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Samstag, 16. März 2013

Saisonabschluss (eventuell)

Immer zum Ende der Rodelsaison gönne ich mir die Schwäche, und fahre mit dem Lift. Das ist nur ein ganz kleiner Lift, mit Kabinen aus den 70er Jahren ohne Heizung und mit einer Kapazität, über die man in Österreich lachen wird. Aber vorne im Tal ist es vorbei mit dem Schnee, und so muss dann halt der Wallberg herhalten, so lange es noch geht.







Immerhin, den Sturm auf den Gipfel mache ich noch, und dort oben hinauf kommen ja nur die wenigsten; dabei ist die Aussicht grandios, egal ob von den Zillertaler Alpen bis zur Benediktenwand, hinunter auf den See oder hinüber zum Grossglockner; 200 Kilometer Fernsicht hat man heute hier im scharfen Wind, den man vor lauter Staunen vergisst.







Runter, meint der ältere Herr, ist es ihm zu weit, daher nimmt er den Drachen. Und wir - ich bin nicht allein diesmal - nehmen die Rodel. Noch ein paar Wochen, und wir nehmen die Räder. Es hat alles seinen Reiz, man darf nur nicht darauf verzichten, wenn man schon mal die Möglichkeiten hat, und noch kann. Man könnte hier länglich über Vernunftbegriffe reden, wenn man so eine Hütte hätte und hier oben leben würde, sogar einen ganzen Winter, aber dafür sind wir nicht hier.







Wir sind hier für die Abfahrt und den Slalom durch französische Gruppen, die es aus unerfindlichen Gründen hierher verschlagen hat. Und für die Torte natürlich. Und das verweilen, es muss ja niemand sofort heim. Angenehm ist es hier.







Und dann räume ich die Rodel in den Keller und sage mir: 5 Monate Winter gibt es in diesem Land. Und die 7 Monate dazwischen werden auch nicht schlechter. Ihr, die ihr nicht in den Bergen wohnt: Es ist nicht der Winter so schlimm. Es ist das Fehlen wintertauglicher Berge.

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Freitag, 15. März 2013

Gleich drei Links und eine Selbstverständlichkeit

Einmal zur FAZ und einmal zum Kommentarblog, wo ich mich über schlechte Fabrikteppiche beklage, die natülich nicht von Kinderhänden hergestellt sind, und noch mehr so Zeug.

Damit verdiene ich Geld, das ich aber in diesem Fall selbstverständlich bei Bedarf für den Abwehrkampf weitergeben werde, wenn es da zu einem Verfahren kommen würde. Und weil ich weiss, dass ich das hier so schreiben kann, kann ich auch weiterhin in den Rokokospiegel schauen, wenn ich dort weiter schreibe. Bei meinem Teil der FAZ. Man muss da wirklich differenzieren können. Manche tun so etwas (OMFG) und andere tun das, was zu tun ist. Bloggen geht nicht ohne Freiheit. Dafür muss man einstehen.

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Donnerstag, 14. März 2013

So

muss amn auf die Welt schauen. Nicht ohne Interesse, nicht ohne eine kristische Freindlichkeit, nicht ohne eine gewisse Skepsis.



1850, heute, auch noch eine Weile. Moden ändern sich, aber nicht die Welt.

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Mittwoch, 13. März 2013

Wenn es der Wahrheitsfindung dient

Der Weg zum Glück ist gepflastert mit Leuten, die einem sagen, so und so knnte man das aber nicht machen, sondern bitte ganz anders. Teilweise haben sie erst mal ganz langerecht damit, aber irgendwann setzt es bei mir aus mit dem Verständnis; dann läuft das Expertentum meiner Sinnlichkeit davon.



Nehmen wir nur einmal Kabel: Wer einmal in einen Verstärker oder CD-Spieler geschaut hat, der weiss, dass die Gehäuse nicht voll mit feinsten Drähten sind, sondern mit ziemlich bescheiden dimensionierten Leiterbahnen auf schnöden Platinen. Drinnen reicht das auch den teuersten Produkten, um den Ton wunderschön, breit, analytisch, räumlich, wie auch immer man sagen will abzubilden. Aber die Kabel zwischen den Geräten brauchen viele Leiter und fingerdicke Ummantelungen, sonst fressen die Kabel an Qualiät, und zwar nicht zu wenig. Man kann für Kabel ein Vermögen ausgeben. Langkörniges Kupfer höchster Reinheit ist da nur der Anfang - aber für mich, gebraucht bei Ebay erstanden und billig, weil die Technik vorangeschritten ist und jetzt ganz andere Kabel verlangt, vollkommen ausreichend.



