: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 23. November 2015

Graz ist toll

Allerdings bin ich mit Graz vermutlich besser zurecht gekommen, als Graz mit mir. Es war jedenfalls schon ein wenig kontrovers und klassenkämpferisch von Oben. Aber Peter Glaser war auch da und so waren es famose Tage.

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Sonntag, 15. November 2015

לך תזדיין

Wer mich jetzt schon 20 Jahre kennt, weiss, dass ich früher ganz andere Themen hatte: Israel. Intifada, Antisemitismus und Terror. Es war, was das Arbeiten angeht, eine gute Zeit, aber auf Dauer macht es einen etwas kaputt und das Leben ist viel zu schön, als es mit der Lage im Nahen Osten zu vergeuden. Trotzdem schaue ich privat immer noch nach, was dort so los ist, und wenn es bei uns kracht, schreibe ich dazu auch Beiträge in der FAZ.

Den hier schreibe ich jetzt aber hier, weil es mir dort noch zu spekulativ ist. Es ist eine private Einschätzung.

- So einen Anschlag wie in Paris gab es ausserhalb der muslimischen Welt nur einmal: In Mumbai, vor neun Jahren.

- Wir wissen, wie das damals gelaufen ist: Es gab ein Camp in Pakistan, und um das zu schaffen, wurden 24 Leute ausgebildet, aber nur zehn eingesetzt, um die wirklich Zuverlässigen zu haben.

- Das liegt daran, dass nicht jeder sofort bereit ist, sich in die Luft zu sprengen. In Israel hat man sowas ja öfters mal gehabt, und da weiss man auch, dass es eine relativ hohe Abbrecherquote gibt, die das am Ende doch nicht fertig bekommen. Wenn sich von sieben Leuten tatsächlich sechs in die Luft sprengen, dann ist das schon ein Zeichen für extrem gute Indoktrinierung.

- mindestens zwei der Jungs waren deutlich unter 20.

Ich glaube vieles, aber ich glaube nie und nimmer, dass es möglich ist, so einen Anschlag anders als den un Mumbai durchzuführen. Man braucht dafür - auch das wissen wir - eine starke Logistik mit verteilten Rollen. Sicher auch Ortskundige. Aber die Annahme, dass man irgendwo in Frankreich so viele Leute so weit ausbilden kann, ohne dass es jemand mitbekommt - das glaube ich nicht. Man braucht da einen Schiessplatz für automatische Waffen, eine Bombenbastlerwerkstätte, und sicher Wochen, um Menschen so weit zu bringen, dass sie sich auf Kommando sprengen.

Heute ist Sonntag und wir kennen den Namen eines Franzosen, der mit Fingerabdruck identifiziert wurde. Wären die anderen sechs ebenfalls Franzosen, wüssten wir mehr. Sei es wegen DNA, sei es wegen der Fingerabdrücke, seo es, weil Verwandte nach ihnen suchen. Es sieht aber bislang nicht so aus, und auch in Brüssel wurde nichts dergleichen bekannt.

Auf der anderen Seite muss man sich da auch mal in die Lage des IS reinversetzen. Der ist sicher auch nicht dümmer als die Hamas: Die Hamas hat ihre Anschläge eben gerade nicht von ihren Zuträgern aus Israel machen lassen, sondern von Leuten, die ersetzbar waren. Psychish labile Jugendliche, unter Druck gesetzte Frauen, aufgehetzte Mitglieder besonders betroffener Familien. Die Infrastruktur dahinter blieb immer erhalten, bis die Israelis in der Lage waren, sie zu unterwandern und auszuschalten. Der IS wäre dumm, wenn er seine französischen Anhänger und Netzwerke für so einen Anschlag opfern würde. Es ist einfach die klügste Lösung, sich die Leute dort zu halen, wo es genug davon gibt - bei sich dahei, wo man die totale Macht hat. Es ist ebenfalls die billigste Lösung - man muss keine besonderen Vorkehrungen zur Abschottung un Geheimhaltung treffen. Es ist die sicherste Methode - man braucht keine überwachte Netzkommunikation. Das einzige Problem, das bei so einem Vorgehen bleibt, ist der Transport ins Zielland, wo dann eine kleine Zelle ausreicht, um solche Leute zu führen. Statt mehreren Dutzend Tatbeteiligten sitzen im Zielland nur ganz wenige, die auch bis zum Schluss nichts mit Waffen oder Indoktrination zu tun haben, und unbemerkt bleiben können.

