Immogration

Das Durchschnittsjahreseinkommen eines Eritreers liegt bei 430 Dollar.

Die Überfahrt mit einem Schleuser von Libyen nach Lampedusa kostet mindestens 1000, meist aber eher 2000 Dollar. die Verfrachtung weiter nach Deutschland besorgen mitunter die Italiener selbst, die wollen das Problem nicht. Italien ist da mittlerweile knallhart.

Es ist für einen 20-Jährugen aus Eritrea vermutlich nicht ganz einfach, unter normalen Bedingungen diese Summe für die Überfahrt aufzubringen. Das mag fürchtbar sein, diese extremen Unterschiede - die hierzulande am Rande der Unmenschlichkeit beurteilten Kosten für Flüchtlinge liegen im Monat über dem, was man in Eritrea in einem Jahr verdient - aber man sollte diese Verhältnisse vielleicht bedenken und bei allem Versagen der Polizei in Dresden, als die Leiche von Khalid B. gefunden wurde, nicht ganz aus den Augen verlieren.

Ich weiss nicht, ob das, was nun mutmasslich passiert ist - Khaled B. wurde demzufolge bei einem Streit von einem Mitbewohner erstochen - der schlimmste Fall ist. Vermutlich wäre ein Verbrechen seitens der Rechtsextremen für das Klima in Dresden genauso schlimm gewesen - nun stehen halt all die Linken mit ihrer Vorverurteilung und der Randale wirklich schlecht da, und nach dem Rücktritt von Bachmann gestern wegen des Hitlerbildes hat man in Sachen politische Dummheit einen Anschlusstreffer erzielt. Der Umstand, dass das Opfer wohl unter Drogen stand, ist dann nochmal eine gewisse Eskalation der Sache, allein, Eritrea, der Sudan und andere Länder Afrikas sind nun mal Drogenumschlagplätze und Rekrutierungsort für Verteilungshelfer für unseren Drogenkonsum. Es kann also gut sein, dass die ganze Geschichte noch hässlicher wird, je nach Aufklärungsarbeit der Polizei und Darstellung in den Medien.

Manche sind der Meinung, ich wäre da auch it schuldig, schliesslich hätte ich zum erhitzten Klima in Dresden, siehe Bombergate, beigetragen, und deshalb bekam ich Post. Post bekomme ich übrigens seit Ende des letzten Jahres auch von Pegidaanhängern - es sieht irgendwie so aus, als gäbe es so eine Art Querfront mit dem Ziel, mich zum Schweigen zu bringen. Aber das dachte ich mir eh selbst, was bringt es, mit italienischen Erfahrungen aufzuwarten, wenn das hier sowieso unvermeidlich kommen wird. Der Umstand, dass Pegida den Drogenhandel in Berlin völlig aus den Schlagzeilen verdrängt hat, muss man wohl so zur Kenntnis nehmen, und die ganze Medienlandschaft wird im Moment ziemlich zwischen den Extremen rumgebeutelt. Kaum marschieren "besorgte" Rechte in Dresden, sind um ihre Kinder besorgte Eltern in Berlin nicht mehr von Nachrichtenwert. Nachdem sich manche Medien zusätzlich recht vorschnell den Vorverurteilungen anschlossen, sieht das im Moment alles wirklich nicht prickelnd aus.

Ich war, wie gesagt, zu Zeiten von Blauschwarz für die jüdische Ostküste in Österreich. Man legt sich ein dickes Fell zu und man lernt auch, dass man gewisse Geschichten nicht schreiben muss, sie kommen wie ein Phaeton an den Betonpfeiler. Aber diese Geschichte ist halt wirklich unschön. sie hat das Potenzial, einen Ost-West-Konflikt zu schüren. Zumal, es ist ja nicht so, dass es nicht auch die Wehrsportgruppe Hofmann im Westen gegeben hätte, oder das versuchte Attentat auf die Münchner Synagoge - insofern ist ein besonderer Blick der Medien auf den Osten in Sachen Rechtsextremismus vielleicht gar nicht so angebracht.