Es klingt ohnehin schon, als sässe man im Schallloch einer Laute oder auf dem Bogen einer Geige; die heutige Aufnahmetechnik ist gerade bei der Alten Musik beseelt vom Wunsch, Dinge hörbar zu machen, was man in der Alten Zeit nicht hörte und auch heute im Konzert nicht hört. Das wiederum ist der Vorteil dieser Gerätschaften, und wenn dann das Ohr ein klein wenig selbst mitarbeiten und es schön finden muss, dann soll es halt so sein. Mehr geht immer, aber irgendwann laufen die Kosten einfach den Zugewinnen davon. Nach dieser Grenze haben die Esotherikervielleicht immer noch recht, aber für mich ist das wie mit Rennrädern: Wenn man mit denen vor 10 Jahren auf den Berg kam und die Leichtigkeit lobte, mit der das möglich war, sind sie in den folgenden Jahren nicht schlchter geworden. Nur hat man sich bei den Profuktzyklen noch was einfallen lassen. Mir reicht es. Ich will kein Rennen gewinnen, und wenn etwas noch schöner klingt, ist das schön, aber es muss nicht sein.



Letztlich aber ist es nur tote Technik, bis man sie füttert. Momentan füttere ich sie gern mit der CD auf dem Bild, auf der Roberta Invernizzi von den Freuden der sozialen Intelligenz singt. Was uns auf die Frage zurückwirft, was wichtig ist: Spass oder Darstellungsfähigkeit, die irgendwann aufdringlich wird. Diese Musik ist für Menschen berechnet, die gern in andere Logen linsen, und jeder allzu akademische Ansatz sollte kein Zwang sein, selbst wenn in diesem Bereich einem viele etwas anderes sagen; wer sich wirklich einmal den Tag mit Gschaftlhubern verderben will, die offensichtlich zu wenig Frauen sehen, lese die einschlägigen Foren.



Das hier dient lediglich dem Vergnügen und seiner Erweiterung an den Tegernee. So einfach, eigentlich. Irgendwie ist die Wohnung lange ein wenig unvollendet geblieben: Jetzt ist ein grosser Bücherschrank dort, und die Anlage kommt hin: Damit nähere ich mich der Perfektion. Zumindest nach den wahren Gegebenheiten, die mir wichtig sind: Meine eigenen.

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Dienstag, 12. März 2013

Märzimpressionen

Dieses Jahr bin ich bislang, soviel Ehrlichkeit muss sein, mehr Kilometer zum Rodeln auf dem Bergrad gewesen, als auf normalen Strassen auf dem Rennrad. Mit dem Ergbenis, dass ich zwei wirklich tolle Rennräder aufgebaut und bislang fast nur angeschaut habe. Das wird sich noch ändern, aber generell möchte ich, da ich nicht mehr in den bergen bin, anfügen: Ich kann schon verstehen, warum Deutschland von manchen als ein zweifelhaftes Land betrachtet wird.



Es sind Monate wie dieser, die alle guten Vorsätze und Ansätze scheitern lassen, so Sachen wie "mehr engagieren" und "was für den gesellschaftlichen Umbruch tun". Das erleben im Moment ziemlich viele, die im Netz unterwegs sind,seien es Leistungsschutzrecht, Drohnen, Datenmissbrauch, Feminismus, generell die ganze Piratenmisere und dann auch noch solche Dinge, bei denen ich nicht Google im Hintergrund sehe, weil sie zu klug sind, sich so jemanden zu halten. So, wie es mir im Moment schwer erscheint, meinen Hintern auf das Rad oder die Finger beim Bloggen zu schwingen, zeigt sich halt leider auch überall die mangelnde Verbissenheit, etwas wirklich durchzusetzen. Ich kriege mich dann schon so weit, um meine Dinge durchzuziehen, aber am Ende sehen die Bilder daheim trotzdem besser als die von Draussen aus, und nach einer Stunde im Wind und im Regen muss das Rad erst mal eien halbe Stunde gereinigt werden, vom Fahrer ganz zu schweigen: Leicht geht anders.



Das Umfeld muss stimmen. Und ich habe ein wenig den Eindruck, dass es das jenseits meines engsten Lebensraumes überhaupt nicht mehr tut, und mir manches einfach zu sehr auf die Pelle rückt. Leider ist Distanzlosigkeit, gerade aus Unachtsamkeit, so ziemlich das Letzte, das ich vertrage, und dann schliesse ich Fenster und Türen und streichle über blankes Aluminium, das mich erst später aus der Ebene in die Hügel, auf die Berge und ins Leben tragen wird.

