: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 8. Mai 2010

Wenn Deine Bilder nicht gut genug sind,

warst Du nicht nah genug dran.



Ein, zweimal musste ich die Kamera schnell wegnehmen, an der Engelsburg in Rom.



















Blitz ist ja sonst nicht so meine Sache, aber diesmal war es hilfreich. Ich bin ziemlich erschöpft, aber trotzdem geht es gleich weiter nach Siena.

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Ws ist Ironie?

Wenn einer, der fast keinen als "Analyse" ausgegebenen Meinungsbeitrag schreiben kann, ohne sein Berliner Netzwerk unterzubringen und zu loben - und dabei vergisst anzumerken, dass es seine Freunde sind -, sich tatsächlich über "irrationalen und interessengetriebenen Journalismus" beschwert, nur weil man Google Streetview nicht unvoreingenommen bejubelt, sondern Fragen stellt. Morgen beschwert sich vermutlich Koch über Parteispenden.

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Freitag, 7. Mai 2010

Die unsterbliche Griechenlandkrise

Wie schon gesagt - das wird alles noch sehr spassig, mehr oder weniger. Spätestens übernächstes Wochenende werden sie wieder die Welt retten müssen, in Politik und Marktwirtschaft. Krise ist die neue Normalität. Und ich bin in Rom. Letztes Jahr gab es ein Erdbeben, als ich dort war. Vielleicht diesmal ein Staatsbankrott?

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Nicht alle kommen an.

Manche fahren noch nicht mal los. Ich liebe dieses Drama, selbst wenn ich weiss, wie es ist, liegen zu bleiben.























(schon jetzt mein fast absolutes Lieblingsbild der MM)

und jetzt führen alle Wege nach Rom. Nach Rom!

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Donnerstag, 6. Mai 2010

Jetzt! Hier!

Morgen schon! Und doch absolut gestern, weil retro! Totentanz für andere Bugatti für die Leser! In de FAZ!

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Mittwoch, 5. Mai 2010

Anreise

Mein Tag bräuchte an Tagen wie diesen 30 Stunden. 5 mehr zum schlafen, und eine mehr, um das Blog auf dem Laufenden zu halten.









Aber ich bin durch all den Regen gut angekommen, und es ist schön hier. Mantua taucht am späten Abend immer wie eine Renaissancevision aus dem See auf. Daheim, so ein wenig.

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Zu wissen, es wird anders sein.

Eigentlich könnte es auch ganz nett sein, in Deutschland und diesmal auch explizit am Netz zu bleiben. Bis, sagen wir mal, Montag in acht Tagen. Es wird enorm spannend werden, gerade weil ich feststelle, wie unendlich schön Spanien geredet wird, unter völligem Verzicht auf Hinweise zu den dortigen Mängeln bei der Kreditabschreibung, der horrenden Arbeitslosigkeit und den ausbleibenden Steuereinnahmen - das alles wird geflissentlich ignoriert. Ganz so, als könnte ein Land in Europa mithalten, das 20% Arbeitslosigkeit aufweist, und nach dem Ende des Immobilienbooms auch keine Wirtschaftssektoren, die besonders wachsen könnten.

Kurz, ich glaube, dass das dicke, grosse Ding in Spanien enorm bald kommt. Und ich glaube auch, dass es die Anfragen aus Portugal und vielleicht Italien auslösen wird. Der Umstand, dass der Euro trotzdem noch gegenüber dem Dolar und dem Pfund überbewertet ist, verrät viel über die krisenhaften Zustände, die sich gerade wieder bemerkbar machen, auch wenn die Banken zwischenzeitlich mit Geld zugeklatscht wurden.

Spannende Zeiten. Aber.



Ich bin auch nur ein Mensch. Und morgen beginnt die Mille Miglia. Und ich will verflucht sein, wenn ich nicht dort bin und an ganz andere Dinge denke. Das wird wie immer der Höhepunkt des Automobilistenjahres, das wird ein Spass selbst im knöcheltiefen Regen, und da kann ich nicht nach so etwas Langweiligem wie Spanien oder Akteinkursen schauen. Ich fühle schon wieder das Brummen alter, überlasteter Motoren und den Gestank schlecht verbrannten Benzins.

Spanien kann krepieren, solange morgen Brescia noch steht.

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Dienstag, 4. Mai 2010

Schön.

Aber nicht mehr zu retten.



Wie so viel anderes, und so viele andere. ich habe eine Kerze angezündet und in der FAZ geschrieben.