Wir werden hierzulande eine richtig scheussliche Debatte um Asyl und Zuwanderung bekommen. Scheusslich, mit Statistiken und Herkunftsländern von organisierter Kriminalität, aber vermutlich auch notwendig, selbst wenn es mir den Magen umdreht bei der Hetze der Rechten und Verharmlosung der Linken. Wenn nicht, wenn wir das wegdrücken, wenn nochmal aber drei oder vier solche Schleusersommer kommen, dann kommt das eben später. Aber es wird kommen, so wie es auch in Italien kam. Ich wünschte, ich könnte sagen, man könnte aus den italienischen Erfahrungen mit den Flüchtlingen etwas lernen, aber ich sehe da immer nur das Kopfschütteln von S., wenn ich ein Rad über Nacht draussen habe stehen lassen. Oder weil das Auto nicht mehr abzusperren war. Wie kann man nur so leichtsinnig sein. Immer schön absperren, wegschliessen und die eigene Erfahrung gleich mit, draussen im Netz warten die PIler und die Antifas mit den einzig wahren Wahrheiten, die sie verbreiten können, weil es in der Mitte in diesem Fall keine schönen, sauberen Wahrheiten gibt, sondern nur globale Entwicklungen, die mit den Werkzeugen Frontex und Asylrecht nicht zu lösen sind.

Wir können ja noch nicht mal Pegida und Russia Today lösen. Und ich kann natürlich auch meinen Mund halten und warten, bis es vorbei ist. Pulverfässer brennen bekanntlich nicht besonders lang.

Donnerstag, 22. Januar 2015, 21:10, von donalphons | |comment

 
Es überwiegt die Gruppe der vernünftigen Menschen, Menschen, die es vernünftig geregelt haben wollen.
Prog-Nose: wir werden noch vor der nächsten BuWa ein Einwanderungsgesetz bekommen (endlich, wie es sich seit zwanzig Jahren gehört hätte). Damit endlich, endlich, endlich Einwanderer die Chance haben, legal einzureisen. Ich sehe verschwommen am Horizont ein Edikt von Oma Angela, ähnlich wie ihre Bekehrung bei den AKWs. Vielleicht ihr Vermächtnis, mit dem sie ihren geregelten Abgang einleitet, bevor der Fette von der SPD ihr das Thema weg nimmt, spätestens, wenn er Kanzler wird.

Unser Innerlichkeitsminister de Misere heute in den ARD Tagesthemen wörtlich:
„Ein Einwanderungsgesetz lässt sich der Mehrheit nicht vermitteln.“ Für mein Gefühl täuscht er sich oder redet wider besseres Wissen. Dann wäre es eine Schutzbehauptung vom hugenottischen Einwanderer in Preußen. Kann es sein, dass der mit jedem Tag wunderlicher wird?

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Es kommt halt darauf an, wie man es vermittelt. Ideologische Engstirnigkeiten sind natürlich auf allen Seiten da, aber auf der anderen Seite ist die Wirtschaft selbst längst weiter. Man sieht das sehr schön an den Anwerbebenühungen in Italien, denen ich demnächst eine neue Mieterin verdanke. Bei der Zusammenarbeit und im Zusammenleben wird sich das schon einrenken. Ich glaube nicht, dass die Mehrheit der Deutschen da Vorurteile haben.

Schwierig wird das erst, wenn es bei der Integration massiv haken sollte. Da kommen die eigentlichen Ängste her, teilweise unbegründet, teilweise aber auch nicht ohne Anlass: Wenn in Berlin der Dealer zum Freiheitshelden hochstilisiert wird, wie in der taz, wird die Vermittlung im rest des Landes unmöglich.

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Tomaten kann man hängend anbauen. Lassen Sie Ihrer Mieterin eine lange Ranke hinabwachsen.

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Ein Einwanderungsgesetz
hihi, vielleicht alá Kanada?
Oder doch eher ein Gesetz, das jungen, völlig ungebildeten und ungelernten Männern aus Afrika einen Anspruch auf Einwanderung konstituiert?
Oder lieber eins, dass nur einer bestimmten Zahl der zuvor bezeichneten Reisenden die Einreise ermöglicht (der Rest muß zurück nach Italien?)

