: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 9. April 2014

Natura Morte

Ich kann so einiges absagen, wenn es mir nicht gut geht, allein schon mit der Begründung, dass es daheim mit geschlossenen Fenstern und den richtigen Medikamenten diesesJahr besser als erwartet geht, sieht man einmal vom Saharastaub ab - den hatte ich nicht auf der Rechnung. Aber damit sind Termine in München, in Halle und in Stuttgart erst mal hinfällig.



Es ist allerdings vor diesem Hintergrund erklärungsbedürftig, warum ich in diesem Zustand dann trotzdem in ein Konzert mit einem Streichquintett von Dvorak gehe, denn der hatte eine Vorliebe für lange Sätze und das wiederum bedeutet, dass kein Ton, kein Japsen und nichts Schlimmeres von mir kommen darf. Das ist der - von mir durchaus geschätzte - soziale Druck, ich habe schon ein Konzert absagen müssen, zweimal nacheinander hätte einen sehr schlechten Eindruck gemacht. Also habe ich vorher geschluckt, was gerade da war, und dann heldenhaft ausgehalten.

Auf die Musik kann ich mich dabei natürlich nicht gut konzentrieren, zumal ja auch von Webern auf dem Programm stand - aber mir kam dabei die Idee zu einem Beitrag über die Selbstbehauptung. Und darüber, dass auch in Menschen meiner Schicht gnadenloser Aktivismus steckt, wenn man sie nur genug unterdrückt. Und in diesem Fall geht es darum, dass der Bayerische Rundfunk seinen Klassiksender auf UKW ausschalten will, um dort seine Jugendwelle zu platzieren. Die ist nicht durchgehend mies, aber de facto chancenlos gegen das Internet, wohingegen BR Klassik gut eingefahren und beim Publikum beliebt ist. In Ehren halte ich das Angedenken an meinen Deutschlehrer, der wichtige Opernübertragungen stets auf einer enormen, sehr hochwertigen Bandmaschine mitgeschnitten hat. Und deshalb habe ich in der FAZ - natürlich, wie üblich, mit einiger Ironie und etwas Sarkasmus - und im Kommentarblog geschrieben, was uns treibt, uns für den Erhalt dieses Senders auf UKW einzusetzen. Man kann Klassik nicht trimedial stockend auf dem Pad hören, dazu braucht es Übertragungsqualität und eine gute Anlage. Und es ist ziemlich herzlos, gerade Älteren, die immer noch vom Euro überfordert sind, jetzt zu sagen: Kauf Dir ein Notebook oder höre gar nichts mehr.

Und wenn ich sowas schreibe, geht es sogar ein paar Stunden ganz gut.

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Ich finde das EuGH-Urteil zur VDS super

solange ich nicht gerade von einer bornierten Stasilette mit Autokratenmehrheit regiert werde... oh wait.

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Montag, 7. April 2014

Silencio

Nächstes Jahr werde ich mich wohl doch wieder fest beim Konzertverein anmelden. Zwischenzeitlich hatte es ja eine Weile keinen Sinn für mich, wegen diverser anderer Verpflichtungen, aber diese Saison habe ich festgestellt, dass ich fast immer hier bin, wenn die Termine sind. Und wenn ich nicht da bin, kann ich die Karten ja in den Freiverkauf geben.



Ich hadere trotzdem immer noch mit Livemusik in grossen Räumen. Gerade, wenn die Ensembles eher klein sind. Ich bin dort nie so konzentriert wie daheim, ich höre es nicht so gut, und als vor ein paar Jahren La Venexiana hier waren, ist mir das auch bewusst geworden: Wir sassen in der dritten Reihe. Aber von dem Lautenstück, das ich daheim hören auf der Anlage kann, als sässe ich vor dem Schallloch, mit einer Detailtreue, als könnte ich die Finger auf den Saiten voneinander unterscheiden, habe ich dort fast nichts gehört. Zu leise. Viel zu leise. Originalklang und dieser Raum, das geht nicht zusammen.



