: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 29. November 2016

Steht auf

Als das Studiensystem fit für den internationalen Markt gemacht wurde, sagten viele Professoren, dass die Studenten jetzt aufstehen und kämpfen sollten - wenn sie es jetzt nicht täten, würde die Entwicklung über sie hinweg rollen. Es war ganz klar: Wenn die Wirtschaft ihren Teil bekommt und die Politik ihren Teil bekommt und die Unis sich erhalten müssen, muss das System einen Verlierer haben, und das können nur die Studenten sein. Dummerweise war damals gerade New Economy, und die Studenten, mit denen ich es damals zu tun hatte, wollten möglichst schnell reich werden.



Eine, die ich damals gut kannte und deren Karriere vor allem auf der Förderung durch mehrere, meist konservative Männer basierte, ist jetzt teilzeitbeschäftigte und erkennbar unzufriedene Mutter und twittert über Feminismus, und wie gemein das System ist. Dabei liegt das Ergebnis nicht im Patriarchat begründet, sondern in einem elenden Konkurrenzdruck, weil einfach zu viele Leute studieren und damit zu viele nicht unterkommen, und der Rest einfach zu billig ist.

Das war bei uns übrigens auch so, aber wir waren Orchideenstudenten. Uns war das vollkommen klar, wir wussten, dass es so kommt. Wir haben uns nichts erwartet, ich bin trotzdem bei der FAZ und schreibe darüber, was die anderen so taten. Auch nichts anderes als jene, die jetzt mault, nur halt in vermögend und glücklich.

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