann, wenn es wieder auf das gefühlte Niveau der 60er Jahre runtergeht. Mit all der Unsicherheit und den Verwerfungen, die wir dann sehen werden, nur geht es dann nicht mehr gegen alte Nazis, sondern eher gegen Klassen und Profiteure.
Was fehlt, ist der Rückenwind der historischen Entwicklung, und es ist vielleicht gar nicht so arg dumm zu schauen, was in den 60ern so war, und was man davon mitnehmen kann. Als ich von Orvieto ins Tal fuhr, dachte ich: Der klassische Italienurlaub mit einer Woche Strand und einer Woche Kultur wäre so ein Ding, das man wieder für angemessen erklären könnte. Klingt spiessig, wird aber bald eher beneidenswert sein. Oder Autoradio. Es ist manchmal ganz erstaunlich, wie viel Geld manche bei Onlineshops für mp3 ausgeben. Oder die daheim oder unterwegs selbst belegte Semmel. Obwohl es bei Orvieto eine Tankstelle mit angeschlossenem Feinkostladen gibt: Der Scamorza aus Brixen passte ganz vorzüglich zu den Panini aus Rom; das war zwar auch nicht gerade billig, aber billiger als der Dreck allemal, der normalerweise an der Tanke zu haben ist. Man zahlt heute in der Krise ziemlich viel Geld für Dinge, die es nicht gab, als die Wirtschaft reichlich Geschwindigkeit aufnahm. Demnächst kaufe ich vielleicht auch noch eine Thermoskanne.
donalphons, 23:55h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 31. März 2009
Das Glück der kleinen Idioten
Gebt ihnen einen mässig erfolgreichen Verein einer Sportart, die in Prügeleien ausartet. Und ein Stadion am Stadtrand. Gebt ihnen ein mässig wichtiges Jubiläm dazu, und eine Betonwand an der Anmarschroute. Die Spraydose kaufen sie dann selbst.
Zuerst in weiss, dann eine Woche später in blau. Wir sind hier in Bayern. Und mit etwas Übung können auch die selbstgezüchteten Affen vier Zahlen richtig schreiben. Es ist so leicht, sie zufrieden zu machen. Und wenn der Verein verliert, saufen sie sich die Birne zu und knallen gegen Bäume. So hat jeder was davom.
Zuerst in weiss, dann eine Woche später in blau. Wir sind hier in Bayern. Und mit etwas Übung können auch die selbstgezüchteten Affen vier Zahlen richtig schreiben. Es ist so leicht, sie zufrieden zu machen. Und wenn der Verein verliert, saufen sie sich die Birne zu und knallen gegen Bäume. So hat jeder was davom.
donalphons, 01:44h
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Samstag, 21. März 2009
Seien Sie froh
Früher hiess es immer: Was, Sie haben keinen Fernseher? ja, was machen Sie denn dann den ganzen Abend?" Und da ich nicht antwortete "DVDs einwerfen" oder "Zocken", sondern "Bücher lesen" sagte, schüttelte man mit dem Kopf und wunderte sich über den komischen Typen, der am Abend nicht glotzte.
In letzter Zeit höre ich was anderes. "Ah, Sie haben das nicht gesehen? Weil Sie keinen Fernseher haben? Seien Sie froh." Irgendetwas muss sich in den letzten Jahren grundlegend geändert haben, man ist kein Paria mehr, wenn man über die Glotze nicht mehr mitreden kann, und es scheint mir auch so, als sei sie kein besonders wichtiges Thema der Altersgruppe unter 75 mehr. Bei denen ist die Glotze noch das Medium schlechthin, die haben alles im Fernsehen gesehen, aber bei den meisten ist TV nicht mehr so richtig relevant. Nicht mehr das medium schlechthin. Etwas, das man hat, aber nicht mehr verehrt. ich muss auch nicht mehr gross erklären, warum ich kein Gerät besitze.
