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Donnerstag, 26. August 2010
Endlich Urlaub!
Eigentlich sollte es hier noch eine Weile still sein, schliesslich wollte ich zu ganz anderen Dingen an den See fahren und Spass haben, bevor die grosse, faktisach stark netzreduzierte Rundreise durch das Land zu den Vorträgen nach Bonn und anderswo über Internet, Internet, Internet beginnt. An den See bin ich dann auch gefahren. Mit dem Bergradl. Erst mal runter an den Strand.

Dann zum Konditor und in unseren brandneuen Dorfladen, und danach wieder zurück in meine Wohnung, wo ich ausgeschlafen habe. Schliesslich brauchte ich etwas Urlaub auch wegen der ungesunden Arbeitszeiten spät in den Nächten. Dann noch eine kleine abendliche Runde ins Mangfalltal, über Wiesen, Wälder und Feldwege, so schön kann Oberbayern sein, die richtigen Berge muss man ja nicht gleich am ersten Nachmittag machen.

Ich kenne den Weg und weiss um die gegen das Gefälle eingezogenen Regenabläufe, und den ersten überwand ich ohne Probleme. Beim zweiten Exemplar schlug es mir den Lenker aus der rechten Hand, und das Vorderrad drehte mir das andere Lenkerende zum Oberkörper, den es in luftige Höhen zog. Um es positiv zu sagen: Den Helm hat es schlimmer erwischt, und das rechte Knie fühlt sich noch recht heil an.Ebenso wie der dritte Zeh am rechten Fuss, mit dem ich das hier schreibe. Wirklich schlimm, meint Onkel Doktor, ist nur die Sache mit den Rippen, das wird eine Weile weh tun, wo der Lenker war, aber machen kann man da nichts, ausser ausruhen, ein Guter hält es aus und um einen Schlechten ist es nicht schad. Weit verreisen kommt auch wegen diverser anderer Folgen nicht in Frage, und einer von der Sorte Kollegen, die auch noch halbbtot in die Arbeit rennen, wollte ich sowieso nie werden.
Wohlmeinende Leser werden nun vielleicht sagen, ich sollte doch die Kisten verkaufen und wieder Tortenprogramm machen, da kippt man nur wegen Verfettung um, wenn die Muskeln nicht mehr tragen, und das Fett fängt einen weich auf, und was soll ich sagen? Ich habe tatsächlich, gewissermassen vorgreifend, mein gelbes Battaglin an einen Freund verkauft! Eine gefährliche Rennsemmel weniger.

Dass ich das Geld dafür allerdings gleich wieder in ein schlecht erhaltenes und restaurierungsbedürftiges Trek OCLV steckte, das an den Laufrädern hing, die ich haben wollte, sollte man unter dem Gesichtspunkt des in weiser, an den Regenrinnen dann leider fehlender Voraussicht beschafften Ablenkungsprogramms daheim sehen. Ich habe ja keinen Fernseher für die Ablenkung,und schrauben kann ich auch mit den letzten drei Zähnen.

Dann zum Konditor und in unseren brandneuen Dorfladen, und danach wieder zurück in meine Wohnung, wo ich ausgeschlafen habe. Schliesslich brauchte ich etwas Urlaub auch wegen der ungesunden Arbeitszeiten spät in den Nächten. Dann noch eine kleine abendliche Runde ins Mangfalltal, über Wiesen, Wälder und Feldwege, so schön kann Oberbayern sein, die richtigen Berge muss man ja nicht gleich am ersten Nachmittag machen.

Ich kenne den Weg und weiss um die gegen das Gefälle eingezogenen Regenabläufe, und den ersten überwand ich ohne Probleme. Beim zweiten Exemplar schlug es mir den Lenker aus der rechten Hand, und das Vorderrad drehte mir das andere Lenkerende zum Oberkörper, den es in luftige Höhen zog. Um es positiv zu sagen: Den Helm hat es schlimmer erwischt, und das rechte Knie fühlt sich noch recht heil an.
Wohlmeinende Leser werden nun vielleicht sagen, ich sollte doch die Kisten verkaufen und wieder Tortenprogramm machen, da kippt man nur wegen Verfettung um, wenn die Muskeln nicht mehr tragen, und das Fett fängt einen weich auf, und was soll ich sagen? Ich habe tatsächlich, gewissermassen vorgreifend, mein gelbes Battaglin an einen Freund verkauft! Eine gefährliche Rennsemmel weniger.

Dass ich das Geld dafür allerdings gleich wieder in ein schlecht erhaltenes und restaurierungsbedürftiges Trek OCLV steckte, das an den Laufrädern hing, die ich haben wollte, sollte man unter dem Gesichtspunkt des in weiser, an den Regenrinnen dann leider fehlender Voraussicht beschafften Ablenkungsprogramms daheim sehen. Ich habe ja keinen Fernseher für die Ablenkung,
donalphons, 01:12h
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Totalverlust durch Bildung
Es gibt gewisse Arten der Bildung, die ich ebenso wenig mag wie die Dummheit, weil sie weitgehend deckungsgleich ist. Dieses "wie wir ja alle wissen, ist es ja ohnehin längst geklärt, dass der nur vielen Idioten vollkommen unbekannte, aber von meiner Kollegin hochgeschriebene Sprechreimsänger Dagobert D. Düdelhoff den endgültigen Berlinroman geschrieben hat." Der Hegemannismus. Ich denke mir immer, dass diese Bildung4Dünkel am Ende mit dem Hirntod ebenso verschwindet wie alles, was uns die Abgründe von Spiegel Onschleim gebracht hat. Das ist nun mal so. Allerdings geht auch jede andere Bildung verloren, und da muss man schon mal fragen, ob eine Patek nicht die bessere Art der Vermögensverwaltung ist, wenn Bildung schon als Investment gilt. In der FAZ.
donalphons, 11:59h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 25. August 2010
Spätsommerkrisen
Ooopsie - na, wer hätte das gedacht, weigert sich die Krise doch, einfach so vorbei zu sein und aus toxischen Papieren wieder Werte werden zu lassen. Generell habe ich auch nichts gegen Preistreiberei in Sachen Silber, aber wenn die Finanzenesotherikerabteilung der FAZ schon Silberspinner zu Wort kommen lässt, sagt das nicht nur was über die Qualität deren Ratschläge, sondern auch die generelle Lage der Wirtschaft aus. Trotzdem stand ich heute lange, lange am Bahndamm, erst ein Autozug nach Norden, dann ein Zulieferteilzug nach Süden, dann wieder ein Autozug nach Norden, irgendwo kann es sich jemand leisten, Vorstadtbewohner oder Firma, also ist alles bestens, hier zumindest.

