: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 3. Januar 2017

Fachgerechtes Denunzieren von Don Alphonso

Ihr, liebe Mitarbeiter von Zeit, Tagesspiegel, Tagesschau, Gender, Antifa, taz, ZDF etc. pp. könnt gerne versuchen, Medien, bei denen ich tätig bin, davon zu überzeugen, es nicht weiter zu tun. Das ist vielleicht nicht fein, aber grundsätzlich spricht nicht viel dagegen, wenn es sauber gemacht wird. Trotzdem würde ich zu einigen Überlegungen raten wollen:

1. Ich bin meistens nicht die schlechte Nachricht, sondern nur ihr Überbringer. Klagen ändert nichts an den grundlegenden Problemen.

2. Wenn ich selbst eine schlechte Nachricht bin, passe ich genau auf, dass ich nicht angreifbar bin. Ich rede dann vorher mit den Verantwortlichen und Juristen, damit alles wasserdicht ist. Je härter der Text, desto genauer die Vorbereitung.

3. Ich bin ein Freund der freien Rede und wenn jemand mit Gewalttaten an mir droht, aber ansonsten klug argumentiert, höre ich auch zu. Ich höre zu, wenn man mich direkt anspricht. Wenn man aber versucht, mit meinem Arbeitgeber über mich zu reden, schaue ich mir auch den Arbeitgeber der anderen an. Nur so. Man weiss ja nie. Und wenn es eng wird, suche ich natürlich nicht nur die prekären, anonymen Antifas raus, sondern die greifbaren, nicht anonymen Tagesschaumitarbeiter.

4. Ich habe fast immer den Screenshot und eine Liste. Also bitte erst denken, dann schreiben. Und wer glaubt, dass bei uns jemand die Mentions checkt - naja, träumt weiter.

5. Um meinen Vertrag bei der FAZ zu verlängern, habe ich 4 lukrativere Angebote abgelehnt . Es gibt immer mal wieder Reibereien, aber im Grunde meines Herzens bin ich wirklich gern dort. Aus eigener Entscheidung und nicht, weil ich andernorts nicht das Gleiche machen könnte.

6. Es haben schon wirklich viele versucht. Leute, die dachten, sie hätten bei Schirrmacher ein Bombenstanding, Leute, die dachten, sie seien relevant, Leute, die Dutzende aufgehetzte Professoeren und geschmierte Studien mitbrachten, und auch einige, die dachten, sie wären unangreifbar. Es gibt kaum einen Tag, da nicht jemand öffentlich der Meinung ist, ich sollte entlassen werden - und je prekärer, desto mieser. Nur die wengsten davon hatten eine Ahnung von den wahren Verhältnissen in der Zeitung, und ich werde das auch keinem auf die Nase binden. Es hat aber einige gegeben, die es nachher bitter bedauern mussten. Es ist eine kleine Welt, diese Medien und speziell der Bereich, in dem ich bin. Man sollte die Gegner jedenfalls gut wählen. Eine der abgelehnten Stellen hätte mich übrigens zum Entscheider über einige Leute gemacht, die so etwas versucht haben, nur mal so erwähnt...

7. Ich musste letztlich fast nie juristische Wege beschreiten - auf das eine Mal, da ich das tun musste, kamem 5 grössere Versuche, meine Anstellung mit Anwälten zu beenden. Darunter übrigens auch Leute, die einerseits eine falsche eidesstattliche Erklärung abgegeben hätten, und andererseits immer noch als Vorreiter des freien Netzes gelten und sogar die digitale Charta unterschrieben haben - kommt mir also bitte nicht mit der Solidarität unter Netzbewohnern, das war 2003. 2017 behalte ich mir bei groben Persönlichkeitsrechtsverletzungen und Straftaten den unangekündigten juristischen Erstschlag vor, und die ersten Tage des Jahres bestätigen mich in der Meinung, dass stetige Nachsicht wenig bringt. Das ist für mich leichter, als lange im Netz bdarüber zu diskutieren. Und einige Leute scheinen es wirklich darauf anzulegen. Keine Ahnung, warum.

8. Manche halten mich für einen sehr unangenehmen Gegner. Sie haben Recht.

Denunzianten leben manchmal eben gefährlich, speziell, wenn sie nicht viel denken.