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Montag, 11. März 2013

Was ich an Chavez mochte

Manche glauben ja, dass Obama ein Internetpolitiker sei, aber ich habe da grössere Zweifel; Obama ist im Netz auch nur eine sauber geleckte Oberfläche, die exakt auf die Hoffnungen und Erwartungen einer erhofften Mehrheit zugeschnitten ist. Ja, 4 more Years und viele Tote in einer Schule und man muss was machen und wo ist denn das neue Waffengesetz? Dort, wo das soziale Bewusstsein bei Steinbrück ist.

Das ist Obama. Der weiss, wie man das Netz in den Schlaf lullt.



Chavez dagegen war sowas wie der Edeltroll der Weltpolitik. Wenn der durch aunderer Politblogger Kommentare zog, flog das Popcorn. Und bei sich auf dem eigenen Blog hat er auch nichts ausgelassen. Leute wie Chavez und Grillo haben verstanden, wie man in Zeiten grosser Umbrüche agieren muss, irgendwann konnten das vor 12 Monaten auch manche Piraten, aber die einen setzen sich durch und die anderen haben sich ins Nichts ponadert, weil man halt kämpfen muss und nicht das generische Femininum anhängen, wenn man was erreichen will. Man muss sich mit der richtigen Attitüde anbieten und nicht nur hoffen, dass man von der späteren Kundschaft hoffentlich mitgenommen wird.



Ob das dann alles richtig ist und funktioniert, weiss ich auch nicht. Das wird sich dann erst zeigen. Aber die Mittel sind da und die Unzufriedenheit auch, und niemand verlangt von einem Politiker, dass er ein Heiliger ist, solange er die Probleme angeht und so löst, damit man damit leben kann. Und deshalb habe ich auch einen netten Nachruf auf Chavez in der FAZ und im Kommentarblog geschrieben.

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Sonntag, 10. März 2013

Reden wir über sexuelle Obsession

Ich habe lange sehr gut mit Schwulen zusammengearbeitet, obwohl das Ende der 90er Jahre in München noch nicht so akzeptiert war, wie es heute ist. Ein paar Bekannte haben sich einige Neigungen zugelegt, bei denen man erst bei bleibenden Schäden zurückschreckt, und auf der anderen Seite kenne ich auch welche, die allein aus Gründen des praktischen Lebens eine Zweckehe führen und alles andere modern ausgelagert haben. Ich kann mit Lesben und mit Asexuellen, und sage mir fast immer: na wenn ihr wollt... und ohne, dass ich der allgemeinen Meinung über Minderjährige widersprechen will, so weiss ich aus der Kunstgeschichte doch, dass man da früher ganz andere Definitionen von Geschlechtsreife hatte; die Mutter von Julia - Oberschicht von Verona - etwa ist zur Zeitpunkt des Theaterstücks gerade einmal 28 Jahre alt. Und weil ich neben einer Schule wohne, die früher eine Klosterschule war, kenne ich ein wenig die Gespräche sehr junger Damen und Herren, die ahnen lassen, dass die Jugend heute lieber in Vorstellungen der (mitunter leicht vulgären Variante) der Libertinage des 18. Jahrhunderts denken möchte. Das war bei uns noch anders, aber im Grossen und Ganzen sage ich: Sex unter Partnern, die das wollen, ist prima und da hat sich die öffentliche Meinung rauszuhalten.



Wenn eine beliebige Anzahl von Menschen zusammenkommt und sich körperlich delektiert, kann ich daran nichts Schlimmes finden; erstaunlicherweise aber hat man weniger gegen Ballerpielzusammenkünfte und das Herzeigen von Tötungsgerät einzuwenden. Ich denke, wir leben in einer Welt, in der es immer zu viel Gewalt und zu wenig Liebe gibt. Und jeder Mensch, der sich der Lust hingibt, ist mir lieber als der Mensch, der sich der Gewlt und der Diskriminierung verschreibt. Und nun wird man natürlich sagen: Oh. Wenn dieser Don Alphonso so sehr für alle Spielarten der Sexualität zu haben ist, dann hat der sicher auch eine Obsession. Irgendwas ganz Dunkles, Böses, über das man gemeinschaftlich herziehen kann.