Vergessen vermutlich all die Sprüche, der Osten werde sich durch die Krise dem Westen angleichen , oder ein Paradigmenwechsel stünde bevor. Sollte der noch kommen, weg von Statussymbolen und grossen Autos, hat er eine Menge Weg zu gehen. Prinzipiell stimmt es natürlich: Die Aussichten für noch mehr Mobilität sind eher nicht gut. Aber auf einen Radler sehe ich an diesem windigen Sommertag auf Kurzstrecke 30, 40 Autos. Wie überall. Würde man die Menschen fragen, was sie aus der Krise gelernt haben, wäre die Antwort vermutlich: Welche Krise? Selbst wenn ihre Steuern immer noch und auf Jahre und Jahrzehnte in das Debakel der Banken und der kriminellen Wirtschaft fliessen werden.
Und war da nicht noch was mit der Bayern LB und der Hypo Alpe Adria? Unsere sauberen bayerischen Politiker, die von den Kärntnern unter Jörg Haider getäuscht wurden... da gibt es jetzt eine lustige Sache, aus der Zeit nach dem Verkauf der HAA an die Bayern: Verdacht auf Geldwäsche für einen mutmasslichen Mafia-Paten. Das war dann schon unter dem Ministerpräsidenten Beckstein. Dem Mann, der immer so hart gegen Drogenhändler vorgehen wollte. Ich glaube nicht, dass der wusste, was die Tochterbank der Landesbank da getan hat, aber es ist schon eine hübsche Ironie, wer da alles Kunde bei unserem höchstanständigen Staat ist, und wohin all das Geld geflossen ist.
Wozu braucht eigentlich eine Staatsbank nochmal Konten in Liechtenstein, auf denen dann andere geschützt Gelder anlegen können, deren Verbleib den Staat sehr interessiert? Das sind so die Fragen, die mir in den Sinn kommen. Aber sonst geht alles seinen gewohnten Gang, und mit jedem Autozug wird die Lage besser.

Vergessen vermutlich all die Sprüche, der Osten werde sich durch die Krise dem Westen angleichen , oder ein Paradigmenwechsel stünde bevor. Sollte der noch kommen, weg von Statussymbolen und grossen Autos, hat er eine Menge Weg zu gehen. Prinzipiell stimmt es natürlich: Die Aussichten für noch mehr Mobilität sind eher nicht gut. Aber auf einen Radler sehe ich an diesem windigen Sommertag auf Kurzstrecke 30, 40 Autos. Wie überall. Würde man die Menschen fragen, was sie aus der Krise gelernt haben, wäre die Antwort vermutlich: Welche Krise? Selbst wenn ihre Steuern immer noch und auf Jahre und Jahrzehnte in das Debakel der Banken und der kriminellen Wirtschaft fliessen werden.
Und war da nicht noch was mit der Bayern LB und der Hypo Alpe Adria? Unsere sauberen bayerischen Politiker, die von den Kärntnern unter Jörg Haider getäuscht wurden... da gibt es jetzt eine lustige Sache, aus der Zeit nach dem Verkauf der HAA an die Bayern: Verdacht auf Geldwäsche für einen mutmasslichen Mafia-Paten. Das war dann schon unter dem Ministerpräsidenten Beckstein. Dem Mann, der immer so hart gegen Drogenhändler vorgehen wollte. Ich glaube nicht, dass der wusste, was die Tochterbank der Landesbank da getan hat, aber es ist schon eine hübsche Ironie, wer da alles Kunde bei unserem höchstanständigen Staat ist, und wohin all das Geld geflossen ist.
Wozu braucht eigentlich eine Staatsbank nochmal Konten in Liechtenstein, auf denen dann andere geschützt Gelder anlegen können, deren Verbleib den Staat sehr interessiert? Das sind so die Fragen, die mir in den Sinn kommen. Aber sonst geht alles seinen gewohnten Gang, und mit jedem Autozug wird die Lage besser.
donalphons, 01:53h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 23. August 2010
Hebungen und Senkungen
Ich bin den Rest der Woche ziemlich viel unterwegs, mal nach Süden, dann nach Norden, dann auch mal zwischendrin, mit serh unterschiedlichen Anfo0rderungen und Aufgaben: Ein Workshop, ein Podium, Besprechungen, Familie und sogar Landwirtschaft - was angesichts der kommenden nächsten Krise aus den USA und England vielleicht nicht der dümmste Punkt ist.
Bei einigen dieser Veranstaltungen muss man lange Listen mit den Wünschen und Bedürfnissen ausfüllen, als da sind bevorzugte Reiseart (Auto), warum nicht Zug (weil man von mir gute Laune erwartet), benötigte Hilfsmittel (Viagra?) und Vorlieben beim Essen. Genauer: Vegetarisch oder nicht. Nun heisst vegtarisch nicht, dass ich es deshalb mag, auch bei Gemüse sind enorm viele Dinge dabei, die ich eher fragwürdig finde: Blaukraut und generell Kraut, Rüben und Linsen, Blumenkohl und Mais, um nur einiges zu nennen. Einmal war ich bei einem Kongress als einziger Vegetarier eingeladen, und es gab für mich Blumenkohl- und Rübenpflanzerl mit Kraut, man kann sich das Ergebnis vorstellen. Dass ich Kartoffeln auch noch kritisch gegenüber stehe, macht die Sache nicht leichter. Trotzdem bin ich jemand, der kein Fleisch isst, denn bei Fleisch hebt es mich.

Ein Ziel nun ist exakt jene Region, in der ich das vorletzte Mal absolut nichts, nicht mal einen Salat auf einer Speisekarte fand, was ich hätte essen können. Es war nicht Bayern (auch das Letzte mal nicht, das war in Frankreich), es war im Rheinland, an einem verregneten Novembertag, und ich hatte Grippe und Ärger wegen zwischenmenschlichen Indifferenzen. Ich denke, das wird diesmal nicht so schlimm, aber präventiv habe ich schon in der FAZ mal an meinen Argumentationen geübt, sollte mich ein ungnädiges Schicksal erneut in jenen Rheinort verrschlagen, wo sogar der Salat mit Presssack angereichert war.
Man weiss ja nie, bei denen da im Norden. Die Woche drauf bin ich wieder im sicheren Bayern.
Bei einigen dieser Veranstaltungen muss man lange Listen mit den Wünschen und Bedürfnissen ausfüllen, als da sind bevorzugte Reiseart (Auto), warum nicht Zug (weil man von mir gute Laune erwartet), benötigte Hilfsmittel (Viagra?) und Vorlieben beim Essen. Genauer: Vegetarisch oder nicht. Nun heisst vegtarisch nicht, dass ich es deshalb mag, auch bei Gemüse sind enorm viele Dinge dabei, die ich eher fragwürdig finde: Blaukraut und generell Kraut, Rüben und Linsen, Blumenkohl und Mais, um nur einiges zu nennen. Einmal war ich bei einem Kongress als einziger Vegetarier eingeladen, und es gab für mich Blumenkohl- und Rübenpflanzerl mit Kraut, man kann sich das Ergebnis vorstellen. Dass ich Kartoffeln auch noch kritisch gegenüber stehe, macht die Sache nicht leichter. Trotzdem bin ich jemand, der kein Fleisch isst, denn bei Fleisch hebt es mich.

