Mittwoch, 10. September 2014
Auf Augenhöhe.
Vor ziemlich genau einem Jahr sass ich also in der Lobby des Schwarzen Adlers in Sterzing, und draussen regnete es. Angst hatte ich keine, am nächsten Morgen würde es entweder mit dem Rad oder der Bahn nach Meran gehen, und zwar im Tal. Den Jaufenpass kann man schliesslich nicht im Regen befahren. So bin ich dann beruhigt zu Bett. Was sollte schon passieren.
Am nächsten Morgen war der Himmel blaugefegt und ich musste lernen, dass 30 Zähne vorn und 27 Zähne hinten bei den 1150 Metern hoch zum Jaufenpass und einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 5 km/h nicht ausreichen. Kaum war ich daheim, baute ich in der Folge einige neue Rentnerkrücken. Zuerst das Fimas, mit dem ich die erste Kriecherei auswetzte. Im Winter dann das Viner für längere Touren, und das Ridley, um auch höchste und steilste Pässe wie den Penegal zu erklimmen. Ein S-Works Roubaix noch, weil man ja nie weiss, wer alles kommen mag. Und so habe ich im folgenden Jahr dann einige harte Alpenpässe genommen, und besonders oft den Jaufenpass.
Ich kenne inzwischen die Strecke und ich weiss, wie ich meine Kräfte einteilen muss. Ich weiss, was es oben gibt, und wie schnell ich fahren muss, um bei Tageslicht anzukommen. Ich habe ein Gefühl für all die Kurven und kenne den Unterschied beim Strassenbelag, und die angst vor einer Abfahrt in der Dämmerung ist schon lange gewichen. Und nach all der Kletterei kommt er mir auch nicht mehr so unendlich lang wie vor einem Jahr vor. Der Pass ist mittlerweile, was seine Herausforderung angeht, anstrengend, aber überschaubar.
Aber wie auch immer, der Jaufenpass ist eine Strasse, die Gott am siebten Tag entworfen hat, und es ist jedes Mal wieder eine neue Sensation, dort hinauf zu fahren und besonders, dort oben anzukommen. Die letzten 20 Meter hinter der finalen Tornate hinaufzukeuchen, abzusteigen und hinunter nach Strezing zu schauen, das man gar nicht erkennen kann, weil es zu tief im Tal verborgen liegt. Will sagen, nach zwei Jahren Training und dafür fünf Jahren Unfähigkeit, so etwas auch nur zu denken, ist der Pass einerseits machbar. Und doch wieder jedes Mal unglaublich.
Es sind nur 15 Kilometer, eine an sich läppische Strecke. Und mit jeder Kurbelumdrehung geht es nur ein paar lumpige Zentimeter nach oben. Mit dem richtigen Rad, mit der richtige Übersetzung ist das alles kein existenzielles Problem - nur eines mit dem eigenen Kopf, der dieses ungetüm von sterzing aus sieht und eigentlich gar nicht will, und dann doch gezwungen ist. Jedes Mal gibt es einen limitierenden Faktor, das Wetter, die Lunge, die Beine, eine Erkrankung - diesmal bin ich mit der typischen kieferpocherei hoch, die ich ganz natürlich wegen der Reise nach Freitag bekam - aber dieser faktor begrenzt nur die Geschwindigkeit. Er verhindert nicht das Ankommen. Und beim Weg hinunter nehme ich das Wissen mit: Es geht. Und wenn nichts dazwischen kommt, wird es auch sehr, sehr lang noch gehen, und wenn ich nun in der lobby sitze, dann ist es egal, ob es regnet, oder nicht. Ich komme da hoch.
Am nächsten Morgen war der Himmel blaugefegt und ich musste lernen, dass 30 Zähne vorn und 27 Zähne hinten bei den 1150 Metern hoch zum Jaufenpass und einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 5 km/h nicht ausreichen. Kaum war ich daheim, baute ich in der Folge einige neue Rentnerkrücken. Zuerst das Fimas, mit dem ich die erste Kriecherei auswetzte. Im Winter dann das Viner für längere Touren, und das Ridley, um auch höchste und steilste Pässe wie den Penegal zu erklimmen. Ein S-Works Roubaix noch, weil man ja nie weiss, wer alles kommen mag. Und so habe ich im folgenden Jahr dann einige harte Alpenpässe genommen, und besonders oft den Jaufenpass.
Ich kenne inzwischen die Strecke und ich weiss, wie ich meine Kräfte einteilen muss. Ich weiss, was es oben gibt, und wie schnell ich fahren muss, um bei Tageslicht anzukommen. Ich habe ein Gefühl für all die Kurven und kenne den Unterschied beim Strassenbelag, und die angst vor einer Abfahrt in der Dämmerung ist schon lange gewichen. Und nach all der Kletterei kommt er mir auch nicht mehr so unendlich lang wie vor einem Jahr vor. Der Pass ist mittlerweile, was seine Herausforderung angeht, anstrengend, aber überschaubar.
