: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 18. Juli 2004

Real Life 17.7.04 - Scary Discussions

Beiu uns in der Schule war klar, dass man nicht mit Frauen ins Bett geht, die Kinder wollen, sagte ich ihr heute, nachdem sie sich zu Blagen bekannt hatte. Das waren noch andere Zeiten, als ich in der Schule war, sagte ich (und meine Worte waren nicht besonders galant, wenn ich mir das rückblickend noch mal durch den Kopf gehen lasse)...

Das sind die heutigen Zeiten: Eine Debatte bei der Kaltmamsell, die damals im gleichen Umfeld war - und bedworthy, weil kindabstinent, zu werten ist. Was für Gefühlswallungen der Kindsüchtigen!

Zum Glück hat die letzte Generation meines Clans beschlossen, auszusterben und die letzten Millionen dabei rechtzeitig zu verhauen. Neffen und Nichten bleiben mir erspart.

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Täglich wie der Hass

oder halt, es heisst andersrum bei Dino Segre alias Pittigrrilli: Hässlich wie der Tag.



Das Gegenstück zu hier. Weniger die Gebäude, für die einiges an schützenswerter bausubstanz niedergerissen wurde. Aber besonders die Fläche in der Mitte. Wie wär´s mit ein wenig Grün? Es ist alles so praktisch, so sauber. Mehr aber auch nicht.

Der oberste Stock heisst bei mir "Smokers Alley". Sie qualmen nicht ihre Bude voll. Sie gehen raus. Und das sieht dann halbliterarisch so aus.

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Freitag, 16. Juli 2004

the media will not blog the revolution

Sie sind jung. Sie haben das Studium begonnen, als wir Top Dogs der New Economy die Zukunft vernichtet haben, mit Worten über das grenzenlose Internet, falschen Zahlen und dem Glauben an die Richtigkeit und die glatte Rechtfertigung unserer Ideale. Es klang so gut, und auch, wenn wir selbst nicht mehr daran geglaubt haben - sie glauben noch irgendwo dran, sonst sässen sie hier nicht auf den Holzstuhlen dieses Kommunikationswissenschafts-Seminars und würden sich anhören, was ich zu sagen habe.

Sie sehen es nicht. Blogs sind ziemlich neu für sie, selber eines schreiben ist nicht auf ihrem Radar. Tamagotchi im Internet, sagt eine, das ist es, wenn man sich täglich das Leben einer 28-jährigen Bürokauffrau antut, wenn es witzig ist. Ich sage ihr, dass es ein ziemlich klasse Begriff ist, ganz anders als die akademische Journalismus-Auffassung, die hier voherrscht, die ich selbst als Lehrer vertrete. Das soll sie so schreiben im Netz, dann ist es bloggen, dann ist es griffig, nicht dieses

kranke, verstaubte, hirnfickrige Old-Media-Zeug.

Sie sollen es tun, weil sie und all die anderen da drinnen jung sind. Weil man sich, wenn man schon in ihrer privilegierten Situation ist, nie damit zufrieden geben darf, dass etwas so ist und deshalb so geschrieben werden muss, wie es in den Lehrbüchern steht. Die Lehrbücher vertreten die Medien, wie sie in den 60er Jahren waren, but this is 2004, fuck it, also weg mit dem Unsinn, schon die Fernbedienung ist die Krankheit der Medienmonopole gewesen, und im Internet wird mit dem Maus getötet, da scheren sich die User einen Dreck um unsere Theorien, die wissen nicht mal, dass sie Rezipienten sind und wenn doch, dann klicken sie einfach weiter.

Wer nicht geklickt wird, stirbt. Wer seine Audience verliert, wird arbeitslos. Wer nicht genug Werbung bekommt, weil er zu wenige User hat, ist kein Journalist mehr, sondern nur noch eine Zahl in der Nürnberger Statistik. Das ist schlimm für sie, das wird darüber entscheiden, ob sie mal das tun, was sie sich erträumen, oder ob sie eben nochmal eine weitere abgelehnte Initiativbewerbung in meinem Account werden.