Die Pakistanis haben Schnellboote benutzt, um nach Mumbai zu kommen.

Der Attentäter auf das jüdische Museum in Brüssel nutzte den Flug aus Singapur nach Frankfurt zur Verschleierung

Und der IS - wenn meine Vermutung und seine eigenaussage zutreffen - die Politik der unkontrollierten Grenzen von Angela Merkel.

Sie hat es dem IS ja selbst gesagt: Wir können die Grenze nicht schützen. Und de Maiziere, der nicht mal weiss, wie viele Menschen im Land sind, sagte auch, dass es keine Erkenntnisse über Terroristen gäbe. Dafür gibt es auf dem Balkan bestens ausgebaute Schleusernetzwerke mit arabischem Hintergrund. Und jede Menge Menschen, unter denen man prima mitlaufen kann. Jede normale Einreise aus Syrien bräuchte ein Visum und einen Sicherheitscheck. Das wäre untauglich. Aber das Durchwinken im Moment ist wie der Einlass zu einer Kinderparty.

Mir ist völlig klar, dass jetzt viele sagen werden, ich küble das Elend auf "den Flüchtlingen" aus. Nein. Ich küble das Elend auf eine Politik aus, die durchaus hätte sagen können: Wir machen Transitzonen, und da entscheiden wir, wie es weiter geht. Wen wir woanders erwischen, schicken wir dort hin. Dann schauien wir uns die Leute erst mal an, nehmen einen Dolmetscher dazu - lauter so Sachen, die einem geplanten Attentat in dieser Grösse gefährlich werden könnten. Das würde einen Anschlag weder unmöglich machen, noch seine Planung verhindern - aber durchaus seine Durchführung erschweren. Die Unwägbarkeiten würden grösser werden. Vielleicht bekommt einer auch Muffensausen oder merkt, dass die doch ganz nett sind, und bekommt Zweifel. Auch das gibt es immer mal wieder. Es gibt keine Prädestination, dass sich jemand in die Luft sprengt, sondern unendlich viele Gelegenheiten, das zu verhindern. Manchmal ist es eine Hinrichtung wie in Israel. Aber eben nicht immer, und wenn ich in Israel irgenwas verstanden habe, dann ist es, dass man jede Gefahr so früh wie irgend möglich angehen muss. Das ist in der BRD die Grenze. Das kann, siehe den Waffenkurier in Bad Feilnbach, funktionieren. Aber der wurde von der Bayerischen Polizei erwischt, und nicht von den Durchwinkbeamten der Bundespolizei an den Grenzen. Seehofer und Hermann, diese beiden bundesweit angegriffenen Politiker, haben ihre Leute dort eingesetzt und vielleicht vielen das Leben gerettet.

Und sorry, was ich hier aufschreibe, ist alles andere als Expertenwissen. Diese Terrorstrategien gibt es seit den späten 40er Jahren im Nahen Osten, so begann der Kleinkrieg gegen Israel, wurden unsere RAF-Terroristen geschult, und dann hat man sich eben bei uns hingestellt und die Grenzen kontrolliert. Das hat einigen Polizisten das Leben gekostet. Es war schmerzhaft, teuer und es gab Demos dagegen. Aber wie die Alternative aussieht, sieht man in Paris, und da ist es mir, offen gesagt, völlig egal, ob ein paar Pakistanis mal zwei Wochen an der Grenze warten müssen, um hier Zugang zu bekommen, zu Leistungen, Grundrechten und einem hoffentlich besseren Leben:

So etwas darf nie wieder passieren. Es wird jetzt schon dafür sorgen, dass in Frankreich knallrechte Regimes an die Macht kommen und die Frage ist nur, wie schlimm es wird. Deutschland bleibt vollkommen allein mit allen Flüchtlingen, und niemand wird uns jetzt noch welche abnehmen,. wenn sich herausstellt, dass wir die eingeladen, durchgewunken und dann zum Ziel haben weiter reisen lassen.