Oh, ich bin froh und zufrieden, keine Frage. Ich lese immer noch. Gerade mal wieder die römischen Päpste von Leopold von Ranke, Burchhardts Cicerone, Das Leben von Benvenuto Cellini und die Kirchengeschiche von Jakob Marx von 1903. Und einen Katalog über Caravaggio. Fernsehen mache ich am liebsten immer noch in der Ferne.
In letzter Zeit höre ich was anderes. "Ah, Sie haben das nicht gesehen? Weil Sie keinen Fernseher haben? Seien Sie froh." Irgendetwas muss sich in den letzten Jahren grundlegend geändert haben, man ist kein Paria mehr, wenn man über die Glotze nicht mehr mitreden kann, und es scheint mir auch so, als sei sie kein besonders wichtiges Thema der Altersgruppe unter 75 mehr. Bei denen ist die Glotze noch das Medium schlechthin, die haben alles im Fernsehen gesehen, aber bei den meisten ist TV nicht mehr so richtig relevant. Nicht mehr das medium schlechthin. Etwas, das man hat, aber nicht mehr verehrt. ich muss auch nicht mehr gross erklären, warum ich kein Gerät besitze.
Oh, ich bin froh und zufrieden, keine Frage. Ich lese immer noch. Gerade mal wieder die römischen Päpste von Leopold von Ranke, Burchhardts Cicerone, Das Leben von Benvenuto Cellini und die Kirchengeschiche von Jakob Marx von 1903. Und einen Katalog über Caravaggio. Fernsehen mache ich am liebsten immer noch in der Ferne.
donalphons, 22:08h
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Samstag, 7. März 2009
Waum ich Twitterfans in Katastrophen zum Kotzen finde
"Mann verarbeitete Frau im Fleischwolf. Bilder vom Hackfleisch bei Twitter."
Auf diese prägnante Form könnte man meine Abscheu gegen Technikfetifaschisten zusammenfassen, wenn ich wollte. Will ich aber nicht. Ich will ausfühlich und überdeutlich diesen Typen sagen, dass Leute, die bei einer Katastrophe zuallererst wissen wollen, ob sich dazu was bei Twitter findet, in meinen Augen in ihrer Technikverblendung kein Jota besser sind als Gaffer, der unterirdischste Menschenschlag jeneits gemeinen Kriminellen und Bildzeitungskampagnenmacher, den man sich vorstellen kann.
Ich mein: Da sterben Menschen. Das absolut Unwichtigste, was es in solchen Situationen gibt, sind Arschlöcher, mit Verlaub, die unbedingt spektakuläre Bilder von Toten sehen wollen. Die mit der Aufblasung ihrer Hirndärme andere anstacheln, das zu tun, damit sie in aller Munde sind und Follower bekommen. Es ist er gleiche geistige Abschaum aus den Kopfdärmen, der auch einen Bildleser zum "Reporter" werden lässt. Und ich frage mich schon, wie verfickt asozial man drauf sein muss, was das bitte für eine Erziehung war, wenn man in Momenten des Leides an nichts anderes als an die Story denkt. Nicht die Story des Leidens, sondern die Story, mit der man die Scheisse, die aus den Handies der Follower - ein fröhliches Heilszurufen aus dunkler deutscher Geschichte an dieser Stelle, Ihr Führerfolger, ihr übelriechenden Lemminge - zur Avantgarde der Information hochgeschrieben wird.
Bei jedem dieser Beiträge und speichelleckenden Verlinkungen wünsche ich mir nichts mehr, als dass diese Typen schleunigst selbst mal erleben, wie das ist: Auf die Schnauze fliegen, Hilfe brauchen, und im Internet geht nur den baugleichen Handhandywichsern einer ab, weil sie als erste sehen, wie da einer krepiert. Der Unterschied zwischen Twitter und Berichterstattung ist so gross, wie er nur irgenwie sein kann, und die Geschwindigkeitssaugerei, die manche da betreiben, hilft nur der Sensationslust, dem Herabwürdigen eines Unglücks zur blossen Show, zum Handyentertainment, zum Furzklingelton der Pausenclown der digitalen Grossmäuler, zum neuesten Hit des mobilen Arschgeigenorchesters. Twitter soll im Gefängnis geholfen haben, oder beim Unfall: Wer helfen will, geht halt zu Amnesty oder zur Freiwilligen Feuerwehr und hilft denen, deren Leid man nicht findet, statt sich an den paar Ausnahmen aufzugeilen.