Tatsächlich ist es so, dass meine Vorstellungen in der Praxis obsessiv sind, in einem ganz schmalen Rahmen, den man vielleicht schon als Fetischismus bezeichnen könnte: Ich kann mit Frauen in herausfordernden Gesten überhaupt nichts anfangen, und bei diesen ganzen Stars der Popmusik muss ich betonen, dass sie überhaupt nicht mein Interesse erregen. Ich habe es nicht mit Sexbomben und auch nicht mit Fashion Victims, ich finde Modebloggerinnen gemeinhin unendlich beschränkt; ich habe aber eine enorme Schwäche für Frauen, die klug aussehen. Vom Standpunkt unserer übersexualisierten Gesellschaft, wo Lippen glänzen und Blicke schmachten, könnte man eher sagen: Bieder, brav, gebildet, und im Bett natürlich, wie sie es nicht weniger sind, eine Gra

Zuhause ist ein Paket angekommen, aus Österreich, und es ist diesmal gar nichts allzu Schlimmes über die Verpackung zu sagen. Ich habe es natürlich auch nicht gerade mit Betschwestern, der Grat. auf dem ich mich bewege, ist schmal, und die Sibylle von Cumae ist aufgrund des Missbrauchts in der christlichen Kultur schon ziemlich am Rand dessen, was geht. Aber sie liest und



schaut klug aus. Ich mag lesende Frauen. Bücher lesende Frauen. Es gibt jetzt ja diesen neues, aseptischen Typus, die lang, gerade dastehende Frau, die den Kopf und die Augen senkt, und auf ihr Mobilgerät starrt - man möchte zu ihnen gegen und sagen, dass diese Halung kunstgeschichtlich eine Art der Versunkenheit vorstellt, die sicher auch ihre Liebhaber findet, aber auch irgendwie fatal an den keusch gesenkten Blick erinnert, an dem sich viele Jahrhunderte spanische Granden und italienische Grossmütter erfreuten. Nehmt doch mal ein Buch, legt Euch ins Erdbeerenbett, würde ich sagen wollen, dann sieht das auch wirklich fein aus.



Das geht eigentlich ja auch gar keinen was an, aber jedenfalls ist sie jetzt dort, wo sie sein möchte: In meiner Bibliothek. Unter tausenden anderer höchst erregender Vorstellungen des Geistes.

Und meiner Erinnerung. Und Zukunft. Ich würde auch 70 Jungfrauen nehmen, wenn es in meinem Alter wirklich noch sein müsste, aber bitte nur in einer Bibliothek.

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Samstag, 9. März 2013

Aussenstelle Tegernsee

Die Wiesen, die vor ein paar Tagen noch voller Schnee waren, sind jetzt grün, und duften feucht und schwer. Viel Heu ist nicht mehr bei den Bauern, die Küh sind hungrig, und das Gras sollte sich jetzt beeilen.







Ich - nicht. Ja wo käm ich denn da hin, am Ende noch nach Rottach. Es ist zwar der letzte Tag am See, aber weil man nicht mehr rodeln kann, und noch nicht wirklich radeln, gehe ich halt etwas spazieren.







Vielleicht muss es Leute wie mich wirklich geben, vielleicht gehört das zum Heilsplan, dass manche nicht immer nur Ja und Amen sagen, somdern Nein und Kommt nicht in Frage. Dass man das heute wirklich tun kann, hat auch etwas mit dem Internet zu tun. Ich glaube sehr wohl, dass es Herrschaftsstrukturen allein durch seine Existenz ändert, und da hilft es auch nichts, wenn man die eigenen Bereiche so fährt, als gäbe es keine Alternativen. Das ganze Netz ist eine Alternative, es gibt nichts anderes, und wer Respekt will, muss sich ihn verdienen.







Keine Freundlichkeit, keine Torte. Ich finde auch nicht, dass das Internet schlechte Manieren fördert; wer etwas haben will, muss sich Mühe geben, oder er bekommt Probleme. Das weiss man hier am See übrigens, hier kann man nicht einfach über die Stränge schlagen. Im Internet geht das nur, wenn man sich im Zweifelsfall einen neuen See mit Anwohnern basteln kann. Das ist aber nicht so einfach.







Ach, ich sass in der Sonne, ich habe gut und viel gegessen, und ich bin zuversichtlich. Ich weiss schon, was ich tue. Ich mache eine Aussenstelle. Genau hier. Niemand ist unersetzlich, ausser man selbst für sich selbst. Und daher werde ich mich hier nicht an Ersetzliches verlieren.

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