Niemand weiss, wer hier ist. Es ist furchtbar, dass diese Ängste nun ausgerchnet auf die grösste und im Kern integrationsfreudigste Gruppe der Migranten trifft. Aber wenn die Attentäter über den Balkan kamen, kann man die Grenze nur offen lassen, wenn man die AfD zur grössten Partei machen will. Sonst fliegt diesem Staat alles um die Ohren, die Helferkreise. die Bevölkerung, die Lokalpolitik: Es kann so nicht weiter gehen. Aufnahme muss Hand in Hand mit minimaler Sicherheit für das Land gehen. Gerade wenn der Konflikt in Syrien in die entscheidende Phase geht.

Merkel und de Maiziere jedenfalls haben in der Politik nichts mehr verloren, Gabriel auch nicht: Das muss jetzt jemand machen, der sich nicht von den beschwichtigenden Pissnelken der Grünen und ihrer Medienpropagandahelfer aufhalten lässt, die jetzt sagen, an so etwas müsste man sich gewöhnen, es sei halt der Preis der Freiheit und die Strafe für unseren nicht diversen, nicht ausgleichenden Lebensstil:

לך תזדיין

Die Lösung der Krise kann es nicht sein, dass der Krieg bei uns ist - es muss Frieden in Syrien kommen. aber das und die Fürsorge um die Flüchtlinge geht nur, wenn hier klare Verhältnisse und Sicherheit herrschen. Mir ist vollkommen bewusst, dass diese Haltung in meinem Freundeskreis des Netzes nicht mehrheitstauglich ist. Aber vielleicht mag man ja doch mal den ein oder anderen Gedanken riskieren, ohne dass ich hier ein paar Videos der Intfada verlinke.

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Samstag, 14. November 2015

Beunruhigend

- Selbstmordanschläge, sogar im Doppelpack: Das ist nicht der Stil bislang bekannter französischer Heimatterroristen. Die gehen sorgfältiger mit ihrem Leben um.

- Angriff auf sieben Punkte in der ganzen Stadt: Das ist nicht der Stil bislang bekannter französischer Heimatterroristen. Die haben erheblich kleinere Zellen.

- Keinerlei Forderumgen oder besondere politische Ziele: Das ist nicht der Stil bislang bekannter französischer Heimatterroristen. Die suchten sich politische Symbole und begründeten das.

- Wahllos Zivilisten umbringen: Das ist nicht der Stil bislang bekannter französischer Heimatterroristen.

Das alles ist mehr der Islamische Staar, würde ich denken.

Und dann ist da noch die Frage, wie die Polizei nach Charlie Hebdo so eine zum Äussersten entschlossene Gruppe übersehen konnte. Ist es möglich, das als in Frankreich bekannter Islamist zu tun? Man war trotz des Fussballspiels vollkommen ahnungslos. Unf das bei totaler Netzüberwachung.

Da stellt sich natürlich eine Frage, die sehr unschön ist: Kamen die Terroristem von aussen und wenn ja - auf welchem Weg?

Entweder waren die Angreifer enorm clever, oder die Behörden unfähig, oder die Angreifer waren einfach nicht bekannt und identifizierbar.

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Freitag, 13. November 2015

"Die Bundeskanzleri hat die Laqge im Griff"

Bei ihren Leibeigenen in Berlin, aber die werden sich vermutlich nicht nach Gmund wagen.

Edit: Man kann nur hoffen oder beten, dass die Attentäter von Paris nicht über die neuen Migrationsströme nach Europa kamen.

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Freitag, 16. Oktober 2015

Grenzen funktionieren nicht

wenn man eine bigotte DDR-Protestanten-Schachtel ist, als Zonette lieber FDJ-Privilegien mitnahm und sich mit Geschichte nicht auskennt, dann kann man so etwas schon mal behaupten. Aber ich komme aus dem Westen und war nicht in Moskau, sondern in der Toskana.

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Donnerstag, 15. Oktober 2015

Vom Nutzen der Vergesslichkeit

Ohvergessen - so nennt man das in Bayern. Leute, die sich nicht konzetrieren und dann alles mögliche vergessen. Das liegt bei uns im väterlichen Stamm der Familie und trifft dort auch alle Männer. Mir ist deshalb auf dem Weg zum Brenner hoch siedend heiss eingefallen, dass ich meinen Helm vergessen habe. Also habe ich einen gekauft.

