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Freitag, 3. September 2010
Ich kenne den Falk Strascheg
Sehr netter Mann, aber mitunter mit etwas komischen Leuten in seiner Umgebung; ich hatte da mal erstaunliche Erfahrungen mit dem "Finanzbuchverlag". Die Allerkomischten wollten hier bei Blogger.de eine professioonelle Plattform für das Entrepreneurship-Center von Strascheg einrichten. Man sollte ja glauben, dass die Stiftung eines der erfolgreichsten Venture Kapitalisten genug Geld hat, ein eigenes Blog zu betreiben, aber sie wollten es unbedingt hier machen - und sind rausgeflogen, wie es hier nun die Regel ist.
Das ist das eine. Das andere aber ist die Reaktion, und die ist wirklich unter aller Sau - keine Ahnung, was das für Leute sind, aber diese dort kommentierende "Ellen Maier" würde ich nicht beschäftigen wollen, so wegen angemessener öffentlicher Kommunikationsfähigkeit:
Herr "ichichich",
Ich habe Sie gestern nach meiner ausführlichen Erklärung, dass wir ein An-Institut der Fachhochschule München sind und KEINERLEI KOMMERZIELLE ZWECKE VERFOLGEN darum gebeten,mit mir über meinen geschäftlichen Account in Kontakt zu treten. Und was machen Sie stattdessen???? Sie löschen unseren Blog. Diese Handlung wird Konsequenzen nach sich ziehen - Sie und die Betreiber von blogger.de hören in der nächsten Woche von unseren Anwälten, zumal auch Ihr Internetauftritt unter rechtlichen Aspekten gesehen erhebliche Ängel aufweist (angefangen von einem mangelnden und verbindlichen Impressum! Sollten Sie sich doch entscheiden, den Rechtsweg zu umgehen, dann wissen Sie ja, wie Sie mit mir direkt in Kontakt treten können. Ellen Maier
"Ausraster" ist da noch eine dezente Umschreibung. Ganz erszaunlich, wenn man sich das mal anschaut (http://www.sce-web.de/ellenmaier.html): Ich denke, für jemanden, die Kommunikation und Coaching macht, eine erstaunliche Einlassung, wie aus den Hochzeiten der New Economy.
Das ist das eine. Das andere aber ist die Reaktion, und die ist wirklich unter aller Sau - keine Ahnung, was das für Leute sind, aber diese dort kommentierende "Ellen Maier" würde ich nicht beschäftigen wollen, so wegen angemessener öffentlicher Kommunikationsfähigkeit:
Herr "ichichich",
Ich habe Sie gestern nach meiner ausführlichen Erklärung, dass wir ein An-Institut der Fachhochschule München sind und KEINERLEI KOMMERZIELLE ZWECKE VERFOLGEN darum gebeten,mit mir über meinen geschäftlichen Account in Kontakt zu treten. Und was machen Sie stattdessen???? Sie löschen unseren Blog. Diese Handlung wird Konsequenzen nach sich ziehen - Sie und die Betreiber von blogger.de hören in der nächsten Woche von unseren Anwälten, zumal auch Ihr Internetauftritt unter rechtlichen Aspekten gesehen erhebliche Ängel aufweist (angefangen von einem mangelnden und verbindlichen Impressum! Sollten Sie sich doch entscheiden, den Rechtsweg zu umgehen, dann wissen Sie ja, wie Sie mit mir direkt in Kontakt treten können. Ellen Maier
"Ausraster" ist da noch eine dezente Umschreibung. Ganz erszaunlich, wenn man sich das mal anschaut (http://www.sce-web.de/ellenmaier.html): Ich denke, für jemanden, die Kommunikation und Coaching macht, eine erstaunliche Einlassung, wie aus den Hochzeiten der New Economy.
donalphons, 17:55h
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Siena im Herbst
Nun also offiziell: Im Oktober fahre ich nicht nur zur l'Eroica, sondern auch gleich noch mit, zumindest die zweitkleinste Runde mit 75 Kilometern. Und das nicht nur zwecks der Gaudi, sondern um das Leid und die Lust in der Toskana auch zu beschreiben. Unmittelbar danach in dann auch schon die Buchmesse, und da bin ich froh, wenn ich davor noch einmal frische und vom Betrieb nicht verpestete Luft einatmen muss. Nummer 2xxx werde ich sein, denn die Website sagt:
Thanks Porcamadonnahaving send us the enrollment form.
See you in Gaiole the next 3 October!

Ich bin ganz froh, dass man nicht gleich auch das alte Gefährt benennen musste, das einen dort über die Berge tragen soll. Es ist aufgrund der Bastelleidenschaft vieler Radler so gut wie unmöglich, ein gutes Rennrad in einem guten Zustand ohne Veränderungen zu finden, gerade wenn sie aus Zeiten stammen, da dieses Land noch nicht so reich war. In den 60ern und 70ern etwa hätte kaum jemand mal probeweise ein Rennrad gekauft und dann nach 500 Kilometer wieder eingemottet. Man hat das früher wieder verkauft, oder zum Stadtrad kastriert, aber immer irgendwie genutzt und zu Schanden gefahren. Weil man es sich einfach nicht leisten konnte. Die typischen, ungenutzten Oparennräder kommen frühestens aus den 90er Jahren, meist aber erst aus der letzten Dekade. Ausserdem war Rennradfahren damals absolut nicht trendig, und die wirklich guten Maschinen, die um 1990 herum 5000 Mark kosteten, für den Normalverbraucher so unbezahlbar wie heute ein Carbonrenner für 7000 Euro - soviel zur nicht nur gefühlten Inflation. Was davon in den letzten zwei Jahren auf den Markt kam, wurde oft genug von japanischen Sammlern weggekauft, die mitunter ein Vielfaches der Originalpreise zahlen, oder durch Fixiedeppen ruiniert. Ich habe gestern mal geschaut, was in einem vernünftigen Preisrahmen für gute Räder aus der Zeit vor 1985 geht: Fast nichts. Und die alten Radlgeschäfte, die so etwas noch im Lager haben könnten, sich auch längst ausgestorben, ausser vielleicht in Gmund, da ist noch einer.

Ich habe aber so um 1997 herum in München bei einem Gebrauchtradlmarkt mal ein "erneuertes Rad" gekauft. Die Basis ist ein sauber gelöteter Stahlrahmen in Rot, der dunkelgrau überlackiert wurde. Vom Hersteller hat sich nichts erhalten, und er ist mir auch etwas zu gross, aber es kostete nur 50 Mark und damit weniger als die neu montierten Klickpedale, die daran hingen. Die Komponenten einer alten Shimano 600 EX Gruppe kann man genau auf 1984 datieren, und es ist über weite Strecken original: Sehr frühe MA40 Felgen von Mavic, originale Bremsgummis, originale BIB REeifen mit damals schon 23 mm Breite. Nicht mehr original waren der Lenker, der Vorbau, die Bremshebel, die Sattelstütze und der Sattel; hier hat der Vorbesitzer brutal modernisiert. Ich habe eigentlich alle Teile, die geändert werden müssen, in alt und gut und vor allem italienisch herumliegen - nur die Bremsgriffe, die fehlen.