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Montag, 2. Januar 2017

Immer diese Radfahrer

Ich will gar nicht darum herum reden: Sie hat recht. Speziell in den Städten. Wobei es neben dummen, brutaen und unsaensiblen Idioten auf nicht verkehrssicheren Singlespeeds natürlich auch Fussgänger gibt, die unmotiviert auf den Eadweg latschen. Ab und zu komme ich mit dem Rad durch München: Das ist immer schrecklich. Auch, weil die Infrastruktur so schlecht wie früher ist, aber die Zahl der Radler deutlich anstieg. Radwege an der Isar sind auch Rad vs Rad lebensgefährlich.



Es sind aber nicht alle gleich gefährlich. Brandgefährlich ist der Trend zum Lastenrad. Die Dinger, die heute vor allem von Müttern zum Kindertransport benutzt werden, haben auf dem Radweg nichts verloren. Sie sind zu breit. Sie sind für alle anderen ein enormes Risiko. Sie sind auch meist zu lang und unhandlich mit dem Ergebnis, dass so ein Brocken schon mal unmotiviert einfach auf den Weg geschoben wird, um besser sehen zu können. Diese Geräte gehören immer auf die Strasse, aber da sind sie nie, weil ja die Kinder in Sicherheit sein sollen. Mit dem Ergebnis, dass 1,2m breite Kriechmonster auf 1,3m breiten Wegen sind. Und von Frauen gefahren werden, die damit, mit dem Verkehr und der Kommunikation mit den Kindern überfordert sind, und dann schon mal einen Radler abschiessen. Wenn Kind, dann bitte in einem Anhänger. Oder auf dem Dorf, wo kaum Verkehr ist. Aber nicht auf innerstädtischen Radlwegen,.



Das Übelste kommt damit im Zusammenhang auch manchmal vor: Das Smartphone. Es hat sich in den letzten Jahren zum Gefährder Nummer Eins entwickelt, und jedesmal, wenn ich so einen Typen sehe, der schlingernd freihändig auf das Display schaut und Kopfhörer aufhat, möchte ich den ins - man darf solchen Gefühlen nicht nachgeben, aber das sind echte Asoziale. Der Platz ist so eng, die Geschwindigkeit ist relativ so hoch, da darf einfach keiner zu einer blinden menschlichen Bombe werden. Man kann sie nicht überholen, ausser man brüllt - und nimmt in Kauf, dass es sie dann schmeisst, weil sie so überrascht sind. Es muss doch möglich sein, wenigstens ein paar Minuten zu warten, bevor man wieder die Kiste in die Hand nimmt. Es wäre wirklich gut, wenn die Polizei solchen Leuten Rad und Gerät sofort abnehmen würde: Rad in die Auktion, Gerät unter eine Dampfwalze, alle Passwörter im Darknet verchecken und alle sensiblen Informationen speichern und veröffentichen, sollte man ihn nochmal dabei erwischen. Strafe muss weh tun.



Eine Sache noch zu den Radwegen: Es gibt am Tegernsee eine Brücke über die Mangfall, die gerade breit genug ist, dass zwei Menschen aneinander vorbei können. Radler müssen dort absteigen, aber Rad, Radler und Entgegenkommender passen kaum nebeneinander. Da bleibe ich dann auf dem Rad. Das ist einfach praktikabel, und ich bin langsam und grüsse, wie man das bei uns halt so macht. Ansonsten sucht sich hier jeder sein Terrain, und ich bin mit dem Auto auf anderen Strassen als mit den Rädern und hier wiederum auf Strecken, auf denen es kaum Fussgänger gibt. Ich mache mir nicht viele Gedanken um Konflikte, weil sie sehr selten sind. So einfach.

Wenn man nicnt in der Stadt wohnt. Aber wenn man sportlich fährt, sollte man schon einen Helm tragen. Da hat die Autorin einfach unrecht.

(2. Januar, und ich fahre im Grünen mit dem Rad. Juchu!)

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Sonntag, 1. Januar 2017

Nafrionalsozialismus, der:

Eine besondere Form des deutschen nationalistischen Sonderwegs, in dem der junge, muskulöse und nicht lang fragende Nafri-Recke als eine Art Arier 2.0 sich nehmen darf, was er will, ohne dabei von der Polizei behindert zu werden, weil die einkesselungsfreie Lebensraumnahme im Norden von linksbizarr-deutschenkritischen Politikern verteidigt wird, indem dieser bedingungslose Verfügbarkeitssozialismus durch Angriffe auf staatliche Ordnung und Andersdenkende geschützt wird.

