: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 17. November 2013

Die Bolzen, die fest angezogen werden

Da kann ich leider nicht, sagt sie, da ist Familie. Ehrlich gesagt würde es ihr überhaupt nicht leid tun und was wäre das eigentlich, wäre ein Treffen mit dem Vermieter wichtiger als mit der Familie, sage ich, und wir beide lachen, denn das Ökonomische hat zurück zu stehen, zumindest in dieser Welt und in diesem Bereich. Dabei wäre es ohnehin nur um Kleinigkeiten gegangen, etwas Beschlag in der Isolierscheibe und ein leicht ratternder Lüfter in der Küche, der einen kleinen, aber seht speziellen Stups braucht. Ich weiss noch, wie der geht, aber sie hat es nicht herausgefunden. Aber wie auch immer, Familie geht vor. Und ausserdem komme ich auch an anderen Tagen durch die Stadt.





Da kann ich nicht, da bin ich bei meiner Familie. Für Menschen, die selbst eine Familie gegründet haben, ist das natürlich unvermeilich, aber das sind nicht mehr wirklich viele und viele haben es versucht, dann aber bleiben lassen, und sind jetzt wieder solo. Aber die Umwelt, die die Beziehungen ruinierte, hat in den letzten Jahren über den Terror der Ökonomie auch die anderen Bimdungen ruiniert, soweit sie nicht selbst via Twitter und Facebook zertreten wurden. Die Suche nach Sicherheit führt zwangsläufig dahin zurück, wo man hergekommen ist, und trifft dort im Übrigen auch oft genug auf einen gewissen Bedarf: Familie ist nicht zwingend immer toll und spannend, aber sie gewinnt durch den direkten Vergleich mit der Umwelt. Das ist alles noch weit weg von italienischen Verhältnissen, aber auch von den Blütenträumen derer, die meinen, Familie sei erledigt und Kita und Ganztagsschule würden den Rest machen. Manche Berliner Femimiministinnen wären schockiert, wüssten sie, dass das Betreuungsgeld hier in Bayern und vermutlich auch in vielen anderen Regionen besser ankommt, als eine Kita, bei der man nie weiss, ob es passt.





Vielleicht sind es ja auch oft die eigenen Erfahrungen, die da mit hinein spielen; es gibt nach meinem Eindruck durchaus einen Zusammenhang zwischen der familiären Bindungslosigkeit und dem politischen Aktivismus, der diese begrenzte Bindung für alle durchsetzen soll. Die Kita war für die Lebensrealität der DDR prima und hat natürlich auch gefolfen, aus den Kindern gute, systemkonforme Sozialisten zu machen, die dann der Partei auch bald Kinder schenken. Aber in der BRD trifft das System auf einen kommenden Pflegenotstand und eine Singlegesellschaft unter dem Diktat der Verwertbarkeit. Da kann ich manche Vorbehalte gegen so ein System durchaus nachvollziehen. Wer seine Kinder so schnell wie möglich ins Heim schickt, der kann nicht wissen, ob die Kinder später einmal nicht genauso verfahren. Vielleicht ist das auch etwas, was all die Turboeltern so antreibt: Weniger das Gefühl, dass das Kind das Ein und Alles ist, sondern dass es später einmal sonst nichts geben wird, das einem helfen könnte. Bei uns sieht man das recht "schön" am boomenden Wirtschaftsbereich der Hilfe für reiche, aber alte Leute, deren Kinder von der Ökonomie in die Welt verblasen wurden. Dass neue Eltern dann trotzdem über Harvard und Berkley für ihr polyglottes und marktkonformes Kind sprechen, ist halt unfeine Ironie und vielleicht auch eine gewisse Mode-





Es gibt natürlich die Behauptung, Deutschland bekäme bald Vollbeschäftigung, und dann müssten die Firmen sich überlegen, wie man die Leute bekommt und hält. Erstens glaube ich das nicht und zweitens lebe, schraube und radle ich in zwei Regionen, die seit über 10 Jahren Vollbeschäftigung erreicht haben. Was sich einstellt, ist mehr Geld und ein Riesenschlitten bei der Hochzeit, wenn man die richtige Firma hat; was dagegen nicht kommt, ist eine Geburtenexplosion. Oder Garantien für später. Das System der Vollbeschäftigung belohnt immer üppig und kurzfristig - so bekommt man vielleicht eine neue Glotze, aber keine langfristige Sicherheit. Dann bleibt halt nur die Familie übrig.