Kann sein, dass es deshalb doch ein nicht ganz billiger Spass wird, das Rad wieder in seinen Ursprungszustand zurück zu versetzen. Rahmenaufkleber kosten um die 60 Dollar und brauchen 2 Wochen bis zu mir, und die Bremsgriffe gibt es bei Halsabschneidern für ähnliche Preise. Es ist nicht so, dass ich es mir nicht leisten könnte: Aber irgendwie sehe ich nicht ein, dass ich Sammlerpreise bezahlen soll, nur weil ich ein paar alte Bremsgriffe brauche. Ich denke, ich werde heute Nachmittag nochmal meine alten Teilekisten durchsu... Ha! Da fällt mir was ein! Die hier müssten bei meinen Eltern noch im Keller liegen, wenn sie nicht Wegwerferitis bekommen haben.

Bleibt noch die Frage nach dem Hersteller. Den verschliffenen Microfusionsmuffen und den doppelkonischen Sitzstreben zufolge war es ein Qualitätsproduzent. Bianchi hatte ich zuerst in Verdacht, aber die hatten damals andere Gabelköpfe. Inzwischen habe ich einige "Saronnis" mit ganz ähnlichen Muffen, Bremsstegen und Gabeln gesehen; das war eine "Billigmarke" von Colnago in den späten 70er und frühen 80er Jahren, mit der man die Popularität des Rennfahrers ausnutzen wollte. Man sollte Colnago da nicht zu sehr loben; Gerüchten zufolge wurden die billigeren Rahmen ausser Haus, böse Zungen sagen sogar, im Gefängnis geschweisst. Die Aufkleber gäbe es wieder, und nun stellt sich die Frage: Lassen oder nochmal investieren? Zumindest würde auch die neue Farbe zur damaligen Erscheinung der Räder passen. Oder klebe ich FAZ.net-Aufkleber dran?
Und was mache ich, wenn ich es fertig habe und mir aus einem Schrotthaufen das Gios Compact Super Record entgegenspringt, das ich eigentlich gerne hätte?
Thanks Porcamadonnahaving send us the enrollment form.
See you in Gaiole the next 3 October!

Ich bin ganz froh, dass man nicht gleich auch das alte Gefährt benennen musste, das einen dort über die Berge tragen soll. Es ist aufgrund der Bastelleidenschaft vieler Radler so gut wie unmöglich, ein gutes Rennrad in einem guten Zustand ohne Veränderungen zu finden, gerade wenn sie aus Zeiten stammen, da dieses Land noch nicht so reich war. In den 60ern und 70ern etwa hätte kaum jemand mal probeweise ein Rennrad gekauft und dann nach 500 Kilometer wieder eingemottet. Man hat das früher wieder verkauft, oder zum Stadtrad kastriert, aber immer irgendwie genutzt und zu Schanden gefahren. Weil man es sich einfach nicht leisten konnte. Die typischen, ungenutzten Oparennräder kommen frühestens aus den 90er Jahren, meist aber erst aus der letzten Dekade. Ausserdem war Rennradfahren damals absolut nicht trendig, und die wirklich guten Maschinen, die um 1990 herum 5000 Mark kosteten, für den Normalverbraucher so unbezahlbar wie heute ein Carbonrenner für 7000 Euro - soviel zur nicht nur gefühlten Inflation. Was davon in den letzten zwei Jahren auf den Markt kam, wurde oft genug von japanischen Sammlern weggekauft, die mitunter ein Vielfaches der Originalpreise zahlen, oder durch Fixiedeppen ruiniert. Ich habe gestern mal geschaut, was in einem vernünftigen Preisrahmen für gute Räder aus der Zeit vor 1985 geht: Fast nichts. Und die alten Radlgeschäfte, die so etwas noch im Lager haben könnten, sich auch längst ausgestorben, ausser vielleicht in Gmund, da ist noch einer.

Ich habe aber so um 1997 herum in München bei einem Gebrauchtradlmarkt mal ein "erneuertes Rad" gekauft. Die Basis ist ein sauber gelöteter Stahlrahmen in Rot, der dunkelgrau überlackiert wurde. Vom Hersteller hat sich nichts erhalten, und er ist mir auch etwas zu gross, aber es kostete nur 50 Mark und damit weniger als die neu montierten Klickpedale, die daran hingen. Die Komponenten einer alten Shimano 600 EX Gruppe kann man genau auf 1984 datieren, und es ist über weite Strecken original: Sehr frühe MA40 Felgen von Mavic, originale Bremsgummis, originale BIB REeifen mit damals schon 23 mm Breite. Nicht mehr original waren der Lenker, der Vorbau, die Bremshebel, die Sattelstütze und der Sattel; hier hat der Vorbesitzer brutal modernisiert. Ich habe eigentlich alle Teile, die geändert werden müssen, in alt und gut und vor allem italienisch herumliegen - nur die Bremsgriffe, die fehlen.

Kann sein, dass es deshalb doch ein nicht ganz billiger Spass wird, das Rad wieder in seinen Ursprungszustand zurück zu versetzen. Rahmenaufkleber kosten um die 60 Dollar und brauchen 2 Wochen bis zu mir, und die Bremsgriffe gibt es bei Halsabschneidern für ähnliche Preise. Es ist nicht so, dass ich es mir nicht leisten könnte: Aber irgendwie sehe ich nicht ein, dass ich Sammlerpreise bezahlen soll, nur weil ich ein paar alte Bremsgriffe brauche. Ich denke, ich werde heute Nachmittag nochmal meine alten Teilekisten durchsu... Ha! Da fällt mir was ein! Die hier müssten bei meinen Eltern noch im Keller liegen, wenn sie nicht Wegwerferitis bekommen haben.

