Krachbumm

Ich habe 2013 hier sehr lange geschwiegen und es bei der FAZ ziemlich krachen lassen - Selbstschutz. Es ist schön, wieder hier zu sein. Es ist aber auch schön zu sehen, dass die Stützen und Deus ex Machina inzwischen Blogs sind, mit denen ich etwas erreichen kann. Und ich sehe nicht ein, warum ich tatenlos zuschauen sollte, wie meine Welt Umwälzungen ausgesetzt wird, die ich nicht mag und grundsätzlich für falsch halte. Ich rede ja gern und mit fast allen, aber ich bekomme kaum Antworten - also schreibe ich weiter.

Manchmal auch sehr arrogant und von oben herab über die Einstellung, die dahinter steckt.



Manche mögen diese schamlose Offenheit nicht, weil sie es gewohnt sind, dass Autoren ihre Intention hinter Moral verstecken. Das tue ich nicht. Ich finde, meine Welt ist ideal und sie soll so bleiben. Ich sehe ihre Fehler, aber ich glaube nicht, dass grosse Umwälzungen daran irgendwas verbessern. Manche mögen die Ehrlichkeit nicht, in der ich sage, dass es nur einen gewisse Menge günstiger Wohnungen gibt, und sie werden teurer, wenn durch Migration mehr Kunden da sind - speziell solche, bei denen das Amt alle Risiken übernimmt. Das ist dann hart für alle, die auf eigenen Füssen stehen müssen. Ich kann verstehen, dass manche so etwas nicht gern lesen. Es ändert nichts an der Realität, Lügen gibt es beim Tagesspiegel, wo behauptet wird, es gäbe eine Verpflichtung zur Aufnahme von Flüchtlingen.

Das wird alles auch 2017 so bleiben. Ich war in einer sehr schlechten Zeit in Israel, ich will so etwas hier nicht erleben, nicht mal ansatzweise. Ich schreibe darüber, weil ich auf den schwarzen Listen ohnehin schon ganz oben stehe. Und weil ich auch die Anschläge von 2016 überlebt habe.



Also, weiter. Lead me, follow me or get out of my way.

Sonntag, 1. Januar 2017, 00:59, von donalphons | |comment

 
lead me
I would like to
Vielleicht kann ich mal den Cicerone in der Fränkischen Schweiz machen, auf der Seiser Alm...zu Fuß. Auf dem Rad wäre ich Ihr Treibanker.
Follow you mit Freude
Out of your way, Wenn Sie wieder vom Paß nach unten brettern, werde ich mich wie ein kluger Rallyefan hoch an die Böschung stellen und Ihre Bahn clearen.

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Ich lese hier seit 2006 mit, ohne wirklich viel einbringen zu können, aber ich bin davon überzeugt, dass das hier eine der großartigsten schriftstellerischen und journalistischen Leistungen des 21. Jahrhunderts ist. Das Blog zeigt Wirkung, ganz im Unterschied zu vielen Autoren auf unserem klassischen Buchmarkt, der eigentlich die Aufgabe hätte, gewisse Themen aufzugreifen, aber oft doch etwas sehr geschlossenes hat. Der Unterschied dazu ist, dass hier jahrelang aus der Erfahrung ein Verständnis dafür gewachsen ist, wie man heutzutage Geschichten erzählt. Welcher Schriftsteller beeinflußt heute wirklich noch gesellschaftliche Entwicklungen? Manchmal kommt es mir so vor, als würden da viele für einen elitären Kreis von Eingeweihten schreiben, der Rest kauft die Bücher wegen Gefälligkeitsrezensionen und die dicken Romane verschimmeln dann nach der Verschenkung zu Weihnachten im Bücherregal.
Das sage ich als erfahrener Leser über dieses Blog, obwohl ich unter mancher Nachlässigkeit in der Orthographie und im Versmaß furchtbar leide. Allerdings haben manche Schlampereien im Versmaß auch Methode.
Mir geht auch die Petersburger Hängung und das überzogene Bayrische Selbstbewußtsein gehörig auf den Sack, aber ich muss zugeben, dass mich das Gesamtpaket trotzdem immer wieder sehr inspiriert.