Aber wie auch immer, der Jaufenpass ist eine Strasse, die Gott am siebten Tag entworfen hat, und es ist jedes Mal wieder eine neue Sensation, dort hinauf zu fahren und besonders, dort oben anzukommen. Die letzten 20 Meter hinter der finalen Tornate hinaufzukeuchen, abzusteigen und hinunter nach Strezing zu schauen, das man gar nicht erkennen kann, weil es zu tief im Tal verborgen liegt. Will sagen, nach zwei Jahren Training und dafür fünf Jahren Unfähigkeit, so etwas auch nur zu denken, ist der Pass einerseits machbar. Und doch wieder jedes Mal unglaublich.
Es sind nur 15 Kilometer, eine an sich läppische Strecke. Und mit jeder Kurbelumdrehung geht es nur ein paar lumpige Zentimeter nach oben. Mit dem richtigen Rad, mit der richtige Übersetzung ist das alles kein existenzielles Problem - nur eines mit dem eigenen Kopf, der dieses ungetüm von sterzing aus sieht und eigentlich gar nicht will, und dann doch gezwungen ist. Jedes Mal gibt es einen limitierenden Faktor, das Wetter, die Lunge, die Beine, eine Erkrankung - diesmal bin ich mit der typischen kieferpocherei hoch, die ich ganz natürlich wegen der Reise nach Freitag bekam - aber dieser faktor begrenzt nur die Geschwindigkeit. Er verhindert nicht das Ankommen. Und beim Weg hinunter nehme ich das Wissen mit: Es geht. Und wenn nichts dazwischen kommt, wird es auch sehr, sehr lang noch gehen, und wenn ich nun in der lobby sitze, dann ist es egal, ob es regnet, oder nicht. Ich komme da hoch.
donalphons, 00:30h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 7. September 2014
Anthony am See
Von den tragenden Charakteren in “Brideshead revisited“ ist Anthony Blanche derjenige, dem man am ehesten das grosse Scheitern zumuten könnte: Er ist weder sonderlich sympathisch, noch übermässig freundschaftlich, er ist ein Aussenseiter und lebt seine Exzentrik auch noch auf eine Art und Weise aus, die es schwer macht, ihn dafür zu mögen. Sogar für Exzentriker ist er sicher keine Identifikationsfigur, und eigentlich sollte er ein warnendes Beispiel sein.
Aber das wird er nicht.
Anthony Blanche nämlich kommt immer durch. Schmähungen machen ihm nichts aus, Krisen kennt er nicht, und von Gefühlen lässt er sich nicht beeindrucken. Er ist überhaupt nicht romantisch, er hat nichts für die Welt übrig, und seine Analysen der anderen Protagonisten, die allesamt menschlich leiden und scheitern, sind ebenso erkenntnisreich wie grausam. Er ist unerquicklich ehrlich, man könnte seine Intelligenz schätzen, aber der Charakter an sich verhindert das, und der Umstand, dass er als einziger keinen Schmerz empfindet. Keinen Hass, noch nicht einmal Verachtung für seine Feinde, er riskiert nichts und kann deshalb auch nichts an andere Menschen verlieren.
Am Ende haben alle weniger und Anthony hat nichts. Damit hat er, würde man das buch durchrechnen, den besten Part dank Agonie und Abweisung.
Ich bin Teil der Medienkrise, einerseits als Autor bei der FAZ und andererseits durch mein die Medien unterminierendes Treiben dort. Solche wie mich wird man bei allen Krisen immer brauchen, und wenn es nicht mehr die Zeitung ist, wird es etwas anderes sein. Ich bin ein Plauderer wie Blanche und fürchte nicht die Frage, wie lange es noch mein Büro geben wird. Ich habe keines. Beim Stern erwischt es wohl prekäre Frauen und bei der Nannenschule wird bejammert, dass sich nur noch Bürgerkinder die Ausbildung leisten könnten, und Ärmere und Migranten draussen bleiben – womöglich ist das so. Und ich sehe auch nicht, dass diese Geschnittenen dann in der Lage wären, meinen Weg zu gehen. Ich finde es nicht schlimm, so ist das eben in einer Umwälzung.
Frank Schirrmacher sagte einmal auf der Buchmesse zu Alice Schwarzer, wir Männer würden später einmal als Greise am Alice-Schwarzer-Platz auf einer Bank an einem Blumenbeet sitzen und uns daran erinnern, wie es war, als der Journalismus noch nicht in den gütigen Händen der Frauen war. Er konnte auf eine Art süss vergiftetes Lob aussprechen, von der Anthony Blanche noch etwas hätte lernen können. Aber wie auch immer, es wird nie einen Alice-Schwarzer-Platz geben, und wir werden auch nicht mehr zusammensitzen. Julia Jäkel räumt bei Gruner und Jahr auf, und die Berater, die bei der FAZ nach Sparpotenzialen suchen, haben so wenig Geschlecht wie ihre Zahlen.