Das ist oft nicht schlecht, und viele Eltern sind ja auch ganz okaye Leute. Das Grundprinzip des Internets, dass man immer 10 Leute für den Sex und dafür 100 zum Zerstreiten findet, wird so bleiben wie der von der Wirtschaft ausgehöhlte Staat und das Primat des Profits. Die einen mögen dann eben ihre Eltern, und die anderen werden, wenn die Chancen des Lebens zerstoben sind, opportunistisch lernen, mit ihnen auszukommen. Früher oder später.

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Ihr könnt es ruhig zugeben

Euer feuchter Traum war die Vorstellung, meine heiss geliebten Stützen einmal gedemütigt mit einem Bericht aus Berlin zu sehen, und zwar noch dazu einen Beitrag rund um die Kindern der Person, die darüber schreibt, wie es ist, dort zu leben.

Ihr habt kein Herz.

Aber ich habe dennoch keine Kosten und Mühen gescheut, diesen Traum wahr zu machen. In der FAZ.

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Freitag, 15. November 2013

10% auf alles mehr

Einerseits haben wir das kleine Problem, dass es zu wenig Konsum für all die grossen Glitzergeschäfte gibt. Das heisst, wir haben natürlich jede Menge Konsum, aber eben noch mehr Glitzergeschäfte. Und deshalb wird das, was Praktiker passierte, bald auch auf dem Möbelmarkt passieren; einfach weil man nicht mehr alle zwei Jahre eine neue, modische Garnitur und einen Schrank mit LED-Leuchtleisten (...) kaufen kann. ja ich glaube sogar, dass sich einige Anbieter von TV-Geräten werden fragen müssen, ob man Glotzen mit 2 Meter Durchmesser wirklich noch sinnvoll anbieten kann. Oder ob man bei diesem Rennen nicht doch irgendwann an Grenzen von Räumen und Finanzkalkulationen stösst.



Alte Möbel aus schlechten Materialien und TV-Geräte mit nicht mehr modernen Ausmassen gibt es bislang aber noch sehr günstig, wenn man sie gebraucht kauft. Ausserdem kaum benutzte Skiausrüstungen der letzten Jahre - eine unfassbare Verschwendung, denn wie lange fährt man im Jahr Ski? Zwei Wochen, wenn es hochkommt und man lieber weiter Mieter bleibt und das Geld lieber in die Vernichtung der alpinen Lebensräume steckt. Das alles ist nicht gerade schön für mich, denn Ski, Plastikmöbel und TV-Geräte kann ich nicht brauchen. Und mein Loewe-CD-Spieler wird es wohl auch noch eine Weile machen, dieweilen von Linn hergestellt - eine Schande, dass diese Firma verschwindet.

Aber ansonsten wird es gerade Winter und deshalb ziehen die Preise für Gebrauchtes an, oder anders gesagt, die Idiotensteuer des Wertverlusts wird geringer. Rennrodel tauchen jetzt auf und sind schon so teuer, dass ich im kommenden Winter vermehrt Beiträge über die Freuden des Alpinskifahrens schreiben werde, am besten irgendwo in Tirol zusammen mit Münchner Journalistenvortäuschern fragwürdiger Herkunft. Fahrradersatzteile sind teuer, weil im Winter natürlich alle schrauben wollen. Gemälde sind teuer, weil die alter Herrschaften ans Haus gebunden sind; gerade kommen die ersten Kataloge für Weihnachtsauktionen und die Schätzungen üben sich nicht in Zurückhaltung. Französische Seidenvorhänge, Schabracken und Bekrönungen: Unbezahlbar. Schöne, alte Bücher: Von einem Umstieg auf Digitales merke ich bei den Freunden jesuitischer Moraltheologie in Originalausgaben nichts. Teppiche habe ich zum Glück genug. Angeblich lehnt der Franzose inzwischen kronleuchter wieder ab, aber das hat sich hier noch nicht herumgesprochen.

Und britische Teekannen aus Silber - sind eine Ausnahme, wenn sie wirklich massiv sind. Plated ist gerade unerfreulich teuer, weil sich das in Deutschland herumgesprochen hat, und da sind ausserdem noch Russen, Italiener, Franzosen und Benelux-Staatler zu Gange - zu viele Jäger, zu wenige Opfer. Aber weil der Silberpreis inzwischen wieder auf 500 Euro für das Kilo angekommen ist, werden langsam, langsam die Preise für jene Kannen wieder erschwinglich, die in den letzten drei Jahren tragischerweise oft eingeschmolzen wurden. Kleiner Hinweis vielleicht noch: Die ehemalige Kolonie Irland hat immer noch Fetzenkrise, da kann man in Euro zahlen, was Briten ungern tun, und man wird nicht von den Einheimischen bedrängt, weil die immer noch andere Sorgen haben: Korrupte Politik, darniederliegende Wirtschaft und die Unfähigkeit, den keltischen Tiger wieder so auszustopfen, dass der Abschaum aus den Wirtschaftsteilen frohe Lügen verbreitet, wenn er von den Steuerkriminellen eingeladen wird.