Vor ein paar Jahren war ich bei einem ganz kleinen Consort in einer kleinen Kirche. Das sind die Momente, für die ich jede, wirklich jede Aufnahme wegwerfen würde, das war wirklich intim und lebendig. Oh, es wird natürlich besser, je näher die Zeit der Musik an die Epoche des Raumes heran kommt, den der Verein nimmt und braucht. Aber dennoch, ich bin dankbar für meine Anlagen. Und der Anlage der Rokokokirche nebenan, in der bald wieder die Matineen sind. Denn diese Kirche hat, sogar, wenn es still ist, einen überwältigenden Klang. Ich kann nicht verstehen, warum man heiratet, aber ich weiss genau, warum man dort heiratet.



Aber es tut mir gut und dem überalternden Verein, und ich komme dann auch sicher unter die Leute, und nicht nur dann, wenn es sich halt ergibt. Ergeben tut es sind ja fast immer, muss man auch sagen, aber ich verbuche das dann unter bewusst bürgerschaftlichem Engagement.

Trotzdem, der Raum - diese Stadt hätte so viele historische Räume, und viele haben eine gute Akustik - einfach, weil sie dafür gebaut wurden. Das wäre mal was. Probehören der Räume mit der passenden Musik von 1300 bis 1900. Aber dazu bräuchte man vermutlich erst mal ein Publikum mit mehr Offenheit und den überdrehten Ansprüchen, die ich mir vor der Anlage anzüchte.

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Montag, 7. April 2014

Im Glashaus

Morgens und Nachts die Fenster auf, einmal kräftig lüften und dazwischen so wenig Bewegung wie möglich - dann kommt man auch mit wenig Lungenvolumen und kurzem Japsen durch den Tag. Als Lektüre nichts mit zu viel Heiterkeit und Spannung, anregend, aber nicht aufregend.



Immerhin, Atemnot macht einen zu dem, was man für diese Art des Luftaustauschs sein sollte: Frühaufsteher, sehr früh aufstehend, meist noch, wenn es dämmert und die Stadt ungewöhnlich still ist. Lange vor Schulbeginn, noch bevor die Bäckereien öffnen. Ich klopfe dann ans Fenster, wenn ich nichts mehr dahem habe, und bekomme die Brötchen ofenheis. Aber der Kühlschrank ist voll und so viel kann ich ohnehin nicht essen.



Da muss ich jetzt durch. So etwas dauert eine Woche, dann ist es wieder halbwegs vorbei. Man gewöhnt sich nicht wirklich daran, aber es war alles schon viel schlimmer. Andere müssen in diesem Zustand wirklich raus und arbeiten - ich weiss noch, wie das war, in dieser Jahreszeit Schulsport zu haben. Pollen und Fussball, meine Traumkombination. Und damals nahm man keine Rücksicht. Sofaliegen und Lesen ist eindeutig die bessere Wahl.

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Samstag, 5. April 2014

Über diesen Tag nur Torte

Denn der Rest ist privat. Jedenfalls, der Tag begann also mit Rädern, faserte dann etwas ins Allgemeine aus und Torte war wirklich genug, ausreichend, in grossen Mengen da, wie sich das gehört.





Es ist übrigens gar nicht so leicht, hier an einem Samstag Mittag Torte zu bekommen. Es ist zwar von der Menge her genug da, ud hinter der Theke stehen sechs Damen, aber die armen Tegernseer sind so verhungert, dass die Schlange an die DDR an jenen Tag erinnert, da es einmal Feinstrumpfhosen, Westfernseher und Rückgeld in Devisen gab. So lang war die Schlange. So lang, dass ich wegen der anderen Verhungernden darauf verzichtete, Pralinen jetzt gleich zu kaufen.