Ach so, da kann man ja nicht twittern. Na dann.
Auf diese prägnante Form könnte man meine Abscheu gegen Technikfetifaschisten zusammenfassen, wenn ich wollte. Will ich aber nicht. Ich will ausfühlich und überdeutlich diesen Typen sagen, dass Leute, die bei einer Katastrophe zuallererst wissen wollen, ob sich dazu was bei Twitter findet, in meinen Augen in ihrer Technikverblendung kein Jota besser sind als Gaffer, der unterirdischste Menschenschlag jeneits gemeinen Kriminellen und Bildzeitungskampagnenmacher, den man sich vorstellen kann.
Ich mein: Da sterben Menschen. Das absolut Unwichtigste, was es in solchen Situationen gibt, sind Arschlöcher, mit Verlaub, die unbedingt spektakuläre Bilder von Toten sehen wollen. Die mit der Aufblasung ihrer Hirndärme andere anstacheln, das zu tun, damit sie in aller Munde sind und Follower bekommen. Es ist er gleiche geistige Abschaum aus den Kopfdärmen, der auch einen Bildleser zum "Reporter" werden lässt. Und ich frage mich schon, wie verfickt asozial man drauf sein muss, was das bitte für eine Erziehung war, wenn man in Momenten des Leides an nichts anderes als an die Story denkt. Nicht die Story des Leidens, sondern die Story, mit der man die Scheisse, die aus den Handies der Follower - ein fröhliches Heilszurufen aus dunkler deutscher Geschichte an dieser Stelle, Ihr Führerfolger, ihr übelriechenden Lemminge - zur Avantgarde der Information hochgeschrieben wird.
Bei jedem dieser Beiträge und speichelleckenden Verlinkungen wünsche ich mir nichts mehr, als dass diese Typen schleunigst selbst mal erleben, wie das ist: Auf die Schnauze fliegen, Hilfe brauchen, und im Internet geht nur den baugleichen Handhandywichsern einer ab, weil sie als erste sehen, wie da einer krepiert. Der Unterschied zwischen Twitter und Berichterstattung ist so gross, wie er nur irgenwie sein kann, und die Geschwindigkeitssaugerei, die manche da betreiben, hilft nur der Sensationslust, dem Herabwürdigen eines Unglücks zur blossen Show, zum Handyentertainment, zum Furzklingelton der Pausenclown der digitalen Grossmäuler, zum neuesten Hit des mobilen Arschgeigenorchesters. Twitter soll im Gefängnis geholfen haben, oder beim Unfall: Wer helfen will, geht halt zu Amnesty oder zur Freiwilligen Feuerwehr und hilft denen, deren Leid man nicht findet, statt sich an den paar Ausnahmen aufzugeilen.
Ach so, da kann man ja nicht twittern. Na dann.
donalphons, 23:57h
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Samstag, 28. Februar 2009
aus den Trümmern der alten Gesellschaft die sozialistische...