Wo war ich... ach so. Unterwegs auch. ich gehe immer noch brav radeln, auch wenn es kalt ist. Ja, was soll man in Zeiten des Nullzinses auch sonst machen mir dem Geld. Das Absurde ist, dass trotz der enormen Preise auf den begehrten Immobilienmärkten die Zahl der Käufe zurückgegangen ist, weil im Moment keiner, der Hirn hat, Immobiliengold für Geldblech geben möchte.Am Tegernsee etwa ist es nicht nur teuer, das Angebot ist auch Schrott - jetzt, im November, wo man vor 7 Jahren die Schweine mit Wohnungen füttern konnte. Selbst allerhärteste Immobilienablehner sagen inzwischen, hätte man nur damals... aber mei, man hat, was man hat und sollte damit zufrieden sein. Irgendwann wird die Eurokrise und all das gedruckte Geld mit Gewalt zurückkommen, und man wird es versäumt haben, die Bankster zu entmachten - und dafür weren wir dann alle nochmal zahlen, erheblich mehr übrigens als die Aufschläge, die jetzt verlangt werden. Warum hat man die und die Politikverbrecher nicht aufge...

oh, da ist ja eine irische Silberkanne, moment, entschuldigt mich bitte einen Moment.

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Donnerstag, 14. November 2013

Warum ich gegen die GroKo stimmen werde

Ein paar Tage noch bleibe ich bei dem Laden.

Es geht vielleicht gar nicht so sehr um den Fluch dieses Landes. Man muss sich mit Merkelsauron abfinden und weiten Teilen der Bevölkerung, die genau das wollen, nämlich dieses Politbüro mit outgesourceter STASI bei der NSA. Aber dass die SPD diesmal wieder die Hand reicht, packe ich nicht. Aus einigen Gründen.

1. Das Personal. Steinbrück, Nahles, Schmidt, Steinmeier, die alles sollen endlich die Konsequenzen aus 2 verheerenden Wahlniederlagen ziehen und verschwinden. Und nicht zurück an die Futtertröge. Komplett raus aus der Politik mit denen. Das Wahlergebnis hat an Deutlichkeit nichts fehlen lassen, die SPD muss diesen stinkenden Kopf loswerden und sich komplett erneuern. Da hätte schon nach der letzten Wahl kein Stein auf dem anderen bleiben dürfen. Dass diese Freakshow jetzt auch noch zu Ministerehren oder im Falle von Atomsprengkopf Schmidt oberster Welterklärer befördert werden, braucht diese Partei als Allerletztes.

2. der sog. Koalitionsvertrag. Was ich bislang sah, war eine Kapitulationsverhandlung oder ein grosser Verrat, je nachdem. Erinnert sich noch jemand an das Gewäsch von Steinbrück, als die geschmierte Trustlobbyistin Kraft von der CDU NRW half, das Leistungsschutzrecht zugunsten der abartigsten Schmmutzmedienkonzerne durchzubringen? Kein Wort mehr davon, statt dessen "Stärkung" des Urheberrechts - die Abnahnindustrie bedankt sich. Es bedanken sich die alten Strommonopolisten und Umweltverschmutzer. Wundert mich fast, dass es keinen Wiedereinstieg in die Wiederaufarbeitung von Kernmaterial gab - oder kommt das noch?

3. Diese Verarschungsattitüdebei den angeblichen Erfolgen. Was man bislang so kennt, sind windelweiche Soll-Formulierungen. Vermögenssteuer kommt nicht, eine Umschichtung der Steuer zuungunsten der Reichen kommt nicht, was kommt, ist eine Mietpreisbremsenvortäuschung vor einem gigantischen Steuerschlupfloch für die Reichen. Transaktionssteuer? Ja, irgendwie schon aber so richtig auch nicht und die Stelle, wo die Bankenmafia den Genossen das Hirn aus dem hinten-körpermittigen Gesicht raustreten darf, ist auch schon angemalt.

4. Mindestlohn. Wie sich diese sog. Verhandler da die Butter vom Brot nehmen lassen von den Wirtschafsinstitutslügnern und den Untersuchungslutschern von der Johurnaille. Dass Deutschland etwas zu wettbewerbsfähig ist und der Export woanders mit Defiziten erkauft wird, die wir dann kollektiv mit Nullzins und faktischer Beraubung unserer Sparer begleichen, sollte jeder langsam begriffen haben. Das wäre eigentlich mal der Moment, wo man die Terroristen des Ökonomenpacks durch die Medien prügeln müsste, bis die nur noch blutige Lügenfetzen sind - aber die SPD verhandelt lieber und glaubt, es würden sie dann die wählen, die das nächste Mal daheim bleiben oder die Linke wählen.