Bleibt noch die Frage nach dem Hersteller. Den verschliffenen Microfusionsmuffen und den doppelkonischen Sitzstreben zufolge war es ein Qualitätsproduzent. Bianchi hatte ich zuerst in Verdacht, aber die hatten damals andere Gabelköpfe. Inzwischen habe ich einige "Saronnis" mit ganz ähnlichen Muffen, Bremsstegen und Gabeln gesehen; das war eine "Billigmarke" von Colnago in den späten 70er und frühen 80er Jahren, mit der man die Popularität des Rennfahrers ausnutzen wollte. Man sollte Colnago da nicht zu sehr loben; Gerüchten zufolge wurden die billigeren Rahmen ausser Haus, böse Zungen sagen sogar, im Gefängnis geschweisst. Die Aufkleber gäbe es wieder, und nun stellt sich die Frage: Lassen oder nochmal investieren? Zumindest würde auch die neue Farbe zur damaligen Erscheinung der Räder passen. Oder klebe ich FAZ.net-Aufkleber dran?
Und was mache ich, wenn ich es fertig habe und mir aus einem Schrotthaufen das Gios Compact Super Record entgegenspringt, das ich eigentlich gerne hätte?
donalphons, 14:20h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 2. September 2010
Tritt fassen
So langsam geht es wieder. Die wirklich unsinnigen Gedanken aufgrund des Sturzes sind aus dem Kopf verschwunden, der blanke Irrsinn macht andernorts Station, und nun bewegen mich wieder rationale Überlegungen, mein Leben betreffend. So etwa: Wurde mir nicht Genesung gewunschen? Will man mich nicht wieder durch das Leben hopsen sehen? Und diese Woche Bettruhe, die man mir angeraten hat - galt die ab dem Arztbesuch oder ab dem Sturz, und wenn ab dem Sturz - dann müsste sie Woche doch von Donnerstag bis Mittwoch gehen, weil am Donnerstag ja die nächste Woche angeht. Das alles zusammengenommen lässt nur einen einzigen vernünftige Schlussfolgerung zu:

Und was soll ich sagen: Wenn ich gewisse Verrenkungen nicht mache und am Lenker immer schön oben greife, geht es sogar, zumindest für eineinhalb nicht allzu schnelle Stunden. Sachte sachte leise leise, zitti zitti, piano piano, non facciamo confusione bei dem Hausarzt, der auf dem Weg seine Praxis hat und das nicht sehen muss, schliesslich brauche ich keine Nachhilfe in Mathematik. Ausserdem, so denke ich, hat er "eine Woche" gesagt, weil ihm ohnehin klar ist, dass ich nach fünf Tagen wieder flügge bin. Hätte es nur "fünf Tage" gesagt... so muss das gewesen sein.

Ausserdem brauche ich Training. Mir geht da nämlich eine Idee im Kopf herum, die... wie ist, frage ich mich, eigentlich das Wetter so im Oktober, Anfang Oktober, genauer gesagt, in der Toskana?
Es ist nicht so, dass ich einen Anlass suche, meinen Fuhrpark zu erweitern, das nötige Material dafür, lange vor Baujahr 1987, habe ich selber aus Zweitbesitz. Es ist einfach so eine Idee, bis Montag habe ich noch Zeit, mir das zu überlegen, an den richtigen Stellen vorzutragen und an anderen zu verschweigen, schliesslich ist man mitunter ja noch immer der Meinung, ich sollte langsam auf den Rollator umsteigen, und nicht mehr Rennrad fahren, und schon gar keine Schrottkiste aus den 30er Jahren auf Schotter... nun, man wird sehen, es ist nur ein Vielleicht.

Etliche andere Unwägbarkeiten spielen leider auch mit hinein, fern meiner Möglichkeit, sie zu beeinflussen, aber man wird sehen. Immerhin ist auch nach 10, 15, 20 und 25 Kilometer kein Problem aufgetreten, das mich zum Umkehren zwingen würde. Nur in der Nacht, da möchte ich nicht fahren müssen, mit der noch immer leicht eingeschränkten Beweglichkeit und den Händen fern der Bremshebel. Das ist ja eher was für Geniesser, das Radeln, so wie ich es betreibe, wir wollen ja niemanden besiegen oder abledern oder sonstwie, und den Mountainbiker, naja, der war halt wirklich langsam.
Die Tage, das merkt man, wenn man oft draussen ist, werden kurz, empfindlich kurz. Es herbstelt vernehmlich. Kein Wunder, wenn ich überlege, ob ich im Oktober...
Man wird sehen.

Und was soll ich sagen: Wenn ich gewisse Verrenkungen nicht mache und am Lenker immer schön oben greife, geht es sogar, zumindest für eineinhalb nicht allzu schnelle Stunden. Sachte sachte leise leise, zitti zitti, piano piano, non facciamo confusione bei dem Hausarzt, der auf dem Weg seine Praxis hat und das nicht sehen muss, schliesslich brauche ich keine Nachhilfe in Mathematik. Ausserdem, so denke ich, hat er "eine Woche" gesagt, weil ihm ohnehin klar ist, dass ich nach fünf Tagen wieder flügge bin. Hätte es nur "fünf Tage" gesagt... so muss das gewesen sein.

Ausserdem brauche ich Training. Mir geht da nämlich eine Idee im Kopf herum, die... wie ist, frage ich mich, eigentlich das Wetter so im Oktober, Anfang Oktober, genauer gesagt, in der Toskana?
Es ist nicht so, dass ich einen Anlass suche, meinen Fuhrpark zu erweitern, das nötige Material dafür, lange vor Baujahr 1987, habe ich selber aus Zweitbesitz. Es ist einfach so eine Idee, bis Montag habe ich noch Zeit, mir das zu überlegen, an den richtigen Stellen vorzutragen und an anderen zu verschweigen, schliesslich ist man mitunter ja noch immer der Meinung, ich sollte langsam auf den Rollator umsteigen, und nicht mehr Rennrad fahren, und schon gar keine Schrottkiste aus den 30er Jahren auf Schotter... nun, man wird sehen, es ist nur ein Vielleicht.

