: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Ich-und-Berlin-Texte sind in Mode

Ich habe in einer Berliner Ecke gewohnt, in der auch Wochen nach Silvester noch Patronenhülsen im Gras lagen und türkische Hochzeiten aus Proinzip die Strasse blockiert haben. Mehrmals haben Leute mein Auto aufgebrochen und nichts gefunden. Ich habe dort gut chinesisch gegessen und bin miserabel bedient worden. Ich habe Bloglesungen gemacht und bin mit Leuten verkehrt, die heute die digitale Grundrechteabbaucharta der Zeit Stiftung gut finden. Berlin war verglichen mit München ein Schock, aber ich kenne auch die occupied Territories aus der Zeit, als es da richtig ungemütlich war. In Jaffa fliegt jede halbe Stunde ein Aufklärer vorbei und kontrolliert die Küste. Amokfahrer gibt es da auch, aber sie kommen selten weiter als bis zum nächsten Träger eines Sturmgewehrs, also irgendwas zwischen Null und 50 Metern - so bekommt man das Problem in den Griff. Ich bin in Israel auch mit dem Bus gefahren, was in der Zeit nicht jeder machte. Füre Berlin habe ich wenig übrig, aber ich wünsche trotzdem keinen, dass diese Alman IS-Intifada, die wir 2016 erlebten, weiter geht. Persönlich gefährdet bin ich mehr durch die Kumpels des Herrn Holm, aus deren Umfeld mir gesagt wird, ich sollte die Stadt besser meiden.

Das fällt mir nicht schwer. Ich bin in Bayern und zufrieden und mit der richtigen Erziehung ausgestattet. Und die kann mir keiner nehmen.

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KeinWortfürRechts

In ein paar Nebensätzen in meinem neuesten Beitrag für die FAZ erwähne ich, dass ich wegen meiner Mitarbeit dort nicht alles ungefiltert sagen darf, was mir so in den Kopf kommt. Also würde ich hier eher nicht schreiben, was ich der Verursacherin der Staatskrise der eingeladenen Massenzuwanderung persönlich wünsche. Ich kann sagen, dass ich mittlerweile gegen meine sonstigen Überzeugungen froh um Politiker wie Sebastian Kurz und Horst Seehofer bin, die geholfen haben, diese Politik zu begrenzen - es ist immer noch so, dass über Italien Leute kommen, und zwar aus Regionen, in denen IS und Boko Haram ebenfalls ihre Anhänger haben. So etwas könnte problamtisch werden, darf ich anmerken.

Ich kann auch sagen, dass hier haufenweise Menschen sehr wohl illegal sind, politisches Asyl bedeutet, dass andere das Land zu verlassen haben, und Grenzen und Nationen und in der Folge Staatsbürgerschaften sicher nicht immer schön, aber aktuell vermutlich unerlässlich sind. Das alles leitet sich aus dem Grundgesetz ab, das macht mich noch lange nicht zum Rechten. Wer das ändern will, sollte das Grundgesetz ändern.

Oh, und ich war auch in Spielfeld und in Graz, und habe mir angeschaut, wie von der EU finanziert und organisiert die Balkanroute reibungslos funktionierte. Das Problem ist halt, dass jede Kritik an solchen Zuständen schon ausreicht, um zum "Rechten" gemacht zu werden. Ich bin inzwischen froh, mit solchen Leuten nichts mehr zu tun zu haben, und finde es auch gut, wenn ihre Aktionen scheitern. Man muss keinen Anschlag begehen, um das Klima im Land zu vergiften. Solange Medien antideutschen kurdischen Rassistinnen und paläsrtinensichen und türkischen Israelhasserinnen viel Raum geben, halten wir auch einen Tichy und einen Broder aus

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Dienstag, 20. Dezember 2016

Es gibt Positives

Lektionen aus Israel, zuerst einmal: Sich nicht runterziehen lassen.