Ein Ziel nun ist exakt jene Region, in der ich das vorletzte Mal absolut nichts, nicht mal einen Salat auf einer Speisekarte fand, was ich hätte essen können. Es war nicht Bayern (auch das Letzte mal nicht, das war in Frankreich), es war im Rheinland, an einem verregneten Novembertag, und ich hatte Grippe und Ärger wegen zwischenmenschlichen Indifferenzen. Ich denke, das wird diesmal nicht so schlimm, aber präventiv habe ich schon in der FAZ mal an meinen Argumentationen geübt, sollte mich ein ungnädiges Schicksal erneut in jenen Rheinort verrschlagen, wo sogar der Salat mit Presssack angereichert war.
Man weiss ja nie, bei denen da im Norden. Die Woche drauf bin ich wieder im sicheren Bayern.
donalphons, 19:45h
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Sonntag, 22. August 2010
Das Benehmen der Dinge
Da stand der Vorschlag im Raum, es doch auch mal mit der digitalen Öffentlichkeit zu probieren. Eine Einkaufsliste in Pfaffenhofen zu schreiben und mit anderen, die ebenfalls ihren Konsum öffentlich machen, zu deren Demütigung veröffentlichen. In etwa so:
1 spätklassisches Relief (Replik)
1 attischer Kouros (0,5 m hoch, Replik)
1 Lithographie nach Joseph Stieler, gerahmt
1 unverschämt rote Lackdose in Kürbisform aus China, ca. 1900
1 englisches Eisenmesser aus Sheffield
1 Buch mit Privateinband
Wunderbare Bettwäsche, an der vor 80 Jahren ein paar Omas lang genäht hatten, damit sie dann auf Niebenutzung im Schrank verschwand.
Alles lächerlich billig.
Kein Silber, kein Porzellan, kein Gemälde, aber nur beinahe keines.
Und dann noch, nach der Heimkehr, eine Spur von Glassteinen die Treppe hoch.
Er bröselt nur so vor sich hin, auch wenn es nicht den Anschein macht, dass etwas daran fehlen würde. Es hängt einfach zu viel dran.
Es ist nämlich so mit den Kronleuchtern. Man braucht nicht nur eine grosse Wohnung mit hohen Decken. Die Wohnung muss auch passen, damit der Kronleuchter nicht alles erschlägt. Je üppiger und irrer der Kronleuchter, desto knalliger muss die Wohnung sein. Und wer wäre ich, dass ich anderen erkläre, wie man in so einen Kronleuchter hineinwächst. So ein echtes Monstrum an der Decke, und schon ist das üppige Barocksofa wieder relativ schlicht, das Parkett braucht dringenst einen Perserteppich, die venezianischen Spiegel werden relativ dezent. Hat man sich an das Gleissen erst mal gewöhnt, vergisst man schnell, dass es auch anders gehen musste, als man mal kein Monster hatte. Aber diese Erkenntnis fehlt vielen, sie wollen sich nicht verändern, und so erklärt es sich, dass der, grob gesagt, drittüppigste Kronleuchter, den ich je gekauft habe, und bei Gott, es waren wirklich viele, in einer Kiste gammelte und von niemanden für ein paar Euro gekauft wurde - bis er dann mich mit seinen 9 Flammen und mehr als 1000 Steinen angesprungen hat. Soweit so ein schweres Trumm springen kann. Vermutlich kann es das nicht, aber plötzlich hatte ich jedenfalls die Kiste in der Hand und schwitzte mein Hemd durch.
Ich suche das nicht. Es sucht mich. Es lauert irgendwo unten und nutzt die Gelegenheit, wenn ich vorbei komme. Sehr undezent, fast schon obszön, dieses Benehmen der Dinge. Platz habe ich dafür natürlich nicht, also habe ich beschlossen, dass es der erste Kronleuchter für meinen Altersruhesitz in Meran ist. Ich denke, mit seiner dreisten Art passt er ganz gut über die Alpen in ein Land mit dickerem Blut.
Aber natürlich kann man damit schlecht angeben: Die nackte Glühbirne an der Decke (russischer Lüster sagt man dazu in Berlin) von Einkäufeinsinternetstellern ist natürlich sehr viel pflegeleichter.
1 spätklassisches Relief (Replik)
1 attischer Kouros (0,5 m hoch, Replik)
1 Lithographie nach Joseph Stieler, gerahmt
1 unverschämt rote Lackdose in Kürbisform aus China, ca. 1900
1 englisches Eisenmesser aus Sheffield
1 Buch mit Privateinband
Wunderbare Bettwäsche, an der vor 80 Jahren ein paar Omas lang genäht hatten, damit sie dann auf Niebenutzung im Schrank verschwand.
Alles lächerlich billig.
Kein Silber, kein Porzellan, kein Gemälde, aber nur beinahe keines.
Und dann noch, nach der Heimkehr, eine Spur von Glassteinen die Treppe hoch.

Er bröselt nur so vor sich hin, auch wenn es nicht den Anschein macht, dass etwas daran fehlen würde. Es hängt einfach zu viel dran.
Es ist nämlich so mit den Kronleuchtern. Man braucht nicht nur eine grosse Wohnung mit hohen Decken. Die Wohnung muss auch passen, damit der Kronleuchter nicht alles erschlägt. Je üppiger und irrer der Kronleuchter, desto knalliger muss die Wohnung sein. Und wer wäre ich, dass ich anderen erkläre, wie man in so einen Kronleuchter hineinwächst. So ein echtes Monstrum an der Decke, und schon ist das üppige Barocksofa wieder relativ schlicht, das Parkett braucht dringenst einen Perserteppich, die venezianischen Spiegel werden relativ dezent. Hat man sich an das Gleissen erst mal gewöhnt, vergisst man schnell, dass es auch anders gehen musste, als man mal kein Monster hatte. Aber diese Erkenntnis fehlt vielen, sie wollen sich nicht verändern, und so erklärt es sich, dass der, grob gesagt, drittüppigste Kronleuchter, den ich je gekauft habe, und bei Gott, es waren wirklich viele, in einer Kiste gammelte und von niemanden für ein paar Euro gekauft wurde - bis er dann mich mit seinen 9 Flammen und mehr als 1000 Steinen angesprungen hat. Soweit so ein schweres Trumm springen kann. Vermutlich kann es das nicht, aber plötzlich hatte ich jedenfalls die Kiste in der Hand und schwitzte mein Hemd durch.