5. Ich habe nicht mal die Hoffmung, dass einer von denen den anderen so viel Magengeschwüre macht, das wenigstens der ein oder andere frühzeitig daran zugrunde geht. 4 Jahre GroKo hält man nur aus, wenn man den Eindruck hat, dass es dem ganzen Gschleaf da in Berlin richtig dreckig geht. Das wird aber nicht passieren, statt dessen werden sie sich ihre Pfründe nehmen und das Land auslachen.

Natürlich ist mir klar, dass ein negatives Mitgliedervotum die CDU allein an die Macht und vielleicht sogar die FDP zurückbringt. Aber ich kann nicht anders.

Natürlich ist mir bewusst, dass es zur Spaltung und zum Untergang er Sozialdemokratie führen kann. Mei. Jeder muss mal sterben, und nachdem die das diesmal so vergeigt haben, ist es vielleicht auch angemessen.

Natürlich wird das Votum auch in Erfolgsfall ein Debakel. Super. Sollen sie wissen, dass die Basis ihnen den fetten, faulen Arsch aufreisst, wenn si nicht von der ersten Sekunde an kämpfen.

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Donnerstag, 14. November 2013

Zu gut für Gleichgesinnte

Das wäre jetzt eigentlich ein prima Thema für die Stützen der Gesellschaft, aber

Man stelle sich vor, man macht etwas mehr oder weniger ehrenamtlich. Es gibt ja so Dinge, die einem selbst wichtig scheinen, die andere überhaupt nicht verstehen, und deshalb macht man es dann selbst. Zum Beispiel wird in der Strasse hier ein altes Professorenhaus restauriert, und ich habe dem Arbeiter, der all das Gerümpel entfernte, gesagt, wie froh ih bin, dass dieses Haus jetzt im neuen Glanz erstrahlen wird. Der Arbeiter winkte ab, das sei ein furchtbares Ding und der Besitzer verrückt, der werde sich anschauen, wenn er erst ma versucht, das zu machen. Da hoffe ich doch sehr, dass der Besitzer das so nicht hören muss. Man tut so etwas ja nicht aus finanziellen Erwägungen heraus, sondern weil man schätzt und liebt.





Diese Hingabe hält einiges aus. Ich weiss, dass manche über manchen Spleen lachen, ich weiss, dass Edelstahl praktischer als Silber wäre, mir ist auch bekannt, dass nicht jeder Altbauten schätzt, und die Hingabe an das Restaurieren alter Dinge muss auch keiner verstehen. Da hat man irgendwann ein dickes Fell. Und sucht sich für die jeweiligen Bereiche Gleichgesinnte. Was ja von Gesinnung kommt, was ein recht starkes Wort ist, in unseren Zeiten zumal, da man sich nur noch committed, solange das Geld fliesst.

Allerdings ist auch das nicht ganz ohne Risiko. Man weiss ja, ab und zu gebe ich auch Räder weiter, aber immer nur an Freunde und nur für den Preis, den ich selbst bezahlt habe. Mir bleibt dabei das gute Gefühl, dass meine Freunde Räder haben, die gut laufen und sicher kaum billiger zu erwerben sind, so sie nicht mit dem Bolzenschneider spazieren gehen - was meine Freunde sicher nicht tun. Das beruht auf einer ausnehmend schlechten Erfahrung.





Ich habe einmal einen Fehlkauf gemacht. Das Rad war und ist definitiv zu klein, und justament zu diesem Zeitpunkt hatte ich wirklich keinen Platz dafür, oder besser, nicht so weit gedacht, dass ich ja einen zweiten Speicher habe. Also habe ich das ausgeschrieben, unter Gleichgesinnten, mit der Bitte, dass es für diesen sagenhaft günstigen Selbstkaufpreis an jemand gehen sollte, der sich davon beglückt fühlt. Und es nicht, wie leider manchmal passiert, zerlegt und in teuren Teilen an die Japaner verkauft.

Gemeldet hat sich zuerst, man ahnt es, ein Händler, der angeblich ein Rad für seine Freundin suchte. So einer von der pampigen Sorte. Unjter Gleichgesinnten weiss man um Werte, und die Ansage war: Ey also ich hol das gleich ab gib es ja keinem anderen. Ein Wort gab das andere, und so kommt es, dass ich an den zweiten Speicher dachte, wo jetzt eben eine Massanfertigung steht, für die vielleicht irgendwann der richtige Freund kommen mag. Besitz ist endlich. Streit und Verbitterung aber bleiben, und nagen bis heute. Dieser abschätzige Umgang. Diese innen gefühlte Überlegenheit des Profiteurs und ihr Ausdruck. Dieser Glaube, mit mir könnte man das ja machen. Dieses bewusste Von-oben-herab-Behandeln, damit offenkundig wurde, dass dieses Rad für ihn ja nur zweite Wahl wäre. Gut genug für eine Freundin oder zum Verchecken nach Japan. Auch über Foren. Wegen der Gewinnerzielungsabsicht, denn nur darum geht es.