Der Nafrionalsozialismus kommt am Rande auch bei meinen Fragen an Nafris, Politiker und Polizei vor.

Disclosure: Genetisch bedingt sehe ich nicht wirklich deutsch aus - ich bin ein sehr dunkler Typ, dunkle Haare, dicke Lippen, lebhafte Gestik. Türken sprechen mich türkisch an, Italiener wollen wissen, ob ich nicht doch italienische Vorfahren habe, die kroatischen Eltern meiner Tanzpartnerin waren sich absolut sicher, dass ich und mein Vater aus ihrer Region stammen muss, weil da alles so aussehen (meine Tanzpartnerin hätte man wirklich für meine Schwester halten können). Nachdem das aktuelle, supertiefe Auto in die Kategorie Raserfahrzeig gehört, werde ich in der Nacht auch oft angehalten, und wenn ich dann zutreffend sage, ich sei Antialkoholiker, muss ich immer blasen - weil ich absolut nicht wie ein Abstinenzler aussehe. Das gibt es. Solange ein paar hundert Nafris nichts anderes passiert, als das man sie gewaltfrei kesselt, weil sie ums Verrecken genau da wieder auflaufen wollen, wo man mit ihren letztjährigen Vorgängern extrem schlechte Erfahrungen machte, und sie nicht die nötige Sensibilität mitbringen, kann ich nicht weinen. Da habe ich bei ganz normalen Demos in Bayern schon ganz andere Geschichten selbst erlebt. Und Nafri - wir können ja gern über ein anderes Wording reden. Grad so, als würde Subsaharabewohner etwas anderes als Schwarzafrikaner bedeuten. Das ist in unserer Gesellschaft einfach die nötige Härte. Die Leute, die hier wirklich Bürgerwehren wollen, lesen nicht FAZ, sondern haben Lebensmittelgeschäfte in minderguten Vierteln, schlechte Erfahrungen und Freunde aus Bosnien, die im Eingangsbereich heftiger profilen als jede Polizei.

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Sonntag, 1. Januar 2017

Krachbumm

Ich habe 2013 hier sehr lange geschwiegen und es bei der FAZ ziemlich krachen lassen - Selbstschutz. Es ist schön, wieder hier zu sein. Es ist aber auch schön zu sehen, dass die Stützen und Deus ex Machina inzwischen Blogs sind, mit denen ich etwas erreichen kann. Und ich sehe nicht ein, warum ich tatenlos zuschauen sollte, wie meine Welt Umwälzungen ausgesetzt wird, die ich nicht mag und grundsätzlich für falsch halte. Ich rede ja gern und mit fast allen, aber ich bekomme kaum Antworten - also schreibe ich weiter.

Manchmal auch sehr arrogant und von oben herab über die Einstellung, die dahinter steckt.



Manche mögen diese schamlose Offenheit nicht, weil sie es gewohnt sind, dass Autoren ihre Intention hinter Moral verstecken. Das tue ich nicht. Ich finde, meine Welt ist ideal und sie soll so bleiben. Ich sehe ihre Fehler, aber ich glaube nicht, dass grosse Umwälzungen daran irgendwas verbessern. Manche mögen die Ehrlichkeit nicht, in der ich sage, dass es nur einen gewisse Menge günstiger Wohnungen gibt, und sie werden teurer, wenn durch Migration mehr Kunden da sind - speziell solche, bei denen das Amt alle Risiken übernimmt. Das ist dann hart für alle, die auf eigenen Füssen stehen müssen. Ich kann verstehen, dass manche so etwas nicht gern lesen. Es ändert nichts an der Realität, Lügen gibt es beim Tagesspiegel, wo behauptet wird, es gäbe eine Verpflichtung zur Aufnahme von Flüchtlingen.

Das wird alles auch 2017 so bleiben. Ich war in einer sehr schlechten Zeit in Israel, ich will so etwas hier nicht erleben, nicht mal ansatzweise. Ich schreibe darüber, weil ich auf den schwarzen Listen ohnehin schon ganz oben stehe. Und weil ich auch die Anschläge von 2016 überlebt habe.



Also, weiter. Lead me, follow me or get out of my way.