Ich erkläre es. Blogs sind bei Google auf der ersten Seite, und Google ist das Internet. Blogs kopieren Inhalte und stellen sie kostenfrei ins Netz, wenn andere schon längst Firstgates davor gesetzt haben. Jeder Click im Blog ist einer weniger bei ihnen. Sie leben später mal nicht von der Theorie oder den Lehrbüchern, sie leben von der Wirtschaft, die ihre Inhalte verwertet, und wenn die Käufer lieber bei den Blogs sind, dann haben sie keinen

Markt

mehr, der Markt, dieses alles aufsaugende und verzehrende Irrsinnsgebilde, das unser Leben dominiert, der Kern, der unsere Welt im Innersten zusammenhält, aber sie kennen den Markt nicht, und schon gar nicht seine Mechanismen.

Denn sie sagen, dass kopierte Inhalte ja wohl geklaut ist. Na und? Information ist nicht einsperrbar, sie will raus, sie muss es auch, denn Information ist der Grundbaustein jeder Kultur, und der Gedanke, dass man sie besitzen kann, ist Vor-Internet, Vor-Napster und damit so tot und so prähistorisch wie der Dinosaurier. Vergesst es einfach.



Und sie sagen: Es sagt mir nichts. Sie sind Journalisten. Sie müssen sich reindenken können in den anderen. Sie müssen wissen: Was will mein Leser? Was will der Politiker wirklich sagen? Was ist der Kern der Botschaft? Das ist ihre Kernkompetenz, die Fähigkeit, sich 24 Stunden am Tag anpassen und verstehen zu können, was Information ist - und dann sagen sie: Blogs sagen mir nichts. Ihre Kunden sehen das aber ganz anders. Jeden Tag mehr.

Ist da keine Neugier? Keine Lust an Informationen, die sie sonst nicht bekommen?

Und ist da keine Lust an der Carte Blanche, an der weissen Fläche, das das Internet ihnen gibt? Ihr Publikum, ihr Markt liegt nur drei Clicks von ihnen entfernt, wenn sie Träume haben, müssen sie sie nach draussen tragen. Sind sie nicht angekotzt von den Regeln, die man ihnen eintrichtert? Haben sie nicht Lust auf den Tabubruch, es mal ganz anders zu machen, neu, alles Bekannte hinter sich zu lassen, den quälenden, trockenen Stil, die erlogene Objektivität, und mal das zu erzählen, was sie sind und was sie wollen? Oder wollen die wirklich nur einem alten Politikersack das Mikro unter die Fresse halten und das dann rauspusten?

Ist das das Leben?

Ich rede eineinhalb Stunden an Wände hin. The revolution will not be blogged. Klar. Aber der Niedergang der Medien wird dortselbst schön analysiert, und die wissen am Ende theoretisch und laut Lehrbuch genau, warum sie draufgegangen sind. Weil die Information den Markt nicht mehr durch sie erreicht, sondern durch jeden, der kann und will.

Weil wir es dürfen. Wir dürfen alles. Wir dürfen über das schreiben, was wir in ihnen sehen, was wir ihnen unterstellen, wo wir ihr Versagen sehen.

Sie sind Monopolisten ohne Monopol. Sie haben keinen Markt, und sie wissen auch nicht, wie man rebelliert.

Und in ihnen ist etwas, steinalt, unbeweglich, agnostisch, tot,
wahrscheinlich bringt man ihnen das hier bei,
ich kann es nicht beschreiben,
aber hey, es ist auch egal,
hier draussen im
Internet.

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Donnerstag, 15. Juli 2004

Real Life 15.7.04 - Heute hier

um meinesgleichen was über das Bloggen zu erzählen. Für Journalisten ist ein Blog erst mal eine komische Sache, weil es nicht in die klassische Theorie der Medien als Gatekeeper passt. Was nicht Journalist, ist kein Medium.