Dann: Während der zweitem Intifada gelang es den Israelis, die Bombenbauer der Palästinenser auszuschalten. Das dauerte eine Weile, und es war eine schlimme Zeit: Busse und Cafes waren tatsächlich so etwas wie die Schwachstelle der israelischen Zivilgesellschaft, und die Anschläge darauf mit Selbstmordattentätern und Splitterbomben waren extrem grausam. Aber die Israelis haben daraus gelernt und die Infrastriktur des Terrors ins Visier genommen. Das war extrem brutal, weil die eigene Kampagne gegen die Hintermänner die Form von Anschlägen annahm. Dabei gab es auch unschuldige Opfer. Aber die Terroristen verloren auf Dauer ihre Fähigkeit, grosse Sprengsätze in Busse zu schleusen.



Es blieben natürlich andere Formen des Terrorismus. Mit Fahrzeugen Menschen überfahren gehört in Israel auch dazu, aber weil die Gesellschaft dort schwer bewaffnet ist, kommen solche Attentäter meist nicht weit. Es gibt Messerangriffe und Morde mt Kleinwaffen. Aber es gibt aber eben auch eine Mauer - niemand in Israel findet den Festungsvergleich schlecht - und ausgesprochen restriktive Massnahmen gegen das private Umfeld der Attentäter. Das sorgt dafür, dass ab und zu Raketen fliegen und Messerstecher niedergeschossen werden. Aber die ganz schlimmen Zeiten sind vorbei. Einfach, weil PFLP und Hamas organisatorisch geschwächt wurden. Sie sind heute nicht mehr in der Lage, Leute mit Sprengstoffwesten in Cafes zu schicken.



Der IS hat bei uns mehrere Strategien versucht. In Frankreich hatte er grosse Mengen Sprengstoff, und in Brüssel hatte er grosse Mengen Sprengstoff. Dort sassen Zellen, die gut ausgebildet waren und das umsetzen konnten. In Deutschland gab es mehrere Versuche, Attentate mit Sprngstoff zu begehen: Sie sind misslungen. Was funktioniert hat, sind Methoden wie die Axt in Aschaffenburg, ein brutaler Mord in Bad Friedrichshall, die nutmasslichen Messeranschläge von Hamburg und Hanover. Anschläge mit Autos sind eine neue Qualität des Terrors, wenn man nur Deutschland betrachtet. Sie sind aber völlig in Einklang mit einem Post-Intifada-Terrorismus, der nicht mehr in der Lage ist, sich mit konventionellen Waffen zu versorgen und sie effektiv einzusetzen. Für den IS sind Angriffe mit Lastwägen völlig normal, und dabei wird dann auch Sprengstoff gezündet. Hier in Deutschland schafft der Terror zwar den ersten Teil, aber so schlimm es ist: Wir sind mit den Notlösungen des Terrorismus konfrontiert. Das heisst nicht, dass es nicht auch Zellen geben mag, die "besser" arbeiten, mehr Fähigkeiten haben, und uns auch noch befrohen. Es beendet den Terror nicht, und zeigt auch weiterhin, dass die ungeprüfte Masseneinwanderung ein Staatsversagen war, für das in jedem anderen Land die verantwortlichen Politiker hätten zurücktreten müssen, ganz zu schweigen von den Verharmlosern in den Medien.



Aber: Wir sind noch nicht so weit wie die zweite Intifada. Und wir haben es mit einem Terror zu tun, der zwar durchaus schlimm ist, aber offensichtlich nicht weitgehend ungehindert das tun kann, was er im Irak und in Syrien tut. Das tröstet keinen und macht kein Opfer mehr lebendig. Aber so schlimm es ist: Die Terrorstrukturen wollen weitaus mehr, als sie bislang umsetzen konnten. Wir haben es in Deutschland noch nicht mit Zellen wie im Irak oder Brüssel zu tun. Es reicht, um einen LKW in eine Menschenmenge zu steuern, aber nicht, um ihn dann auch noch zur Explosion zu bringen.