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Dass es nur eine begrenzte Zahl günstiger Wohnungen gibt und dass das ein Problem ist, wenn es mehr Arme und außerdem noch mehr arme Migranten gibt, das ist schon richtig, lässt sich aber ändern. Dazu braucht es keine Umwälzungen und man muss auch nicht über Migranten diskutieren, denn das Problem gäbe es auch ohne sie.
Man muss nur einfach günstige Wohnungen bauen. Geld genug und Baufirmen genug sind da in Deutschland, da habe ich keinen Zweifel. Und vor hundert Jahren (Deutschland war damals weniger wohlhabend, wenn ich das richtig überblicke) hat man das auch geschafft.

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Wohnungen
Lieber damals,
Rechnen Sie sich das mal ernsthaft durch. Miete, die erzielbar ist, Renovierungsbedarf bei Auszug, normale Reparaturen, Verwaltungskosten usw. Das rechnet sich für einen normalen Anleger, der keine Ambitionen hat, nach Feierabend unbezahlter Hausmeister zu sein, nicht wirklich. Am ehesten noch bei ganz furchtbaren Gemäuern oder im Hochpreissegment. Und auch nur bei offensiven Annahmen bzgl Reparaturen und Wiederverkauf.
Bauen Sie ein DH, wird das in ländlicher Gegend für vielleicht 250t gehen. Miete pro Monat 750, also 9t pro Jahr. Reicht für 2% Hypothekenzins, sind noch 4t "über", Abnutzung rechnerisch 2% im Jahr suf den Hauspreis von 200, dann sind Sie bei Null. Keine Rücklage, alle Reparaturkosten aus eigener Tasche, ebenso Verwaltungskosten, Buchhaltungskosten usw, zumindest der Teil, den Sie nicht umlegen können. Spätestens seit ein Mieter nach 2 Jahren ausziehen kann und Sie als Vermieter dann mehrere tausend euronen an den Maler zahlen, ist das nicht mehr vergnügungssteuerpflichtig.

Die meisten Privatanlege können nicht rechnen, sonst sähe es im Neubaubereich noch schlimmer aus.

Politische Risiken wie Mietpreisbremse und andere nachträgliche Eingriffe in Vertragsverhältnisse machen das nur noch schlimmer.

Und zum Thema Geld genug: anderer Leute Geld ausgeben ist einfach, da haben wir viele echte Facharbeiter. Steuereinnahmen fallen nicht vom Himmel, sondern wurden anderen aus der Tasche gezogen.

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Ist der Grund teurer, geht nur noch Luxus. Für 250K bekommen Sie in München grad mal den Grund für einen halben Kaninchenstall ahem ein halbes Reihenhäuschen, und da steht dann oft noch eine Ruine aus den 1950er Wiederaufbaujahren obendrauf und ein Blindgänger untendrin.

Nach oben bauen geht auch nicht, spätestens ab dem 6. Stock ist Schluss.

Das Bauordnungsrecht ist das Problem. Sie müssen heute derart abartig viel Zeug beachten, da wird bauen teuer und platzverschwenderisch. Die Bebauung der heute so begehrten Gründerzeitviertel in Hamburg, Köln, Frankfurt, München (inkl. wiederaufgebauten Häusern), meinetwegen Berlin oder Dresden oder Leipzig, mit ihrer einzigartigen Dichte (Personen/qm) bekommen Sie heute nur noch mit Hochhäusern hin. Bei gleicher Traufhöhe kommt Ihnen der Gesetzgeber in die Quere, und dann natürlich der fatale Drang nach frz. Balkonen, Loggien, Eckfenstern, aber bitte alles wärmegedämmt und mit 2 Garagen und einem Extrafach für die fünf verschiedenen Mülltrennungssysteme, und drei verschiedene Heizungs, Warmwasser und Stromversorgungssysteme. FTTH (Fiber-to-the-home) ist da nur noch ein kleiner Buchungsposten.