Ich suche das nicht. Es sucht mich. Es lauert irgendwo unten und nutzt die Gelegenheit, wenn ich vorbei komme. Sehr undezent, fast schon obszön, dieses Benehmen der Dinge. Platz habe ich dafür natürlich nicht, also habe ich beschlossen, dass es der erste Kronleuchter für meinen Altersruhesitz in Meran ist. Ich denke, mit seiner dreisten Art passt er ganz gut über die Alpen in ein Land mit dickerem Blut.
Aber natürlich kann man damit schlecht angeben: Die nackte Glühbirne an der Decke (russischer Lüster sagt man dazu in Berlin) von Einkäufeinsinternetstellern ist natürlich sehr viel pflegeleichter.
donalphons, 22:49h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 22. August 2010
Öffentlichkeit in Demokratie und Totalitarismus
Mit den deutschen Neonerdzisten ist es wie mit allen anderen totalitären Gruppen, die einen an der Waffel haben: Man kann gar nicht so schnell argumentieren, wie die den nächsten irren Rülpser absondern. Unter dem Label angeblicher Freiheitsrechte soll nun nicht nur Google Streetview gegen den Willen der Betroffenen von ein paar Asozialen um deren Häuser und damit auch Daten erweitert werden, nein, es geht um grundsätzliches; nehmen wir nur mal den Michael Seemann, seines Zeichens glücklicherweise - und ich kann echt sagen, ich war froh, als der endlich den Tritt bekam - gefeuerter Ex-Faz-Blogger mit Hang zur kommerziellen Verwertung von Bildern, für die er keine Rechte hatte:
Hier geht es nicht um Menschen, die nicht ohne Internet könnten, sondern darum, dass auch diese Leute Teil des Internets werden. Ohne selbst aktiv zu werden.
kommentiert er bei Carta in Bezug auf Menschen, die mit dem Netz und besonders ihren Häusern bei Google nichts am Hut haben, im Sinne einer digitalen Öffentlichkeit.
Und ich denke, das ist eine feine Aussage, um zu zeigen, wie nah solche Leute am Totalitarismus sind: Denn Öffentlichkeit sieht so aus:
Ich darf mich in der Öffentlichkeit bewegen, wann immer ich will. Es gibt keine Beschränkung dieser Freiheit, das erlaubt mir das Grundgesetz. Ich kann jederzeit daran teilnehmen, wann, wo und wie ich will. Das ist mein Recht in dieser freiheitlichen Grundordnung.
Aber ich muss nicht. Weder im Internet wie oben mit dem Bild, noch in der Realität. Ich kann mir jederzeit überlegen, diese Teilnahme an der Öffentlichkeit zu begrenzen. Oder es auch bleiben zu lassen. Niemand kann mir das verbieten. Keiner kann sagen: Du musst rauskommen und Dich zeigen. Das machen freiheitliche Grundordnungen aus allerbesten Gründen nicht: Der Zwang zur Öffentlichkeit ist nämlich ein Kennzeichen des Totalitarismus.
Und das sogar im Unterschied zu einem normalen autokratischen System. Der Autokratie ist es wurscht, was man tut, solange man funktioniert. Normale Autokraten setzen auf Befehle und deren Befolgung, auf Druck und Reaktion, auf Kommandostrukturen und Hierarchien. Solange das gewährt ist, ist die Öffentlichkeit in Autokratien eine eher irrelevante Grösse. Dieses Prinzip kennt man aus dem 19. Jahrhundert in Mitteleuropa - keine richtigen Demokratien, durchaus ein starker Staat, aber wer nicht aufmuckt, wird auch nicht behelligt und darf ziemlich viel. Auch und gerade in der Öffentlichkeit.
Das ändert sich erst mit der totalitären Ideologie, und hier besonders: Dem 20. Jahrhundert. Der Totalitarismus ist eben nicht mehr damit zufrieden, öffentliche Bereiche und deren Nutzung anderen zu überlassen. Naziaufmärsche, Sowietparaden, die chinesische Kulturrevolution: Alles öffentlich, aber auch in einer Art öffentlich, die nichts mit Freiwilligkeit zu tun hat. Keine Hakenkreuzfahne beim Führerbesuch? Tja, wo ist das nächste KZ? Kein Lust, dem Parteisekretär zuzuhören? Kein Bedürfnis, mit den roten Brigarden durch das Land zu reisen und Tempel zu schänden? Da ist wohl ein bürgerlicher Klassenfeind. Hier geht es nicht um Menschen, die nicht ohne unsere Ideologie sein könnten, sondern darum, dass auch diese Leute Teil unserer Ideologie werden. Ohne selbst aktiv zu werden. Wer braucht schon Menschen? Leute reichen. Volksgenossen, egal wie. Klassenangehörige, egal wie. Google Streetview Zwangsvorgeführte. Jens Best befiehlt, ein paar hundert folgen ihm.
Und dabei ist das Internet noch nicht mal "Öffentlichkeit". Das Internet ist eben kein Raum, den jeder frei und ungehindert betreten kann. Man braucht dafür Kenntnisse, einen Rechner und einen Provider, und obendrein schon reichlich Ahnung von der Materie, um sich dort zurecht zu finden. Und notfalls auch sein Recht zu bekommen. Hausbilder und Daten auf dem Server einer Firma oder einem Haufen Asozialer sind keine Öffentlichkeit, sondern Daten mit nichtöffentlicher Verfügungsgewalt. Es ist kein Ort der Gleichheit und der Gleichberechtigung, es ist kein Forum und nichts, was jedem als Recht zusteht. Es gibt kein Recht auf Internet, und noch weniger Pflicht dazu.
Gäbe es Ersteres in einer freiheitlichen Form, müsste man die Apologeten des Zweiteren als Feinde dieser Ordnung bekämpfen. Ich nehme mir hier das Recht, meine eigene Öffentlichkeit zu schaffen, wie ich es für richtig halte. Wenn einer von denen meint, darüber hinaus müsste man mich in irgendeinem Punkt zwingen - nun, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten des Umgangs mit diesem Pack. Totalitaristen jedenfalls sollte man als Feinde der Grundordnung dieses Staates bekämpfen, und nicht nach der Software, die sie zur Verbreitung ihres Gedankenunguts benutzen.
Hier geht es nicht um Menschen, die nicht ohne Internet könnten, sondern darum, dass auch diese Leute Teil des Internets werden. Ohne selbst aktiv zu werden.
kommentiert er bei Carta in Bezug auf Menschen, die mit dem Netz und besonders ihren Häusern bei Google nichts am Hut haben, im Sinne einer digitalen Öffentlichkeit.
Und ich denke, das ist eine feine Aussage, um zu zeigen, wie nah solche Leute am Totalitarismus sind: Denn Öffentlichkeit sieht so aus:

Ich darf mich in der Öffentlichkeit bewegen, wann immer ich will. Es gibt keine Beschränkung dieser Freiheit, das erlaubt mir das Grundgesetz. Ich kann jederzeit daran teilnehmen, wann, wo und wie ich will. Das ist mein Recht in dieser freiheitlichen Grundordnung.
Aber ich muss nicht. Weder im Internet wie oben mit dem Bild, noch in der Realität. Ich kann mir jederzeit überlegen, diese Teilnahme an der Öffentlichkeit zu begrenzen. Oder es auch bleiben zu lassen. Niemand kann mir das verbieten. Keiner kann sagen: Du musst rauskommen und Dich zeigen. Das machen freiheitliche Grundordnungen aus allerbesten Gründen nicht: Der Zwang zur Öffentlichkeit ist nämlich ein Kennzeichen des Totalitarismus.
Und das sogar im Unterschied zu einem normalen autokratischen System. Der Autokratie ist es wurscht, was man tut, solange man funktioniert. Normale Autokraten setzen auf Befehle und deren Befolgung, auf Druck und Reaktion, auf Kommandostrukturen und Hierarchien. Solange das gewährt ist, ist die Öffentlichkeit in Autokratien eine eher irrelevante Grösse. Dieses Prinzip kennt man aus dem 19. Jahrhundert in Mitteleuropa - keine richtigen Demokratien, durchaus ein starker Staat, aber wer nicht aufmuckt, wird auch nicht behelligt und darf ziemlich viel. Auch und gerade in der Öffentlichkeit.
Das ändert sich erst mit der totalitären Ideologie, und hier besonders: Dem 20. Jahrhundert. Der Totalitarismus ist eben nicht mehr damit zufrieden, öffentliche Bereiche und deren Nutzung anderen zu überlassen. Naziaufmärsche, Sowietparaden, die chinesische Kulturrevolution: Alles öffentlich, aber auch in einer Art öffentlich, die nichts mit Freiwilligkeit zu tun hat. Keine Hakenkreuzfahne beim Führerbesuch? Tja, wo ist das nächste KZ? Kein Lust, dem Parteisekretär zuzuhören? Kein Bedürfnis, mit den roten Brigarden durch das Land zu reisen und Tempel zu schänden? Da ist wohl ein bürgerlicher Klassenfeind. Hier geht es nicht um Menschen, die nicht ohne unsere Ideologie sein könnten, sondern darum, dass auch diese Leute Teil unserer Ideologie werden. Ohne selbst aktiv zu werden. Wer braucht schon Menschen? Leute reichen. Volksgenossen, egal wie. Klassenangehörige, egal wie. Google Streetview Zwangsvorgeführte. Jens Best befiehlt, ein paar hundert folgen ihm.