Das klingt nach wenig. Aber wer Istael in der schlimmen Zeit kannte, der weiss, dass das besser als extreme Formen des Terrors ist. Das ist die gute Nachricht. so gut, wie gut in Zeiten des Staatsversagens durch Frau Merkel eben sein kann. Die Täter sind bislang nicht so effektiv, wie sie sein könnten. Der Täter soll bereits mit mehreren Namen polizeibekannt sein: Da hat man ihn wohl wieder laufen lassen, wie man das hierzulande eben so macht - statt solche Leute wieder zu entfernen. Das wäre den Israelis nicht passiert.

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Freitag, 16. Dezember 2016

Aber die Umwelt

Ich kenne Leute, die

das wird jetzt schwierig

also, die ihre vermieteten Häuser sanieren lassen. Komplett, unter dem Hintern der Mieter. Dabei wird dann die energetische Sanierung eher schlampig und billig gemacht, aber halt so, dass es für den Energieausweis reicht.

Die Gesamtrechnung weist dennoch einen hohen Betrag bei den Kosten für die Dämmstoffe und deren Montage aus, ganz seltsam, ist aber so. Dämmen ist teuer, was nicht umsetzbar auf die Mieter ist, ist billig. Erstaunlich.

Die Dämmung ist der Teil, über den dann die Miete so deutlich erhöhrt wird, wie es eben gerade noch zulässig ist. Und nach ein paar Jahren werden die Mieter dann unter Fruck gesetzt, sich etwas anderes zu suchen - ich kenne unter den Fällen auch zwei, da wurde das mit dem Schimmelbefall begründet, der der energetischen Sanierung folgte.

Danach hatte man ein rundum saniertes Haus und konnte es mit Energieausweis prima verkaufen. Früher nannte man das "trockenwohnen", heute hilft einem die Klimapolitik, die es erlaubt, die Kosten intelligent an den Mieter durchzureichen und mehrfach zu kassieren, wenn man sich schlau anstellt, und einen Handwerker gut kennt.

Ich mag meine Mieterin in München. Sehr. Ein Goldstück. Ich bin froh, dass ich sie habe, und deshalb habe ich auch ein klein wenig dazu beigetragen, dass es so etwas bei uns im Haus nicht geben wird. Den Schaumstoff können andere an ihre Buden klatschen. Zur Vermeidung eines etwa altruistischen Anscheins ist natürlich auch viel Böses im Beitrag.

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Donnerstag, 15. Dezember 2016

Bilanz

dieses Beitrags:

Über 84000 Pageviews
Über 850 Kommentare
Über 30, die ich gelöscht habe und deren Absender ich hätte verklagen können, es war alles dabei bis zum Todeswunsch.
Und ein Anzeigenversuch gegen mich in dem anonymen Denunzianten-Stil., den die Kahanestiftung in ihrer staatlich gefrörderten Broschüre empfieht, zweimal bei der Polizei, einmal beim Presserat, bei Spiegel Online (!) und bei teilweise nicht zuständigen Vorgesetzten.

Allerdings sind solche Einschüchterungsversuche auch sowas wie mein täglicher Brotaufstrich - es zeigt nur, was mittlerweile in Deutschland passiert, wenn man es nur wagt, sich in Menschen hinein zu versetzen, deren Einstellung zum Thema Migration durchaus den geltenden Gesetzen, aber nicht vollends dem medialen Mainstream entspricht. Nicht befürworten! Nur versuchen, zu verstehen.

Die einen sind froh, dass es jemand offen anspricht, die anderen wollen einen beruflich vernichten. So ist das momentan, wenn man hierzulande exponiert arbeitet.

Die IP des Anzeigers ist übrigens 93.104.179.xxx.

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Dienstag, 13. Dezember 2016

Was man mit der Linken bekommt.