Die bei einer sog. "Luxusimmobilie" höherne Baukosten für schickaussehende aber unpraktische Armaturen und Steinzeug, für Fenster deren Griffe nicht gleich abbrechen und für Türen die nicht aus Hartspanpapier mit Wabenstruktur gemacht sind, also für eine Einrichtung, die nur knapp unterhalb dessen liegt, was man früher den Dienstmädchen zumuten wollte, wenn sie sich nicht benahmen und der Hausstand geizig war, das kostet im Vergleich zu den Kosten für den Grund und den baurechtlichen Auflagen kaum etwas mehr.

Nur: für qm-Preise von 12.000 bis 15.000 bekommen Sie dann selbst in München (noch) keine Wohnung auf Sozialwohnungsniveau los, jedenfalls nicht zu den 25EUR/qm Mieten die man benötigt, um solche Immobilien selbst bei 1,1% Finanzierung irgendwie halten zu können.

Nein, das Bauordnungsrecht muss sich ändern, einfacher werden. Lieber im Jahr 500 EUR mehr Heizkosten, als den Klotz für 3o0.000 EUR dämmen. Andere Abstandsflächen, andere Anforderungen an Garagen.
Und eine schnellere Genehmigungspraxis. Selbst der Ausbau eines Dachstuhls dauert hier gerne mal 2 Jahre bis zur Genehmigung, weil da, bei Altbauten, gefühlt dutzende und defacto wohl zwischen vier und fünf Behörden "ins Benehmen" kommen müssen. Ich kenne selbst drei leerstehende Häuser aus den 1950ern, mit jeweils 10-12 leeren Wohnungen, die seit zwei bis drei Jahren auf den Abriß warten. Klar kommen da dann Luxusbunker hin, aber Leerstand ist m.E. dann noch schlechter.

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Verehrter damals, hätten wir kaufkraft-und inflationsbereinigt noch die Baukosten von vor 100 Jahren, bekämen wir wahrscheinlich kein Wohnungsproblem ausserhalb sehr weniger deutscher Grosstädte.

Und hätten wir noch die Familiengrössen von 1919, hätten wir heute selbst in diesen Grosstädten jede Menge nicht vermietbare Wohnungen.

Aber heute möchte halt jede/r Single auf mindestens 60qm in absoluter Hamburger Innenstadtnähe für 6 Euro den Quadratmeter sein. Und das funktioniert - unabhängig von der aktuellen Wohnungsbaupolitik - niemals und nirgendwo.

Gruss,
Thorsten Haupts

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werte thorha, greenbowlerhat, buerger, damals

vergessen wir die Fahrstühle nicht. Ab vier Geschosse ist eines dieser geldschlingenden Teile vorgeschrieben.

Vergessen wir die Bäume nicht, die in idiotisch bürokratischer Weise vorgeschrieben werden. Bäume erster Ordnung gehören in einen Park oder an eine Prachtstrasse, nicht in ein Baugebiet.

die Zähler für Kaltwasser, deren Einbau und Abrechnung mehr kostet, als das kalte Wasser der Mieter.

die vorgeschriebene Umweltverträglichkeit ohne Beachtung von Kosten/Nutzen wurde erwähnt.

Dafür sollte besser eine Wasserzisterne unters Dach und ein netzunabhängiges Notstromaggregat mit Treibstoff in den Keller.
Ein klassischer Kamin mit ausreichend Querschnitt für eine netzunabhängige Grundofenbeheizung bei Ausfall von Strom und Gas wäre auch schön

und es wird teuer

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Alles richtig, Es sind aber nicht nur Umweltvorschriften, die alles teurer machen, sondern die Vorschriftenflut in der Summe.