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Freitag, 30. Dezember 2016

Blau ist das neue Grau

Es ist einer der besten Orte der Welt, und hier finde ich Frieden.





Und ich brauche kein Flugzeug und kein Hotel und keine Buchung und keine Frage, ob ich verlängern kann. Ich bin einfach da. Natürlich könnte ich mich langsam daran gewöhnen. Aber manchmal ist es jeden Morgen wieder eine Sensation.



So wie in den letzten Tagen nach diesem sagenhaften Hoch. Daheim ist alles grau und neblich, hier daheim ist alles blau. Langsam vergesse ich auch die Zeit.

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Donnerstag, 29. Dezember 2016

Faul

Dafür, dass ich vorgestern noch erzählte, wie wichtig es ist, selbst ein Rad bauen zu können und exakt den eigenen Wünschen zuzuschneiden, habe ich zwei extrem faule Entscheidungen getroffen.



1. Habe ich die von mir sehr geschätzte Anna Müllner gebeten, einen Beitrag über den 33C3 zu schreiben - sie ist nämlich im Gegensatz zu mir in Hamburg, sie hat den Zug genommen und sich ein paar Gedanken zum Publikum gemacht, die ich auch von anderen gehört habe - manche mit Freude, andere mit Grausen. Ich will mich hier nicht zu sehr ablehnend äussern, ich hatte letztes Jahr mit den Leuten dort keine Probleme - es ist nur so, dass dieses "Heimat"-Gefühl, das manche haben, auf mich überhaupt nicht übergesprungen ist. Leute, die mich draussen haben wollten, argumentierten, die Veranstaltung sei inklusiv und verlange nach Offenheit.

Als Journalist bin ich natürlich nicht inklusiv gegenüber dem Gegenstand der Berichterstattung, und mit der Offenheit war es bei mir vorbei, als ein ganzer Saal entzückt von Cage UK heftig klatschte - ich binj so einiges, aber ganz sicher nicht leicht verführbar, und Kollektive widern mich zutiefst an, selbst wenn sie meiner Meinung sind. Bei Cage UK war das anders. Ich glaube, jede Gesellschaft braucht Utopisten und ein paar Metzger, die im Zweifelsfall die Axt richtig setzen können. Man kann sich auch totinklusivieren, wie man bei den Piraten sah. Meine begrenzt jubelnde Haltung kommt aber vielleicht auch einfach daher, dass ich in meinem Leben sehr viele kluge, alte Menschen kennenlernen durfte. die eine sehr abgeklärte Meinung über Menschen und Ideologien hatten, aber wirklich etwas erreicht haben. Was ich bei der "Netzgemeinde" sehe, ist meist, nun, naja, da fehlt halt die Dauerhaftigkeit und die Härte.



Bei mir gerade auch, ich verlebe entzückende Tage am See und höre, dass ich einen neuen Luftfilter für das Auto brauche, und dass es wirklich nichts wird, mit diesem Hamburg. Dann ist es halt so. Eigentlich wollte ich 5 Beiträge aus Hamburg schreiben, jetzt schreibe ich offline an etwas ganz anderem und gebe mir zwischendrin auch Hartes. Körperlich Hartes, wenngleich mit Heuschnupfen. Ja, richtig, hier fliegen nämlich wieder Haselpollen. Und dennoch, ich muss etwas tun, denn ich habe Pläne und Wünsche. Pläne mit Italien und Wünsche, nicht wieder zu dick zu werden. Nichts gegen ein paar Kilo mehr im Winter, aber 2017 zeigte uns allen, dass wir alt werden und die Gefahren andere unter die Radieschen bringen. Das ist nicht schön, speziell, wenn man bei anderen sieht, wie hoch die Risiken sind.