Andrej Holm, einen Staatssekretär ohne jede Verwaltungserfahrung. aber mit jeder Menge Kenntnis linksradikaler Strukturen von Innen, der Stasi und Hausbesetzung. Viele Berliner finden das gut. Das Problem ist, Holm ist nur einer und der Wohnungsmarkt ist gross. Ich glaube schon, dass Holm das ein oder andere für seine Kumpels in der Rigaer 94 und bei den diversen Grüppchen tun kann. Was ich aber nicht glaube ist, dass er - oder wer immer ihn nach seinem Stasi-Skandal ersetzen wird - etwas an der Tatsache ändern kann, dass Miete in Berlin lange viel zu billig war. Die Mieterquote von 85% zeigt deutlich, dass es sich nicht lohnte, selbst Wohnungen zu kaufen - und genauso sieht das Drecksloch von einer Stadt auch aus. Wer mietet, kümmert sich oft nicht besonders um das, was er bewohnt. Sie sehen es Städten und Stadtvierteln an, ob die von Mietern oder Eigentümern bewohnt werden.

Was sinnvoll wäre, wären günstige Kaufangebote aus dem städtischen Altbestand an jene Mieter, die sich das leisten wollen. Denn die bringen erstens Geld für Neubau in die Kasse und entlasten zweitens gleichzeitig das System, weil sie dann nicht mehr umziehen und besser auf ihr Eigentum achten. Ausserdem verringert das die Fehlbelegungsquote. Aber die Linke braucht Mieter als Wahlvieh, und Eigentümer sehen sich von anderen Parteien besser vertreten.

Deshalb habe ich einmal einen anderen Vorschlag ausgearbeitet.

Es ist oft so mit der Linken: Sie sind gross im Beschreiben der Probleme und mies in der Umsetzung. Sie wollten den Zaren beseitigen und lieferten dafür Schlächter wie Lenin, Trotzki und Stalin. Sie wollten Junkerland in Bauernhand und brachten die SED und die STASI. Sie waren für Abrüstung und Meinungsfreiheit und sind heute, was die Meinungsfreiheit angeht, die grösste Gefahr seit der Abschaffung der STASI. Man muss wirklich vorsichtig sein, dass man zwar kulturell weiter kommt, aber ohne dass man sie ihre totalitären Bestrebungen ausleben lässt.

Aber in Berlin ist nun mal R2G dran, und hat viel für Frauen getan. Frauen und ihre Rechte sind der Koalition besonders wichtig, allerdings auch Flüchtlinge, und Anne "Bomber Harris" Helm sitzt für die Linke im AGH als Sprecherin für Medien und Strategien gegen Rechts und sagt offensichtlich im Zusammenhang mit dem Sexualmord von Freiburg:



Wir sind uns vermutlich alle einig, dass die Gleichberechtigung von Frauen ein wichtiges Ziel ist. Man kann fragen, ob all die Vorstellungen von RR2G in dieser Frage von genderneutraler Sprache über bevorzugte Beförderung bis zur besonderen Rücksichtnahme auf die Wünsche sexueller Minderheiten jetzt unbedingt das sind, was die grosse Mehrheit der Frauen erreicht, deren Wünsche möglicherweise weniger ideologisch sind. Es soll auch welche geben, die hätten gern ein Eigenheim, später eine sichere Arbeit und davor zweí Kinder, aber keine keimverseuchte Kita und währenddessen Betreuungsgeld. Wirklich. Es gibt Frauen, die mit den queeren Ansätzen von R2G zum Empowerment wenig anfangen können. Für sie könnte es etwas beunruhigend sein zu wissen, dass ein brutaler Vergewaltiger, der eventuell noch unter Jugendstrafrecht fällt und besonders nachsichtige Richter trifft, vielleicht nach ein paar Monaten schon wieder frei herum läuft. In Bayern nicht, in Bayern merkt man schon, dass die Gerichte Strafen aussprechen, die im Anschluss zum sofortigen Heimflug qualifizieren. Aber in Berlin will manche sie offensichtlich nicht in "Kriegsgebiete" abschieben. Obwohl das nicht im Mindesten ein Asylgrund ist. Bürgerkrieg ist nur in ausnahmefällen politische Verfolgung. Das ist nicht "rechts", sondern Grundgesetz.