@ fritz: welche Angaben müssen denn die ca. 5 Milliarden Menschen dann machen, damit sie "die Chance haben, endlich legal" auf Ihren Dachboden einreisen zu können?

Mal ganz ohne Spott: machen Sie doch mal Vorschläge
(also jetzt nicht die, die der Vorsitzende der Kammer am Hamburger Verwaltungsgericht für sein "Wohngebiet" gemacht hat).
Wie soll das laufen? Bis kurz vor Ihren Reihenhausgarten?
Darüber hinaus sicher nicht. Auch wenn Sie sich nicht schämen, Grass in Ihrem Ikearegal stehen zu haben.

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Wir müssen uns nicht verscheißern. Ein Einwanderungsgesetz für die BuRep Deutschland kann nur das sein, was es ist: ein Gesetz, das Einwanderung regelt. Keinen Deut mehr und keinen weniger. Mit dem Erklären der Weltlage ist es nicht befasst, sowenig wie die Abwesenheit eines EwG wegdefiniert, dass wir Einwanderungsland sind.

Wie ist es denn im Moment? Das gegenwärtige Zuwanderungsgesetz hat einen Stock im Arsch, Einreise von außerhalb der EU ist alles in allem nicht vorgesehen. Wer kommt, um zu bleiben, macht sich unweigerlich strafbar, indem er es versucht.

Dass man beiläufig in Kauf nimmt, die würdige Institution des Asyls zu ramponieren, ist eine Randnotiz, die auch keiner zu begreifen scheint. Es mutet mir von unserer Republik als keine sehr erwachsene Art des Herangehens an, eher ein wenig wie bestellen und nicht abholen. Kanada versucht es wenigstens.

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Onkel Fritz:
Den letzten Satz habe ich begriffen.
Und stimme ihm zu.
Sonst haben Sie doch aber nix gesagt, hoffe ich.

"Wer kommt, um zu bleiben, macht sich unweigerlich strafbar"
https://www.youtube.com/watch?v=eVkC47zKQWc
Nein, wir müssen uns wirklich nicht verscheißern.

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Wie lautet die Frage?

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Don, wir werden nie eine vernünftige Zuwanderungsdebatte bekommen, weil beide potentiellen Seiten (Zuwanderungsbefürworter wie -gegner) diese Debatte aus je ganz eigenen Gründen gar nicht führen wollen.

Also wurschteln wir uns weiter so durch, lassen ungeregelte Zuwanderung de facto einfach geschehen, kümmern uns nicht um die Zugewanderten und beobachten das Erstarken der einzigen Gruppen, die davon profitieren - Islamisten und Rechtspopulisten.

Das Entstehen wie Erstarken Letzterer ist seit mehr als 10 Jahren meine Prognose, es scheint in Deutschland gerade soweit zu sein.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Leider, da muss ich Ihnen zustimmen. Es ist ein Jammer. Mit meinen persönlichen Erfahrungen im Umfeld der Änderung des Art. 16 GG will ich Sie nicht schon wieder langweilen, aber heute wie damals wird meiner Ansicht nach wie die Debatte unehrlich geführt. Die Niederlassungsfreiheit innerhalb der EU ist nur ein weiterer Parameter. Dabei wäre ein Zuwanderungsgesetz eine Chance, einen großen Teil dieser ganze verlogenen Behörden und Rechtsindustrie rund um das Asylrecht endlich weitgehend abzuschaffen und wieder ein Asylrecht zu bekommen, welches dem Geist der Verfasser des Grundgesetzes entspricht. Und nicht Flüchtlinge jahrelang in Vorkriegsbaracken vor der Grenze der Stadt leben zu lassen, wie lange Zeit in Frankfurt/Eschborn.