Ich habe mal eine dumme Frage: Wenn es der Commerzbank, Opel, Conti, Ford und Schaeffler wirklich so schlecht geht, wie man bei der Suche nach Staatshilfen behauptet, diese Hilfen am Ende aber zu gesunden, ertragreichen Firmen führen: Warum sucht man eigentlich ausländische Finanzinvestoren und pumpt den Staat an, statt die Firmen mehrheitlich an die Arbeitnehmer zu verkaufen? So teuer können die angesichts der aktuellen Lage doch gar nicht sein, mehr als ein Euro sollte das nicht kosten. Der laufende Betrieb, der wirklich hohe Kosten verursacht, ist dann eben teilweise die Einlage der Mitarbeiter, die damit Eigentum am Produktionsvermögen erwerben (klingt furchtbar marxistisch, ich weiss) und beweisen können, dass die Betriebsratschefs nicht das einzige sind, was die Arbeitnehmer an Führungskräften hervorbringen.
Für einen klassischen Management Buyout sehe ich auch keine Chance, aber all diese Firmen, die jetzt Rettung wollen, haben so viele Mitarbeiter, dass man sich hier durchaus eine feine Komponente vorstellen könnte, ohne dass der Staat gleich die Milliarden rüberschieben muss. Die Arbeiter dieser Firmen sind nicht arm, und werden es auch nicht, wenn sie nicht in Hartz IV landen. Vielleicht würde man dann auch eher wieder einen Opel kaufen, weil es den Arbeitern was bringt, und nicht irgendwelchen Beratungsfirmen, die im Übergangsprozess Abermillionen abkassieren, oder Banken, die sich aus der Staatshilfe bedienen, oder Mutterkonzernen auf anderen Kontinenten.
Es wäre auch insofern schön, als auch die grosse Geldspritze des Staates extrem vulgärsozialistisch und damit unsauber und in der marktverzerrung schädlich ist ist, denn das Geld zahlen alle, auch die gut Wirtschaftenden, über Steuern wieder in den Staat ein, um die schlecht Wirtschaftenden zu stützen. Wäre da eine klar sozialistische, aber dafür schlanke und ehrliche Lösung nicht besser, die ausserdem die Kosten für die Schmarotzer der Investoren klein hält? Und wird man es nicht ohnehin dann tun müssen, wenn der Staat nicht mehr genug Geld hat, alles und jeden gegen jede Vernunft zu retten? Womit wir beim Paradox enden, dass Sozialismus die Marktwirtschaft wieder ohne Staatseingriff auf die Beine bringen kann, aber was heisst schon paradox in Zeiten wie diesen, da alle Ideologien nur noch das Ziel haben, den nächsten Tag zu erleben.
Für einen klassischen Management Buyout sehe ich auch keine Chance, aber all diese Firmen, die jetzt Rettung wollen, haben so viele Mitarbeiter, dass man sich hier durchaus eine feine Komponente vorstellen könnte, ohne dass der Staat gleich die Milliarden rüberschieben muss. Die Arbeiter dieser Firmen sind nicht arm, und werden es auch nicht, wenn sie nicht in Hartz IV landen. Vielleicht würde man dann auch eher wieder einen Opel kaufen, weil es den Arbeitern was bringt, und nicht irgendwelchen Beratungsfirmen, die im Übergangsprozess Abermillionen abkassieren, oder Banken, die sich aus der Staatshilfe bedienen, oder Mutterkonzernen auf anderen Kontinenten.
Es wäre auch insofern schön, als auch die grosse Geldspritze des Staates extrem vulgärsozialistisch und damit unsauber und in der marktverzerrung schädlich ist ist, denn das Geld zahlen alle, auch die gut Wirtschaftenden, über Steuern wieder in den Staat ein, um die schlecht Wirtschaftenden zu stützen. Wäre da eine klar sozialistische, aber dafür schlanke und ehrliche Lösung nicht besser, die ausserdem die Kosten für die Schmarotzer der Investoren klein hält? Und wird man es nicht ohnehin dann tun müssen, wenn der Staat nicht mehr genug Geld hat, alles und jeden gegen jede Vernunft zu retten? Womit wir beim Paradox enden, dass Sozialismus die Marktwirtschaft wieder ohne Staatseingriff auf die Beine bringen kann, aber was heisst schon paradox in Zeiten wie diesen, da alle Ideologien nur noch das Ziel haben, den nächsten Tag zu erleben.