So ist das hier bei uns. Aller Luxus dieser Erde, und am Ende stehen wir doch alle wieder in der Schlange, als wäre es Samstag, kurz von 20 Uhr im L**l in einer Innenstadt und die Schüler ihre Wokareserven auffüllen.

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Freitag, 4. April 2014

Staub vs. C13H21NO3

Dass der Saharastub kein Sand, sondern nur ganz klein ist, habe ich zu spät gelesen. Zuerst war ich nur verärgert, weil der Staub den Himmel hier am See verdunkelt hat - tatsächlich war es überall in Bayern schöner als hier, wo ein schmutziges Hellrosa das gewohnte Blau vertrieben hat.





Oft ist es ja so, dass in den Bergen noch die Wolken hängen, wenn es am Rand der Münchner Tiefebene schon besser wird; unsereins fährt dann gern nach Sachsenkam, setzt sich in den Biergarten und freut sich, dem Schicksal in dieser Zwischenlage ein Schnippchen geschlagen zu haben. Idealerweise natürlich mit Germknödel. Aber diesmal war es mehr so die Jauche auf der Wiese, die ein Bauer vergossen hatte. Dann macht man eben einen Spaziergang zum Kirchseemoor.





Ebenso nachher hat mir der Apotheker erklärt, dass man zwar nur die Blumen sieht, aber in Wirklichkeit blühen die unscheinbaren Pfanzen auf dem feuchten Boden gerade alle. Das sieht nur so kahl aus, in Wirklichkeit ist dort der Blütenp0rneaux am Laufen, der später all die Samen bildet, und weil hier Naturschutzgebiet ist, ist natürlich auch besonders viel Pflanze da. Sehr viel mehr als am Tegernsee, der viele Pollen schluckt.





Wir lernen also: Saharastaub, der es über das Mittelmeer schafft, schafft auch noch die paar Kilometer bis nach Kirchsee. Odel überdeckt jeden Essensgeruch. Hochmoore sind im April schlecht für Allergiker. Und das Ventolin liegt in Ingolstadt. Ventolin ist super und in jeder Apotheke rezeptfrei zu erhalten, wenn sie zwischen Sterzing und Agrigent liegt. In Deutschland nicht. In Deutschland erklären Sie einem, was der Saharastaub mit dem allergischen Schock zu tun hat, aber ansonsten lassen sie einen krepieren. Was natürlich auch eine Möglichkeit ist, die Gesundheitskosten zu senken.





Zum Abend dann Käsespatzen, weil es eh schon egal ist. Mit Blick zu See. Am Ostufer des Sees im Westwind stehen und das eine Stunde hilft nämlich auch halbwegs. Und dann morgen heimfahren und hoffen, dass das Ventolin noch genug Stösse bis nach Ostern enthält. In Italien brauche ich das ja nicht. Da kaufe ich es nur.

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Bei Heuschnupfen werde ich immer besonders gemein

Und heute Nacht konnte nach einer langen Hochmoorwanderung nicht schlafen, vor lauter Husten und Japsen. In solchen Momenten geht es mir wie Boccaccio bei der 1348er Pest: Da schreibe ich dann Geschichten, die zu anderen Zeiten vielleicht ein wenig - naja - nicht ganz den Wunsch nach allgemeiner Harmonie erfüllen.

Lest es selbst in der FAZ, wie ich moderne Küchen mit neolithischen Wohnstallhäusern vergleiche, und im Kommentarblog, wo ich eine Antaffa so schreibe wie hier.

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Freitag, 4. April 2014

Ein Netz für Mädchen möchte ich.

Das steht hier noch so rum und möchte auch noch eine Runde gefahren werden. Es ist ja eine Schande, dass es so wenig bewegt wird, aber vielleicht schaffe ich es ja im Sommer, gleich ein paar Wochen am Stück hier zu sein.





Und zu vergessen.