Aber das Thema angehen bedeutet eben auch, sich bei bestimmtne Dingen zu Grenzen zu bekennen und diese dann auch durchzusetzen. Das gelingt vielen schon im Privaten nicht mehr, sei es bei der Arbeit, sei es im Zwischenmenschlichen, seien es die eigenen Kinder. Es in der Politik zu schaffen, wäre eine echte Leistung, die keiner zu bringen bereit scheint - oder nicht in der Lage ist.

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Uneingeschränkte Zustimmung mit Ausnahme des letzten Satzes: Doch, die Politik kriegt das hin. Aber eben nur auf Druck, was in desem speziellen Falle auf eine vermutlich in jeder Hinsicht ekelhafte Vorgeschichte hinauslaufen wird.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie der damalige Innenminister Zimmermann 1987 unter dem Gejaule der deutschen Öffentlichkeit einige vorsichtige Korrekturen am Asylrecht anmahnte, weit entfernt von der vorübergehenden de facto Abschaffung, die mit der Drittstaatenregelung 1992 erzielt wurde, solange die europäischen Nachbarn mitspielten. Er durfte sich dafür als Neonazi beschimpfen lassen und hat die Idee nicht weiter verfolgt.

Deutschland ist dann sehenden Auges in die Unsäglichkeiten zwischen 1990 und 1992 hineingeschlittert. Eine Periode, in der deutsche Politiker aus einer Mischung von Unfähigkeit, gefühlter Hilflosigkeit und Schuldbewusstsein dem Mob in bestimmten Gegenden zeitweise die Strassenherrschaft überliessen.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Im Fall von Eritrea ist es wohl so dass dort tatsächlich eine größere Zahl von Menschen politisch verfolgt werden. Dazu kommt noch eine allgemeine Wehr- und Arbeitspflicht unter sehr schlechten Bedingungen (Hunger, Gewalt) und flächendeckende Folter für Häftlinge. In den Rankings der Grausamkeit von AI und HRW ist Eritrea seit Jahren irgendwo zwischen Myanmar und Nordkorea: http://www.hrw.org/world-report/2014/country-chapters/eritrea

Viele Eritreer sind nach Äthiopien, Saudi Arabien, Sudan und Ägypten geflohen, dort ergeht es ihnen aber auch nicht immer menschenwürdig: http://www.dw.de/anguish-for-eritrean-refugee-over-daughters-sinai-fate/a-16870454

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In dem Fall ist es so, dass der Betreffende täglich mit seiner Mutter im Sudan Kontakt via Whatsapp gehabt haben soll. Man kann gerne über die Menschenrechtslage und Notlagen debattieren, aber es ist nun mal. wie es ist: Politische Flüchtlnge geniessen Asyl. Ansonsten muss man eventuell eben hinschauen, warum sie kommen, was sie wünschen und inwieweit das mit den Interessen der Gesellschaft zusammenpasst - das wäre dann die Einwanderungsdebatte. Ich habe ein etwas komisches Gefühl bei einer politischen Geschichte, bei der merhfach Schleuser bezahlt werden, mit nicht unerheblichen Mitteln und ständigem Internetkontakt nach Hause.

Wie gesagt, das ist keine Ablehnung von Zuwanderung. Nur eine Ablehnung einer Debatte auf dem Neveau von "No borders no nations" und dem Versuch, aus jedem Migranten einen politischen Flüchtling zu machen. Und ihn, wie in dem Fall zu sehen, schnell zu vergessen, wenn er ein Opfer nicht rechtsextremer Gewalt wurde.

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Whatsapp mit der Mutter im Sudan (Flüchtlingslager?) würde ich jetzt nicht konkret als Hinweis auf mangelnde Asylgründe werten. Das ist inzwischen in vielen Ländern Standard und dass Menschen die Schleuser bezahlen können nicht zu den Hungernden gehören ist auch klar. Aber selbst wenn ein Eritreer nur zum Geldverdienen eingewandert ist, stellt sich die Frage, wohin man ihn abschieben kann wenn ihm in Eritrea Zwangsarbeit droht. Nach Italien? In den Sudan?