donalphons, 19:12h
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Freitag, 27. Februar 2009
Banken sind soziale Brennpunkte
[Edit: Jetzt ist es raus: Citi wird teilverstaatlicht, und die UdSSA zahlen nur 30% mehr, als ihre Aktein wert sind. Also fast ein Schnäppchen. Wenn der Kurs nicht weiter fällt. Oder Citi pleite geht.]
donalphons, 13:48h
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Dienstag, 17. Februar 2009
Warum ich gegen bedingungsloses Grundeinkommen bin
In den letzten Tagen gab es in meinen Blogs einige Kommentatoren, die sich für Grundeinkommen stark machten, und das in einer Art, die mir fast zu weit ging: off topic, Links, nicht wirklich das, was man als Argumente bezeichnen würde. Meine eigene Haltung ist von einem gewissen Unverständnis geprägt: Ich glaube, dass eine komplette, arbeitsfreie Absicherung aller eine schöne Vision für das Kloster der Lüste von "Gargantua und Pantagruel", aber nicht zwingend für das reale Leben. Ohne ein Freund des Leistungshypes der Startups, Agenturen und Elitejobs zu sein, finde ich dennoch, dass Arbeit für den Menschen nicht schlecht ist, selbst wenn sie mitunter nervt, langweilig ist oder einem den Schlaf raubt. Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, eine Welt zu erschaffen, in der jeder tun kann, was er will, weil da schon irgendjemand zahlt. Es ist gewissermassen der Bailout für alle, und wenn ich das zugunsten der Banken und der Opels ablehne, sehe ich nicht, warum ich das für raffgierige Ich AGs zulassen sollte.
Ich bin kein Misanthrop, der die menschliche Natur beklagt - es finden sich nur haufenweise Beispiele in der menschlichen Geschichte, wo dergleichen für einzelne Klassen durchgesetzt wurde: Die französischen Abbes des 18. Jahrhunderts waren so eine Schicht, Franziskaner oder auch die Pilger des späten Mittelalters. Überall nahm der Missbrauch schnell Überhand, aus den Pilgern wurden judenmordende Mobs, aus den Franziskanern die Pfründendiebe, die wir aus dem Heptameron der Margarete von Navarra kennen, und die Kauftitel der Abteien sorgten für das Ende ganzer Orden. Es würden sich einfach zu viele Profiteure einfinden, die gerne nehmen, aber ansonsten nichts zur Gemeinschaft beitragen.
Manche sagen vielleicht, ich sei ein Spiesser, und die Befürworter wären die Vertreter einer gerechten Zukunft. ich aber sage - Disclosure: ich finde den Berliner PR-Autor Tim Pritlove (heisst der echt so oder macht mir der beim dümmsten Kampfnamen Konkurrenz?), ohne ihm je begegnet zu sein, als ausgesprochen unerfreuliche Erscheinung. Berliner Grosskotz, SO eine Klappe, wenn es darum geht, sich ander Leute Arbeit anzueignen und sich vorne hinzustellen, wo die Mikrofone sind, der Mainstream irgendwelcher Pseudehacker und Macher irgendwelcher Dinge, die als Kunst gelten bei Leuten, die ein Beispiel der typischen Berliner Netzwerke sind. Tim Pritlove jedenfalls hat ein Blog, und begründet sein Eintreten für das Grundeinkommen so: (http://tim.geekheim.de/2009/
02/16/das-bedingungslose-grundeinkommen/)
" Es hat mir z.B. noch nie eingeleuchtet, dass möglichst viele Leute “in Arbeit” sein sollen. Ich definiere “Arbeit” schon immer als “Tätigkeit, die ich eigentlich nicht tun möchte”. Arbeit ist etwas, was mir nicht behagt. Nur kurze Zeit in meinem Leben war ich in Situationen, wo ich eine “Arbeit” übernommen habe und es hat jeweils nicht lange - meist wenige Wochen - gedauert und ich war auf und davon. Weil ich es einfach nicht kann.