In einem Neubaugebiet in der Nähe Kiels mitten auf dem Land schreibt der BPlan zwei Stellplätze pro Einzelhaus mit 30qm und Mindestabstand zur Strasse von 5 Metern, sowie öffentliche Parkplätze (ca. 2 pro Haus) vor. Hinzu kommt ein Wendehammer der Dimension eines Grundstücks...Ich weiss nicht, ob es den Begriff Parkplatzfetischist gibt, aber in Bebauungsplänen toben sich die Lokalpolitiker richtig aus. Und all das macht die Grundstücke teurer. Teilweise gibt es Detailvorschriften inkl. Fassadenfarbe und Bepflanzung, fehlt nur noch die Regelung der Inneneinrichtung...

Und dann sitzen in Bauämtern sehr pflichtbewusste Beamte, die auf kommagenaue Einhaltung von jedem Blödsinn achten. Da kann eine Eingangsüberdachung schon mal zu einem "städtbaulich vertretbar" "nein", "doch" Geplänkel zwischen Architekt und Bauamt kommen, wie im Kindergarten komplett argumentfrei.

Solange wir nicht Grundstücke wieder billiger bekommen (einfach mehr Bauland ausweisen) und das Bauen verbilligen (geht über reduzierte Komplexität, sprich weniger Vorschriften), ist billigerer Wohnraum auf privatwirtschaftlichem Wege nicht erhältlich.

Über die Lösung der Politik: wir lassen das Bauen teuer, aber subventionieren die Baugesellschaften, die die Papierflut des Subventionsantrags bewältigen, möchte ich mich lieber nicht aufregen. Die Lösung Mietzuschuss ist mE auch keine sondern hilft ähnlich gut wie Schmerztabletten gegen eine tiefe Schnittwunde.

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nun bei der wärmedämmung muss was gemacht werden (obs styroirgendwas sein muss sei dahingestellt) Gebäudeheizung ist nunmal ein erheblicher CO2 treiber, da hilft allet nüscht und wer hier so gerne gegens schuldenmachen wettert, muss hier mit besonderem eifer voranschreiten, die nutzung fossiler energieträger ist auch nichts weiter als ein Kredit.

der wohnflächenverbraucht ist ein anderes thema. der 70erjahresingle kam noch locker mit 30qm aus. -> kleinere einheiten oder wohngemeinschaften.

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Zusammenfassung aus linker Sicht
Vielen Dank für die vielen sachdienlichen Hinweise (Sie haben richtig erkannt, dass ich mich in der Materie nicht auskenne). Jetzt ergibt sich ja ein klareres Bild: Privater Wohnungsbau für die Masse (die ja in der Regel wenig Geld hat) lohnt sich nicht, da die städtischen Grundstücke (also da, wo es Arbeit gibt) zu teuer, die Bauvorschriften kostentreibend sind und die Leute sich Wohnungen einer Größenordnung wünschen, die sie nicht bezahlen können.
Was also sollte passieren? Wir brauchen mehr Grundbesitz in öffentlicher Hand, eine wesentlich vereinfachte Gesetzgebung und bei der Masse der Bevölkerung ein Bewusstsein ihres tatsächlichen sozialen Status statt Nachahmung elitärer Lebensweisen. (Dazu gehört auch, nicht mehr auf das neoliberale Märchen vom grundsätzlich glücklichmachenden Single- und Alleinerziehendentum hereinzufallen.) Und natürlich braucht es jede Menge Steuereinnahmen, wenn Staat und Kommunen sich beim Wohungsbau engagieren - ja, Eigentum verpflichtet, auch Eigentum an Kapitel. Auch ich selbst zahle ziemlich viel Steuern, und ich tue das gern, wenn es dazu beiträgt, dass alle Menschen in diesem Land anständig leben können.