Und dabei ist das Internet noch nicht mal "Öffentlichkeit". Das Internet ist eben kein Raum, den jeder frei und ungehindert betreten kann. Man braucht dafür Kenntnisse, einen Rechner und einen Provider, und obendrein schon reichlich Ahnung von der Materie, um sich dort zurecht zu finden. Und notfalls auch sein Recht zu bekommen. Hausbilder und Daten auf dem Server einer Firma oder einem Haufen Asozialer sind keine Öffentlichkeit, sondern Daten mit nichtöffentlicher Verfügungsgewalt. Es ist kein Ort der Gleichheit und der Gleichberechtigung, es ist kein Forum und nichts, was jedem als Recht zusteht. Es gibt kein Recht auf Internet, und noch weniger Pflicht dazu.
Gäbe es Ersteres in einer freiheitlichen Form, müsste man die Apologeten des Zweiteren als Feinde dieser Ordnung bekämpfen. Ich nehme mir hier das Recht, meine eigene Öffentlichkeit zu schaffen, wie ich es für richtig halte. Wenn einer von denen meint, darüber hinaus müsste man mich in irgendeinem Punkt zwingen - nun, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten des Umgangs mit diesem Pack. Totalitaristen jedenfalls sollte man als Feinde der Grundordnung dieses Staates bekämpfen, und nicht nach der Software, die sie zur Verbreitung ihres Gedankenunguts benutzen.
donalphons, 00:09h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 21. August 2010
Und noch ein Reiseratschlag zum Schluss.
Die Schweiz ist toll. Und die letzte innereuropäische Gelegenheit für Schmuggeleien.
Früher, als man nur ein paar Flaschen Wein aus Italien mitbringen durfte, war es immer ein Nervenkitzel für manche Eltern, die natürlich nie erwischt wurden. Die kleine Illegalität am Rande, das Wohligkeitsgefühl, den teuren Importeuren und Steuern ein Schnippchen geschlagen zu haben.
In Glurns, einem elend überlaufenen Städtchen vor der Schweizer Grenze, erinnert ein wenig daran der Kuchenkauf, im Vergleich zur Schweiz unfassbar billig, gleich ein ganzer Apfelstrudel muss es sein - und wirklich, den Namen der Konditorei Riedl in Glurns, den sollte man sich merken.

Die machen nämlich neben dem höchst soliden Apfelstrudel auch einen Marillenkuchen, der sich gewaschen hat. Eine Fruchtbombe. Warum, fragt man sich, wenn man ihn im Schweizer Nationalpark gegessen hat, warum hat man nur 2 Stücke und nicht das eine grosse, runde, ganze Stück genommen, das sie auch hatten?
Es gibt dafür keine sinnvolle Antwort, ausser: Weil man einen guten Vorwand mehr hat, den Flüelapass und den Ofenpass zu fahren, Italien zu besuchen und es sich gut gehen zu lassen. Das nächste Mal.
Bald. Hoffentlich.

Früher, als man nur ein paar Flaschen Wein aus Italien mitbringen durfte, war es immer ein Nervenkitzel für manche Eltern, die natürlich nie erwischt wurden. Die kleine Illegalität am Rande, das Wohligkeitsgefühl, den teuren Importeuren und Steuern ein Schnippchen geschlagen zu haben.

In Glurns, einem elend überlaufenen Städtchen vor der Schweizer Grenze, erinnert ein wenig daran der Kuchenkauf, im Vergleich zur Schweiz unfassbar billig, gleich ein ganzer Apfelstrudel muss es sein - und wirklich, den Namen der Konditorei Riedl in Glurns, den sollte man sich merken.

Die machen nämlich neben dem höchst soliden Apfelstrudel auch einen Marillenkuchen, der sich gewaschen hat. Eine Fruchtbombe. Warum, fragt man sich, wenn man ihn im Schweizer Nationalpark gegessen hat, warum hat man nur 2 Stücke und nicht das eine grosse, runde, ganze Stück genommen, das sie auch hatten?

Es gibt dafür keine sinnvolle Antwort, ausser: Weil man einen guten Vorwand mehr hat, den Flüelapass und den Ofenpass zu fahren, Italien zu besuchen und es sich gut gehen zu lassen. Das nächste Mal.