Auf der anderen Seite kommt der väterliche Stamm mit einem nahezu unfehlbaren Orientierungssinn daher. Ich weiss immer, wo ich mich aufhalte, ich finde mich in der Fremde schnell zurecht und wenn ich vor Jahren irgendwo war, finde ich meistens wieder hin. In der Toskana ist das prima, weil man immer heim kommt, auch wenn man unbekanntes Territorium erkundet. Irgendwelche markanten Stellen findet man schnell wieder.



Ich habe mich auch nicht wirklich verfahren - es ist nur so, dass der Weg nach Staggia manchmal schlecht ausgeschildert wird, und sich der Weg dann teilt. Ich fahre automatisch in die richtige Richtung, aber diese Strasse läuft dann erst in die Pampa und dreht nach einer sehr langen und steilen Rampe in die falsche Richtung, während die Sonne untergeht. Und auf dem Weg zurück ist da noch die andere Rampe, die man gerade herunter gefahren ist - Orte liegen hier nun mal auf dem Berg. So werden dann aus 70km schnell mal 90 und 270 Höhenmeter mehr. Und dabei geht die Sonne unter. Und es wird finster. Natürlich ist kein Licht am Rad.

Zum Glück bin ich vergesslich. Denn der neue Helm, den ich kaufte, hat hinten ein eingebautes Licht. Das ist super, wenn man noch 7 Kilometer über stark befahrene Strassen der Toskana in totaler Finsternis radelt. Wirklich. Meine Vergesslichkeit hat mich gerettet.



Das ist Evolution. So kamen wir gut durch die Jahrhunderte und haben nun mal ein paar Helme mehr als nötig, aber wir haben ja auch ein paar mehr Wohnorte, um sie zu lagern.

Gefährlich war es, anstrengend war es, aber ich habe überlebt und darauf kommt es am Ende an.

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Mittwoch, 14. Oktober 2015

Mehr echt

Das ist eine Lehre aus den - zum Glück immer leichten und schnell wieder vergehenden - Schreibkrisen, von denen kein guter und erst recht kein schlechter Autor verschont wird: Wenn die innere Ruhe fehlt, sollte man sich vielleicht etwas bremsen. Stehen bleiben.



Hier ist es so, dass ich direkt ins Blog schreibe. Und abschicke. Bei der FAZ lese ich die Beiträge - auch wenn manche das wegen der Tippfehler kaum glauben werden - öfters durch und glätte nach, wo ich Bedenken habe, die Geschichte könnte falsch aufgefasst werden. Das passiert ohnehin, aber ich will mit mir im Reinen sein.

Das würde ich hier nicht tun, nicht weil ich indolent bin, sondern weil es nun mal so meine Art ist. Will jemand ernsthaft ein paar ganz üble Geschichten lesen? Ich würde sie noch nicht mal selbst lesen wollen. Es passiert gerade sehr viel, und das Elend ist es nicht wert, irgendwann vielleicht einem Angriff zum Opfer zu fallen. Da draussen sind genug, die noch eine offene Rechnung mit mir haben, und letzthin schrieben gewisse Leute, denen ich eindeutig und mit vollster Überzeugung geschadet habe, ein Buch mit Zieldefinitionen für ihre Rache. Da bin ich auf der Prioritätenliste ganz oben. Sie haben es schon mal versucht, sie hören sicher nicht auf, jetzt. wo sie bei der Zeit das Pink der Genderismus mit dem Braun der totalitären Denkweise mischen.

Es ist auch nicht sonderlich überaschend, dass dieses Publikum zwar Sexismus beklagt, wenn man ihnen widerspricht, aber irgendwie so gar nicht darauf eingehen, wenn eine Massenimmigration von Menschen stattfindet, die, und das erlebe ich nun mal wegen der direkten Nähe zu einer ihrer Einrichtungen, die hier übliche Kleidung und das Benehmen von Frauen falsch einschätzen. Was könnte man...

Aber mei. Ich trage dann lieber noch ein paar Bilder nach. Was geht es mich an? Ich bin privilegiert, ausbaden müssen und werden es jene MetropolenbewohnerInnen, die jetzt noch der Meinung sind, das wäre alles ganz einfach zu machen.