Ich binj dankbar, dass dieser Antrieb zur Härte in mir selbst ist. Ich brauche keinen, der mich schiebt, meine Motivationslosigkeit tritt mehr bei Themen wie "Abstauben" zutage. Dafür steht 2017 aber auch ein wirklich hoher Pass auf dem Programm. Natürlich kenne ich das Risiko, das bei der Abfahrt droht, aber das sind nur 30 Minuten. Das Risiko, ein Jahr lang 10, 20 Kilo mit sich zu tragen, wenn man mal aus dem Bürostuhl kommt, ist insgesamt vermutlich höher. Deshlab habe ich noch einmal gesündigt, und, naja - es ist halt so, wie ich es brauche. Ein fast schraubfreies Kuota Kharma, das nur noch ein kleineres, kleines Kettenblatt braucht:



Es hat meine modernen Lieblingskomponenten und Lieblingslaufräder, und ein Kuota wollte ich schon lange mal fahren. Es stand lange in einem Keller und schreit jetzt nach spannenden Geschichten, und es wird sie bekommen. Aber zu tun ist daran wenig. Es ist kein Fehlkauf, aber ein Faulkauf. Begründung: Würde ich das selbst bauen, wäre es deutlich teurer als das ganze Rad.

Ich kann schon auch sehr faul und demoticviert sein, wenn es darauf ankommt. Aber wenigstens falle ich nicht vom Stangerl, weil ich zu selten auf dem Rad sass.

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Mittwoch, 28. Dezember 2016

Triviales, allzu triviales

Ich habe keinen Anlass, mich über die Schwerpunktsetzung der Berichte vom 33C3zu beschweren - ich hätte dort sein können, bin es aber nicht. Wenn andere sich dann genau die Themen rauspicken, mit denen die Gruppe formerly known as "Hackerszene" den Liebesdienst für die Regierung und ihre gewünschten Zensurdienste macht, dann ist es halt so. Eventuell schaue ich mir den Haase nochmal genau an, und falls er mehrfach daneben lag, gibt es noch einemn Beitrag über Fake Vorträge, aus denen Fake News werden. Wobei ich aktuell an einem anderen Fall dran bin: Wer schlau ist, behauptet nicht die Unwahrheit, er bringt manipulierte oder unvollständige Graphiken. Texte werden nie so gern geteilt wie Bildchen, die scheinbar alles intuitiv verständlich machen. Das unterscheidet Pizzagate nicht von der SZ während des Gipfels von Elmau.



Überhaupt, egal was da noch kommen mag: Die Schlaueren werden das, was sie anbringen wollen, eben so anbringen, dass sie nicht greifbar sind. Das ist keine rechte Taktik, allein die Begriffe Hatespeech und Fakenews sind in sich solche Unschärfen, mit denen der Justizminister Gina Lisa Maas gut leben kann, Sprache ist komplex, Ironie ist nicht strafbar, Wahrheit ist oft genug relativ und mit Schwerpunktsetzung kann man auch aus einem Kongress, auf dem wirklich auch subversiv gearbeitet wird, so eine Art Re:Publica im Dunkeln am Polarkreis machen.

Wie auch immer, der Norden und ich, das wird nichts mehr, wir passen nicht zusammen, und es ist nur logisch, dass der Motor nicht mehr wollte. Am Tegernsee ist es aber auch nett.Und deutlich stressfreier. Das Ausleben von Utopien mag super sein für Leute, deren Leben nicht im Mindesten das ist. was sie sich wünschen. Bei mir ist das etwas anders. Da kommt die Realität den Wünschen recht oft sehr nah.

(Ausserdem mache ich eigentlich nicht gern Zeug, das zig andere auch machen, und bei dem ich von den Aussagen anderer abhängig bein. Mein Weihnachtsverrätertext ging dagegen wie geschmiert.)

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Dienstag, 27. Dezember 2016

Loyal

Mit der Loyalität ist das so eine Sache. Nach meiner Erfahrung. die ich bei meinem Chef lernte, lässt man besser die Finger von Leuten, die ihre Familie öffentlich ausrichten. Denn wenn jemand schon die eigene Familie für Lacher aus dem Netz betrügt - warum sollte er dann gegenüber einem Arbeitgeber, zu dem viel weniger Bindungen existieren, loyal bleiben?

Insofern ist dieser Beitrag einer für meinen alten Chef. Den ich jeden Tag vermisse. Der seine rabenschwarzen Seiten hatte, und die mochte ich besonders.

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Lernfähigkeit

ist das eine. Umsetzungsfähigkeit ist das, woran es bei den meisten mangelt. Früher war das einfacher, da war Technik noch mit Hammer und Feuer beherrschbar. Heute leben wir in der Servicewelt, und was der Service nicht liefert, haben wir halt nicht. Meine aktuellen Hassprojekte sind Google Docs mit ihrem Formatierungsalptraum und Dropbox, das sich an 18 Bildern totlädt. Das ist die Cloud. Das sind Firmen, die sich mal grundlegend Gedanken machen sollten. aber es ist ihnen egal. Wie auch Firefox, der zum überladenen Elend wurde, oder Wordpress mtt dem Wording der deutschen genderfaschistischen Front.