Blogger kennen das noch nicht mal, haben keinen blassen Schimmer von Medientheorie, und werden trotzdem gelesen. Von Leuten, die das laut medientheorie auch nicht tun sollten. Entweder ist die Theorie falsch, dann gehört sie auf den Müll. Oder die Theorie ist unfehlbar, dann muss man den Blogger ausschalten und den Leser umerziehen.

Und wenn das nicht geht, dann hassen sie die Blogger.

So einfach ist das mit dem Konflikt. So einfach kann man es sich im Blog machen. Im Journalismus müsste man noch so tun, als wäre man unabhängig.

Wird sicher lustig - und natürlich gebloggt.

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Donnerstag, 15. Juli 2004

Real Life 14.7.04 - Goldenes Zeitalter in München

Die Stadt am Nordrand der Alpen negiert die Realität. Es ist nicht Sommer, aber die Strassencafes sind voll. Sonnenschirme helfen auch gegen Regen. Saban entlässt weiter, schichtet um, verlagert in billigere Regionen. Den Zeitungen geht es schlecht. Seit vier Jahren herrscht ein Klima, zäh und giftig wie kaltes, flüssiges Blei. Aber noch immer ist Gold die bestimmende Farbe der Stadt.



Da ist nicht nur das Gold an Fingern, Armen und Hälsen, die in den letzten Jahren faltiger geworden sind, ziemlich schnell, weil die Schönheitsfarmen für die Dreissigjährigen zu teuer geworden sind. Da ist der alte Goldton der Hauswände, da ist der schimmernde Glanz der Cabrios und das freundliche Gelb der vitaminstrotzenden O-Säfte und der betäubenden Longdrinks, da ist der Golden Retriever, der den Dackeln und Möpsen der Urbayern längst den Rang als Münchner Hund par Excellence abgenommen hat. Und da ist das Blond der Haare, so strahlend und falsch wie eine Regierungserklärung der CSU zum Hightechstandort.

Es ist eine Stadt, die sehr golden tut. Wenn man nicht aufpasst, beginnt man zu glauben, dass es wirklich Gold ist.

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Wege zum Ruhm ;-)

Ich habe das hier eines Nachts in der Provinz runtergeschrieben, in weniger als einer halben Stunde, und es war mir fast zu peinlich, es zu bringen.

Inzwischen hat es aber dank ITW eine gewisse Verbreitung gefunden, wird zitiert, verbreitet sich, manchmal auch ohne Link - fast so was wie ein Volkslied.

Vielleicht sollten wir im Buch vielleicht doch eine Seite dafür freiräumen.

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Mittwoch, 14. Juli 2004

Nacht nicht nur zum Schlafen

Das Team tötet den Schlaf. Das Team wird zur Maschine, zum System, das automatisch voranschreitet, durch die Existenzangst der Computerarbeiter, ein mechanischer Kadaver, der sich nicht an Zeiten orientiert, sondern nur an Milestones. Niemand zählt die Stunden, niemand überwacht den anderen, und alle wissen, dass jeder alles gibt.



Jetzt zu sagen, dass man heim will, auf den Futon und eine Fertiglasagne in den Ofen, wäre innerhalb des Systems falsch und unlogisch. Es würde den Rythmus der Menschteammaschine stören. Alle haben Hunger. Aber der Druck ist grösser. Die anderen essen auch nichts. Und da sind andere Frauen im Team, die noch dünner, noch sportlicher sind, also weiter.

Und selbst der Milestone reicht nicht, es muss ein Polster da sein, also setzt man sich und die anderen noch etwas unterDruck. Nur wer überfordert wird, wird besser, sagen sie sich, und hängen noch eine Stunde dran. Zu viel Koffein im Blut, zu viele Zigaretten, der Magen hebt ab, und die Müdigkeit, die die Augen schwer macht, macht das Hirn angenehm leicht.