Etliche andere Unwägbarkeiten spielen leider auch mit hinein, fern meiner Möglichkeit, sie zu beeinflussen, aber man wird sehen. Immerhin ist auch nach 10, 15, 20 und 25 Kilometer kein Problem aufgetreten, das mich zum Umkehren zwingen würde. Nur in der Nacht, da möchte ich nicht fahren müssen, mit der noch immer leicht eingeschränkten Beweglichkeit und den Händen fern der Bremshebel. Das ist ja eher was für Geniesser, das Radeln, so wie ich es betreibe, wir wollen ja niemanden besiegen oder abledern oder sonstwie, und den Mountainbiker, naja, der war halt wirklich langsam.
Die Tage, das merkt man, wenn man oft draussen ist, werden kurz, empfindlich kurz. Es herbstelt vernehmlich. Kein Wunder, wenn ich überlege, ob ich im Oktober...
Man wird sehen.
donalphons, 13:55h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 1. September 2010
Geschichte einer Entfremdung
Google war zu Beginn toll. Das war so, als hätte jemand in einem verqualmten Raum das Fenster aufgemacht. Ich verliess Altavista und kehrte nie mehr zurück (gibt es das überhaupt noch?)
Google Mail war und ist eine gute Mailplattform. Das heisst, früher war sie einzigartig und hat alle anderen in die Knie gezwungen, heute ist sie immer noch gut. Gut im Sinne von "benutzerfreundlich". Weniger gut in Sachen "Wissen über andere". Aber vermutlich auch nicht mieser als andere Anbieter, und um Längen besser als Yahoo und Microsoft.
Aber diese schlanke Lösung wurde mehr und mehr überfrachtet. Der Weg ist klar, Google möchte mit Telefon, Buzz, Kurzmitteilungen die umfassende Kommunikationszentrale werden. Das ist noch nachvollziehbar, weil Google eine Software hinstellt, und der Mensch den Inhalt.
Aber jetzt kommt Google Priority Mail, und dieses System wiederum lernt nicht nur vom Nutzer, was ihm wichtig ist, es liefert ihm auch entsprechend die Mails zu. Es übernimmt menschliche Entscheidungen, es gewichtet und wird zum determinierenden Faktor. Der Mensch übergibt seine Individualität an den Rechner. Das ist ein Paradigmenwechsel, und gäbe es dafür nicht eine Zielgruppe der Internetjunkies, der Google damit massiv den Lebenszeweck simuliert, könnte man einfach sagen: Wer zum Teufel ist so dumm, das zu nutzen? Google verspricht mehr Effizienz bei der Bewältigung des Mailansturms, aber wäre die richtige Lösung nicht: Einfach weniger im Internet sein?
Aber in einer Welt, wo ein paar mediengeile Awarenessstricher auch anderer Leute Häuser gegen deren erklärten Willen dem Datenmissbrauch zugänglich machen, sollte man sich nicht mehr über allzu viel wundern. Jedenfalls habe ich mir den neuen Dienst von Google bei der FAZ und seine Zielgruppe mal zur Brust genommen. Auf meinen Brief von Streetview zur Verpixelung meines Hauses warte ich übrigens noch immer. Entweder ersäuft Google in Anträgen, oder sie spielen auf Zeit. So oder so kein nettes Verhalten.
Google Mail war und ist eine gute Mailplattform. Das heisst, früher war sie einzigartig und hat alle anderen in die Knie gezwungen, heute ist sie immer noch gut. Gut im Sinne von "benutzerfreundlich". Weniger gut in Sachen "Wissen über andere". Aber vermutlich auch nicht mieser als andere Anbieter, und um Längen besser als Yahoo und Microsoft.
Aber diese schlanke Lösung wurde mehr und mehr überfrachtet. Der Weg ist klar, Google möchte mit Telefon, Buzz, Kurzmitteilungen die umfassende Kommunikationszentrale werden. Das ist noch nachvollziehbar, weil Google eine Software hinstellt, und der Mensch den Inhalt.
Aber jetzt kommt Google Priority Mail, und dieses System wiederum lernt nicht nur vom Nutzer, was ihm wichtig ist, es liefert ihm auch entsprechend die Mails zu. Es übernimmt menschliche Entscheidungen, es gewichtet und wird zum determinierenden Faktor. Der Mensch übergibt seine Individualität an den Rechner. Das ist ein Paradigmenwechsel, und gäbe es dafür nicht eine Zielgruppe der Internetjunkies, der Google damit massiv den Lebenszeweck simuliert, könnte man einfach sagen: Wer zum Teufel ist so dumm, das zu nutzen? Google verspricht mehr Effizienz bei der Bewältigung des Mailansturms, aber wäre die richtige Lösung nicht: Einfach weniger im Internet sein?
Aber in einer Welt, wo ein paar mediengeile Awarenessstricher auch anderer Leute Häuser gegen deren erklärten Willen dem Datenmissbrauch zugänglich machen, sollte man sich nicht mehr über allzu viel wundern. Jedenfalls habe ich mir den neuen Dienst von Google bei der FAZ und seine Zielgruppe mal zur Brust genommen. Auf meinen Brief von Streetview zur Verpixelung meines Hauses warte ich übrigens noch immer. Entweder ersäuft Google in Anträgen, oder sie spielen auf Zeit. So oder so kein nettes Verhalten.
donalphons, 01:32h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 31. August 2010
Das Ende des freien Willens
Ich glaube, was ich jetzt bräuchte, um mich auszukurieren, wäre eine harte, lange Radltour im Sonnenschein, damit sich im Körper alles wieder setzt. Aber das Wetter ist nicht danach, und dunkel meine ich mich erinnern zu können, dass der Arzt das nicht ganz so angeraten hat. Überhaupt, gerade wird mir sehr viel geraten, so dass ich fast von einer Entmündigung meiner Person im fortgeschrittenen Alter sprechen möchte. In der FAZ.
donalphons, 01:55h
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Das Dürfen und das Müssen