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Das Beispiel Wien zeigt, wie man in einer sehr großen Stadt für große Teile der Bevölkerung Wohnraum schaffen kann. Der ist nicht immer schön, man lebt dort nicht immer angenehm, aber der Wohnraum ist da.
"Wohnraum" an sich ist auch zu kurz gedacht, dazu gehören z.B. auch ein leistungsfähiger ÖPNV, Nahversorgung, Krankenhäuser, usw. Öffentliche Grünflächen, und überhaupt öffentliche Flächen auf denen man sich gerne aufhält. Angesichts von Amazon, eBay & Co. dürften z.B. die goldenen Zeiten der Einkaufspassagen mit Blödmarkt oder Jupitermarkt, in denen jeder Stadtteil unbedingt sowas haben musste, weitgehend vorbei sein. Ebenso die sinnlosen weiten Flächen mit flächigem Brunnen, unten und seitlich Granit vor Beton oder Glas, auf und an denen sich nie einer aufhält. Wohingegen schwer virtualisierbare Geschäfte wie Cafes, Restaurants, und all die, die Sachen verkaufen, die haptisch erfahren werden wollen, ihre Existenzberechtigung behalten werden. Aber eben dafür ein gemütliches Umfeld brauchen und nicht die bisherigen Steinglasbetonstahl Hässlichkeiten.

Und: man sollte nicht vergessen, dass es in der Provinz durchaus Wohnraum gibt, und auch keinen schlechten. Der Trend hin zu den Städten hat seine Ursache nicht unbedingt darin, dass die Leute unbedingt 25EUR/qm Mietwohnung zahlen wollen, wenn dasselbe Geld auf dem Land für eine freistehende Villa mit parkähnlichem Garten reicht. Sondern man zieht in die Stadt, weil die Infrastruktur am Land fehlt. Weil es keine Ärzte gibt. Weil bei Paaren beide arbeiten müssen, und bei 2 x täglich pendeln, mit 60km eine Strecke = 240km Tagesfahrleistung schon mehr als nur die Zehnerkarte an der Tankstelle lösen muss. Weil schon die Mittel- und Oberstufenschüler täglich eine Stunde einfache Strecke pendeln.

Und weil es aufgrund einer verfehlten Netzinfrastrukturpolitik keinen Internetzugang, keinen ÖPNV, keine ordentlichen Straßen, kein gar nichts gibt.

All dies würde freilich voraussetzen, dass man die Dinge im Zusammenhang sieht und sich der Staat nicht immer da, wo es für Private was zu verdienen gibt, aus seinen öffentlichen aufgaben zurückzieht, während immer dann, wenn es nicht lohnt, die Aufgaben beim Staat bleiben dürfen.

Das hat m.E. auch gar nicht unbedingt was mit links oder rechts zu tun. Auch als konservativ denkender Mensch kann man eine positive Einstellung zum Staat und seiner Aufgabe als Sichererer der Daseinsfürsorge haben. Selbst die "Liberalen" erkennen m.E. mittlerweile, dass der Staat, mit den richtigen Regeln versehen, auch freiheitssichernde Funktion haben kann. Problematisch sind vor allem die nihilistisch-neoliberal Denkenden, die nichts weiter als an die Ressourcen der Öffentlichkeit wollen. "links" und "rechts" sind da m.E. zu kurz gegriffen, weil eindimensional.

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@damals Wilde Schlussfolgerung
Die drei Prozent Rendite für private oder Institutionelle Anleger machen den Kohl nicht fett. Besser die Arroganzversicherung, die Hallesche oder eine Baugenossenschaft stellt die Hütten hin als Stadt oder Staat. Die menschlichen Organde der öffentlichen Hand neigen mehr zu Patronage und Nepotismus und Vergeudung als irgend ein privatrechtlicher Bauherr.
Öffentliche Hand baut teuerer, verwaltet teurer, vermietet teurer, versichert teurer....
Zweifel? Erinnern Sie sich ans Telefonieren früher?

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Natürlich teurer. Aber wie Sie vom täglichen Einkauf sicher wissen, muss die billigste Lösung nicht immer die beste sein. Im Übrigen sollte jeder Schuster bei seinen Leisten bleiben: die Versicherer versichern, die Baugenossenschaften bauen und die öffentliche Hand ein sicheres Dasein für alle garantieren - wozu das Schaffen von günstigem Wohnraum gehören kann, wenns sonst keiner tut.