Bald. Hoffentlich.
donalphons, 01:52h
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Balkone, Twitter, Blogs und die Strassenschauerei
Ich weiss nicht, ob das schon mal jemandem aufgefallen ist: In Sachen Google Streetview verlinken sich die kritischen Blogs recht stark. Wenn es dagegen um die Befürwortung eines Streetviewtotalitarismus geht, wird das vor allem vertwittert. Ich tendiere dazu zu glauben, dass sich ein grosser Teil der selbsternannten Webelite inzwischen wirklich vor allem bei Twitter und weniger in den Blogs herumtreibt. Gleichzeitig sind aber Twitterverlinkungen noch immer recht wenig effektiv, ich hatte jüngst mal ein Beispiel von einem (nicht von mir geschriebenen) Beitrag, bei dem 160 Twittermeldungen gerade mal1200 PIs zur Folge hatten. Zum Vergleich: Das ist rund das Doppelte bis Dreifache, was ich allein mit meinem Blog andernorts rüberschicken kann.
Wie auch immer, bei der FAZ habe ich versucht, Streetview mal von der Nichtinternetseite her zu erklären. Wie erlebt einer derjenigen, die nicht hier im Netz intensiv unterwegs sind, seine Halböffentlichkeit auf einem Balkon, und wie verschiebt sich die Wahrnehmung seiner Halböffentlichkeit mit Streetview. Das ist eine Sache, über die zu wenig nachgedacht wird, obwohl sie eigentlich das Kernproblem für Google ist. Es ist egal, ob da ein paar Mitläufer Privatstasi machen. Google droht die Gefahr von Nichtnetznutzern.
Wenn wir eine Stradt wie München betrachten, haben wir im für Google vor allem interessanten Innenstadtbereich eine durchgehend dichte Bebauung mit hohen Häusern und im Durchschnitt (meine Zahlen sind etwas älter, sorry) von 40 Parteien. Gleichzeitig wohnen weniger als die Hälfte der Innenstadtmenschen in Privateigentum, die grosse Mehrheit hat gemietet (60% war das Ende der 90er). Grob gerechnet haben wir also im Innenstadtbereich pro Haus 60 drin Wohnende und konservativ gerechnet nochmal 20 Personen, die Besitzer sind, aber nicht im Haus wohnen. 80 Personen pro Haus, die jeder füre sich entscheiden können, ob es verpixelt wird. Da reicht schon eine Beteiligung von 3 oder 4% der Bevölkerung am Widerspruchsverfahren aus, um München Innenstadt komplett zu verpixeln. Bei "meinem" recht grossen Haus in München, in dem ich eine Eigentumswohnung besitze, habe ich bei der Verwaltung nachgefragt, die dazu informiert: Die wissen von 5 Einsprüchen. Und ob sich jemand für Streetview Ottobrunn erwärmen kann, wo pro Haus nur ein paar Leute wohnen?
Nachdem sich die Belegungsdichte bei Häusern bei sinkendem Einkommen erhöht, glaube ich auch nicht, dass Google auf die Wurschtigkeit ärmerer Schichten zählen kann. 52% der Deutschen sind laut einer Umfrage gegen Streetview, ein paar hundert Knipser wollen dagegen halten: Ich sag mal, das wird keine leichte Aufgabe. Wenn Google nicht ohnehin einknickt. Ich denke, ab einer Verpixelung von einem Drittel der Häuser wird der Spass so teuer, bei gleichzeitig niedrigeren Einnahmen und mangelnder Attraktivität, dass sie aufgeben. Also:
Verpixelt Eure Häuser. Wenn Google diesmal was aufs Maul kriegt, werden andere vorsichtiger sein.
Und amüsiert Euch bei den Balkonen von Meran drüben bei der FAZ.
Edit: Lest auch dazu FIXMBR mit Echtzitaten der angeblichen Kulturretter mit Stasiknipse.
Wie auch immer, bei der FAZ habe ich versucht, Streetview mal von der Nichtinternetseite her zu erklären. Wie erlebt einer derjenigen, die nicht hier im Netz intensiv unterwegs sind, seine Halböffentlichkeit auf einem Balkon, und wie verschiebt sich die Wahrnehmung seiner Halböffentlichkeit mit Streetview. Das ist eine Sache, über die zu wenig nachgedacht wird, obwohl sie eigentlich das Kernproblem für Google ist. Es ist egal, ob da ein paar Mitläufer Privatstasi machen. Google droht die Gefahr von Nichtnetznutzern.
Wenn wir eine Stradt wie München betrachten, haben wir im für Google vor allem interessanten Innenstadtbereich eine durchgehend dichte Bebauung mit hohen Häusern und im Durchschnitt (meine Zahlen sind etwas älter, sorry) von 40 Parteien. Gleichzeitig wohnen weniger als die Hälfte der Innenstadtmenschen in Privateigentum, die grosse Mehrheit hat gemietet (60% war das Ende der 90er). Grob gerechnet haben wir also im Innenstadtbereich pro Haus 60 drin Wohnende und konservativ gerechnet nochmal 20 Personen, die Besitzer sind, aber nicht im Haus wohnen. 80 Personen pro Haus, die jeder füre sich entscheiden können, ob es verpixelt wird. Da reicht schon eine Beteiligung von 3 oder 4% der Bevölkerung am Widerspruchsverfahren aus, um München Innenstadt komplett zu verpixeln. Bei "meinem" recht grossen Haus in München, in dem ich eine Eigentumswohnung besitze, habe ich bei der Verwaltung nachgefragt, die dazu informiert: Die wissen von 5 Einsprüchen. Und ob sich jemand für Streetview Ottobrunn erwärmen kann, wo pro Haus nur ein paar Leute wohnen?
Nachdem sich die Belegungsdichte bei Häusern bei sinkendem Einkommen erhöht, glaube ich auch nicht, dass Google auf die Wurschtigkeit ärmerer Schichten zählen kann. 52% der Deutschen sind laut einer Umfrage gegen Streetview, ein paar hundert Knipser wollen dagegen halten: Ich sag mal, das wird keine leichte Aufgabe. Wenn Google nicht ohnehin einknickt. Ich denke, ab einer Verpixelung von einem Drittel der Häuser wird der Spass so teuer, bei gleichzeitig niedrigeren Einnahmen und mangelnder Attraktivität, dass sie aufgeben. Also:
Verpixelt Eure Häuser. Wenn Google diesmal was aufs Maul kriegt, werden andere vorsichtiger sein.
Und amüsiert Euch bei den Balkonen von Meran drüben bei der FAZ.
Edit: Lest auch dazu FIXMBR mit Echtzitaten der angeblichen Kulturretter mit Stasiknipse.
donalphons, 15:46h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 20. August 2010
Das essentielle Meran
Die Aktion “Verschollene Häuser” wird durchgeführt, wenn der Politik folgende Punkte nicht glaubhaft gelingen:
- Anerkennung der digitalen Realität und Anwendung bürgerrechtlicher Grundlagen bei der Umsetzung von Öffentlichkeit im Digitalen.
- umgehender und umfassender Beginn der Förderung von zivilgesellschaftlicher opensource basierter Informationssammlungen und -dienste. Inspirationen gibt es genug aus der Open Data Szene. Man könnte z.B. “Code for America” in einer eingedeutschen Version als Sofortmassnahme beschliessen.
- sofortige Einberufung einer wirkungsmächtig ausgestatteten Aktionsplattform, auf der in einem kurzen Zeitraum Massnahmen zur pro-aktiven Mediennutzungs-Befähigung der breiten Bevölkerung abgestimmt und umgesetzt werden. Alle gesellschaftlich bildungsrelevanten Bereiche sind einzubeziehen (Schulen, peer groups, Familien, Weiterbildungseinrichtungen, etc.).
Sollten diese Massnahmen nicht erfolgen, werden die aktuell auf verteilten Plattformen koordinierten Mitglieder der Aktion “Verschollene Häuser” zum Start von Streetview mit dem Fotografieren beginnen und so den öffentlichen Raum digital zurückerobern.
Vorgezogene Aktionen bleiben aufgrund möglicher aktueller Entwicklungen vorbehalten.
Unsere mittlerweile mehrere hundert Personen große Gruppe ist bereit zu handeln.
Jens Best
Sprecher der Digitalen Armee Fraktion
“Des einen Terrorist ist des anderen Freiheitskämpfer” ;)