[...]
Das ewige Streben nach “Arbeit” ist mir unverständlich. Aber mir ist klar, warum Leute “Arbeit” haben wollen: sie wollen ein Einkommen, Geld, damit sie sich ihr eigenes Leben und das ihrer Familie finanzieren können. Und natürlich fliesst dieses Geld aus “Arbeit”. Stellt man sein eigenes Streben nach Entfaltung und Kreativität hinten an und widmet die eigene Zeit anderen, dann muss das entschädigt werden. Das ist das, was unser Wirtschaftssystem und der sog. “freie Markt” fördert und das ist soweit auch ganz okay. Nur schwächelt unsere Gesellschaft auch genau in diesem Punkt: nur Dinge, die Werte für andere schafft, haben einen Wert. Widme ich meine Zeit Dingen, die kein “Geld” erzielen, ist diese Tätigkeit nichts wert - sie trägt nicht zu meinem Einkommen und damit zu meinem Überleben bei."
Knallhart gesagt: Ein Staat, der für so eine "ich hab keine Lust auf Arbeit Arbeit ist doof und Arbeiter sind noch blöder nur ich mache es richtig"-Haltung ernsthaft ein Grundeinkommen zahlt - und nicht nur über die von Pritlove mutmasslich mit sehr viel ärgerlicher Papierarbeit, igitt, in Anspruch genommenen Leistungen verteilt - wäre ein Anlass, sich auf das Widerstandsrecht im Grundgesetz zu berufen. Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem alimentierte Berufshobbybetreiber in Berlin den anderen jeden Tag erzählen, was für Idioten sie sind, oder auch den "Zwang zur Prostitution im Erwerbsleben" bejammern, wenn die Leistungserbringer sich in was hineinfressen, sich bemühen und Durchhänger mitmachen, mit denen dann die zynischen Faultiere den Trog gefüllt bekommen. Unser System lebt nicht von ein paar Schickimicki-Vorzeige-Asos in Berlin, sondern von denen, die bereit sind, auch Dinge zu tun, die keinen Spass machen. Genau betrachtet: Es lebt nur von der zweiteren Sorte. Der Rest ist modernes Hofnarrentum einer Zeit, die sich das offensichtlich leider leisten kann.
Das mag für manche vielleicht reaktionär klingen, aber wenn etwas reaktionär ist, dann ist es das Verstecken dieser neuen Bettelmönche des Digitalzeitalters hinter angeblich guten Taten. Besonders abstossend, aber auch bezeichnend für das System Pritlove: Das Vorschieben von Obdachlosen und Bedürftigen. Ja, es gibt soziale Ungerechtigkeit in Deutschland. Aber die kann man nicht mit der Geldgiesskanne beheben. Ein Grundeinkommen ändert nichts am Alk0holismus, wer Drogen braucht, bricht trotzdem in eine Wohnung ein, wer 9live-süchtig ist, ruft trotzdem dauernd an. Ich bin vollkommen überzeugt, dass Hartz IV ein schwerer Fehler war, und man muss etwas gezielt für die Gruppen tun, die leicht in Not geraten: Alleinerziehende, arme Rentner, Menschen ohne Schulabschluss. Auch, wenn es schwierig und nicht immer gerecht ist. Was man aber keinesfalls tun sollte, ist einmal mit der Geldspritze drübergehen und glauben, dass es was bringt. Es hilft nur den Pritloves diese Welt ganz sicher, denn der Staat belohnt eine Haltung, die seine Leistung und ihre Erbringer verachtet.
Wer aber glaubt, dass die Pritloves dieser Welt dann bereit sind, sich mit Grundeinkommen, wie erwähnt, sozial zu engagieren, der frage diesen Herrn und die vielen anderen Transferleistungsfreunde in den typischen Berliner Cafes doch mal, wann er das letzte Mal eine Bettpfanne im Altersheim ausgeräumt haben. Ich denke, das bisherige soziale Engagement jenseits von Netzgesülz zeigt deutlich, wie hoch dort die Bereitschaft zu echtem Engagement ist.