Ich weiss auch, warum es den meisten Menschen so egal ist - ich hatte in der Vergangenheit durchaus meine Kämpfe mit der Schluderei bei der FAZ-Blogs. Irgendwer ganz oben will was haben, schmeisst Geld für eine inkompetente Klitsche raus, will sich nicht reinreden lassen, und liefert einen Haufen Müll, bei dem ich dann einen Override reinhacken muss, damit die Schriftgrösse stimmt. Das hat sich inzwischen gebessert, aber die Ursache ist immer gleich; Der Hintereingang zum Körper auf dem trockenen, sicheren Stuhl. Das macht IT so anfällig, das macht meinen eigenen Beruf, den Journalismus so anfällíg. Es sind Jobs, über mehrere Mauern abgesichert von denen, die die Ergebnisse abkriegen. Der Wochenmarkt wäre bei uns nach zwei Wochen tot, wären die Leite dort so asozial, unbelehrbar, unfreundlich und menschlich mies wie das, was grosse Teile meines Arbeitsumfeldes ausmacht. Und deshalb gehe ich so viel raus und lerne. Auf die harte Tour.



Das ist mein neuer Crosser, ein etwas in die Jahre gekommenes Stevens Prestige. Vollalu, dicke Rohre, robust und dennoch leicht. Mit einer selbst konzipierten Mischung aus XTR. XT und Ultegra. Letztes Jahr, als ich entlang der Valepp fuhr und zum Pfitscher Joch hinauf kroch, hatte ich viel Zeit zu überlegen, wie ein idealer Begleiter für so eine Reise aussehen sollte. Das Gunsha, das ich damals fuhr, war schon sehr gut, aber

- der Lenker war zusammen mit den dicken Handschuhen zu dick

- auf dem Weg runter nach Sterzing fehlten mir tatsächlich weiter oben liegende Bremshebel

- die Laufräder waren vielleicht ein klein wenig instabil. Ich konnte damit nicht so bedenkenlos ans Limit gehen, wie ich das gern gemacht hätte.

Man hätte natürlich auch an das Gunsha einen anderen Lenker bauen können, aber vor ein paar Jahren hatte ich schon ein Stevens, und es wurde geklaut. Es war vom Fahrgefühl her auch sehr schön, und ich wollte ohnehin eines. Das Neue ist nicht ganz meine Wunschfarbe, und es hatte ebenfalls den falschen Lenker und nicht passende, aber sehr schöne und anderweitig verwendbare Räder. Aber es hatte die passenden Bremsgriffe, es war leicht umzubauen, und es passt problemlos eine 3-fach XT-Kurbel in den Rahmen, was nicht bei allen Rädern immer ganz einfach ist. Und die Kettenlinie stimmt mit der etwas verbreiterten Hinterachse auch. Es war etwas Arbeit, aber so erfüllt es ein weiteres, wichtiges Kriterium:

Es ist ein sub-400-Euro-Rad.



Unsere Servicegesellschaft schafft es übrigens nicht, einen puristischen Reisecrosser in grosser Serie auf die Beine zu stellen, mit mittelhochwertigen Komponenten, schneller und geländegängiger als ein Reiserad, simpel, leicht unterwegs reparierbar, leicht und dennoch robust, und mit einer Übersetzung, mit der man auch nach 100 Kilometern noch einen steilen Pass hinauf kommt. Jemand wie ich steht nicht im Anfordrungsprofil. Ich will nur leichte, schnelle und flexible Transalps fahren, im Notfall dem Gewitter entkommen können und jeden Berg bezwingen. Es könnte so einfach sein, aber ich muss es draussen selbst lernen, selbst verstehen, und dann selbst bauen.

Andere kaufen dann fertige Schleudern und gurken im Tal herum. Je schöner und einsamer es wird, desto weniger sieht man von jenen, die für einen Langstreckenakku mehr ausgeben, als ich für das ganze Rad. Und darum wird es gehen. Wie weit kommt man mit dem, was so ein Akku alleine kostet.

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