Unter sich gleichgesinnt Gebenden, also im privaten Bereich, ist so eine profitliche Haltung unerwünscht. Der Schwellenwert, an dem meine Grossmutter sagte, man sollte nicht profitlich sein, sondern grosszügig, war noch unter dem Abkassieren von Fünferln und Zehnerln beim Schafkopf. Statt dessen hat man uns zu einer gewissen Grosszügigkeit erzogen. Es ist manchmal, das gebe ich zu, nicht ganz einfach, so zu sein, aber zumindest mute ich niemandem zu, sich den Vorwurf von Profitlichkeit anhören zu müssen. Es sind selten grosse Summen. Es gib so viel Schlimmes auf der Welt, es lohnt sich nicht, sich dann noch wegen Geld zu ärgern.

Es ist nicht das Geld. Es ist eine bestimmte Haltung, die mich rasend macht.

Es sind diese Sprüche, zum Beispiel, über den Umgang mit Kommentatoren, der von vielen in diesem Beruf als Unterschichtenbeschäftigung erachtet wird. Leider sind das aber zuerst einmal unsere Kunden und die Garanten für unsere Existenz und diese Arroganz ist absolut fehl am Platz - zumal. wenn der Beitrag geschrieben ist, bin ich ja auch nur noch Kommentator. ich kann einen sauberen Umgang also erwarten. Oder wenigstens keine Diskriminierung. Auch das ist eine Frage der Haltung. Eine gewisse Distanz muss und soll bleiben, meistens zumindest, wobei mir da schon eine äh zwei oder drei nein fünf

Man sollte mal ein Buch mit dem Titel schreiben: Wie ich im Internet 10 tolle Sexpartnerinnen fand und mich miut 1oo Leuten zerstritten habe, aber das nur am Rande

Aber es ist wichtig. Und man sollte das gern tun. wer Leser nicht mag, sollte sich einen anderen Beruf suchen.





Das Schöne an diesem Beitrag ist, dass ich ihn eine Woche später schreibe, als das Datum aussagt, da muss sich keiner angesprochen fühlen; aber generell ist wohl gerade die Zeit der Grössenwahnsinnigen (Gendertrötentrigger). Ja, manche brachten ihre Blogs und Geschichten in die Medien, ja, manche hatten viel Aufmerksamkeit, und ja, es waren keine schlechten Zeiten für sie, auch wenn die Anlässe, über die sie sich empörten, weniger schön waren.

Unter ihnen bricht bereits wieder der sicher geglaubte Boden der Berühmtheit weg, das Interesse ist nicht dauerhaft gross und so gut sind sie auch nicht: Aber der Anspruch bleibt. Man gibt sich doch gar nicht mehr mit so anderen kleinen Bloggern ab. Man kann denen doch schnell mal was reinwürgen und sagen, dass man nichts von ihnen und der gemeinsamen Vergangenheit hält, und am allerwenigsten von der Hilfe, die sie einst in Anspruch nahmen - das ist doch nichts wert. Nicht dass ich im Moment so direkt betroffen wäre, es fällt mir nur auf. Diese Verächtlichmachung dessen, woher man kam, dieses Abschätzige, diese Lust an der Scheinüberlegenheit. Da drehe ich die Hand zwischen Piraten, Feministinnen, Profibloggern und Medienleuten nicht um. Es ist ein Aberwitz, wenn ich hier so etwas wie Demut wünsche, denn Decorum habe ich selbst nicht viel. Aber die Ungleichsinnung aus dem Wunsch heraus, sich nach vorne zu bringen - die halte ich für keine gute Idee. 400 Jahre haben die Balken unter mir gehalten, aber eine Garantie gibt es nicht. Nie. Für niemanden. Irgendwann ist die Versilberung durchgerieben, und wir alle sind das gleiche, wertlose Blech, das im Feuer des Vergessens eingeschmolzen wird.

Vor diesem Hintergrund könnte man sich Grosszügigkeit wirklich leisten. Andererseits will man es den Dreisten auch nicht zu leicht machen. Trennung wäre fein. Abstand. Zu blöd, wenn man mit denen in einer ideologie oder in einem Parteiverband ist.