Wenn ich Frau Helm richtig verstehe, sollen wir also auch Sexualstraftäter behalten, Jahrelang erzählten mir Feministinnen, es gäbe eine Rape Culture, Übergriffe wären alltäglich, und besondere Gefahr gehe von jenen aus, die von einem zu laschen Staat auch noch ermuntert werden. In diesem Fall könnte man ihren Wünschen entsprechen, aber Anne Helm will sie behalten und Anne Wizorek klagt bei der InterNational sozialistischen, deutsch Alternativen Parteistiftung lieber über digitale Gewalt und fordert Eingriffe in die Meinungsfreiheit.

Das sind zwei Partner von Rot Rot Grün und ihre frauen- und migrationspolitischen Vorstellungen. Ein exklusives Verbandsklagerecht für den linksradikalen Hassmob und Bleibeoption für Vergewaltiger. Und eine Stasialtlast auf einem hochdotierten Posten. Ihr Pech, liebe Leser, wenn Sie nur sicher von der U-Bahn in Berlin zu Ihrem Eigenheim gehen wollen, und Staftäter strategisch überlegen, wo sie angesichts von gefesselter Polizei - racial Profiling darf nicht mehr sein - und politischer Milde weniger Risiko eingehen.

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Montag, 12. Dezember 2016

Burgenland

Vor 20 Jahren gab es noch eine Halle in Pfaffenhofen, die inzwischen längst abgerissen ist. Dort fand ich in einer Kiste ein kleines Barockgemälde mit einer Wasserburg.

Vor 8 Jahren kam dann noch eine Torszene einer Burg dazu, mit italienischem Himmekl darüber.

Vor 5 Jahren entdeckte ich eine Burg in Italien, gemalt um 1880, mit einer Strassenszene davor.

Und vor zwei Jahren tauchte günstig eine verschachtelte, burgartige Stadt aus den Niederlanden auf, vielleicht so gehen 1670 gemalt

Alle Bilder haben goldene Rahnen, alle hatten keinen rechten Platz.

Und nun fand ich noch eine Burgenszene des Historismus, vermutlich aus Thüringen.



Mit gewissen Anklängen an Spitzweg, so gegen 1870 entstanden. Malerisch bröckelt der Putz an nicht zu ernsten Türmen, davor plätschert ein Brunnen.

Jetzt sind es 5 und genug, um sie am Tegernsee zusammen aufzuhängen. Es hat etwas gedauert, das stimmt, und sie sind weder gleich alt, noch habem die die gleiche Herkunft. Aber im Eingang der Wohnung ist es ganz nett, auf feste Burgen und ihre gastfreundlichen Tore zu schauen und zu denken: Das hier ist meine kleine Bergfestung.

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Sonntag, 11. Dezember 2016

Die sog. Kampagne gegen Andrej Hom

Vorbemerkung 1: Ich komme aus einer Zeit, da hat man linkerseits Helmut Kohl ganz selbstverständlich vorgeworfen, dass er als Jugendlicher Flakhelfer war.

Vorbemerkung 2: Andrej Holm galt seit 2007 als Held im Kampf gegen den Überwachungsstaat. Es fällt linkerseits jetzt vielen schwer einzugestehen, dass Holm ein mutmassliches Unrecht widerfahren ist, das er hauptberuflich anderen zugefügt hätte - sofern es stimmt, dass er bei der Stasi nur irgendwelche Akten gelesen hat.