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@melursus: ja, telefonieren war früher teurer. Aber es gab eine weitaus resilientere Infrastruktur, wenn man mal das Netz insgesamt betrachtet, in Bezug auf Stromausfälle, Netzausfälle, Defekte von Endgeräten. Ein Umzug, oder auch nur ein Tarifwechsel oder der ganze Ärger mit Anbieterwechseln, das gab es fast nicht. Verrecken an der Hotline? Gab es eher selten.

Und überhaupt bin ich nicht sicher, ob es den Telefonaten nicht eher gutgetan hat, dass der tickende Gebührenzähler für ein wenig mehr Kompression und Eile gesorgt hat. An die heute üblichen stundenlangen Telcos, an denen viele teilnehmen, aber wenige etwas sagen, kann ich mich eher nicht erinnern.

Es ist heute sicherlich vieles besser, aber es nicht alles schlecht. (haben Sie in anderem Kontext sicher auch schon mal gehört - DDR, Autobahnen)

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@damals
Sehen Sie, da unterscheiden sich unsere Ansätze fundamental. Ich zahle auch viel Steuern, aber nicht gern, insbesondere nicht, wenn ich sehe, das diese verschwendet werden. Ganz im Kleinen, für einen Hundeauslaufplatz auf dem Lande, ein am Ende doppelt so teures Verwaltungsgebäude, weil während des Baus umgeplant wurde usw.
Wenn ich dagegen sehe, wie mit Bauunternehmern verhandelt werden kann, ohne dass die Qualität darunter leidet, braucht es weder die Elbphilharmonie noch den Flughafen, um zu zeigen, dass private bessere Unternehmer sind als der Staat.

Wir reden hier nicht über Wasser oder Strom oder sonstige Infrastruktur, nur über Häuser. Wenn die Rahmenbedingungen passen, sind private bessere Vermieter als Wohnungsbaugesellschaften oder der Staat. Es ist Aufgabe des Staates, die Rahmenbedingungen zu schaffen, nicht Baukindergeld zu zahlen oder Mietzuschüsse, das führt beides zu Fehlallokationen.

Wenn die Gesellschaft meint, einen Teil der Menschen in ihrem Leben subventionieren zu wollen, ist das eine politische Entscheidung und in einer Demokratie ok, aber das rechtfertigt immer noch keinen Eingriff in den Mietmarkt.

Richtig wäre regional gestaffelter Zuschuss zu Lebenskosten.

Man kann sich allerdings auch die Frage stellen, ob jemand, der nicht arbeitet, aus welchen Gründen auch immer, dies nicht auch auf dem Lande zu niedrigeren Kosten tun kann. Aber auch das ist eine gesellschaftliche Entscheidung und hat mit dem Mietmarkt nichts zu tun.

Billiger Wohnraum geht, auf günstigen Grundstücken und in einfacherer Ausfertigung.

Meines Erachtens erledigt sich das Thema mit zunehmender Möglichkeit der Heimarbeit durch weitere Digitalisierung sowieso von selbst. Die Arbeit kommt zum Menschen, nicht mehr er zur Arbeit.

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à propos Schriftsteller
Das wird ihnen gefallen, ein gerade gefundenes Zitat von Peter Hacks:

Denn Berlin ist voll von Türen,
Welche in die Hölle führen.

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Hier stimmt auch endlich mal wieder das Versmaß!

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Hacks war ja auch ein - sehr guter - Dichter.

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Ich kenne leider viel zu wenig von ihm und bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Gedicht von ihm, was ich mal in der Frankfurter Anthologie gefunden habe. Ich weiß nicht mal mehr, was ich daran genau so gut fand, aber ich fühle einfach diese Bildungslücke.

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Na ja, mit der Hölle kannte sich Hacks sicher gut aus. Wer die Hölle faszinierend findet, wird auch Hacks mögen.