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Dienstag, 12. November 2013

Das tut gut, das musste einfach mal sei-hein:

Immer mitten in

Ach nein, Entschuldigung, das meinte ich nicht, das sagt man auich nicht öffentlich, aber was ich sagen möchte ist, dass ich jedesmal vor Lachen platzen möchte, wenn da wieder so eine Krampfhenne oder ein Krampfgockel sich hinstellt und meint sagen zu müssen, ach die armen Männer, die seien heute so verunsichert und schwach, die hätten wegen der ganzen Entwicklung bei Gender und in der Wirtschaft Angst und würden sich deshalb nicht binden - und dann schaut man sich diese Leute mal an und vesteht sofort

WARUM MAN DIE NACH STRICH UND FADEN BELÜGT DAMIT SIE SICH FÜR IHR KAPUTTES SOZIALVEGITIEREN EINE ANDERE ARME SAU SUCHEN!!! MAL IM ERNST WER SO EINEN SCHEISS SCHREIBT IST GARANTIERT MIES IM BETT!!!!

Äh ja. Und weil diese Höflichkeit der Absage natürlich NIE so verstanden wird, wie sie gedacht ist, werden halt die Umstände der Gesellschaft dazu erfunden und dass es natürlich immer die Starken und Gebildeten und Emanzipierten trifft, das ist schon so ein gesellschaftliches Problem des Überbaus, über das man reden sollte.

DAS KÖNNT IHR HABEN, HAUPTSACHE IHR PANSCHT NICHT DEN GENPOOL!!!!!!

In der FAZ und im Kommentarblog. Und mag die Welt in Trümmer gehen....

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Montag, 11. November 2013

Der Preis, den wir zahlen

Alice Schwarzer will den Erwerb sexueller Dienstleistungen verbieten, und damit Prostitution unmöglich machen. Ich habe den Eindruck, dass momentan eher die Prostitution und die damit verbundene moralische Ambivalenz dabei ist, Alice Schwarzer in die Tonne zu treten. Alice Schwarzer bettelt geradezu darum, dass man das tut. Für mich steht sie auf einer Stufe mit den Bischöfen Krenn und Mixa und deren nicht minder verquaste Weltsicht.

Das Problem ist dabei übrigens noch nicht mal die Käuflichkeit von Sex, sondern die vermutlich weit verbreitete Erfahrung, dass Sex in unserer Gesellschaft inzwischen nicht mehr zwangsweise etwas mit der einzigen grossen Liebe zu tun haben muss. Es ist heute möglich, und es wird auch so betrieben, Sex opportunistisch zu haben, je nach Neigung, Möglichkeiten und Absprachen. Das schliesst die grosse Liebe nicht aus, aber wer sich einmal mit Singlebörsen beschäftigt, sieht enorm viel an Profilpflege, Chancenoptimierung und Zieldefinition. Das ist alles keine Liebe. Das ist zuerst mal nur die Suche nach Optionen. Das geht über in einen Testbetrieb, durchaus mit hohem Eigeninteresse. Und die 50% Scheidungsquote sagen auch, dass selbst nach der Ehe das Eigeninteresse der bestimmende Faktor war.



Anders gesagt, Berechnung tritt heute offener zu Tage als in früheren Zeiten - einfach, weil sie angesichts der Konkurrenz nötig ist, weil es mehr Möglichkeiten gibt und angesichts der knappen Zeit solche Paarungswünsche effektiv organisiert werden müssen. Vielleicht sind nicht alle käuflich, aber viele passen Ansprüche an, verzichten auf Aspekte zugunsten anderer Vorteile, nicht weil sie schlecht sind, sondern weil die Umstände es erfordern. Und es ist noch nicht mal bitter, wie es bei Faust so schön heisst:

Nur fort, es ist ein großer Jammer!
Ihr sollt in Eures Liebchens Kammer,
Nicht etwa in den Tod.


Auch wenn Frau Schwarzer das genau so gern sehen würde. Man nimmt, was man kriegen kann, und sonderlich viel ist das für viele ohnehin nicht. Unsere Welt ist komplett durchökonomisiert, das Private ist es auch, und damit ist die Käuflichkeit nun mal mehr auf der Tagesordnung, denn die kunstreiche Verführung. Man probiere es aus: 100.000 mehr Jahreseinkommen decken jeden Verfall einer Dekade zu. Schön ist das nicht. Aber verdammenswert auch nicht.