Ich habe mich ja lang gefragt, wer in der deutschen Medienlandschaft so bescheuert ist und einen Michael Seemann, bekannt durch ein hingefuxeltes Blog bei der FAZ, etliche Urheberreechtsverletzungen und schlussendlich einen vergeigten Shitstorm gegen die FAZ, als er deshalb rausflog, nochmal die Tore öffnen wurde. Im Verdacht hatte ich Carty.ionfo, aber das ist kein Medium, sondern eine Lagerstätte für pseudojournalistischen Sondermüll. Ich hatte aufgrund einer - sagen wir es so, durchaus überraschenden - Annäherung wenig erbaulicher Personen einen gewissen Verdacht, dass man einer Heise-Publikation so etwas bald würde nachsagen können. Gestern nun sass ich in Erlangen bei den Poetentagen auf dem Podium, wohin ich mich wider besseres Wissen geschleppt hatte, und, um es kurz zu machen: Die Heimfahrt war kein Spass mehr. Aber die Veranstaltung war sehr amüsant, und der Raum...
Da ging es dann um Fragen, wie man mit der neuen Kommunikation im Internet und dem verteilten Lesen so vieler unterschiedlicher Texte umgeht. Ich bin da, offen gesagt, zwischen den Welten: Einerseits als Blogger, der die Kommunikation für den wichtigsten Aspekt seiner Arbeit hält. Und andererseits als Autor und Leser, der kein TV und Radio mehr nutzt, sondern jenseits des Internets die Bücher. Ich kann das alles in mir vereinen, da sind keine Widersprüche - aber das sieht nicht jeder so.
Auch heute bin ich noch ein wenig ratlos ob der Geringschätzung, die dem Diskurs als Lesemittel entgegen schlägt. Ich bin erstaunt über die Haltung, ein Journalist müsse nach der Rezension nicht mit seinen Lesern und Kunden reden. Diese alte Sender-Empfänger-Ideologie. das Oben-Unten-Schema, das "Wir wissen es besser". Ich will das gar nicht prinzipiell bestreiten, man kann eine Zeitung nicht als Forum ins Internet übertragen, aber ich sehe eine Verpflichtung für beste Inhalte und beste Diskurse. Wer sich nicht darum kümmert, wird mittelfristig feststellen, dass es leicht ist, einen guten Text zu schreiben, aber schwer, einen guten Diskurs zu begleiten. Und die Frage, wo die Leute hingehen, zu denen, die zu ihnen reden oder zu jenen, die mit ihnen reden, ist nicht schwer zu beantworten. Man kann es auch bleiben lassen, aber klug ist das vermutlich nicht.
Aber gross, immer noch zu gross ist die Angst, sich darauf einzulassen, vermischt mit der langen Erfahrung, dass man auch ihne solche Ideen veröffentlichen kann. Man mag keine Trolle und kann sich nicht vorstellen, mit Menschen zu reden, die keinen echten Namen verwenden. Ich glaube nicht, dass man die Energie hat, sich auf das "Communitymanagement" freiwillig einzulassen, denn dazu fehlt die Erfahrung, daraus erwächst Unsicherheit und Ablehnung. Ich jedoch denke, gerade für das Lesen muss der Diskurs sein: Denn wenn ich nachher über etwas rede, lese ich anders, als wenn meine Meinung nachher keinen juckt. Ich tendiere zur Meinung, dass der kommentierende Leser der beste Leser ist, den man haben kann. Aber dazu darf man sich keinesfalls als totalitäres Stück Basta hinstellen und sagen: Interessiert mich einen Dreck, was Ihr denkt, Ihr werdet sowieso von der Entwicklung, von meiner Haltung gleichgeschaltet.
Auf dem Podium war auch Jens Jessen von der Zeit, der dort das Feuilleton leitet. In nämlichen Organ lässt man, wie ich zu spät gesehen habe, Seemann wieder schreiben. Schön blöd, aber noch blöder für mich, denn der neueste "Ihr werdet vom Internet assimiliert und habt keine Chance"-Rülpser wäre eine feine Sache gewesen, um das mit dem Internet mal zu erklären, und was dort genauso falsch läuft, wie im Print. Um zu zeigen, dass wir nicht über Online oder Offline sprechen, sondern über Menschenbilder. Da gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten, mit dem Leuten umzugehen, man kann versuchen, ihnen genau das zu erlauben und zu ermöglichen, was sie tun wollen, und ihne dabei nicht das Gefühl geben, sie seien der Dreck, auf dem die immer Recht habende Journaille oder der Mob der Berliner Billigdönerfresser in ihre tolle Zukunft marschieren.
Was ich am Internet so ujnglaublich mag,. was ich daran so liebe, ist die Kann-Option. Jeder kann. Niemand soll irgendwas müssen. Ich habe kein Problem mit Pornoangeboten, Goldbugs und SM-Foren, solange die Leute können und nicht müssen, oder niemand anderen zu irgendwas zu zwingen. Die Devise des Internets ist in meinen Augen das "Du darfst" und nicht ein "Du musst" oder ein"Es bleibt Dir nichts anderes übrig". Es ist einer der grossen Webfehler des Netzes, dass es nicht durchgängig ein Opt-In-Internet ist, sondern bestenfalls zu einem Opt-Out-Internet gemacht wird, ein Ort ohne Vergessen und mit steigendem Misstrauen. Vieles von dem, was ich mit aufgebaut habe, funktionierte als "Mach mit, wenn Du magst", und nicht als "Du bist so oder so dabei". Es ist ganz erstaunlich, wie genau das Pack, das den umfassenden Tod der "Holzmedien" ausruft und sich über schwindende Abozahlen freut, weil es das Internet nach vorne bringt, das sie beherrschen, sich nun bei einem Holzmedium tummeln und dort die neue Unfreiheit des Netzes mit sich selbst als Nutzniesser ausrufen.
Insofern sehe ich die Fronten gar nicht zwischen Online und Print, oder zwischen Lesen und Teilnehmen, sondern zwischen Können und Müssen. Mich widert der Lesebefehl genauso an, wie der Mitmachbefehl, dieses "Wer nicht dabei ist und das nicht so sieht und meine Bedingungen nicht akzeptiert, der wird eben im Internet gestript/ist kein Bildungsbürger und kann nicht mitreden." Arroganzstinkendes Fäuleton mit braunen Hirnbrocken. Zwischen Dürfen und Gezwungen werden. Zwischen Freiheit und Totalitarismus. Natürlich darf die Zeit den Rauswurf der FAZ aufessen. Vom nur vermuteten Gegensatz zwischen Online und Print abgehoben, passt sowas wie der Seemann gar nicht so schlecht zu Leuten wie Iris Radisch und ihrer Bastahaltung.
Aber ich denke nicht, dass beides Bestand haben wird.
Edit: Noch mehr Betriebsunannehmlichkeiten finden sich hier aufgespiesst.