Wenn ich sage: Der Staat soll die Banker vor die Hunde gehen lassen, dann sage ich auch, er soll auch keinen Finger für die Pritloves krumm machen. Der Staat hat die Pflicht zu akzeptieren, dass man seinem System und dem Kern seiner Werte gegenüber feindlich eingestellt ist. Aber er hat keine Pflicht, diese Feindschaft finanziell zu alimentieren.
Ich bin kein Misanthrop, der die menschliche Natur beklagt - es finden sich nur haufenweise Beispiele in der menschlichen Geschichte, wo dergleichen für einzelne Klassen durchgesetzt wurde: Die französischen Abbes des 18. Jahrhunderts waren so eine Schicht, Franziskaner oder auch die Pilger des späten Mittelalters. Überall nahm der Missbrauch schnell Überhand, aus den Pilgern wurden judenmordende Mobs, aus den Franziskanern die Pfründendiebe, die wir aus dem Heptameron der Margarete von Navarra kennen, und die Kauftitel der Abteien sorgten für das Ende ganzer Orden. Es würden sich einfach zu viele Profiteure einfinden, die gerne nehmen, aber ansonsten nichts zur Gemeinschaft beitragen.
Manche sagen vielleicht, ich sei ein Spiesser, und die Befürworter wären die Vertreter einer gerechten Zukunft. ich aber sage - Disclosure: ich finde den Berliner PR-Autor Tim Pritlove (heisst der echt so oder macht mir der beim dümmsten Kampfnamen Konkurrenz?), ohne ihm je begegnet zu sein, als ausgesprochen unerfreuliche Erscheinung. Berliner Grosskotz, SO eine Klappe, wenn es darum geht, sich ander Leute Arbeit anzueignen und sich vorne hinzustellen, wo die Mikrofone sind, der Mainstream irgendwelcher Pseudehacker und Macher irgendwelcher Dinge, die als Kunst gelten bei Leuten, die ein Beispiel der typischen Berliner Netzwerke sind. Tim Pritlove jedenfalls hat ein Blog, und begründet sein Eintreten für das Grundeinkommen so: (http://tim.geekheim.de/2009/
02/16/das-bedingungslose-grundeinkommen/)
" Es hat mir z.B. noch nie eingeleuchtet, dass möglichst viele Leute “in Arbeit” sein sollen. Ich definiere “Arbeit” schon immer als “Tätigkeit, die ich eigentlich nicht tun möchte”. Arbeit ist etwas, was mir nicht behagt. Nur kurze Zeit in meinem Leben war ich in Situationen, wo ich eine “Arbeit” übernommen habe und es hat jeweils nicht lange - meist wenige Wochen - gedauert und ich war auf und davon. Weil ich es einfach nicht kann.
[...]
Das ewige Streben nach “Arbeit” ist mir unverständlich. Aber mir ist klar, warum Leute “Arbeit” haben wollen: sie wollen ein Einkommen, Geld, damit sie sich ihr eigenes Leben und das ihrer Familie finanzieren können. Und natürlich fliesst dieses Geld aus “Arbeit”. Stellt man sein eigenes Streben nach Entfaltung und Kreativität hinten an und widmet die eigene Zeit anderen, dann muss das entschädigt werden. Das ist das, was unser Wirtschaftssystem und der sog. “freie Markt” fördert und das ist soweit auch ganz okay. Nur schwächelt unsere Gesellschaft auch genau in diesem Punkt: nur Dinge, die Werte für andere schafft, haben einen Wert. Widme ich meine Zeit Dingen, die kein “Geld” erzielen, ist diese Tätigkeit nichts wert - sie trägt nicht zu meinem Einkommen und damit zu meinem Überleben bei."