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Gönn Dir die Sonne...
Spiele das Spiel.
Gefährde die Arbeit noch mehr.
Sei nicht die Hauptperson.
Such die Gegenüberstellung.
Aber sei absichtslos.
Vermeide die Hintergedanken.
Verschweige nichts.
Sei weich und stark.
Sei schlau, lass Dich ein und verachte den Sieg.
Beobachte nicht, prüfe nicht,
sondern sei geistesgegenwärtig bereit für die Zeichen.
Sei erschütterbar.
Zeig Deine Augen,
wink die anderen ins Tiefe,
sorge für den Raum und
betrachte einen jeden in seinem Bild.
Entscheide nur begeistert.
Scheitere ruhig.
Vor allem hab Zeit und nimm Umwege.
Las Dich ablenken.
Mach sozusagen Urlaub.
Überhör keinen Baum und kein Wasser.
Kehr ein, wo Du Lust hast und gönn Dir die Sonne.
Vergiss die Angehörigen, bestärke die Unbekannten,
bück Dich nach Nebensachen,
weich aus in die Menschenleere,
pfeif auf das Schicksalsdrama,
missachte das Unglück,
zerlach den Konflikt.
Beweg Dich in Deinen Eigenfarben,
bis Du im Recht bist und
das Rauschen der Blätter süß wird.
Geh über die Dörfer.
Ich komme Dir nach.

Peter Handke – aus: Über die Dörfer

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Das, Sir, ist in jedem Fall die richtige Einstellung :-).

Ich bekomme ohnehin Lachkrämpfe, wenn ich andere Journalisten von "Anstand, Höflichkeit und Respekt" schwurbeln höre. Was sie meinen, ist offensichtlich: Verschont mich mit direkter Kritik. Gründeutsches Biedermeier ...

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ich habe den Verdacht, dass ich tun soll, obwohl ich nichts weiß. Ich sehe schwarz.

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https://www.youtube.com/watch?v=3D6yo7zYxDs
.
https://www.youtube.com/watch?v=R3lKE5S_s8k

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"for a hundert pounds a will give you a loose -woman-special"

https://www.youtube.com/watch?v=pqtrBE8ndLI

falsch gemacht junge - keinen cent, keine minute, no way!

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Ich gestehe ja nicht zum ersten Male, dass ich ihre Ehrlichkeit schätze, denn ausser Dummheit ist mir nichts so sehr verhasst wie Heuchelei. Da beides in den Blogs nicht zu finden ist, lohnt sich das Lesen stets.

Für die selber Mit-Denkenden hier, mittlerweile leider eine Minderheit, ist allerdings nicht zu übersehen, dass sich der Ton im Blog ein wenig, in den Foren massiv, geändert hat, weil sich durch die Politik-Inkompetenz einer vom Volk gewählten Regierung, das ganze Land grundlegend ändert.

Ich darf an zwei Texte erinnern.
Da gab es nach der letzten Wahl das Dankesschreiben an die 99%, jene die bei mir einfach stets "der grosse blöde Haufen" heissen, dass sie wie üblich auch bei jener Gelegenheit im Interesse des 1% ihr Kreuzchen gemacht haben.
Der zweite Text war der erste zu den Flüchtlingen, jene wahrlich beeindruckend geschilderte Beschreibung der eigene Innenwelt, beim Erkennen einer kleinen Gruppe harmloser Flüchtlinge, beim Versuch nachts Geld aus einer ATM zu ziehen. Es ging da nicht um eine reale Gefahr sondern um die Beobachtung der eigenen, völlig unerwünschte Änderung.
Der beste aller Texte in der FAZ.

Ich weiss es zwar nicht, aber ich nehme an, sie besitzen ein Vermögen, plus einige tausend(?) qm Wohnraum. Beides haben sie ohne jegliche Eigen-Leistung geerbt, und, wie jeder andere normale (ehrliche) Mensch auch, wollen sie diesen Besitz verteidigen.

"Und ich sehe nicht ein, warum ich tatenlos zuschauen sollte, wie meine Welt Umwälzungen ausgesetzt wird, die ich nicht mag und grundsätzlich für falsch halte. Ich rede ja gern und mit fast allen, aber ich bekomme kaum Antworten - also schreibe ich weiter."