Was das linke propagieren betrifft fand ich die Aktionen um Hamburger und Berliner 'Lampedusa Gruppen' interessanter. Die Menschen waren aus dem unsicheren Libyen ins sichere Italien geflohen, wollen aber in Deutschland Geld verdienen um es ihren Familien nach Westafrika (überwiegend sicher aber arm) zu schicken. Statt Rückflüge in die Heimat zu organisieren wird das ganze mit Kolonialblabla und Natoangriffskriegkram zum Asylgrund gemacht und das Justemilieu inklusive Kirchen zieht mit.
http://lampedusa-hamburg.info/
http://taz.de/Ein-Jahr-Hilfe-fuer-Lampedusa-Fluechtlinge/!139165/
Wenn die Geburt in einem einkommensschwachen Land Asylgrund ist, hätten Milliarden von Menschen Anspruch auf Aufenthalt und Versorgung in Deutschland.

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Keine Drogen
In der Dresdner Lokalpresse werden die Ermittlungsbehörden mit der sehr eindeutigen Aussage zitiert, dass weder Opfer noch Täter unter Drogeneinfluss gestanden haben. Ich denke, dass sie ihre Gründe dafür haben und dass diese Richtigstellung zum Respekt vor dem Opfer gehört.
Die Situation in den Ländern Afrikas ist zum Teil durch Europa und die USA, aber auch durch die reichen arabischen Staaten verursacht: Sklaverei und Sklavenhandel, Kolonialismus, Kalter Krieg, willkürliche Grenzziehungen …

Aber die Situation kann nur DORT verbessert werden. Ganz klar auf den Punkt gebracht: Wenn wir eine Milliarde Euro in die Hand nehmen, retten kluge Maßnahmen dort vor Ort viel mehr Menschenleben, als wenn wir mit denselben Kosten einige Afrikaner bei uns aufnehmen. Hat mal jemand ausgerechnet, welcher Anteil der Gesamtkosten in der Sozialindustrie und bei den Betreibern von Unterkünften verbleibt?

Es ist völlig klar, dass für eine Verbesserung in Afrika nicht nur eine, sondern viele Milliarden Euro in die Hand genommen werden müssten und dass es unser Geld (auch mein) Geld sein muss.

Krieg und Krankheiten, Hunger und Wassermangel, Energiemangel und Rohstoffmangel in Afrika kann man ausgleichen: Durch freien Handel für die Güter Afrikas und deren wirklich faire Bezahlung, durch den Abbau von Handelsschranken und auch durch eine beschränkte Arbeitsmigration. Denn wenn wir diesen Ländern auch noch die Leistungsstärksten entziehen, verstärkt das die Abwärtsspirale.

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Ach, Afrika ist ein so großer Kontinent, da kommt man mit Patentrezepten nicht weit. Südafrika mit Liberia mit Äthiopien mit Marokko in einen Topf zu stecken ist schon schwierig.

Ein Mangel an Rohstoffen ist nach meiner bescheidenen Kenntnis meist nicht das Problem, dieser Kontinent hat viel davon. Wassermangel ist zwar in der Sahelzone in der Tat ein Problem, aber die meisten Geldgaben (Tiefbrunnen, fossiles Wasser anzapfen) verstärkten es nur. Und ab dem südlichen Nigeria und dann weiter südlich davon hat man dann eher zu viel als zu wenig Wasser.

"Kluge Maßnahmen", was soll das sein? "Geld in die Hand nehmen" ist das letzte, was den überwiegend tribalistisch und faktisch kleptokratisch beherrschten Ländern, die weder eine "Gemeinschaft" noch ein "Volk" in ihren Grenzen beherbergen, sondern meist nur mehrere, oft miteinander verfeindete, Stämme, dies größtenteils auch "grenzübergreifend", und die kaum zu einer staatlichen Gemeinschft fähig sind. Warum auch, sind die Grenzen doch von den Kolonialmächten gezogen und mit wenigen Ausnahmen auch heute vor Ort - im Gegensatz zu Stammesgebieten - faktisch nicht relevant.