In Meran hingen diese Plakate vor einem scheusslichen Neubau, der für viele die Realität ihres wabenartigen Lebens darstellt: Die eine ist so freigestellt, dass man nur sie und ihre graduelle Nacktheit sieht, und die andere ist im Prunk eines alten Palastes. Es geht gar nicht mehr um Hausfrau oder Prostituierte, im Optimierungszwang sind es Selbstpromotion und Einbettung in die Wünsche der Betrachter, die relevant werden. Und das Bild da rechts, das sagt leider vielleicht auch ein wenig mehr über mich, als ich möchte: Dafür bin ich klar anfällig. Dafür würde ich weit gehen. Nicht zum Dessousgeschäft, aber es greift meine Vorstellungswelt auf.

Reich mir die Hand, mein Leben,
komm auf mein Schloss mit mir...


Don Giovanni besticht Zerlina nicht nur mit dem Leben, sondern auch mit dem Vermögen, und hier nun tritt Schwarzer als Statue des Komturs auf und möchte das verhindern. Denn die Grenzen zwischen bester Präsentation und Kauf, sie sind fliessend und manches Nein zum Tag wird bei Kerzenschein schneller ein Ja, als Nadine Lantzsch critical whiteness sagen kann. Irgendwann werden die Mittel unfair, und Liebe, Zuneigung, Kauf und Missbrauch, man muss sie scheiden. Aber in diesem Bereich gibt es keine Moral so fein, dass sie immer formschön passen würde, ausser bei den Taliban, bei den Gendertröten und was sonst noch lustfeindlich sein mag.: Kranke Hirne haben es da leichter. Für den Hausgebrauch muss man die Grenzen selbst finden. Schön wäre es, wenn ich mir Gunst allenfalls mit Bildung, den Büchern und dem berühmten, gefüllten Omelett am nächsten Morgen erkauft? erarbeitet? hätte.



Wir sind frei, wir dürfen Obsessionen haben und uns unseren Neigungen hingeben, und niemand steht es eigentlich an, darüber zu urteilen. Meine Perversion ist die wohlhabende, gebildete Normalität, die für andere vielleicht spiessig sein mag, aber da muss jeder selbst wissen. Ist man sich über den Sex einig, schadet man keinem und was da passiert, ist absolut privat. Man baut keine Waffen, man bestiehlt nicht Staat und Menschen, man schaut nicht aus wie die meisten Politiker und ist nett, viel netter als Pharmalobby und NSA zusammen. Schwarzer erinnert verteufelt an Abmahnanwälte, die einen wegen einem MP3 ruinieren wollen, an das ganze Geschmeiss, das meint, das recht auf seine Seite ziehen zu müssen, für einen der wenigen bleibenden Freiräume ohne Datenspeicherung.

Wir alle zahlen für unser Treiben einen Preis, und der Preis, den Schwarzer zahlen muss, den sollten wir so hoch wie möglich machen.

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Sonntag, 10. November 2013

Fetch it if you can

Einerseits ist es gefährlich und auch sicher irgendwie verboten.

Andererseits finde ich ja, dass man bis zu 5 Kilometer alles, wirklich alles mit dem Rad machen kann, und dazu kommen - ich werde alt - auch noch so Erscheinungen. Etwa, dass man es merkt, wenn sich Muskeln zurückentwickeln. Es ist schon ein wenig fies: Ich fahre Pässe und sehe am nächsten Tag lediglich so aus, als wäre ich in einer überlangen Oper gewesen, in deren Pause das Buffet von Käfer und damit ungeniessbar war.Aber kaum macht man mal fünf Tage wenig bis nichts, kommen diese Verspannungen. Nun ist es zu kalt, um jeden Tag 60 Kilometer zu fahren, und ich habe auch viel zu tun, aber wenn sich die Gelegenheit schon bietet, und es nur 5 Kilometer zum Ziel über die Donau sind, dann sollte man das auch machen. Selbst wenn es illegal ist.



Allein schön südlich der Donau! Nördlich der Donau ist das Hochufer, auf dem die besseren Leute wohnten, und südlich war das Donaumoos, eine Art Sumpfgebiet, das dem Rest blieb. Deshalb sagte man früher, dass man über die Donau nicht zieht. Noch immer bin ich etwas dezent anerstaunt, wenn mir Neuzuzügler erzählen, sie hätten da ein ganz entzückendes Haus gefunden und es war auch billiger, dabei liegt doch nur die Donau zwischen dem Haus und der Altstadt. Ja, hat Euch das keiner gesagt, möchte ich fragen. Eure Kinder werden dereinst allenfalls Ingenieure bei MBB abkriegen... aber das ist heute alles nicht mehr so wie früher. Nur falls die Donau in Form des Sumpfes über das Waschhaus hochkäme, würde es weniger schön werden.

