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Freitag, 10. April 2020
Ein paar Millimeter Alu
Jetzt, fast ein Jahr später, kann man das vielleicht auch mal erzählen. Letztes Jahr hat sich ein nicht radelnder Begleiter überraschend entschieden, doch auch mal die Eroica Montalcino auszuprobieren. Dafür hatten wir dann unten in Italien ein Rad zu wenig, aber mein Capelli Professional stand noch in Staggia Senese. Das liess ich abholen, und dann begann die Pechsträhne. Denn hinten hat das Capelli ein viel zu kleines Ritzel. Das ist kein Problem, sollte man denken, denn ich Montalcino gibt es einen Markt und da kauft man einfach ein grosses Ritzel. Aber es gab keines. Die nächste Idee war, wenigstens einen Laufradsatz mit einem grossen Ritzel zu kaufen. Da gab es aber auch keinen. Die Sache endete damit, dass ich ein ganzes Rad mit Laufradsatz und grossem Ritzel kaufte. Danach fuhren wir in einen Radladen in Siena, um das grosse Rizel auf das alte Laufrad umzuschrauben. Dabei zeigte sich aber, dass das kleine Ritzel vom Capelli unlösbar mit der Nabe verbunden war, so dass sogar ein Abzieher wegplatzte. Der Pechsträhne überdrüssig, baute ich die ganzen neuen Laufräder auf das Capelli, und dan ging es nach Montalcino in den elenden und sehr kalten Starkregen, bei dem man besser im Bett bleibt.
Zwei Jungs wollten mit dem Capelli und einem Chesini die kleine Runde fahren. Aber der Junge mit dem Capelli war die filigranen Schalthebel, deren Ausfräsung das Rad um mindestens 4 Gramm leichter machte, nicht gewöhnt. Und brach den Schalthebel sehr früh beim Schalten ab. Der Hebel war auch schon 40 Jahre alt, und das Aluminium aus dieser Zeit ermüdet irgendwann und so schlimm ist das auch nicht. Es ist ja nur ein Hebel. Damit war aber für den einen das Rennen vorbei und der andere entschied sich um, eine längere Strecke zu fahren. Und zwar allein. Und schnell, viel schneller als mit dem anderen zusammen. Sehr. viel. schneller. Vor allem: Bergab. Auf regennasser Strecke. Wie gesagt, bei meinem Capelli war es nur ein austauschbarer Hebel, und im anderen Fall war es, alles zusammen und unter Berücksichtigung des Umstandes, dass so etwas auch tödlich ausgehen kann, gar nicht so furchtbar schlimm. Meine Zehennägel verdrehen sich heute noch beim Gedanken an die Verletzungen, hoffentlich passiert mir so etwas nie. Es ist aber alles wieder verheilt. Trotzdem habe ich das Capelli erst mal ruhen lassen, damit das Unglück abkühlt.
Aber in Coronazeiten ist das eh alles egal, ich habe es jetzt repariert. Jetzt läuft und schaltet es wieder, und erinnert mich daran, dass man, wenn das Schicksal einen fünf mal sanft tritt, es besser nicht auf den sechsten Tritt ankommen lässt. Das ist nicht das Alter. Es ist die Erfahrung. Ich möchte noch sehr weit fahren, und die Seuche, die gerade um die Erde geht, ist nicht das einzige Risiko für einen, der manchmal etwas zu selbstsicher ist.
Zwei Jungs wollten mit dem Capelli und einem Chesini die kleine Runde fahren. Aber der Junge mit dem Capelli war die filigranen Schalthebel, deren Ausfräsung das Rad um mindestens 4 Gramm leichter machte, nicht gewöhnt. Und brach den Schalthebel sehr früh beim Schalten ab. Der Hebel war auch schon 40 Jahre alt, und das Aluminium aus dieser Zeit ermüdet irgendwann und so schlimm ist das auch nicht. Es ist ja nur ein Hebel. Damit war aber für den einen das Rennen vorbei und der andere entschied sich um, eine längere Strecke zu fahren. Und zwar allein. Und schnell, viel schneller als mit dem anderen zusammen. Sehr. viel. schneller. Vor allem: Bergab. Auf regennasser Strecke. Wie gesagt, bei meinem Capelli war es nur ein austauschbarer Hebel, und im anderen Fall war es, alles zusammen und unter Berücksichtigung des Umstandes, dass so etwas auch tödlich ausgehen kann, gar nicht so furchtbar schlimm. Meine Zehennägel verdrehen sich heute noch beim Gedanken an die Verletzungen, hoffentlich passiert mir so etwas nie. Es ist aber alles wieder verheilt. Trotzdem habe ich das Capelli erst mal ruhen lassen, damit das Unglück abkühlt.
Aber in Coronazeiten ist das eh alles egal, ich habe es jetzt repariert. Jetzt läuft und schaltet es wieder, und erinnert mich daran, dass man, wenn das Schicksal einen fünf mal sanft tritt, es besser nicht auf den sechsten Tritt ankommen lässt. Das ist nicht das Alter. Es ist die Erfahrung. Ich möchte noch sehr weit fahren, und die Seuche, die gerade um die Erde geht, ist nicht das einzige Risiko für einen, der manchmal etwas zu selbstsicher ist.
donalphons, 22:59h
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