Noch eine Stunde heute. Oder vielleicht zwei. Wenn sie das die ganze Woche über durchhalten, müssen sie Sonntags nicht ins Büro.

Oder zumindest nur ganz kur, 6 Stunden, oder so.

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Und falls dieses Metropolen- und Slum-Blog

zu negativ sein sollte: Beschaffen Sie sich einen Tiefseefisch und erfreuen sich an seinen schillernden Luftblasen. Grandios.

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Real Life 13.7.04 - Out of town

In den Heydays des Goldenen Zeitalters von etwa 1991 - 2001, in der New Economy und dem langen Weg dorthin. mit Techno, Popliteratur, Medienberufen, Creative Irgendwas, war Früh aufstehen was für Sauger mit geregeltem Beruf.



Nicht, dass ich damals nicht auch solche Stimmungen gesehen hätte. Nach dem Parkcafe, nach dem Nachtcafe, dem BaBaLu, dem Dorian Grey, dem Tresor, oder auch mal der gleissenden, nächtlichen Wirtschaftswelt unter Neonröhren. Diese Companies, den Tresor, Dorian und BaBaLu gibt es nicht mehr, Nachtcafe war pleite, Parkcafe ist zu einer mittelmässigen Location abgesunken,

und ich habe 4 Stunden geschlafen, bevor ich aufstehe, diesen Himmel sehe und einen weiteren Transfertag in den Süden beginne.

Besser nicht zu viel drüber nachdenken.

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Dienstag, 13. Juli 2004

Real Life 12.7.04 - Oversexed

Jemand hatte eine Idee: Ein Buch über Sex in Zeiten des Internets. Er hatte wohl nicht allein diese Idee; vermutlich wollen darüber fast so viele schreiben wie, sagen wir mal, den definitiven Berlin-Roman des neuen Jahrtausends.

Sex im Internet also. Berichte von Hurentestforen, raubkopiert, Bilder von Amateuren und Profis. Kontaktanzeigen, Chatmitschnitte, Fakes, Genderswapping, Terminologie, Erfahrungsberichte. Ein Sourcebook, eine Momentaufnahme, das Bild des prallen, irren Lebens im Internet. Das war im Herbst 2000.



Heute ist er, wie ich zufällig herausfand, bei einer erzkonsevativen Stiftung untergekommen. Und hat 20 Kilo mehr auf den Rippen. Und einen sehr treuen, aufrichtigen Blick.

Wahrscheinlich verwaltet er die Gelder für Untersuchungen zur Wirkung von Online-Andachten.

Aber das Buch wäre vielleicht wirklich keine schlechte Idee. Nicht unbedingt Hurentestforen, sondern Blogs. Aber wie grenzt man solche Foren gegen Sexblogs ab?

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Hat eigentlich irgendwer

die Love Parade vermisst?

gestern, 11 Uhr, Mitte. Ein Trümmergrundstück nahe der ehemaligen Mauer. Menschen drängen sich Richtung Wiese, auf der Suche nach Schnäppchen, Ablenkung, irgendwas, was man so auf den Trödelmärkten der Stadt findet. Es sind wor allem junge Menschen.

An einer Stelle knickt die Marktgasse ab; dahinter ist ein freies Areal mit einer niedrigen Hütte. Auf den Liegestühlen sind drei Raver, dazu bummert es laut. Das Ganze ist so eine Art ambulante Disco, schnell in die Brache geklatscht, vielleicht nur für diesen Sommer. Raver Area, so wie es früher war, gang ganz früher zu Beginn der 90er, als mal eben eine Fabrikhalle leergeräumt wurde, oder jemand anrief und sagte, auf einer Wiese irgendwo bei Pfaffenhofen ist was los. Ausser den drei Chillern ist das Gelände am mauerpark tot, leer, ausgestorben. Eigentlich sollte hier ein Love Week Special laufen. Eigentlich sollte hier Party sein, im hohen Gras sollte jemand auf Ex poppen, irgendswas.