Nun die Antwort können sie haben, denn, nur weil eine Entwicklung für sie und ihre Klasse unangenehm werden kann, ist ja keineswegs „grundsätzlich falsch“. Ausserdem stellt sich die Frage letztlich gar nicht so, sondern wie so oft ist die Frage nicht: wie man es gerne hätte, sondern ob es so… oder halt doch anders ist!
Ob unerwünschte Veränderungen kommen werden, oder ob sie verhindert werden können

Sie können sich natürlich auch einfach mit den Zustimmungen der BILD und Stammtisch Brüder zufrieden geben, die die früheren Foristen ersetzt haben....
Aber… worin soll der Wert des Vermögens bestehen, wenn man seine Zeit daran verschwenden muss, es gegen die Entwicklung der Welt zu verteidigen, anstatt es zu geniessen?

Wir mussten ja am Beispiel ihres privaten kleinen Shitstorms gegen Holms sehen, dass sie auch trotz mehrmaligen Nachfragens NICHTS gegen ihn vorbringen konnten ausser, dass sie in ihm eine Bedrohung ihrer letztlich nicht zu rechtfertigenden Privilegien darstellt. Und sie sehen natürlich die Gefahr, dass er eine erste Bresche für Kommendes und Kommende sein könnte.

Und ein zweites…

"Ich war in einer sehr schlechten Zeit in Israel, ich will so etwas hier nicht erleben, nicht mal ansatzweise."

Das mag sein, aber dort ist NICHT Europa. Trotzdem, dort ist auch die Ursache für die Veränderungen die ihnen sie missfallen. Das Land für den Staat Israel wurde den dort Lebenden mit Gewalt gestohlen, und das verstehen täglich immer mehr Menschen und die Konsequenzen die das hat missfallen auch immer mehr.
Muslime haben legitime Interessen und wenn DE diese wegen Israel ignoriert, dann hat das die derzeitigen Folgen.
Wie wir ja sehen, nicht mehr zu ignorierende.
Ihre Gleichsetzung von Israelkritik mit Antisemitismus ist falsch, und leider auch dumm. Denn sie klammern sich da mit einer Weltordung, die auch mir Gewalt nicht auf dem Weg ins Nichts aufgehalten werden kann.

Ihre Befürchtung ganz am Anfang der Flüchtlingskrise war völlig richtig. Sie wissen so gut wie ich, dass man weder die Million des letzten Jahres wieder loswerden wird, noch die Million des Jahres 2017 verhindern kann.
Und die Änderung die das mit sich bringt wird fundamental sein. Ihre Privilegien mögen sie erhalten können, aber die Welt in der sie mit diesen leben müssen, wird eine andere sein.

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Das Land Israel wurde nicht den dort Lebenden gestohlen.

Historie der Alijah und der fünf arabischen Überfälle-Kriege brauche ichIhnen, tyler durden volland nicht zu liefern. Ihre Haltung, Ihre Auffassung, Ihre Überzeugung wird sich nicht beeinflussen lassen.
Die meisten Leser werden mit den beiden Exodus aus Ägypten unter Moses und Europa/Nordafrika im 20 Jhd wohl vertraut sein.

Doch will ich Ihre Meinung nicht unkommentiert stehen lassen, tdv. Diesmal nicht.

Wer guten Willens ist, kann auf eine Landkarte blicken. Das Haus des Friedens, beith al Islam uist gewaltig groß.
Jordanien, das ehemalige britische Mandatsgebiet ist sehr groß.
Erez Israel ist klein, sehr sehr klein. Die Kleinheit alleine macht es phhysisch sehr verletzlich.

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Ach.... melursus....
Sie werden in dem gerade entstehenden, neuen Deutschland leben, ich nicht...
Ich habe Zeit und schau mir das alles in Ruhe an.. grinsend, wenn ich sowas lese:

"Das Land Israel wurde nicht den dort Lebenden gestohlen."

Der Rest der Welt, inkl. des jüdischen Teils, sofern er denkt, sieht das anders.

https://kenfm.de/wenn-die-stunde-der-fuehrer-schlaegt/

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