Da ging es dann um Fragen, wie man mit der neuen Kommunikation im Internet und dem verteilten Lesen so vieler unterschiedlicher Texte umgeht. Ich bin da, offen gesagt, zwischen den Welten: Einerseits als Blogger, der die Kommunikation für den wichtigsten Aspekt seiner Arbeit hält. Und andererseits als Autor und Leser, der kein TV und Radio mehr nutzt, sondern jenseits des Internets die Bücher. Ich kann das alles in mir vereinen, da sind keine Widersprüche - aber das sieht nicht jeder so.
Auch heute bin ich noch ein wenig ratlos ob der Geringschätzung, die dem Diskurs als Lesemittel entgegen schlägt. Ich bin erstaunt über die Haltung, ein Journalist müsse nach der Rezension nicht mit seinen Lesern und Kunden reden. Diese alte Sender-Empfänger-Ideologie. das Oben-Unten-Schema, das "Wir wissen es besser". Ich will das gar nicht prinzipiell bestreiten, man kann eine Zeitung nicht als Forum ins Internet übertragen, aber ich sehe eine Verpflichtung für beste Inhalte und beste Diskurse. Wer sich nicht darum kümmert, wird mittelfristig feststellen, dass es leicht ist, einen guten Text zu schreiben, aber schwer, einen guten Diskurs zu begleiten. Und die Frage, wo die Leute hingehen, zu denen, die zu ihnen reden oder zu jenen, die mit ihnen reden, ist nicht schwer zu beantworten. Man kann es auch bleiben lassen, aber klug ist das vermutlich nicht.
Aber gross, immer noch zu gross ist die Angst, sich darauf einzulassen, vermischt mit der langen Erfahrung, dass man auch ihne solche Ideen veröffentlichen kann. Man mag keine Trolle und kann sich nicht vorstellen, mit Menschen zu reden, die keinen echten Namen verwenden. Ich glaube nicht, dass man die Energie hat, sich auf das "Communitymanagement" freiwillig einzulassen, denn dazu fehlt die Erfahrung, daraus erwächst Unsicherheit und Ablehnung. Ich jedoch denke, gerade für das Lesen muss der Diskurs sein: Denn wenn ich nachher über etwas rede, lese ich anders, als wenn meine Meinung nachher keinen juckt. Ich tendiere zur Meinung, dass der kommentierende Leser der beste Leser ist, den man haben kann. Aber dazu darf man sich keinesfalls als totalitäres Stück Basta hinstellen und sagen: Interessiert mich einen Dreck, was Ihr denkt, Ihr werdet sowieso von der Entwicklung, von meiner Haltung gleichgeschaltet.
Auf dem Podium war auch Jens Jessen von der Zeit, der dort das Feuilleton leitet. In nämlichen Organ lässt man, wie ich zu spät gesehen habe, Seemann wieder schreiben. Schön blöd, aber noch blöder für mich, denn der neueste "Ihr werdet vom Internet assimiliert und habt keine Chance"-Rülpser wäre eine feine Sache gewesen, um das mit dem Internet mal zu erklären, und was dort genauso falsch läuft, wie im Print. Um zu zeigen, dass wir nicht über Online oder Offline sprechen, sondern über Menschenbilder. Da gibt es ganz unterschiedliche Möglichkeiten, mit dem Leuten umzugehen, man kann versuchen, ihnen genau das zu erlauben und zu ermöglichen, was sie tun wollen, und ihne dabei nicht das Gefühl geben, sie seien der Dreck, auf dem die immer Recht habende Journaille oder der Mob der Berliner Billigdönerfresser in ihre tolle Zukunft marschieren.
Was ich am Internet so ujnglaublich mag,. was ich daran so liebe, ist die Kann-Option. Jeder kann. Niemand soll irgendwas müssen. Ich habe kein Problem mit Pornoangeboten, Goldbugs und SM-Foren, solange die Leute können und nicht müssen, oder niemand anderen zu irgendwas zu zwingen. Die Devise des Internets ist in meinen Augen das "Du darfst" und nicht ein "Du musst" oder ein"Es bleibt Dir nichts anderes übrig". Es ist einer der grossen Webfehler des Netzes, dass es nicht durchgängig ein Opt-In-Internet ist, sondern bestenfalls zu einem Opt-Out-Internet gemacht wird, ein Ort ohne Vergessen und mit steigendem Misstrauen. Vieles von dem, was ich mit aufgebaut habe, funktionierte als "Mach mit, wenn Du magst", und nicht als "Du bist so oder so dabei". Es ist ganz erstaunlich, wie genau das Pack, das den umfassenden Tod der "Holzmedien" ausruft und sich über schwindende Abozahlen freut, weil es das Internet nach vorne bringt, das sie beherrschen, sich nun bei einem Holzmedium tummeln und dort die neue Unfreiheit des Netzes mit sich selbst als Nutzniesser ausrufen.
Insofern sehe ich die Fronten gar nicht zwischen Online und Print, oder zwischen Lesen und Teilnehmen, sondern zwischen Können und Müssen. Mich widert der Lesebefehl genauso an, wie der Mitmachbefehl, dieses "Wer nicht dabei ist und das nicht so sieht und meine Bedingungen nicht akzeptiert, der wird eben im Internet gestript/ist kein Bildungsbürger und kann nicht mitreden." Arroganzstinkendes Fäuleton mit braunen Hirnbrocken. Zwischen Dürfen und Gezwungen werden. Zwischen Freiheit und Totalitarismus. Natürlich darf die Zeit den Rauswurf der FAZ aufessen. Vom nur vermuteten Gegensatz zwischen Online und Print abgehoben, passt sowas wie der Seemann gar nicht so schlecht zu Leuten wie Iris Radisch und ihrer Bastahaltung.
Aber ich denke nicht, dass beides Bestand haben wird.
Edit: Noch mehr Betriebsunannehmlichkeiten finden sich hier aufgespiesst.
donalphons, 23:26h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 29. August 2010
Ich sage:
Alle braunen Cretins teilen mehr als nur ein bestimmtes Gen.
donalphons, 17:59h
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Real Life 28.08.2010: Rekonvaleszenz
Heute nach dem Konzert so: Herr Porcamadonna, sie brauchen eine Frau, die auf Sie aufpasst. Die A. soll mit ihnen gleich in die Apotheke gehen. Sie sollten es mal mit einem Tanzkurs probieren, die I. fängt jetzt auch wieder an. Also, das haben Sie in Ihrem Alter doch gar nicht nötig, und Sie sehen ja, wie es endet.
Gestern dagegen schon:





Ich glaube, ich bin zu schnell für Kuppeleien und gedenke es auch weiterhin zu bleiben.
Gestern dagegen schon:





Ich glaube, ich bin zu schnell für Kuppeleien und gedenke es auch weiterhin zu bleiben.
donalphons, 16:05h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 29. August 2010
Nummer 865 von 2000
Eltern tendieren ja zu der höchst freudlosen Überzeugung, dass ein Mensch immer nur auf einem Rad sein kann, und mehr als eines deshalb überflüssig ist. Abgesehen davon, dass es nicht stimmt - bei einem Crash in grösserer Gruppe kann man auch auf 4 und mehr Rädern sein - übersehen sie natürlich die unterschiedlichen Einsatzzwecke. Eine Zeitfahrmaschine für die Ebene ist kein Rad für die Alpen, ein Stadtrad ist kein MTB. Eltern sagen, dass man fahren soll, was man hat, und Söhne schauen neídig auf all die tollen Räder, für denen ihnen das Geld fehlt. 1987 stand ich desöfteren vor den Schaufenstern des alteingesessenen, aufgeblasenen und teuren Radgeschäfts in der Innenstadt, und schaute mir die wirklich teuren Rennräder an. Heute klingen Preise wie 1000 Euro für einen Rahmen nicht mehr schlimm, aber 1987 waren 2000 Mark sehr viel Geld, wenn man gerade mit dem Abitur fertig und am Beginn des Studiums nicht mit Geldverdienen beschäftigt war. 2000 Mark reichten zudem nicht mal für den Knaller der Saison, von dem das Geschäft 6 Exemplare in Italien bestellt hatte: Der Florentiner Rahmenbauer Daccordi feierte mit einem Jubiläumsrahmen seine 50 Jahre im Geschäft. Vom äusseren Eindruck her mit Anspielungen an die Vergangenheit, mit verchromten Muffen und einer speziellen Lackierung, mit enorm viel Chrom und perfekter Verarbeitung. Nur 2o00 davon gab es weltweit, und eine Nummer war im Tretlagergehäuse eingestanzt. Der Daccodi 50 Anni spielte 1987 in einer ganz anderen Liga als unsere selbst zusammengebauten Rennkisten. Die waren gut aus der Not heraus. Daccordis waren gut, weil sie nicht auf Kosten achteten.
Natürlich waren die Räder bald weg. Gekauft wurden sie von Leuten, die nicht lange nach den besten Komponenten suchen mussten, sondern einfach eine Gruppe verbauen liessen. Sie sagten ihre Wünsche, der Laden baute auf. Niemand machte sich die Hände schmutzig. Da gingen sie hin, die Daccordis, in die eine Richtung, wir in die andere, und wenn wir im Altmühltal fuhren, dachten wir oft, dass ein dunkles Rad eines Entgegenkommenden vielleicht eines sein könnte. Aber sie waren es nicht. 23 Jahre lang habe ich kein Daccordi 50 Anni mehr gesehen, aber seitdem jede Menge Schrott und Müll. Ein ganzer Berg von Müll etwa wartet hinter einem grossen Radladen auf einen Käufer, der ein paar Euro für schadhafte Räder bezahlt. Und zwischendrin war das:
Eines der sechs Daccordis von 1987. Zu klein für mich, auch nicht mit den von mir bevorzugten Teilen aufgebaut, aber billig und vollkommen unberüht. Zwischen den Ritzeln nur ein wenig Staub, kein Öl auf der Kette, keine Schrammen im Umwerfer, kein Abrieb auf den Felgen: Die Bremsklötze beweisen, dass nie jemand damit bremste. Der Damensattel weist darauf hin, dass es für eine Frau aufgebaut wurde. Oder für einen Mann, der dachte, seine Frau würde sich darüber freuen, wenn sie das Beste bekäme, was damals zu kaufen war. Dem war offensichtlich nicht so.
Auch nach heutigen Massstäben ist der Daccordi 50 Anni inmer noch ein grandioser Rahmen. Etwas schwer vielleicht, aber von einer handwerklichen Könnerschaft, die heute kaum mehr anzutreffen ist. Es sind besonders die Details, die Muffen, der Chrom, die Gravuren, das rohrschonende Silberlot, die die Qualität des Rahmens ausmachen. Mein Colnago Titanio ist toll, aber dagegen grobschlächtig und schlampig. Man kann gemuffte Stahlrahmen anders, aber nicht besser bauen. Und nach all den Jahren ist es immer noch ein Rad, bei dem man zugreifen muss, wenn sich diese Gelegenheit bietet. Es ist nicht nur der Jugendtraum. Es ist auch der Umstand, dass es neu ist. Nie benutzt. Dass es nicht verschwunden ist, sondern nur 23 Jahre gewartet hat, um mir unbenutzt und ladenneu, nur ein wenig verstaubt vielleicht, in die Hände zu fallen.
Es ist nicht irgendein Daccordi, es ist genau das von vor 23 Jahren: Unter dem Sattel klebt noch der Preis und der Name der Firma. Viel zu teuer, wie immer. Aber auch ohne Preis hätte ich es gewusst, denn die Montagequalität war so mies, wie man es von der Firma gewohnt war. Der Steuersatz war viel zu stramm angezogen, die Laufräder zu weich eingespannt, die Kette nicht richtig gekürzt, und die Kurbel nicht hart genug aufgezogen. Der Erbe der Firma wollte dann das Geschäft ganz gross machen, schloss den Laden in der Innenstadt und zog in eine riesige Halle vor der Stadt, die sich nicht rentierte. Und dann machte er pleite. Das Daccordi jedoch ging an eine Dame, die damit nichts anfangen konnte. So viel Geld. So viel sinnlose Verschwendung. So viel Elend im Überfluss. Nummer 865 von 2000 machte es nichts aus, es wartete 23 Jahre lang. Dann landete es auf dem Schrotthaufen als Kommisionsware, und ich brauchte eine Sattelklemme zu 4,95, und musste dort zufällig schnell vorbei. Warf ein beiläufiges Auge auf den Schrotthaufen und sah es hervorblinken.
Es ist nicht so, dass ich die Dinge suche. Die Dinge suchen mich. Nummer 865 ist zu klein, viel zu klein für mich, aber gerade richtig für meine Liebste. Und hätten mich meine Eltern beim Heimtransport mit noch einem Rad gesehen und gesagt, man könne nur auf einem sitzen - dann hätte ich geantwortet, dass sie wie immer recht haben, aber es gibt ja auch noch andere Hintern. Und inzwischen kann ich es mir leisten.

Natürlich waren die Räder bald weg. Gekauft wurden sie von Leuten, die nicht lange nach den besten Komponenten suchen mussten, sondern einfach eine Gruppe verbauen liessen. Sie sagten ihre Wünsche, der Laden baute auf. Niemand machte sich die Hände schmutzig. Da gingen sie hin, die Daccordis, in die eine Richtung, wir in die andere, und wenn wir im Altmühltal fuhren, dachten wir oft, dass ein dunkles Rad eines Entgegenkommenden vielleicht eines sein könnte. Aber sie waren es nicht. 23 Jahre lang habe ich kein Daccordi 50 Anni mehr gesehen, aber seitdem jede Menge Schrott und Müll. Ein ganzer Berg von Müll etwa wartet hinter einem grossen Radladen auf einen Käufer, der ein paar Euro für schadhafte Räder bezahlt. Und zwischendrin war das:

Eines der sechs Daccordis von 1987. Zu klein für mich, auch nicht mit den von mir bevorzugten Teilen aufgebaut, aber billig und vollkommen unberüht. Zwischen den Ritzeln nur ein wenig Staub, kein Öl auf der Kette, keine Schrammen im Umwerfer, kein Abrieb auf den Felgen: Die Bremsklötze beweisen, dass nie jemand damit bremste. Der Damensattel weist darauf hin, dass es für eine Frau aufgebaut wurde. Oder für einen Mann, der dachte, seine Frau würde sich darüber freuen, wenn sie das Beste bekäme, was damals zu kaufen war. Dem war offensichtlich nicht so.

Auch nach heutigen Massstäben ist der Daccordi 50 Anni inmer noch ein grandioser Rahmen. Etwas schwer vielleicht, aber von einer handwerklichen Könnerschaft, die heute kaum mehr anzutreffen ist. Es sind besonders die Details, die Muffen, der Chrom, die Gravuren, das rohrschonende Silberlot, die die Qualität des Rahmens ausmachen. Mein Colnago Titanio ist toll, aber dagegen grobschlächtig und schlampig. Man kann gemuffte Stahlrahmen anders, aber nicht besser bauen. Und nach all den Jahren ist es immer noch ein Rad, bei dem man zugreifen muss, wenn sich diese Gelegenheit bietet. Es ist nicht nur der Jugendtraum. Es ist auch der Umstand, dass es neu ist. Nie benutzt. Dass es nicht verschwunden ist, sondern nur 23 Jahre gewartet hat, um mir unbenutzt und ladenneu, nur ein wenig verstaubt vielleicht, in die Hände zu fallen.

Es ist nicht irgendein Daccordi, es ist genau das von vor 23 Jahren: Unter dem Sattel klebt noch der Preis und der Name der Firma. Viel zu teuer, wie immer. Aber auch ohne Preis hätte ich es gewusst, denn die Montagequalität war so mies, wie man es von der Firma gewohnt war. Der Steuersatz war viel zu stramm angezogen, die Laufräder zu weich eingespannt, die Kette nicht richtig gekürzt, und die Kurbel nicht hart genug aufgezogen. Der Erbe der Firma wollte dann das Geschäft ganz gross machen, schloss den Laden in der Innenstadt und zog in eine riesige Halle vor der Stadt, die sich nicht rentierte. Und dann machte er pleite. Das Daccordi jedoch ging an eine Dame, die damit nichts anfangen konnte. So viel Geld. So viel sinnlose Verschwendung. So viel Elend im Überfluss. Nummer 865 von 2000 machte es nichts aus, es wartete 23 Jahre lang. Dann landete es auf dem Schrotthaufen als Kommisionsware, und ich brauchte eine Sattelklemme zu 4,95, und musste dort zufällig schnell vorbei. Warf ein beiläufiges Auge auf den Schrotthaufen und sah es hervorblinken.