Es ist nichts. Ausser drei Typen im Liegestuhl.

Es nennt sich Schönwetter. Am Nachmittag kommt der erste Regen.

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Sonntag, 11. Juli 2004

Der typische Berlin-Hasser-Eintrag

Da, wo ich herkomme, aus einer idyllischen, reichen Stadt in der Provinz, sind Blumen ein Anlass der Freude. Man kauft und schenkt sie, um das Leben, das dasein, die Liebe zu feiern.



Das hier sieht man, wenn man in den besseren, zentralen Teilen des Slums Berlin a.d. Spree, der grössten Ansammlung von zerfallenden Bauten und hoffnungslosen, artikulationsunfähigen Sozialfällen in der Bundesrepublik, eine Pflanze kaufen will. Selbst die Blumenhändler, sonst Anwälte des Lebens, geben sich leidlich Mühe, die Desaster Area lebensunfreundlich zu gestalten.

Die beste Gärtnerei in meiner Gegend befindet sich übrigens auf einem Trümmergrundstück, ein Ergebnis des letzten Krieges, der allenfalls Monate vorbei zu sein scheint. Wenn überhaupt.

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Business Plan Wettbewerb Orga

Nette Mail: Ein BPW meldet steigende Teilnehmerzahlen und erhöhte Aktivität. Beim Blick auf die Website stellt sich heraus: Die Mitarbeiterzahlen haben überproportional abgenommen. 70% Mortalität bei der letzten Runde. Nur noch die Altgedienten sind da.

Die hatten früher schon kein geregeltes Leben mehr. Definierten "In der Arbeit aufgehen" neu. Heute wird man sagen müssen: "Lösen sich in Arbeit auf". Und man fragt sich, warum sie nicht einfach loslassen und irgend was anderes machen, fertig studieren, einen langweiligen 60-Stunden Job in der Old economy, was vielleicht noch einen anderen Stellenwert in der Gesellschaft hat.

Aber nach diesem Auf und Ab der New Economy sind die Überlebenden jenseits von Gut und Böse. Es gibt nur noch eine Richtung: Vorwärts. Denn hinter ihnen ist schon das Nichts.

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Sonntag, 11. Juli 2004

Revolutionsarchitektur

der 70er Jahre



Sie haben Zeichen hinterlassen. Hässlich, laut, dauerhaft. Die lichtgrauen Trennwänder der Cubicles der New Economy wird man aus den Lofts herausreissen und auf den Müll werfen.

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Real Life 10.7.04 - Zeuginnen der Anfrage

Bei meinem täglichen Spaziergang durch die Blogosphäre sind mir drei werdene Trauzeuginnen über den Weg gelaufen. Das ist viel. Sehr viel.

Ich frage mich: Wieviele Erstschlagswaffen-Kinderwägen und Lenkgeschoss-Dreiräder vertragen der Zionskirchplatz, der Naschmarkt und die Leopoldstrasse noch? Warum gibt es bei vielen keinen Stolz mehr, ein Single zu sein? Was wird aus gesellschaftlichen Fortschritten wie Promiskuität, offenen Beziehungen und schnellem Sex im Auto vor der Haustür?

Was für ein trauriges Leben. Ich wurde einmal von einer Frau gebeten, auf ihre Hochzeit zu kommen. Ich sagte ihr, wenn ich käme, würde ich sie hinter das Gebüsch zerren. Aus Prinzip. Sie hat dann ohne mich geheiratet, aber nach der Scheidung waren wir ziemlich lange Cafe trinken.

Es wäre besser gewesen, sie hinter den Busch zu zerren. Ich hoffe, die Trauzeuginnen haben verstanden, was sie zu tun haben. Nicht nur an sich selbst denken, sondern an unsere Zivilgesellschaft. Danke.

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