Linkerseits jedenfalls hat man eine Antwort gefunden, wie man damit umgehen kann. Ich weiss nicht, wer "herrnkönig" ist, der Twitteraccount ist anonym, er arbeitet jedenfalls mit Holm zusammen, reist mit der Linkenabgeordneten Katharina König durch Italien und will Lehrer in Berlin sein. Nach meinem Beitrag über Holm schrieb er:



So also geht man linkerseits damit um. Wer Kritik an Linken übt, muss ein Nazi sein. Der Partei gelte ich als Urgrund einer gezielten Kampagne gegen Holm, und das Neue Deutschland erwähnt mich etwa so freundlich, wie es der Schnüffelverein einer weiteren Stasiperson tut.

Vermutlich sollte ich besser in Berlin vorerst keinen öffentlichen Auftritt machen. Aber ich habe doch etwas zu sagen.

Ich war der Erste, der damit in einem grossen Medium angefangen hat. Ich persönlich traue Holm so viel wie jedem anderen Politiker, der möglicherweise etwas zu verbergen hat. Kann schon sein, dass er wirklich in der wichtigsten Zeit der Stasi nichts tat, als alte Akten zu lesen. Man hat schon SA-Pferde vor Waldheim kotzen sehen. Vielleicht war die Stasi gerade wirklich nicht an ihm interessiert. Alles denkbar. Aber wer mit 16 bei so einem Laden unterschreibt und bin 19 dann nie irgendwas Unsauberes machen musste, hat wirklich verdammt viel Glück gehabt. Das muss ein enorm glücklicher Zufall gewesen sein. Blöderweise glauben Journalisten nicht an Zufälle. Und solche "ich habe nur staubige Akten geschleppt"-Geschichten hat man leider schon zu oft gehört, als dass man sie unbesehen schlucken würde.

Ich habe das als Erster gebracht und andere Leute damit gestört. Linke, Grüne, SPDler, aber auch andere Journalisten. Meines Erachtens hat sich die Bildzeitung spätestens am 8. oder 9. Dezember die Stasi-Akte von Holm beschafft. Nach meiner Vermutung hätten sie - und auch andere - die Story genauso schreiben können. Sie haben es nicht getan, und es ist für mich offensichtlich, warum sie es nicht gemacht haben:

Ich war taktisch zu früh dran. Wenn man wirklich die ganze Akte hat, wartet man, bis Holm erst mal im Amt und entsprechend mit Lob überhäuft ist. Dann geht man hin und packt aus, was man hat. Dann ist er nämlich im lebenslangen Beamtenverhältnis, und es wird sehr, sehr teuer, wenn man ihn nach kurzer Zeit in den einstweiligen Ruhestand versetzen muss. Es wird peinlich für alle, die ihn bestellt haben. Bislang trifft es R2G im Aufbau, man kann es immer noch problemlos aufhalten. Aber wäre Holm erst ernannt, hätte R2G einen richigen Skandal. Das sind dann die Fälle, über die wirklich in der Tageschau berichtet wird, weil sie zeigen, wie R2G richtig tief und teuer ins Klo greift. Schon wieder. Berlin hatte so eine teure Fehlentscheidung erst mit der Sprecherin des Bürgermeisters.

Wenn Holm schlau gewesen wäre, hätte er meinen Beitrag als Chance gesehen und gekontert. Mit dem, was unvermeidlich ist: Das zugeben, was sowieso irgendwann rauskommt. Wenn er schlau gewesen wäre, hätte er seine Akte ins Netz gestellt und akribisch erklärt, wie es dazu kam. Statt dessen hat er sich auf dem Parteitag der Linken bejubeln und unterstützen lassen, und seine Anhänger haben es an mir rausgelassen. Und die SPD unter Druck gesetzt, die nun mal von der Linken abhängig ist, wenn sie nächstes Jahr R2G im Bund machen will. Man hat das als Chance gesehen, mit den eigenen Muskeln zu spielen. SPD und Grüne gaben dann auch zu, dass man vorab wusste, dass da ein Stasimann kommt.