Knallhart gesagt: Ein Staat, der für so eine "ich hab keine Lust auf Arbeit Arbeit ist doof und Arbeiter sind noch blöder nur ich mache es richtig"-Haltung ernsthaft ein Grundeinkommen zahlt - und nicht nur über die von Pritlove mutmasslich mit sehr viel ärgerlicher Papierarbeit, igitt, in Anspruch genommenen Leistungen verteilt - wäre ein Anlass, sich auf das Widerstandsrecht im Grundgesetz zu berufen. Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem alimentierte Berufshobbybetreiber in Berlin den anderen jeden Tag erzählen, was für Idioten sie sind, oder auch den "Zwang zur Prostitution im Erwerbsleben" bejammern, wenn die Leistungserbringer sich in was hineinfressen, sich bemühen und Durchhänger mitmachen, mit denen dann die zynischen Faultiere den Trog gefüllt bekommen. Unser System lebt nicht von ein paar Schickimicki-Vorzeige-Asos in Berlin, sondern von denen, die bereit sind, auch Dinge zu tun, die keinen Spass machen. Genau betrachtet: Es lebt nur von der zweiteren Sorte. Der Rest ist modernes Hofnarrentum einer Zeit, die sich das offensichtlich leider leisten kann.
Das mag für manche vielleicht reaktionär klingen, aber wenn etwas reaktionär ist, dann ist es das Verstecken dieser neuen Bettelmönche des Digitalzeitalters hinter angeblich guten Taten. Besonders abstossend, aber auch bezeichnend für das System Pritlove: Das Vorschieben von Obdachlosen und Bedürftigen. Ja, es gibt soziale Ungerechtigkeit in Deutschland. Aber die kann man nicht mit der Geldgiesskanne beheben. Ein Grundeinkommen ändert nichts am Alk0holismus, wer Drogen braucht, bricht trotzdem in eine Wohnung ein, wer 9live-süchtig ist, ruft trotzdem dauernd an. Ich bin vollkommen überzeugt, dass Hartz IV ein schwerer Fehler war, und man muss etwas gezielt für die Gruppen tun, die leicht in Not geraten: Alleinerziehende, arme Rentner, Menschen ohne Schulabschluss. Auch, wenn es schwierig und nicht immer gerecht ist. Was man aber keinesfalls tun sollte, ist einmal mit der Geldspritze drübergehen und glauben, dass es was bringt. Es hilft nur den Pritloves diese Welt ganz sicher, denn der Staat belohnt eine Haltung, die seine Leistung und ihre Erbringer verachtet.
Wer aber glaubt, dass die Pritloves dieser Welt dann bereit sind, sich mit Grundeinkommen, wie erwähnt, sozial zu engagieren, der frage diesen Herrn und die vielen anderen Transferleistungsfreunde in den typischen Berliner Cafes doch mal, wann er das letzte Mal eine Bettpfanne im Altersheim ausgeräumt haben. Ich denke, das bisherige soziale Engagement jenseits von Netzgesülz zeigt deutlich, wie hoch dort die Bereitschaft zu echtem Engagement ist.
Wenn ich sage: Der Staat soll die Banker vor die Hunde gehen lassen, dann sage ich auch, er soll auch keinen Finger für die Pritloves krumm machen. Der Staat hat die Pflicht zu akzeptieren, dass man seinem System und dem Kern seiner Werte gegenüber feindlich eingestellt ist. Aber er hat keine Pflicht, diese Feindschaft finanziell zu alimentieren.
donalphons, 09:56h
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Mittwoch, 11. Februar 2009
Beiträge, die ich schon immer mal schreiben wollte
Heute: Gegen die reichen Russen und ihre westeuropäischen Büttel, denen zufolge die neuen Herren des Neostaliputinismus besser sind und besser zahlen als die alte Oberschicht der guten, alten Deutschland AG. In der FAZ in meiner Rubrik "Klassenkampf von oben".
donalphons, 10:44h
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