Evelyn Waugh treibt im Roman ein Spiel mit dem Leser, dauernd werden Figuren angeboten, die einem dann wieder genommen werden, und selbst der zurück blickende Erzähler steht kurz vor der Invasion der Normandie und weiss nicht, ob er überleben wird. Man hätte gern - von Ekel Rex Mottram und Cousin Jasper abgesehen - jeweils die besseren Seiten und Momente der Figuren, aber das geht nicht, und ich selbst, nun, ich bin ein wenig in der Rolle desjenigen, der man absolut nicht sein möchte.
Aber das wird er nicht.
Anthony Blanche nämlich kommt immer durch. Schmähungen machen ihm nichts aus, Krisen kennt er nicht, und von Gefühlen lässt er sich nicht beeindrucken. Er ist überhaupt nicht romantisch, er hat nichts für die Welt übrig, und seine Analysen der anderen Protagonisten, die allesamt menschlich leiden und scheitern, sind ebenso erkenntnisreich wie grausam. Er ist unerquicklich ehrlich, man könnte seine Intelligenz schätzen, aber der Charakter an sich verhindert das, und der Umstand, dass er als einziger keinen Schmerz empfindet. Keinen Hass, noch nicht einmal Verachtung für seine Feinde, er riskiert nichts und kann deshalb auch nichts an andere Menschen verlieren.
Am Ende haben alle weniger und Anthony hat nichts. Damit hat er, würde man das buch durchrechnen, den besten Part dank Agonie und Abweisung.
Ich bin Teil der Medienkrise, einerseits als Autor bei der FAZ und andererseits durch mein die Medien unterminierendes Treiben dort. Solche wie mich wird man bei allen Krisen immer brauchen, und wenn es nicht mehr die Zeitung ist, wird es etwas anderes sein. Ich bin ein Plauderer wie Blanche und fürchte nicht die Frage, wie lange es noch mein Büro geben wird. Ich habe keines. Beim Stern erwischt es wohl prekäre Frauen und bei der Nannenschule wird bejammert, dass sich nur noch Bürgerkinder die Ausbildung leisten könnten, und Ärmere und Migranten draussen bleiben – womöglich ist das so. Und ich sehe auch nicht, dass diese Geschnittenen dann in der Lage wären, meinen Weg zu gehen. Ich finde es nicht schlimm, so ist das eben in einer Umwälzung.
Frank Schirrmacher sagte einmal auf der Buchmesse zu Alice Schwarzer, wir Männer würden später einmal als Greise am Alice-Schwarzer-Platz auf einer Bank an einem Blumenbeet sitzen und uns daran erinnern, wie es war, als der Journalismus noch nicht in den gütigen Händen der Frauen war. Er konnte auf eine Art süss vergiftetes Lob aussprechen, von der Anthony Blanche noch etwas hätte lernen können. Aber wie auch immer, es wird nie einen Alice-Schwarzer-Platz geben, und wir werden auch nicht mehr zusammensitzen. Julia Jäkel räumt bei Gruner und Jahr auf, und die Berater, die bei der FAZ nach Sparpotenzialen suchen, haben so wenig Geschlecht wie ihre Zahlen.
Evelyn Waugh treibt im Roman ein Spiel mit dem Leser, dauernd werden Figuren angeboten, die einem dann wieder genommen werden, und selbst der zurück blickende Erzähler steht kurz vor der Invasion der Normandie und weiss nicht, ob er überleben wird. Man hätte gern - von Ekel Rex Mottram und Cousin Jasper abgesehen - jeweils die besseren Seiten und Momente der Figuren, aber das geht nicht, und ich selbst, nun, ich bin ein wenig in der Rolle desjenigen, der man absolut nicht sein möchte.
donalphons, 14:46h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 6. September 2014
Frankfurt
Vielleicht wird jetzt bald alles wieder besser und ich habe mehr Lust auf Internet oder auch generell "die Öffentlichkeit".
Was ich aber sagen kann. FAZ oder nichts. Ja, es hat Abwerbeversuche gegeben und natürlich versuchen jetzt manche, aus den Entwiklungen Profite zu schlagen. Ich bleibe so, wie ich bisher dabei war, mit den gleichen Konditionen und ohne Interesse, daran etwas zu ändern, denn es war gut unter Schirrmacher und ich möchte, dass diese Art Journalismus weiter geht. Mir ist durchaus klar, dass ich auf der Schirrmacherskala des Gonzotums am oberen Ende schreibe, aber das soll ja auch so sein, gerade, wenn andere das nicht tun.
Es wird dennoch Veränderungen geben, die schön länger eingeleitet wurden und hoffentlich bald zum abschluss kommen. Solange schon mal ein klassischer Internetrant über Öttinger in der FAZ und im immer noch nötigen Ausweich-Blog.
Wenn hier alles geregelt ist, kehre ich in die Berge zurück. Frankfurt ist einfach nichts für mich.
Was ich aber sagen kann. FAZ oder nichts. Ja, es hat Abwerbeversuche gegeben und natürlich versuchen jetzt manche, aus den Entwiklungen Profite zu schlagen. Ich bleibe so, wie ich bisher dabei war, mit den gleichen Konditionen und ohne Interesse, daran etwas zu ändern, denn es war gut unter Schirrmacher und ich möchte, dass diese Art Journalismus weiter geht. Mir ist durchaus klar, dass ich auf der Schirrmacherskala des Gonzotums am oberen Ende schreibe, aber das soll ja auch so sein, gerade, wenn andere das nicht tun.