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Dienstag, 13. Oktober 2015

Mit Marx gegen Grenzen

Es gibt, historisch betrachtet, übrigens nur eine einzige Massenmigration, die eine Hochkultur weiter gefördert hat. Das ist die Einwanderung in die USA im vorletzten Jahrhundert. Die wird im Moment aber nicht gross ausgewalzt, weil sie zuerst einmal vom Sklavenimport profitierte - so eine Migration wünscht man niemandem. Dann profitierte sie von Migration ohne soziale Sicherheit. Wer kam, musste vom ersten Tag an für sich selbst sorgen oder krepieren. Das ist mit dem Sozialstaat heute nicht mehr vereinbar, sorgte aber für billige Arbeitskräfte und hohe Profite. Und dann war da noch jede Menge besiedeltes Land, dessen Bewohner ausgerottet wurden. Der ökonomische Erfolg der USA steht auf einem Leichenberg von schwarzen Sklaven, ausgebeuteten Europäern und dem Völkermord an den indigenen Ureinwohnern.



Ich bin aud dem Weg nach Isola, einem kleinen langobardischen Kloster zwischen Staggia und Siena aus dem elften Jahrhundert - reine langobardische Romanik. Ohne jeden Zweifel ein Beispiel dafür, wie nachantike Traditionen überlebt und den Migranten geholfen haben - man muss bedenken, die Langobarden haben sich zwar nach ihrer Invasion an die Spitze ihres Staates gestellt, aber die Strukturen darunter nicht angetastet. Daher existiert noch das Wissen über Säulen, Bögen und Kapitelle. Wegen der Antike. Nicht wegen der Langobarden.



Wer die Geschichte der Langobarden einmal gelesen hat - man kann sie als Buch von Paulus Diaconus erwerben - der weiss natürlich, dass der Weg zu diesen Klostermauern ein eher finsterer war und die Langobarden selbst viel dazu taten, dass sie letztlich von den Franken überflügelt wurden. Da wurde eben ein Rechtsstaat durch Clans ersetzt. Das sind so die historischen Geschichten, die gerade niemand erzählen will, weil sie nicht so schön sind und dennoch ziemlich vertraut klingen. Migration funktioniert oft so, dass die Zuwanderer die Strukturen, die ihnen nutzen, bestehen lassen, sich aber ansonsten nicht eben erbaulich aufführen. Wer wollte, könnte ebenso finstere wie schlüssig klingende, aber schräge Parallelen ziehen.



Dieses Nichtdarüberreden ist insofern seltsam, als die Archäologie viele Beispiele für Migration kennt -man darf nicht übersehen, dass moderne Grenzen nach unseren Vorstellungen und die Staatsbürgerschaft in der Folge eine Erfindung des vorletzten Jahrhunderdts sind. Historiker wissen, wie das früher war, und vor allem, wie lange die Ethnogenese dauerte. Drei Generationen sind da - und bitte, meist unter einem enorm hohen Anpassungsdruck durch äussere Feinde und innere Regeln - vollkommen normal. Schneller geht es eigentlich nur bei Zwangsmassnahmen wie Ausrottung. Es tut mir Leid, das so schreiben zu müssen, aber das ist nun mal so nach unseren westlichen Wissenschaften gewesen. Es dauert sehr, sehr lang. Die Befunde sind oft nicht schön, und die Ergebnisse wirken selbst dann ärmlich, wenn die Geschichte davor gross war.



Nur Kommunisten sehen das anders. Die glauben nach Marx an den historischen Materialismus und daran, dass Völkerwanderungen eine Überwindung von Strukturen darstellen, die dem Weg zum Kommunismus im Weg stehen. Aus Sicht des linken Extremismus muss es wirklich "Refugees welcome" heissen, weil das den Weg zur Weltrevolution ebnet. "Wir können Grenzen nicht verteidigen" ist eine zutiefst marxistische Sicht der Dinge. Schön länger bin ich der Meinung, dass Angela Merkel des schärfste Schwert des Politbüros nach seiner Invasion des Westens ist.

Darüber müsste man mal schreiben. aber ich bin in Italien und kann, ich habe nachgerechnet, im schlimmsten Fall hierher ziehen.

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