Es wird einem hier reichlich schnell alles egal, nur wenn eine S-Klasse grundlos ausbrennt - das ist eine Nachricht. Und dass überall auch hier jetzt die Knospen für den kurzen, aber dieses Jahr hoffentlich etwas längeren Bergsommer treiben.





Und sonst so? Putzen. Muss auch mal wieder sein, auch im hier doch sehr beschränkten Umfang. Es ist nicht so viel hier, gerade einmal das Nötigste, mehr hat auch gar keinen Platz, ausser vielleicht noch zwei Kannen - aber auch die müssen, wenn sie hinter Glas stehen, gerenigt werden. Warum eigentlich läuft Silber hinter Glas langsamer an als draussen und warum läuft es in der Stadt schneller an als auf dem Land? Das ist nämlich wirklich so. Luftschadstoffe? UV-Strahlen? Zírkulation? Ich weiss es nicht.





Ich weiss nur, dass ich mich demnächst für eine Karte bedanken werde und dafür brauche ich das, was man hier so nimmt. Und weil ich so fleissig war und auch alles sauber glänzt und im matte LLicht verführerisch funkelt, darf ich auch gross und fett bestellen. Das einfache Leben, es könnte alles so schön sein.





Es macht mir hier auch weniger aus, wenn ich bei einer Auktion absaufe. Es wird ohnehin noch eine komplexe Umhängerei folgen, um Platz für alles und ein wenig mehr zu schaffen, daheim im Wohnzimmer und im Schlafzimmer und hier auch, so viel kann ich also gar nicht mehr erwerben - und das Wetter ist gut und man sitzt ohnehin draussen, was kümmert es einen, was schon drinnen sein mag.

Trotzdem hätte ich gerne jene lebendige junge Dame bei Francesco kennengelernt, und das Paket, das heute aufgegeben wurde, würde ich auch gern auspacken.

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Mittwoch, 2. April 2014

Im Kreuz

Es ist zum Glück nicht so, dass alles ein Preisschild hat. Vieles hat so etwas nicht, ich denke da an die vielen freiwillig Aktiven, ie etwas tun, weil sie davon überzeugt sind. Und wenn mich nicht jede Frühjahr die selbe Krankheit erwischen würde, wäre ich viellaicht auch schon bei der Bergwacht. Bergwacht ist etwas, das mir gefallen könnte.





Und die Bergwacht hat, dank des Zustroms junger Gäste, auch jede Menge Zukunft. Ich merke das hier deutlich, seit 6 jahren auch sehr genau: Die jungen Leute gehen wieder mehr in die Berge. Nur so kann man diese Dichte an Bergzubehörgeschäften und Radläden verstehen. Weil sie es aber nicht wirklich können, steigen hier natürlich auch die Unfälle an.

Ungeachtet dessen: Vieles andere trägt natürlich ein Preisschild. Und dass ich mir mit der FAZ nicht nur Freunde machen würde, war mir schon vorher klar. Manches war auch nur Zufall, dass etwa die Wohnung am Tegernee mit dem speziellen Auftrag des Blogs zusammen kam. Und dass so manches Gerücht - eine Person, von der ich dachte, sie müsste das besser wissen, verbreitete davor, ich sei ein ganz armer Schlucker und das wäre alles nur erfunden - sich ins Gegenteil verkehrte, bei Beibehaltung der Verachtung, war eingepreist.





Ich verstehe in gewisser Weise auch die kleine Rachsucht von Michael Seemann, dessen Abgang bei der FAZ für mich ein Moment der Erlösung war. Es war wirklich eine Belastung, neben so einer Figur ohne Leistungsbereitschaft und voller Verachtung für alles, was irgendwie Bürgerlich ist, zu schreiben. Jetzt sitzt er vor seinem Buch und muss eine Leistung bringen, von der ich bezweifle, dass er sie wirklich so im Kreuz hat, wie das viele erwarten - und so kommt das dann. Eigentlich ist das Crowdfunding ja ein schöner Erfolg des Egomarketings, aber wenn jemand dann über "sein" Thema in der FAZ schreitbt, geht er wieder hoch. Willkommen im Club der Seemannfeinde, kann ich da nur sagen, ausgerechnet zu Sascha Lobo, dessen Verlag immer noch von sich sagt, im März ginge es endlich weiter und man könnte sich dann auch richtig anmelden.