Es wird dennoch Veränderungen geben, die schön länger eingeleitet wurden und hoffentlich bald zum abschluss kommen. Solange schon mal ein klassischer Internetrant über Öttinger in der FAZ und im immer noch nötigen Ausweich-Blog.
Wenn hier alles geregelt ist, kehre ich in die Berge zurück. Frankfurt ist einfach nichts für mich.
donalphons, 13:11h
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Samstag, 23. August 2014
Hochsommer
Blauer Himmel, Sonne, Temperaturen über 15 Grad, und etwas windig, so windig nämlich, dass man sich konzentrieren muss, nicht von der Strasse geblasen zu werden. Für Gedanken wie "Das ist kalt" bleibt keine Konzentration. Es sieht irgendwie schon sommerlich aus.
Ich will mich nicht beklagen, immerhin kann man raus und es geht mit kurzen Hosen. Wenn man nachher ein warmes Vollbad nimmt.
Ich will mich nicht beklagen, immerhin kann man raus und es geht mit kurzen Hosen. Wenn man nachher ein warmes Vollbad nimmt.
donalphons, 19:08h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 21. August 2014
Ich habe gewartet.
Auf die Sonne. Das kann immer etwas dauern, wenn die Wolken so dicht sind, und diesmal hat es sich einfach nicht ergeben: Lichtflecke zogen links und rechts von mir vorbei, aber über mir war stets ein langes, graues Band, das schnell, aber ohne Ende weiter zog. Und so habe ich das Bild dann eben im besten möglichen Moment gemacht, auch wenn es nicht gut wurde; schlechter jedenfalls als das Colnago, das eigentlich ein sehr seltenes Simoncini ist.
Warum das so kam, ist eine lange Geschichte der italienischen Industrie im Niedergang, deren Schwäche durch La Crisi erst sichtbar wurde, und eine kurze Geschichte des deutschen Prestigedenkens. Beide möchte ich hier nicht erzählen, aber etwas anderes bemerken: Ich stand hier gut 20 Minuten. Vor mir das Rad und dazwischen die Strasse. Die Strasse führt von meiner Behausung hinüber nach Gasse, oberhalb des Tegernsees. Es ist Sommer. Hochsaison. Und drunten im Tal, keine 500 Meter von hier, ist wirklich viel los. Aber ich stehe 20 Minuten auf der Strasse und ausser zwei Fussgängern und einem Radler kommt: Nichts.
In München wäre ich sicher 100 mal über die Strasse gerannt, um das Rad zu sichern, und 10 mal dabei über den Haufen gefahren worden. Hier könnte ich mitten auf der Strasse Picnic machen. Orgien feiern. Bierfässer anstechen. Oder einfach nur in den Himmel schauen. Es ist eine Strasse, aber hier kommt nur sehr selten ein Auto. Das hier ist übrigens auch Teil meiner üblichen Radstrecke und auch sonst sehe ich hier fast nie Verkehr. Wenn alle 10 Minuten ein Auto kommt, finde ich das schon viel.
Gut, es ist wolkig hier und für ein wirklich gutes Bild hat es nicht gereicht. Aber ich kann hier in einer Ferienregion 20 Minuten autofrai auf einer Strasse sein. Vor kurzem fuhr ich mit dem Rad durch München - ich kenne die Unterschiede. Und das hier hat schon was. Gut, man zahlt natürlich mit dem Mangel an gewissen Möglichkeiten, aber kein Automobil scheucht einen, wenn man die richtigen Strassen befährt. Eigentlich weiss ich das, aber heute fand ich es sensationell. Ich bin auch bei Wolken gern hier. Wegen solcher Erkenntnisse.
Warum das so kam, ist eine lange Geschichte der italienischen Industrie im Niedergang, deren Schwäche durch La Crisi erst sichtbar wurde, und eine kurze Geschichte des deutschen Prestigedenkens. Beide möchte ich hier nicht erzählen, aber etwas anderes bemerken: Ich stand hier gut 20 Minuten. Vor mir das Rad und dazwischen die Strasse. Die Strasse führt von meiner Behausung hinüber nach Gasse, oberhalb des Tegernsees. Es ist Sommer. Hochsaison. Und drunten im Tal, keine 500 Meter von hier, ist wirklich viel los. Aber ich stehe 20 Minuten auf der Strasse und ausser zwei Fussgängern und einem Radler kommt: Nichts.
In München wäre ich sicher 100 mal über die Strasse gerannt, um das Rad zu sichern, und 10 mal dabei über den Haufen gefahren worden. Hier könnte ich mitten auf der Strasse Picnic machen. Orgien feiern. Bierfässer anstechen. Oder einfach nur in den Himmel schauen. Es ist eine Strasse, aber hier kommt nur sehr selten ein Auto. Das hier ist übrigens auch Teil meiner üblichen Radstrecke und auch sonst sehe ich hier fast nie Verkehr. Wenn alle 10 Minuten ein Auto kommt, finde ich das schon viel.