So steht das unter einem Beitrag mit dem hirnrissigen Titel "Streetview: Es gibt kein analoges Leben im Digitalen" von Michael Seemann , dem glücklicherweise gefeuerten Ex-FAZ-Blogger, bei Carta.info, betrieben von anderen nicht gerade erfolgsverwöhnten Journalisten, geschrieben von einem gewissen "Jens Best", angeblich IT-Berater in Berlin und davor irgendwas mit Yachten, aber mit Referenzen sieht es mau aus.
Ich zitiere das hier, damit sich jeder wirklich überlegen kann, ob er von sowas irgendwie repräsentiert werden möchte. Ein paar hundert Leute sind bislang dem nicht abgeneigt; das sind dann auch jene, die alle andersdenkenden schnell als Spiessbürger diffamieren, weil Twitter, da darf man das, da bekommt auch keiner Sachen mit, für die man im Blog eine Anzeige bekäme. Es zeigt meines Erachtens recht schön das Niveau der Verkommenheit, auf dem Carta, Seemann, Best, seine Knipshelfer und das erweiterte Umfeld wie Mario Sixtus und Sascha Lobo mittlerweile angerutscht kommen, nachdem alle anderen Projekte und Hoffnungen (was macht eigentlich Adnation?) nicht so arg toll gelaufen sind. Da wird von einer Bringschuld der Analogen gefaselt und von ihrer Angst, die man ihnen nicht nehmen sollte. Darunter wollen einige, die längst die Kontrolle über alles - ihre Daten, Ihren Bullshit im Web, ihre berufliche Zukunft und ihre miesen Lebensumstände - verloren haben, dass andere das jetzt auch verlieren. Es geht ihnen um ein Rennen hinab zu dem Dreck, in dem sie vegetieren, und es ist sehr schlimm, dass sie sich dafür nicht die Brückenpfeiler, sondern das Internet ausgesucht haben. Denn das Internet ist eine tolle Sache, wenn nicht gerade solche Leute ihre totalitären Ideen ausleben. PI hetzt gegen Islamanhänger, die sich dem Westen unterordnen müssen, die hetzen gegen Internetnichtsowichtigfinder, die zwangsweise Daten abgeben sollen, damit sich deren Gesellschaft ändert.

Deshalb brauche ich - unter anderem - Meran. In Meran gibt es ein Internetcafe im zweiten Stock versteckt, niemand läuft mit einem iPad rum, oder stellt seinen Rechner in einem Cafe auf. Niemand stellt sich auf die Kurpromenade und sagt, dass jetzt alles anders wird und man ihm und seinen verhauten Gestalten mit Mundgeruch nach Chickendöner gefälligst zu folgen habe. Meran ist einfach schön und perfekt, so wie es ist.Es gibt natürlich ein paar Verbrechen, die mir im Herz weh tun: Anstelle von Poetzelsberger, der Buchhandlung schlechthin, ist jetzt "Esprit", und das wunderbare, braun-rosa 70er-Jahre-Ambiente des Cafe Imperial hat man zugunsten einer Bar ermordet, die weiss und öde ist. Natürlich ist kaum jemand drin, weil es enorm ungemütlich ist. Dafür haben sie die Hotelpreise angehoben. Aber Meran ist immer noch Meran, Frasnelli ist so vollgestopft wie immer, und der Apfelstrudel ist immer noch sagenhaft. Es ist eine Welt für sich, dieses meran, und jedesmal weiss ich: So hätte ich das gerne. So ist es angenehm. Meran hat eine menschliche Geschwindigkeit und Intelligenz und Schönheit, und genau das, was ich auch gern ins Netz tragen würde. In mein Netz.
Was ich in Meran verstehen lerne, wieder verstehen lerne ist, dass es nicht "das Netz" gibt, wie es auch nicht mehr "die Blogger" gibt. Es gibt mich und das, was ich tue. Wenn andere etwas anders tun, gerne, wenn andere mich belästigen und in meine Sphäre eindringen wollen - dann muss man was tun. Ich kann nicht immer in Meran bleiben, ich muss auch wieder mal weg. Aber in Meran habe ich Zeit, wieder zu dem zu finden, der ich bin, und zu überlegen, was mir wichtig ist.

Ich nehme ein paar Ideen mit, und ich denke auch: Man wird sehen. Gewisse Teile der Blogosphäre sind wie die Palästinenser: Sie lassen nie eine Gelegenheit aus, eine Gelegenheit auszulassen. es fehlt ihnen an der Konsequenz, Dinge durchzuziehen, am Mut, sich aus dem Netz rauszutrauen, sie niggemeiern rum, aber noch nicht mal eine Plauderei bekommen sie hin, sondern nur Turibrei. Was für armseelige Gestalten. Das Internet braucht mehr Meran und weniger von denen, dann ist es auch ein netterer Ort für alle.
- Anerkennung der digitalen Realität und Anwendung bürgerrechtlicher Grundlagen bei der Umsetzung von Öffentlichkeit im Digitalen.
- umgehender und umfassender Beginn der Förderung von zivilgesellschaftlicher opensource basierter Informationssammlungen und -dienste. Inspirationen gibt es genug aus der Open Data Szene. Man könnte z.B. “Code for America” in einer eingedeutschen Version als Sofortmassnahme beschliessen.
- sofortige Einberufung einer wirkungsmächtig ausgestatteten Aktionsplattform, auf der in einem kurzen Zeitraum Massnahmen zur pro-aktiven Mediennutzungs-Befähigung der breiten Bevölkerung abgestimmt und umgesetzt werden. Alle gesellschaftlich bildungsrelevanten Bereiche sind einzubeziehen (Schulen, peer groups, Familien, Weiterbildungseinrichtungen, etc.).
Sollten diese Massnahmen nicht erfolgen, werden die aktuell auf verteilten Plattformen koordinierten Mitglieder der Aktion “Verschollene Häuser” zum Start von Streetview mit dem Fotografieren beginnen und so den öffentlichen Raum digital zurückerobern.
Vorgezogene Aktionen bleiben aufgrund möglicher aktueller Entwicklungen vorbehalten.
Unsere mittlerweile mehrere hundert Personen große Gruppe ist bereit zu handeln.
Jens Best
Sprecher der Digitalen Armee Fraktion
“Des einen Terrorist ist des anderen Freiheitskämpfer” ;)

So steht das unter einem Beitrag mit dem hirnrissigen Titel "Streetview: Es gibt kein analoges Leben im Digitalen" von Michael Seemann , dem glücklicherweise gefeuerten Ex-FAZ-Blogger, bei Carta.info, betrieben von anderen nicht gerade erfolgsverwöhnten Journalisten, geschrieben von einem gewissen "Jens Best", angeblich IT-Berater in Berlin und davor irgendwas mit Yachten, aber mit Referenzen sieht es mau aus.
Ich zitiere das hier, damit sich jeder wirklich überlegen kann, ob er von sowas irgendwie repräsentiert werden möchte. Ein paar hundert Leute sind bislang dem nicht abgeneigt; das sind dann auch jene, die alle andersdenkenden schnell als Spiessbürger diffamieren, weil Twitter, da darf man das, da bekommt auch keiner Sachen mit, für die man im Blog eine Anzeige bekäme. Es zeigt meines Erachtens recht schön das Niveau der Verkommenheit, auf dem Carta, Seemann, Best, seine Knipshelfer und das erweiterte Umfeld wie Mario Sixtus und Sascha Lobo mittlerweile angerutscht kommen, nachdem alle anderen Projekte und Hoffnungen (was macht eigentlich Adnation?) nicht so arg toll gelaufen sind. Da wird von einer Bringschuld der Analogen gefaselt und von ihrer Angst, die man ihnen nicht nehmen sollte. Darunter wollen einige, die längst die Kontrolle über alles - ihre Daten, Ihren Bullshit im Web, ihre berufliche Zukunft und ihre miesen Lebensumstände - verloren haben, dass andere das jetzt auch verlieren. Es geht ihnen um ein Rennen hinab zu dem Dreck, in dem sie vegetieren, und es ist sehr schlimm, dass sie sich dafür nicht die Brückenpfeiler, sondern das Internet ausgesucht haben. Denn das Internet ist eine tolle Sache, wenn nicht gerade solche Leute ihre totalitären Ideen ausleben. PI hetzt gegen Islamanhänger, die sich dem Westen unterordnen müssen, die hetzen gegen Internetnichtsowichtigfinder, die zwangsweise Daten abgeben sollen, damit sich deren Gesellschaft ändert.