Aber ich meine mehr so die Kleinigkeiten. Das kommt von vielen, die damals bei Adnation oder all den anderen Blogwerbeangeboten dabei waren, von den Projektemachern, von denen, die denken, sie könnten das auch und hätten auch diese Chance verdient. Das habe ich mir auch öfters gedacht, aber die Erfahrungen, die ich und andere gemacht haben, sehen halt anders aus. Auch sie haben es nicht im Kreuz. Sei es nun, was die Qualität angeht, sei es, dass sie sich stark überschätzen., sei es, dass sie im Glauben leben, jetzt dürften sie abliefern, was sie wollten, sei es, dass die Loyalität nur eine Einbahnstrasse ist.





Es ist nicht das Gleiche. Sobald Geld mit im Spiel ist, muss man eben einige alte Freiheiten ablegen. Entweder man macht es so gut wie möglich, oder man lässt es bleiben. Diese grenzenlose Laissez-faire-Haltung, die man sich hier draussen ganz schnell angewöhnen kann, weil keiner an dem Interesse hat, was gestern gesagt wurde - die geht nun mal nicht im Beruf. Und dass so viele das nicht begreifen, zeigt halt, dass helle Momente beim Schreiben nicht unbedingt Disziplin nach sich ziehen. Oder das Verantwortungsbewusstsein, das nötig wäre, um so etwas dauerhaft zu machen. Denn langfristig ist das harte Arbeit, zumal, wenn man das allein macht und nicht dauernd jemand hilft und nachbessert.

Ich habe also Ärger mit denen, die gern Schreiber an meiner Stelle wären, und ich kann das auch verstehen: Nach 10, 12 Jahren Bloggerei geht ihnen halt auch langsam die Luft aus, so kann man auch in Berlin nicht unendlich weiter machen, und langsam kommen sie ja auch in das FAZ-Alter, ohne je davor in der taz geschreiben zu haben. Manchmal denke ich mir, mit dem und der könntest Du doch, aber dann lasse ich es doch lieber bleiben. Mit guten Bekannten läuft es fast immer sehr gut, mit weniger gut Bekannten ist die Sollbruchstelle oft schon vorprogrammiert, nach einer Weile kennt man den Mechanismuss der grusslosen Verabschiedung. Und die Neuen?Der Nachwuchs?





Es braucht auch Eigeninitiative. Ganz viel von dem, was Journalismus verlangt, ist da einfach nicht vorhanden. Bei mir zum beispiel ist es so, dass ich jeden Monat ein, zwei Beiträge wegwerfe, weil sie nicht gut genug sind. Wenn ich dann Stress und Ärger habe, weil jemand ums Verrecken eine nicht funktionierende Idee in einem Beitrag durchsetzen will, fühle ich mich halt ein wenig verschaukelt. Das geht dann halt nicht, jedenfalls nicht auf Dauer, selbst wenn an meiner Hilfe kein Preisschild ist.

Ich bin deshalb nicht enttäuscht, es passt halt nicht und gemeinhin sind die anderen Chancen immer gleich um die nächste Ecke, und da draussen sind sicher jede Menge anderer Leute, die es auch können. Das wid sich schon ergeben, oder auch nicht. Und wenn es das nicht tut, werden sie vielleicht Empörungsvorturner oder was auch immer. Und ich mache weite, wie ich es immer getan habe.