Gut, es ist wolkig hier und für ein wirklich gutes Bild hat es nicht gereicht. Aber ich kann hier in einer Ferienregion 20 Minuten autofrai auf einer Strasse sein. Vor kurzem fuhr ich mit dem Rad durch München - ich kenne die Unterschiede. Und das hier hat schon was. Gut, man zahlt natürlich mit dem Mangel an gewissen Möglichkeiten, aber kein Automobil scheucht einen, wenn man die richtigen Strassen befährt. Eigentlich weiss ich das, aber heute fand ich es sensationell. Ich bin auch bei Wolken gern hier. Wegen solcher Erkenntnisse.
donalphons, 18:55h
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Mittwoch, 20. August 2014
Nicht Fisch, nicht Fleisch
Bei toten Fischen und anderem Meeresgetier merke ich, wie ich doch langsam gegen Fleisch intolerant werde. Leute, die einen ganzen Haufen Tiere für eine Mahlzeit in sich hineinstopfen, schafften es schon früher, in mir eine gewisse Ablehnung hervor zu rufen. Gerade sah ich ein paar tote Tintenfische und da kam so ein richtiger Groll in mir hoch. Vielleicht auch, weil ich früher gesehen habe, wie diese Tiere umgebracht werden.
Das ist etwas bedenklich, weil: Mit Fisch fing es lang vor dem Vegetarismus an. In Lokale mit Becken, in denen Forellen schwammen, konnte man mit mir als Kind nicht gehen, da habe ich rebelliert. Fische mochte ich noch nie, auch nicht, als ich selbstverständlich Fleisch gegessen habe. Damit konnte man mich scheuchen. eigentlich würde ich mir meine Toleranz gegenüber Fleischessern behalten, und gerne würde ich meine spezielle Fischablehnung auch rational begründen: Denn Tierzucht in Bayern auf der Alm ist immer noch etwas anderes als das Leerfischen der Meere mit Schleppnetzen und die Vernichtung von allem, was da hinein gerät.
Trotzdem, ich bin nicht dumm, und ich merke, wie meine Reaktion impulsiv kommt. Fischesser verderben mir persönlich, privat, den Spass am Essen, und da gibt es sogar so einen Damaskusmoment - über einen Muschelteller hinweg, mit einer gewissen Arroganz stehengelassen, bildete sich der erste echte Riss in einer Freundschaft. Einfach wegen dieser "20 Viecher umgebracht aber mir doch egal, wenn die jetzt im Müll landen"-Arroganz. Ich verstehe nicht, wie man so sein kann, wie man sich das so raushängen lassen will, und auch nicht, warum ich damit meine Zeit und Lebensfreude vergeuden sollte. Ich bin sicher nicht der reflektierteste Mensch der Erde, ich will auch überhaupt nicht so erscheinen - aber mein Leitbild ist in den besseren Momenten nun mal mein Vater, der mit einer geretteten Biene auf dem Finger über den halben See schwamm. Indolenz macht mich wütend.
Und weil ich weiss, wie anstrengend das sein kann, lasse ich es hier meistens raus aus den Inhalten.
Womöglich ist das auch falsch und ungerecht. Vielleicht gerate ich nach 23 Jahren ohne Fleisch und inzwischen auch deutlich weniger Milchprodukten auf die Schiene der totalen Intoleranz, die ich bei anderen in Zeitraffer erlebt habe. Manche werden schlagartig vegan und peitschen dann jene, mit denen sie eine Woche vorher noch Leberkäs gegessen haben. Ich möchte das eigentlich nicht, und generell finde ich, dass jeder selbst wissen muss, was er tut, und es mir nicht zusteht, daran Kritik zu üben.
Vielleicht ist es ganz gut, dass ich in Bayern lebe. In Teneriffa war ich auf einem Fischmarkt, und das hat mir erst mal für eine Weile wieder gereicht. Ohnehin habe ich es mehr mit den Bergen, und wenn dieses Tschernobyl nicht wäre, würde ich jetzt in die Pilze gehen. Ein passendes Messer habe ich. Aber keine Lust auf die Isotope.
Vielleicht kommt das bei Fischessern dank Fukushima auch noch.
Das ist etwas bedenklich, weil: Mit Fisch fing es lang vor dem Vegetarismus an. In Lokale mit Becken, in denen Forellen schwammen, konnte man mit mir als Kind nicht gehen, da habe ich rebelliert. Fische mochte ich noch nie, auch nicht, als ich selbstverständlich Fleisch gegessen habe. Damit konnte man mich scheuchen. eigentlich würde ich mir meine Toleranz gegenüber Fleischessern behalten, und gerne würde ich meine spezielle Fischablehnung auch rational begründen: Denn Tierzucht in Bayern auf der Alm ist immer noch etwas anderes als das Leerfischen der Meere mit Schleppnetzen und die Vernichtung von allem, was da hinein gerät.