Es ist nicht so, dass ich die Dinge suche. Die Dinge suchen mich. Nummer 865 ist zu klein, viel zu klein für mich, aber gerade richtig für meine Liebste. Und hätten mich meine Eltern beim Heimtransport mit noch einem Rad gesehen und gesagt, man könne nur auf einem sitzen - dann hätte ich geantwortet, dass sie wie immer recht haben, aber es gibt ja auch noch andere Hintern. Und inzwischen kann ich es mir leisten.
donalphons, 01:41h
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Jetzt tanzen alle Puppen
und ich habe die Ehre, bei "Deus Ex Machina" den ersten Stargast zu präsentieren:
Ansichten eines Codierknechts
Über Sonnen, Zahlen und Geschlechtsverkehr.
Ansichten eines Codierknechts
Über Sonnen, Zahlen und Geschlechtsverkehr.
donalphons, 20:05h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 28. August 2010
Es gibt kein AKW am Tegernsee
Hätte ich heute, wie eigentlich geplant, mein Seminar gehalten, und wäre ich nicht nur marode auf dem Sofa gelegen, wo mich am Morgen dann die Putzfrau vorfand und sich vermutlich ihren Teil dachte, dann hätte ich gesagt: Kinder, hätte ich gesagt, es bloggt sich leichter, wenn man weniger denkt. Bei manchen klingt das dann beschissen, das sind betriebsdeformierte Journalisten und andere von irgendwelchen Presseschulen verblödete Hungerleider, und wenn es bei Euch so ist - dann schreibt besser DPA-Meldungen ab und macht Klickstrecken, aber kein Blog. Dann hätte ich ihnen ein paar abschreckende Beispiele gezeigt. Es ist ja nicht so, dass manche Versager es für Bloggen halten, wenn sie wie SPONschleimer TV-Gossenlachnummern kopieren oder zwei Agenturmeldungen mit Anmerkungen versehen oder Parteientwürfe in ihr Blog einstellen, so dass ich mir auf die Zähne beissen muss, wenn ich eigentlich gern 5 verkopfte neue Blogs des SZ-Magazins kollegial als Hirnfick bezeichnen möchte.
Aber dank meiner suboptimalen Fahrkünste (eine Bewohnerin im Haus, ca. 75 Jahre alt, sagte: Was? Da hinten? Da fahren wir auch immer, da ist noch NIE jemand runtergefallen) geht das jetzt alles nicht, und schlimmer: Auch mein Kopf denkt weniger.

Was ich erst gemerkt habe, als ich den Notartikel für die FAZ heute nochmal durchgelesen habe. Da könnte man wirklich sehr viel falsch verstehen, so wie ich da auf den Formulierungen ausgerutscht bin, immer dann, wenn es zufällig um CSU und Atomenergiefreunde geht. Weniger denken ist gut, aber nicht denken ist schlecht. Dabei geht es wirklich nicht um Kritik an den Herrschern des Landes in Banken und Industrie und auch nicht um Nachtreten gegen ihre Mietsklaven im Reichstag, sondern nur darum, dass dahinten zwischen Ringberg und Blaubergen kein AKW steht, obwohl es hinpassen würde.
Aber dank meiner suboptimalen Fahrkünste (eine Bewohnerin im Haus, ca. 75 Jahre alt, sagte: Was? Da hinten? Da fahren wir auch immer, da ist noch NIE jemand runtergefallen) geht das jetzt alles nicht, und schlimmer: Auch mein Kopf denkt weniger.

Was ich erst gemerkt habe, als ich den Notartikel für die FAZ heute nochmal durchgelesen habe. Da könnte man wirklich sehr viel falsch verstehen, so wie ich da auf den Formulierungen ausgerutscht bin, immer dann, wenn es zufällig um CSU und Atomenergiefreunde geht. Weniger denken ist gut, aber nicht denken ist schlecht. Dabei geht es wirklich nicht um Kritik an den Herrschern des Landes in Banken und Industrie und auch nicht um Nachtreten gegen ihre Mietsklaven im Reichstag, sondern nur darum, dass dahinten zwischen Ringberg und Blaubergen kein AKW steht, obwohl es hinpassen würde.
donalphons, 01:33h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 27. August 2010
Tagesprogramm
Der Arzt meint, dass man jung ist, wenn man sich am Tag danach besser fühlt, und alt, wenn es schlechter geht. Gestern hatte ich das Gefühl, von einem Panzer überrollt zu sein. Heute ist es nur noch ein LKW, morgen vielleicht sogar nur ein Opel. Ich bin also eher noch jung, aber die Leichtigkeit bei den Bewegungen ist dahin. Ausserdem bekomme ich voin der Sonne Kopfschmerzen.

Ausserdem auf dem Tagesprogramm: Absagen, Verschiebungen, Vertröstungen. Alles sehr ärgerlich. wenn ich mich schoin mal nach Norden aufmache und mich an den Gedanken gewöhnt habe, möchte ich das auch durchziehen. Nur ein Punkt bleibt auf der Planung - er ist ganz zuletzt und problemlos mit dem Zug zu erreichen. Es könnte ein schöner Tag sein, aber das meiste verschlafe, vertrödle, vergucke ich.
In der Nähe von Nürnberg stünde ein Basso Astra aus Columbus EL zum Verkauf, eines der unerschweinglichen Traumräder meiner aktiven Zeit in Magenta und Pink und sehr italienisch, für weniger als 1/10 des damaligen Preises, von rund 7000 Mark, aber das lasse ich besser. Erst mal. ich habe genug mit anderen Patienten zu tun, zu allererst mit mir selbst.

Ausserdem auf dem Tagesprogramm: Absagen, Verschiebungen, Vertröstungen. Alles sehr ärgerlich. wenn ich mich schoin mal nach Norden aufmache und mich an den Gedanken gewöhnt habe, möchte ich das auch durchziehen. Nur ein Punkt bleibt auf der Planung - er ist ganz zuletzt und problemlos mit dem Zug zu erreichen. Es könnte ein schöner Tag sein, aber das meiste verschlafe, vertrödle, vergucke ich.
In der Nähe von Nürnberg stünde ein Basso Astra aus Columbus EL zum Verkauf, eines der unerschweinglichen Traumräder meiner aktiven Zeit in Magenta und Pink und sehr italienisch, für weniger als 1/10 des damaligen Preises, von rund 7000 Mark, aber das lasse ich besser. Erst mal. ich habe genug mit anderen Patienten zu tun, zu allererst mit mir selbst.
donalphons, 00:39h
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