Deshalb brauche ich - unter anderem - Meran. In Meran gibt es ein Internetcafe im zweiten Stock versteckt, niemand läuft mit einem iPad rum, oder stellt seinen Rechner in einem Cafe auf. Niemand stellt sich auf die Kurpromenade und sagt, dass jetzt alles anders wird und man ihm und seinen verhauten Gestalten mit Mundgeruch nach Chickendöner gefälligst zu folgen habe. Meran ist einfach schön und perfekt, so wie es ist.Es gibt natürlich ein paar Verbrechen, die mir im Herz weh tun: Anstelle von Poetzelsberger, der Buchhandlung schlechthin, ist jetzt "Esprit", und das wunderbare, braun-rosa 70er-Jahre-Ambiente des Cafe Imperial hat man zugunsten einer Bar ermordet, die weiss und öde ist. Natürlich ist kaum jemand drin, weil es enorm ungemütlich ist. Dafür haben sie die Hotelpreise angehoben. Aber Meran ist immer noch Meran, Frasnelli ist so vollgestopft wie immer, und der Apfelstrudel ist immer noch sagenhaft. Es ist eine Welt für sich, dieses meran, und jedesmal weiss ich: So hätte ich das gerne. So ist es angenehm. Meran hat eine menschliche Geschwindigkeit und Intelligenz und Schönheit, und genau das, was ich auch gern ins Netz tragen würde. In mein Netz.
Was ich in Meran verstehen lerne, wieder verstehen lerne ist, dass es nicht "das Netz" gibt, wie es auch nicht mehr "die Blogger" gibt. Es gibt mich und das, was ich tue. Wenn andere etwas anders tun, gerne, wenn andere mich belästigen und in meine Sphäre eindringen wollen - dann muss man was tun. Ich kann nicht immer in Meran bleiben, ich muss auch wieder mal weg. Aber in Meran habe ich Zeit, wieder zu dem zu finden, der ich bin, und zu überlegen, was mir wichtig ist.

Ich nehme ein paar Ideen mit, und ich denke auch: Man wird sehen. Gewisse Teile der Blogosphäre sind wie die Palästinenser: Sie lassen nie eine Gelegenheit aus, eine Gelegenheit auszulassen. es fehlt ihnen an der Konsequenz, Dinge durchzuziehen, am Mut, sich aus dem Netz rauszutrauen, sie niggemeiern rum, aber noch nicht mal eine Plauderei bekommen sie hin, sondern nur Turibrei. Was für armseelige Gestalten. Das Internet braucht mehr Meran und weniger von denen, dann ist es auch ein netterer Ort für alle.
donalphons, 01:59h
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Lebenslanges Berufsverbot
für alle Gossenschmierer des Journalismus, die das Schwachsinnsbegriff "die Internet-Community" verwenden, um "Alle" vorzutäuschen, selbst wenn die "Community" nur "ein paar stinkende Dönerfresser und Schleichwerber" ist. Eine Schande für den Beruf.
donalphons, 14:44h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 19. August 2010
Das Leben der ganz anderen
Gestern war das Bild eines schlecht angezogenen deutschen Möchtegern-Hipsters zu sehen, der sich gerade in New Yorek durchschlägt. Naja, er kommt ja auch aus Berlin, da schaut man Google Streetview ja auch nicht als Belästigung an, sondern als Tool für die Suche nach dem nächsten passenden Aufenthaltsort, wenn sich kein Depp mehr findet, der einen zahlt: Hauseingang oder Brücke?

Eine gute Übung für die Ankunft des Kuckuckklebers ist es sicher schon mal, allen Besitz loszuwerden, bis auf die digitalen Reste, die dann als Tor zur Wunderwelt des Internets fungieren, solange es kostenloses WLAN gibt. Ich sage nicht, dass ich dazu diese Leute zwangsweise verdonnern würde, aber wie jede Droge reduziert natürlich auch das Internet das Interesse am realen Leben und seinen Dingen, und wenn man - hier wie dort, analog und digital - den Anschluss verliert, zieht man eben auf der ein oder anderen Seite vielleicht Konsequenzen und macht Schluss. Ich bin mir sicher, dass es irgendwann, wenn es denn soweit ist, das Internet ist, das ich aufgeben werde. Ich merke schliesslich jetzt schon, wie ich aus diversen Diskursebenen rasfalle, Twitter ist da nur ein Beispiel. Ich bin analogsüchtig. Bei anderen ist es eben das Digitale, und ein Beispiel kann man hier sehen. Nur noch Netz. Was natürlich auch eine Lösung ist.
Zwischenzeitlich.
Ich frage mich ja, ob der Nerd von heute über sich selbst in 30 Jahren nachdenkt, ob er überhaupt denkt, oder ob er nicht einfach beim Glotzen auf das Mobildisplay eine zu niedrige Lebenserwartung in der Echtwelt seiner Städte hat, als dass er darüber nachdenken müsste.

Ich dagegen wollte ja schon immer meinen Lebensabend in einer tollen Wohnung in einer langweiligen Heilklimaregion verbringen.

Eine gute Übung für die Ankunft des Kuckuckklebers ist es sicher schon mal, allen Besitz loszuwerden, bis auf die digitalen Reste, die dann als Tor zur Wunderwelt des Internets fungieren, solange es kostenloses WLAN gibt. Ich sage nicht, dass ich dazu diese Leute zwangsweise verdonnern würde, aber wie jede Droge reduziert natürlich auch das Internet das Interesse am realen Leben und seinen Dingen, und wenn man - hier wie dort, analog und digital - den Anschluss verliert, zieht man eben auf der ein oder anderen Seite vielleicht Konsequenzen und macht Schluss. Ich bin mir sicher, dass es irgendwann, wenn es denn soweit ist, das Internet ist, das ich aufgeben werde. Ich merke schliesslich jetzt schon, wie ich aus diversen Diskursebenen rasfalle, Twitter ist da nur ein Beispiel. Ich bin analogsüchtig. Bei anderen ist es eben das Digitale, und ein Beispiel kann man hier sehen. Nur noch Netz. Was natürlich auch eine Lösung ist.
Zwischenzeitlich.
Ich frage mich ja, ob der Nerd von heute über sich selbst in 30 Jahren nachdenkt, ob er überhaupt denkt, oder ob er nicht einfach beim Glotzen auf das Mobildisplay eine zu niedrige Lebenserwartung in der Echtwelt seiner Städte hat, als dass er darüber nachdenken müsste.

Ich dagegen wollte ja schon immer meinen Lebensabend in einer tollen Wohnung in einer langweiligen Heilklimaregion verbringen.
donalphons, 01:06h
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Ha!
Jetzt also endgültig doch: Alexander Falk muss ins Gefängnis. Ich kenne einige, die jetzt eine Flasche aufmachen werden.
donalphons, 19:21h
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