Trotzdem, ich bin nicht dumm, und ich merke, wie meine Reaktion impulsiv kommt. Fischesser verderben mir persönlich, privat, den Spass am Essen, und da gibt es sogar so einen Damaskusmoment - über einen Muschelteller hinweg, mit einer gewissen Arroganz stehengelassen, bildete sich der erste echte Riss in einer Freundschaft. Einfach wegen dieser "20 Viecher umgebracht aber mir doch egal, wenn die jetzt im Müll landen"-Arroganz. Ich verstehe nicht, wie man so sein kann, wie man sich das so raushängen lassen will, und auch nicht, warum ich damit meine Zeit und Lebensfreude vergeuden sollte. Ich bin sicher nicht der reflektierteste Mensch der Erde, ich will auch überhaupt nicht so erscheinen - aber mein Leitbild ist in den besseren Momenten nun mal mein Vater, der mit einer geretteten Biene auf dem Finger über den halben See schwamm. Indolenz macht mich wütend.
Und weil ich weiss, wie anstrengend das sein kann, lasse ich es hier meistens raus aus den Inhalten.
Womöglich ist das auch falsch und ungerecht. Vielleicht gerate ich nach 23 Jahren ohne Fleisch und inzwischen auch deutlich weniger Milchprodukten auf die Schiene der totalen Intoleranz, die ich bei anderen in Zeitraffer erlebt habe. Manche werden schlagartig vegan und peitschen dann jene, mit denen sie eine Woche vorher noch Leberkäs gegessen haben. Ich möchte das eigentlich nicht, und generell finde ich, dass jeder selbst wissen muss, was er tut, und es mir nicht zusteht, daran Kritik zu üben.
Vielleicht ist es ganz gut, dass ich in Bayern lebe. In Teneriffa war ich auf einem Fischmarkt, und das hat mir erst mal für eine Weile wieder gereicht. Ohnehin habe ich es mehr mit den Bergen, und wenn dieses Tschernobyl nicht wäre, würde ich jetzt in die Pilze gehen. Ein passendes Messer habe ich. Aber keine Lust auf die Isotope.
Vielleicht kommt das bei Fischessern dank Fukushima auch noch.
donalphons, 14:08h
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Dienstag, 19. August 2014
Es ist nicht das Internet
Wir haben ja oft darüber diskutiert, und obwohl er durchdacht pessimistischer war, kamen wir am Ende doch immer zum vagen und hoffungsfrohen Schluss, dass das Netz nicht inhärent schlecht oder verkommen ist. Wie immer gibt es Nutzen, Risiken und Schaden, es gibt Nutzer und Benutzte, es gibt Helden und es gibt welche, die für einen Euro, einen Opel Astra oder eben einen miesen Witz bei Twitter alles verraten, was anderen wichtig ist.
https://twitter.com/Nico/status/501652661239050241
Das Lustige an Nico "Opelastratester" Lumma ist, dass er mit seiner PR-Schmierbrigarde für Opel damals genau das freie, Bloggen zusammen mit anderen (Spreeblick, Lobo, Knallgrau) vor die Wand gefahren hat, was ich bei der FAZ wieder mitaufbauen durfte, obwohl ich nie gedacht habe, dass Profibloggen funktioniert.Das Internet ist auf jeden Fall so schnelllebig, dass niemand das Jobhoppiung und die verbrannte Projekterde genauer anschaut, die manche hinterlassen, die schäbigen Deals zwischen Partei und Pressuregrüppchen und das Winseln beim Kampf um die Fleischtöpfe.
Er hatte im Gegensatz zum Opeltester so eine ganz bestimmte Art vorauszuahnen, wo er langfristig recht haben könnte. Ich habe da ein paar Wetten gegen ihn verloren, bei Assange, beim arabischen Frühling, und auch das jetzt ist wieder so eine Sache, die ihn und seine These von der Maschinen- Systembeherrschtheit der Menschen bestätigen würde, dass sogar der Tod für manche bedeutungslos wird im Glauben an das Kollektiv des Augenblicks. Da tickt was in denen aus, da haben sie offensichtlich ein Rad ab und finden das ganz normal, was soll das, Trauerfeier, pah, da lassen sie sich nachher sehen und reissen vorher Witze darüber. auch das ist so eine Sache, die das Internet erst richtig gross gemacht hätte - früher wäre sowas einfach nicht rausgeblasen worden.
Da fällt mir ein, einen Beitrag über die Haderlumpen von D64 und ihr Rumgeschleime mit Google schulde ich ihm auch noch.
https://twitter.com/Nico/status/501652661239050241
Das Lustige an Nico "Opelastratester" Lumma ist, dass er mit seiner PR-Schmierbrigarde für Opel damals genau das freie, Bloggen zusammen mit anderen (Spreeblick, Lobo, Knallgrau) vor die Wand gefahren hat, was ich bei der FAZ wieder mitaufbauen durfte, obwohl ich nie gedacht habe, dass Profibloggen funktioniert.Das Internet ist auf jeden Fall so schnelllebig, dass niemand das Jobhoppiung und die verbrannte Projekterde genauer anschaut, die manche hinterlassen, die schäbigen Deals zwischen Partei und Pressuregrüppchen und das Winseln beim Kampf um die Fleischtöpfe.