Südlich der Donau wohnt dann einer, der so alt ist wie ich und sich auch in den gleichen Ecken herumtrieb; als ich meine Rennradteile kaufte, beschaffte er sich im gleichen Laden ein MTB. Eine Frau, ein Kind und einen Hund später steht es nur noch in der Garage, denn jetzt geht vieles nicht mehr mit Frau und Kind. Geländeradeln ist viel zu gefährlich, und so ist es diesmal keine Unsprtlichkeit oder eine Bandscheide, sondern allein fehlende Gelegenheit und wenig Platz, weshalb das Artefakt der Jugend auf mich übergeht.



Er hätte es besser pflegen können. Dann hätte die Bremse nicht an der verbeulten Felge geschliffen, was beim Radeln mit zwei auf vier Rädern eine ziemlich fiese Angelegenheit ist. Was hilft, ist der Gedanke, wie peinlich es wäre, würde etwas südlich der Donau passieren. Das hat er davon, wenn er die Donau überquert, hätten dann die alten Damen gesagt. Heute bauen sie hier Luxusquartiere für 5000 Euro pro Quadratmeter und ich keuche mit dem weitaus billigeren Sunn - ein Franzosenrad übrigens - die Brücke hoch.. Es sind nur 10 Kilometer und dennoch werde ich gut schlafen, und auch der rechte Arm wird nicht verspannt sein. Neonazis und viele Fussballfans wissen, wie eklig das sein kann, aber ich treibe anderen Sprt und der belatet alles gleichmässig. Egal ob bein Fahren oder Schrauben.

Wie ist es also südlich der Donau? Komisch. Ich bin da eigentlich nie, und mit einem guten Grund war es schon in Ordnung. Man kann es da vermutlich aushalten. Hinziehen würde ich aber nicht. Der Radladen, aus dem es kommt, stand übrigens auch nördlich der Donau. Hat bis heute unter den Älteren einen guten Namen. Aber wo er war, stehen heute moderne Silos ohne Geschichte. Auch davon wird man nördlich der Donau nicht verschont. Die Häuser und Jahre verschwinden, die Artefakte und das Wissen bleibt.

Vorerst. Manches Rad gebe ich gern weiter, dieses eher nicht.

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Samstag, 9. November 2013

Heimgeschichte

Das Schönste an der Heimat? Der unbegrenzte Teenachschub. Immer, zu jeder Zeit, in den Mengen, in denen ich das brauche. Es ist nicht gerade wenig. Und der Blick auf die Bücher und das bald einzumottende Rad von einem Sofa aus. Ein Sofa, das älter ist und etwas erzählen kann; das allerdings ist abgedroschen und wurde vor 300 Jahren schon literarisch restlos ausgebeutet. Weshalb ich hier natürlich auch nichts sagen werde.



Teetrinken, eigene Weintrauben essen und das gefühl haben, alles hier gehört einem selbst - das ist schon fein. Ich finde es sehr richtig, dass die Gesetze dem Mieter helfen, sich schon fast als Eigentümer auf Zeit zu sehen, denn das trägt zu seiner Zufriedenheit bei. Mein Gefüjl jedenfalls ist sicher den ganzen Aufwand wert, den ich mit der Erhaltung - und nächstes Jahr, soweit möglich, mit der Erweiterung - habe. Aber du hast doch keine Kinder, wozu das alles, fragen manche. Das ist wie mit Kindern, man macht das halt, weil man es für richtig hält - von Kindern hat man ja nach dem Tod auch nichts mehr und wenn es schlecht läuft, auch schon davor wenig mehr als Ärger. Das kann einem bei einem haus, das man schon seit Jahrhunderten kennt, so natürlich nicht passieren.



Schlimmstenfalls mache ich halt Patenonkel, da findet sich dann schon wer. Vorher klebe ich noch auf die Bilder irgendwelche Phantasiepreise, auf der Schreibmaschine getippt - wenn sie sie einst verkaufen, ist so ein alter Zettel mit hohen Preisen - noch in D-Mark, Schilling und Schweizer Franken - nicht weniger preistreibend als heute. Die Welt will betrogen sein, und wenn das noch eine Weile nach meinem Ableben geht, ist das ja auch eine Art Untersterblichkeit für Halunlen. Irgndwo muss auch noch der alte Petschaft vom U. sein, von 1848 - vielleicht mache ich auch ein paar Siegel hinten drauf. Nur so, für den Hausgebrauch. Bilderfälschung ist ein Verbrechen, Provinienzfälschung dagegen schönste Literatur.



Richtig, ein Packerl ist auch angekommen, nichts von grossem Wert, aber dekorativ und ivh schaue auf so etwas gern, wenn ich am Schreibtisch am Tegernsee sitze. Da schaut man doch gerne auf eine Sommerlandschaft, wenn es draussen schon um vier Uhr stockfinstere Nacht ist.

Wie auch immer, schlimmer als auf dem Sofa wird es dies Jahr nimmer.

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