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Dienstag, 1. April 2014

Da Lebawuscht mit de Kadsn

Einer der Gründe, warum ich im Moment etwas angehängt und auch zerkratzt bin, heisst Sabinchen und ist meine Katze. Sie würde mich jetzt anmaunzen und das würde bedeuten, dass ich die Besitzverhältnisse falsch schildere. Aber gut, jedenfalls ist sie nicht mehr ganz die Jüngste und obwohl sie sehr hübsch ist - sie war schon immer eine besonders schöne Miezekatze - hat sie seit letztem Sommer ein paar gesundheitliche Probleme. Nichts Schlimmes, nichts, was man nicht mit einer Tablette am Tag beheben könnte. Bei einem Menschen wäre das simpel.





Zuerst dachten wir ja, es wäre die Sache mit ihrem Gewicht einfach der normale Zyklus, im Sommer isst sie weniger und ist schlank, im Winter bekommt sie einen Fressanfall nach dem anderen und nimmt zu. Letzten Sommer gab es einen Tag, da habe ich ihr 7 (!) unterschiedliche Dinge hingestellt und nichts wollte sie essen. Da hat sie, wie die Tierärztin erklärte, wohl etwas Ungutes im Garten erwischt, aber bei der Gelegenheit zeigte sich, dass auch sonst die Schilddrüsen dem Verdauungstrakt nicht ganz nachkamen. Das heisst, einmal am Tag muss man ihr eine Tablette zuführen. Das kann sehr schmerzhaft sein.





Ein Krieg. Mit allen Mitteln. Es geht mit Zwang, aber dazu sollte man alte Motorradstulpenhandschuhe tragen, wenn der eine sie festhält und der andere ihr die Tablette in den Rachen schiebt, und danach ist sie nicht nur tödlich beleidigt, sondern weiss auch, wie man die Tablette dennoch wieder hinauswürgt. Gerade mit Fleiss. So ist sie, und das macht keinen Spass. Wir sind dazu übergegangen, die Tablette im Essen zu verstecken. Nach vier, fünf Mal schluckt sie dann die Tablette versehentlich, aber das dauert jeden Tag eine halbe Stunde, und ist noch immer keine Garantie, dass Madame das Medikament doch wieder ausspuckt.





Das Spielchen kann man den Nachbarn kaum ein paar Wochen lang zumuten, und der Versuch, das Problem mit der Tierärztin und der katzenpension zu lösen, erwies sich in Teneriffa als fehlschlag. Trotzdem sitze ich gerade hier, bin den ganzen Tag am See und fühle mich gut. Denn das Problem ist gelöst. Es ist zwar nicht ganz billig und es geht nicht jeden Tag mit der gleichen Verführung, aber wenn man die Tablette in Leberwurst oder ähnliches einwickelt - dann ist sie so gierig danach, dass sie sofort alles schluckt. Man muss also nur vor dem eigentlichen Essen eine Tablette in Parmaschinken, Lachs, Salami, Leberwurst oder was da sonst noch gerade behagen mag, tun - und dann ist das Tablettenproblem im gierigen Rachen verschwunden. Und dann frisst sie jeden Tag seelenruhig ihre vier Packerl und ist kerngesund, wie immer. Das können auch die Nachbarn machen - im Kühlschrank steht alles, was sie dazu brauchen.





Und langsam heilen hier auch meine Narben ab. Es sieht wirklich nicht mehr so aus, als würde ich jeden Tag in den Stacheldraht laufen.

Wenn ich wieder in Italien bin, unbedingt Parmaschinken mitnehmen. Habe eine Katze, lerne für das Leben und die Frauen.

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Ich lach ja immer noch

Wir haben einen grünen Landrat.

Ab sofort kann man sich das ganze Gerede von den reaktionären Bayern, die auf ewig zur CSU verdammt sind, sparen. Wie man sieht, es reichen ein paar kleine Skandale - nach den alten Vorstellungen unter Strauss - völlig aus, um einen schwarzen Landkreis zu kippen.

Warum das so ist, das habe ich als ab jetzt Grün Regierter in der FAZ aufgeschrieben, und im Kommentarblog.

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