Die Linke hat sich als Opfer meiner Kampagne dargestellt und ihre eigene Kampagne durchgezogen. Holm hat nur das Allernötigste gesagt. Mit einer Routineprüfung werde schon alles in Ordnung gehen.

Die Prüfung kann nun jeder selbst machen, denn die Bild tut morgen früh das, was Holm hätte tun sollen: Sie stellen zur besten Zeit und exklusiv Holms komplette Akte online. Die Bild weiss, was sie hat, und wie sie es darstellt. Sie hat die Fakten, die die Linke nicht bringen wollte. Jetzt muss die Linke auf das reagieren, was die Bild aus der Geschichte macht. Die Linke hat die Initiative am Samstag gehabt, sie haben sie falsch benutzt, und jetzt ist halt Springer dran.

So läuft das nun mal. Der Schaden ist so oder so da. Wenn Holm trotzdem kommt, wird er derjenige sein, dessen Akte erst die Bild veröffentlichen musste, weil er nur ein paar Worte sagen wollte. Er ist dann die Stasihypothek von R2G, und das wird an ihr kleben wie Volker Becks Fehlleistungen an den Grünen. Da ist dann eben eine bundespolitische Machtoption, die zynisch über alle Einwände hinweg geht. Oder man lässt Holm fallen. Das begrenzt den Schaden in der Bundespolitik, aber die Koalition startet mit Misstönen, Pleiten und Pannen.

Holm hätte es in der Hand gehabt, rechtzeitig, nachdem mein Beitrag einschlug, offensiv und umfassend an die Öffentlichkeit zu gehen. Er hätte für Transparenz sorgen können. Als wirklich gutes und glaubwürdiges Beispiel für Offenheit, ohne die Schuld bei anderen zu suchen. Aber die Linke hat mich lieber als Nazi beschimpft und Holm ein paar Allgemeinplätze sagen lassen. Ich kenne das aus meiner Zeit in Österreich, da war ich der Vernaderer von der Ostküste und Haider hatte doch Handschlagqualität.

Aber es ist natürlich leichter, von einer Kampagne zu sprechen, wenn jemand Fragen stellt, als in sich zu gehen und Lösung zu präsentieren, die schmerzhaft sind. Schmerzhaft, aber überlebbar. Ich war nur einer, der eine Frage aufwarf. Das Grab schaufeln jetzt dann andere zu.

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Samstag, 10. Dezember 2016

Grundstock

Eine etwas schmierige Ecke in der Werkstatt.

Eine alte, verbeulte Pappschachten.

Glänzendes Silber, öliges Schwarz.

Ich habe keine Hemmungen und greife hinein.

Das hat jemand heute abgegegen, sagt der Mechaniker. Wenn Du etwas brauchen kannst...

Da ist schon der Volltreffer in meiner Hand.



Ein alter Suntour AP Schraubkranz, 7fach, 13-30. Die meisten alten Zahnkränze sind 14-28, aber der hier hat einen Gang mehr und geht weiter rauf und runter. Man kann damit eine kleinere Kurbel fahren, und kommt deutlich leichter den Berg hinauf. Es gibt solche Zahnkränze auf der LEroica, aber da kosten sie 50 Euro oder mehr. Und Suntour hat damals die besten Kränze gebaut. Unverwüstlich. Der hier liegt sicher schon ein paar Jahrzehnte herum und ist haklig. Ein paar Tropfen WD 40, und er schnurrt wieder wie neu. Srrrrrrrrrr.

Nehme ich. Die perfekte Basis für ein neues Rad. für neue Heldentaten im neuen Jahr.

Eigentlich bin ich sehr leicht, mit so einer alten Kiste glücklich zu machen. Wenn es nur immer so wäre.

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