Er hatte im Gegensatz zum Opeltester so eine ganz bestimmte Art vorauszuahnen, wo er langfristig recht haben könnte. Ich habe da ein paar Wetten gegen ihn verloren, bei Assange, beim arabischen Frühling, und auch das jetzt ist wieder so eine Sache, die ihn und seine These von der Maschinen- Systembeherrschtheit der Menschen bestätigen würde, dass sogar der Tod für manche bedeutungslos wird im Glauben an das Kollektiv des Augenblicks. Da tickt was in denen aus, da haben sie offensichtlich ein Rad ab und finden das ganz normal, was soll das, Trauerfeier, pah, da lassen sie sich nachher sehen und reissen vorher Witze darüber. auch das ist so eine Sache, die das Internet erst richtig gross gemacht hätte - früher wäre sowas einfach nicht rausgeblasen worden.
Da fällt mir ein, einen Beitrag über die Haderlumpen von D64 und ihr Rumgeschleime mit Google schulde ich ihm auch noch.
donalphons, 14:43h
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Dienstag, 12. August 2014
Ohne visuelle Medien
Die letzten Wochen waren wieder voller Nachrufe; es scheint, als würde gerade die Nackriegsgeneration von uns gehen. Ohnehin, im Sommer wird oft gestorben. Autoren, Politiker, Musiker oder einfach das, was man so als prominent bezeichnet. Namen, die einen das ganze Leben begleitet haben, mal mehr, mal weniger. Da gehen sie hin.
Ausnahmen sind da nur jene Personen aus dem neueren Medienzirkus, die nicht so ganz natürlich sterben. Und was mir da auffällt: Ich kenne die nicht. Ich verbinde mit denen nichts. Ich habe den Eindruck, dass es an meiner nun schon 27 Jahre andauernden, totalen Fernsehabstinenz liegt. Eli Wallach kenne ich natürlich noch, aber wer ist dieser Herr Williams und was soll der gemacht haben?
Keine Glotze, kein Schmerz: In meinen Bücherschränken ist kaum ein Autor unter den Lebenden und wer es doch ist, hat oft genug so schlecht geschrieben, dass ich später einmal keine Nachrufe erwarte. Die Gegenwart ist nicht so sehr Teil meines Daseins, und das erspart mir doch eine grössere Menge von finalen Absurditäten unserer Epoche. Man hat ohne Kiste einen ganz anderen Blick auf das Leben, und der ist nicht nur sehr gewaltfrei, sondern auch bereinigt von denen, die doch reichlich überschätzt werden: Das Prinzip der Verzichtbarkeit ist nun mal die Treibfeder der modernen Medien, und irgendwie ist alles Dschungelcamp, bis zur letzten Schlagzeile.
Ausnahmen sind da nur jene Personen aus dem neueren Medienzirkus, die nicht so ganz natürlich sterben. Und was mir da auffällt: Ich kenne die nicht. Ich verbinde mit denen nichts. Ich habe den Eindruck, dass es an meiner nun schon 27 Jahre andauernden, totalen Fernsehabstinenz liegt. Eli Wallach kenne ich natürlich noch, aber wer ist dieser Herr Williams und was soll der gemacht haben?
Keine Glotze, kein Schmerz: In meinen Bücherschränken ist kaum ein Autor unter den Lebenden und wer es doch ist, hat oft genug so schlecht geschrieben, dass ich später einmal keine Nachrufe erwarte. Die Gegenwart ist nicht so sehr Teil meines Daseins, und das erspart mir doch eine grössere Menge von finalen Absurditäten unserer Epoche. Man hat ohne Kiste einen ganz anderen Blick auf das Leben, und der ist nicht nur sehr gewaltfrei, sondern auch bereinigt von denen, die doch reichlich überschätzt werden: Das Prinzip der Verzichtbarkeit ist nun mal die Treibfeder der modernen Medien, und irgendwie ist alles Dschungelcamp, bis zur letzten Schlagzeile.
donalphons, 01:09h
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Sonntag, 10. August 2014
Irgendwann kommen die Ideen
Was mir beim Schreiben oft auffällt: Die Ideen sind gut, aber nach 5000 Zeichen ist da keine Luft mehr drin. Das sind dann die Beiträge, die als Rohling liegen bleiben. Manchmal fällt mir dann doch noch ein wichtiger Aspekt ein, und dann finde ich mitunter die Texte nicht mehr. Oder glaube, das hätte ich doch schon geschrieben. Oder mache es dann doch fertig.
Das kann hier oder bei der FAZ nach all der Zeit schon einmal passieren. Es geht um nichts, und in jede Richtung sind genug Freiräume da. Aber ich kann schlecht einen Vertrag über viele, viele Seiten unterschreiben und dann merken, dass es zwar eine gute Idee war, aber keine, die trägt. Das der Finanzierung folgende Gewürge rum um Michi Seemann und Krautreporter sind mir ein warnendes Beispiel. Deshalb fahre ich viel Rad und mache mir im Kopf Notizen, die dann oft wieder weg sind. Dann waren sie aber vermutlich auch nicht gut genug.