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Ich mochte Rummel noch nie

Beim Schiffschaukeln wurde mir immer schlecht, und mein Geld gab ich lieber für Bücher aus. Menschenmassen in Zelten verabscheue ich zutiefst, und das Geplärre und Geschrei kenne ich durch die Folgen in der Altstadt.

Ich mag es, wenn der Rummel verschwindet.

















Ich bin vermutlich kein geselliger Typ.

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Dienstag, 4. Mai 2010

Der Beginn der griechischen Krise

Heute war ein bemerkenswerter Tag: Etwas überraschend hat sich die europäische Zentralbank bereiterklärt, griechische Staatsanleihen unabhängig von der Bewertung von Ratingagenturen anzunehmen, und dafür gute Euro zu bezahlen. Ausgedeutscht bedeutet das, dass die EZB von einer weiteren und unverbrüchlichen Stützung Griechenlands durch die Länder der EU ausgeht. Und damit ist man nicht alleine, schliesslich macht das auf Bildniveau vollverblödende Handelsblatt unter seinem kampagnenerprobten Chefredakteur auch gleich mit.

Wenn wir das mit der Subprimekrise in den USA vergleichen, sind die Staaten quasi die kreditgebenden Banken, die Griechen der Scheldner schlechter Bonität, und die EZB ist in der Rolle von Fannie Mae und Freddie Mac, die derartige Kredite absicherten und in der Krise auch zu Preisen weit über dem Marktwert kauften. Und alle scheinen zu glauben, dass die Griechen bis 201 2 tatsächlich ihr Defizit auf 3% herunterfahren können und zum Musterschüler werden, selbst wenn die Folge der Einsparungen erst mal ein herber Konjunktureinbruch sein wird. Nun ja, ich glaube es nicht, und nicht nur wegen der Punkte, die Egghat bringt.

Ich glaube es nicht, weil Griechenland eine Demokratie ist. Die bisherigen Versprechen sind von einer Regierung abgegeben, die momentan im Parlament eine Mehrheit hat. Diese mehrheit braucht das Geld jetzt, hier und heute, um die nächsten paar Wochen zu überleben, mitsamt dem Staat. Und deshalb ist die Regierung jetzt so gefügig. Sie braucht das Geld. Aber wenn sie es erst mal hat, braucht sie zum Überleben auch die Mehrheit im eigenen Land. jeder Abgeordnete braucht eine Mehrheit. Ob man nun Staatsbankrott macht, oder abgewählt wird, macht keinen Unterschied. Also wird man den Wählern etwas anbieten müssen. Und wenn die EU schon bezahlt hat, kann sie es sich leisten, in einem halben Jahr, wenn die Regierung auseinander fliegt, weil alle Angst um ihre Posten haben, nicht mehr zu bezahlen?



Falls nein - hat die EZB ein Subprimeproblem in den Büchern, denn dann geht die Verschwendung weiter. Falls ja, hat die EZB auch ein Subprimeproblem, denn dann geht Griechenland pleite. So oder so wird es unschön. Schön wäre es nur, wenn die Griechen ein Einsehen hätten und wirklich ihre Staatsverschuldung zurückfahren könnten. So, wie das Irland gerade erfolglos verucht. So, wie das in Island gerade mit einem Referendum gekippt wurde.

Und dann wird irgendwas passieren, vielleicht auch konzertiert zusammen mit anderen Nationen, in einer Welt, in der es zu viele Schulden gibt. Ich tippe ja immer noch auf einen "weichen" Staatsbankrott mit Währungsschnitt. Man wird sehen. Und beim Zurückblicken merken, dass es im April 2010 erst richtig losgegangen ist.

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Montag, 3. Mai 2010

Wie Muttern

Im zunehmenden Alter bemerke ich an mir Seiten, die ich so früher an mir nicht finden konnte. Nehmen wir doch einfach mal dieses Paar Schuhe, dessen Ladenpreis beim gut 20-fachen dessen liegt, was für chinesische Herrenschuhe zu bezahlen ist:



Ich bin da ein wenig wie jener Okkultist, der sich Kreuze in die Schuhsohlen schnitzte, um bei jedem Schritt auf ein Symbol der Kirche zu treten. Ich habe gern eine Schicht Italien zwischen mir und dem Rest der Welt. Und je besser dieses Italien ist, desto lieber habe ich es dort. Heute räumte ich die Schuhe ein, zu den anderen, sehr guten Stücken, mit denen ich meine innere Imelda befriedige. Und die ich alle nicht getragen habe. Über einem Preis von 250 Euro, das ist meine Feststellung, denke ich mir, dass es jetzt zu schade ist, diese und jene Schuhe zu tragen, das könne man doch nicht tun, die seien etwas für besondere Anlässe, die dann aber nie in der Menge kommen, als dass es die Existenz dieser Schuhe rechtfertigen würde. Praktischerweise sind Stofftaschen dabei, mit denen man das ungetragene Elend vertuschen kann. Es ist kein schöner Zug, es ist kein hedonistischer Zug, es ist kein Luxus, es ist eigentlich nur doof.