Geld geben? Schauen Sie sich an, was ein Mobutu, ein Idi Amin, auch ein Ghaddafi, alles an Geld außer Landes - auch in die Schweiz - gebracht haben. Daran haben Schweizer, aber auch Londoner und vermutlich auch deutsche Banken sicher hervorragend verdient. Nein, Geld ist im Prinzip genug da.

Und wenn man, wie ich einst, die Schilderungen von Entwicklungshelfern hören durfte, die den ruandischen Interahamwe gerade noch entkamen, wohl weil der Mob mit deren Hauspersonal "befasst" war, oder "Erlebnisberichte" über Hausüberfälle in Nairobi, dann bekommt man sowieso an fast allem Zweifel, was die letzten 40, 50 Jahre für Afrika getan wurde.

Nein, Afrika müsste so sein wie es heute ist. Und nein, Geld reinstecken hilft nicht. "Freier Handel" wäre auch das letzte, was dort Fortschritte bringen würde, es würde vor allem bestehende kleinbäuerliche Strukturen zerstören.

Sicher,wir könnten diejenigen stärker ächten, die ihre Länder ausplündern. Sicher, wir könnten aufhören, uns dort einzumischen wie im eigenen Hinterhof, wie es die Franzosen tun. China geht es gelassener, unauffälliger an, baut hier eine Straße, dort ein Werk, hinten eine Mine und hüben eine Plantage. Aber ist das gut für Afrika?
Aber auch da fängt es an: was ist denn gut für Afrika? Wer entscheidet das? Vielleicht ist unsere Vorstellung von Rechtsstaat oder Demokratie eben nicht alternativlos. Vielleicht sind die Dinge ja so, wie sie sind, weil sie für eine Mehrzahl der Leute "gut genug" sind. Wer wären wir, dass wir dies für sie entscheiden? Wer wären wir, anderen in Afrika, unser eigenes System aufzudrängen, entstanden vor einer ganz anderen Geschichte, auch wenn diese natürlich aufs blutigste mit der in Afrika verknüft ist.

Ich glaube halt, die Lösung der vielen, vielen Probleme, die die afrikanischen Menschen haben, miteinander und mit dem Rest der Welt, die kann m.E. nicht von außen kommen. Nicht, wenn sie nachhaltig sein soll. Und der, letztlich technokratische, Ansatz, mit ein paar Maßnahmen hier und dort die Wanderungsbewegung aufzuhalten, ist zum Scheitern verurteilt.

Bildung wäre vielleicht etwas, was helfen könnte. Finanziert von dem Geld Schulen und Universitäten und Unterkünfte. Lasst den Flüchtling nicht Burger braten, sondern lernen, wie er einen Businessplan schreibt, um Burger zu verkaufen (oder halt FuFu, as the case may be). Sendet die Leute dann in ihre Länder, auf das dort ein Kleinbürgertum, eine Mittelschicht entsteht, die was zu verlieren hat, wenn sich die Verhältnisse allzu radikal ändern. Macht die Leute zu Spießern, mit Haus, Vorgarten und Jägerzaun. Dann wird sich was ändern.

Tut mir leid, wenn das so ein Rant geworden ist, ich fühle mich da biographisch bedingt persönlich angesprochen.

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Khaled B. hatte kein Rauschgift im Blut: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/getoeteter-fluechtling-ein-falscher-verdacht-mit-folgen-13395262.html

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"Nach der Tötung eines Flüchtlings aus Eritrea wurden vorschnell Rechtsextreme verdächtigt. Das hat die Stimmung in der Nachbarschaft vergiftet, beklagen andere Asylbewerber aus Dresden. Sie wollen weg. "

"Sie wollen weg"

Liebe FAZ: tauscht Du Deine Praktikanten regelmässig mit SponSchleim oder bezieht Ihr Eure lachhaften Überschriften mittlerweile gemeinsam beim staatlichen Bezahlfernsehen?

Alternativvorschlag: "Auch heute gab es in Deutschland wie an jedem Tag wieder ein Tötungsdelikt"
Klingt langweilig, was?

OK: "Sie wollen weg"
Schön wäre es, wenn Ihr Pisser gleich mitgehen würdet.

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