Diesmal war das Thema Pausen dran. Pausen sind wichtig. Selbst wenn man aus dem Tritt kommt und danach denken mag, die Beine fallen einem ab. Inzwischen empfinde ich das gar nicht mehr so, aber dafür habe ich auch lange gebraucht und musste viel fahren und dabei viele Pausen machen. Denn den Rost wird man nach 5 Minuten los, aber übersäuerte Muskeln hemmen mehr als einen Tag und wer es zu sehr übertreibt, der verliert viel. Ausserdem, es ist so schön hier. Jede Pause hat ihre Berechtigung. Für die Leser ausprobiert, und es war gut und richtig.
Man darf sich nicht irre machen lassen. Nicht von den Medien - man muss nur mal schauen, was die an sport- und Ernährungsideologien verbreiten. Nicht von technischen Geräten und bizarren Leistungen, nicht von langen Strecken und Lösungen, die nicht zu einem passen. Man muss fahren, solange es Spass macht, und absteigen, wenn es nicht mehr geht. Man muss seine Leistung kennen und seine Schwäche. Manchmal muss man sich zwingen.Aber man darf nie die Freude verlieren.
Das kann hier oder bei der FAZ nach all der Zeit schon einmal passieren. Es geht um nichts, und in jede Richtung sind genug Freiräume da. Aber ich kann schlecht einen Vertrag über viele, viele Seiten unterschreiben und dann merken, dass es zwar eine gute Idee war, aber keine, die trägt. Das der Finanzierung folgende Gewürge rum um Michi Seemann und Krautreporter sind mir ein warnendes Beispiel. Deshalb fahre ich viel Rad und mache mir im Kopf Notizen, die dann oft wieder weg sind. Dann waren sie aber vermutlich auch nicht gut genug.
Diesmal war das Thema Pausen dran. Pausen sind wichtig. Selbst wenn man aus dem Tritt kommt und danach denken mag, die Beine fallen einem ab. Inzwischen empfinde ich das gar nicht mehr so, aber dafür habe ich auch lange gebraucht und musste viel fahren und dabei viele Pausen machen. Denn den Rost wird man nach 5 Minuten los, aber übersäuerte Muskeln hemmen mehr als einen Tag und wer es zu sehr übertreibt, der verliert viel. Ausserdem, es ist so schön hier. Jede Pause hat ihre Berechtigung. Für die Leser ausprobiert, und es war gut und richtig.
Man darf sich nicht irre machen lassen. Nicht von den Medien - man muss nur mal schauen, was die an sport- und Ernährungsideologien verbreiten. Nicht von technischen Geräten und bizarren Leistungen, nicht von langen Strecken und Lösungen, die nicht zu einem passen. Man muss fahren, solange es Spass macht, und absteigen, wenn es nicht mehr geht. Man muss seine Leistung kennen und seine Schwäche. Manchmal muss man sich zwingen.Aber man darf nie die Freude verlieren.
donalphons, 21:42h
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Dienstag, 5. August 2014
Die Hölle
Es war nicht so schlimm wie, sagen wir mal, das Umziehen aus meiner kleinen Münchner Wohnung an die Donau. Das war nämlich nach all den Jahren so, dass ich mit gewchworen habe, nie wieder unzuziehen. Zumal in München noch ein Aufzug war - daheim musste ich alles hochschleppen. In jene Wohnung, die jetzt wieder besuchbar werden musste. Und die Lässigkeit, Menschen mit meiner gewohnten Schlamperei zu konfrontieren, habe ich einfach nicht. Andere können das, ich schufte lieber 12 Stunden, um den Schein zu wahren. Wenigstens gebe ich zu, wenn ich dann mit dem Gast unten am Fluss auf den Liegestühlen sitze, wie es wirklich ich.
Es ist die Hölle.
Und doch wäre sie vermeidbar, wenn ich nur stetig jeden Tag eine halbe Stunde putzen würde, Vermutlich ist es so, dass sich diese harten Putzkommandos, auf Lebenszeit umgerechnet, in Sachen Zeit lohnen, aber wenn es dann so weit ist, brauche ich keinen Ausgleichssport mehr. Lieber als Aufräumen mache ich zweimal den Jaufenpass mit dem 1-Gang-Rad (ohne quengelndes Kind auf dem Gepäckträger, denn jede Hölle hat ihre Kreise, und so verkommen bin ich dann doch nicht).
Es ist die Hölle.
Und doch wäre sie vermeidbar, wenn ich nur stetig jeden Tag eine halbe Stunde putzen würde, Vermutlich ist es so, dass sich diese harten Putzkommandos, auf Lebenszeit umgerechnet, in Sachen Zeit lohnen, aber wenn es dann so weit ist, brauche ich keinen Ausgleichssport mehr. Lieber als Aufräumen mache ich zweimal den Jaufenpass mit dem 1-Gang-Rad (ohne quengelndes Kind auf dem Gepäckträger, denn jede Hölle hat ihre Kreise, und so verkommen bin ich dann doch nicht).
donalphons, 01:51h
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