Und wenn es so weiter geht, sitze ich bald mit einer angestossenen Tasse vor einem nicht passenden Teller und esse Kuchen mit einer Nirostagabel.

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Sonntag, 2. Mai 2010

Tag der Arbeit

Wo ich gerade bin - in einem verschlafenen, Schweizer Provinznest mit Modelleisenbahnanschein - gibt es noch nicht mal den Tag der Arbeit. Es ist 1. Mai, und alles hat hier offen, der Wochenmarkt findet statt, und übersaturierte Wohlstandskinder schieben überteuerte Räder durch die Stadt, deren Reflektoren eine ganz andere Sprache sprechen, als ihre martialischen Formen und Reifen. Hier zündet niemand ein Auto an, hier prügelt niemand ritualisiert auf die Polizei ein. Und selbst, wenn ich hier einige Aspekte ziemlich abscheulich finde, weil zu viel und zu dumm zufrieden, ist es in gewisser Hinsicht besser als in Berlin, wenngleich auch schlechter als in Deutschland.



Denn in Deutschland ist "Tag der Arbeit". Ich finde diesen säkularen Feiertag als Machtdemonstration der Beschäftigten enorm wichtig, und als ich bei der grossen Autofabrik Werksstudent war, ging ich natürlich auch mit zum Paradeplatz. Wenn man mit Medien und ihrer Korruption zu tun hat, weiss man nur zu gut, wie leicht es die andere Seite hat, sich Einfluss und Stimmen zu kaufen; die meisten Wirtschaftsredaktionen sind gespickt mit Arschkriecherkohorten, die geradezu danach gieren, jeden journalistischen Standard für Billighäppchen zu verraten und zu verkaufen. Reise- und Autoressorts sind vielleicht auch widerlich in ihrer Selbstzuhaltung, aber die Wirtschaftsredaktion hat leider einen gewissen Einfluss, den sie anbietet. Und da ist es nur hilfreich, wenn einen Tag lang das Pack still ist und sich anhört, was man ihm zu sagen hat. Aktuell ist das ja eine ganze Menge, Stichworte Hartz IV, Förderung des Binnenkonsums, Bekämpfung der Raubbanken.

Aber das spielt heute alles keine Rolle mehr. Wichtiger als die Arbeiter sind ein paar versiffte Arschkrampen in Berlin, die Arbeit scheisse finden, Leute um Geld anhauen, bestenfalls mit Scheibenwaschdiensten belästigen und dann am 1. Mai die Sau rauslassen. Das will jeder sehen, das ist Event, Spektakel, Kamera drauf, ein brennendes Auto sagt mehr als eine Stunde Analyse der Spätfolgen der Bankenkrise. Die angeblichen Revolutionäre liefern genau das, was die Medien brauchen, um auch noch am 1. Mai von ernsten Themen abzulenken, sie stehen dann für den Sinn des Tages, wie er medial rüberkommt, sie diskreditieren genau die arbeitenden Menschen, die sie selbst nicht sind, und die sie verachten. Sage bitte keiner, dass die Autonomen eine Revolution wünschen, bei der sie dann an die Werkbänke dürfen - das wollen die ebensowenig wie ihre Neffen, die Berliner Blogunterschichtler, die nach Grundeinkommen ohne Bedingung plärren. Dazu gibt es dann noch lustige Gegenveranstaltungen, Naziaufmärsche, alles, was man braucht. Den perfekten Mix für die Medien.

Etwas Besseres kann jenen, die nicht über Umverteilung und Ungerechtigkeit nicht reden wollen, eigentlich gar nicht passieren, und die Kosten für die Ablenkung trägt auch noch der Staat. Noch ein paar Jahre Randale, und wir werden dann auch eine Debatte um die Abschaffung des 1. Mai erleben, zumal man dann sicher auch wieder irgendwie Arbeitgeber entlasten kann. Insofern ist mein Mitleid für die gezielt in Kauf genommenen Opfer des Konflikts mit der Polizei am 1. Mai, vorsichtig gesagt, eher begrenzt. Schliesslich weine ich ja auch nicht, wenn ein Bankster vor Gericht landet.

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