Hofschranzentum

Ui, lustig: Wolfgang Michal, seines Zeichens Mitarbeiter bei Carta.info und selbst schon mal damit aufgefallen, dass sein wenig qualitätvoller Beitrag mit einem geklauten Bild meiner Person verziert war, mag meine Kommemntar nicht, in dem ich loswerde, dass Michael Seemann, dessen Vorgehen bei der Abschaltung seines Blogs Michal verherrlicht, ja demnächst in inhaltediebischer Seelenverwandtschaft bei ihm und Carta sein Blog weiterschreiben kann. Und jetzt fragen wir uns alle natürlich: Ist das nur die Solidarität unter Leuten, die lax mit dem Urheberrecht umgehen, oder habe ich mit meiner Vermutung nicht sogar eine Sache ausgeplaudert, die ein etwas anderes Licht auf des Michals Hilfe für den Seemann werfen würde?

Ich ahne ja, was solche Leute (Grüsse nach Berlin an das grosse Netzwerk an dieser Stelle) jetzt von mir denken, dass Seemann der Held ist und ich lieber bei der FAZ weitermache und auf Heldentum verzichte, aber mei: Ich finde die FAZ gut. Mir hat da keiner was getan. Sie lebt mit meinen Sperenzchen und Aufsässigkeiten und Diventum ganz gut. Kurz: Im Gegensatz zu dem, was behauptet wird, kann man bei der FAZ Freiheit des Schreibens und die Anbindung an die Hierarchie ohne Schaden umsetzen.

Hofschranzen, wie ich hier erkläre, sind ohnehin etwas anderes.

Dienstag, 29. Juni 2010, 01:41, von donalphons | |comment

 
Bei "Diventum" musst ich erst kurz überlegen, aber dann hatt' ich's.

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zeigt der Link denn auf die richtige Seite?
Da war doch eine falsche URL in der Zwischenablage ....

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Ups, danke für den Hinweis.

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Stimmt, beim ersten Klick kam ich zu Carta. Nachdem ich das gelesen hatte, zurückkehrte und nochmal klickte, war's dann richtig: der tolle Wulff-Voltaire-Artikel kam. Besser als bei Carta.

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Besser einen dummen Link einbauen, als geklaute Bilder.

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Der Seemann wird aber sicherlich zum Nulltarif bei carta schreiben, denn Geld ist ihm -wie er mal in einem seiner Beiträge ausführte- ja nicht wichtig. Seinen Freunden auch nicht. Womit wohl eher gemeint ist GeldVERDIENEN sei ihnen nicht wichtig, denn eine Alimentierung im Wege eines bedingungslosen Grundeinkommens würde er schon gerne annehmen, der Blogger Seemann. Das wäre wirklich mal ein Grund, zum Steuerhinterzieher zu werden,

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Ich habe allmählich meine Probleme mit der Gleichsetzung von unprofessionellen Honks und der durchaus diskurswürdigen Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens. Und damit meine ich nicht Dich, werter anderl, sondern die unprofessionellen Honks, die nur ihre eigenen Ziele im Kopf haben, denen die soziologischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge scheissegal sind. So jemand hinterlässt nicht nur auf dem Felde professionellen Bloggens verbrannte Erde ...

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Wie bedingungslos soll es denn sein? Ich sitze hier in einem Häuschen mit 300 qm Wohnfläche, Nebengebäuden und Hof- und Gartenfläche, das komplett lastenfrei ist. Warum sollten andere Erwerbstätige mir Geld dafür geben, dass ich den ganzen Tag Zeit habe, die Rosen zu schneiden und mit dem Hund spazieren zu gehen?

Nein, nein. Ich will das nicht. Ich habe mein ganzes Leben für mich selbst gesorgt, früh auf eigene Füßen gestanden, mir immer irgendwelche Jobs (von mies bis sehr erträglich) gesucht, um von niemandem etwas annehmen zu müssen und bin der festen Überzeugung, dass mir das gut getan hat. Ganz gleich, wie mühsam es bisweilen war und wie spartanisch die Ernährungsgewohnheiten manchmal sein mussten, am Schluss hatte ich immer eine Mark mehr, als ich brauchte...

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Warum sollten andere Erwerbstätige mir Geld dafür geben, dass ich den ganzen Tag Zeit habe, die Rosen zu schneiden und mit dem Hund spazieren zu gehen?
Warum nicht? Sie bekommen ja auch dieses Geld. Jeder bekommt es. Das ist ja keine Arbeitslosenhilfe, sondern ein Grundeinkommen. Und ob ich nun Steuern für das Arbeitslosengeld zahle oder eben Steuern, die das Grundeinkommen finanzieren, kommt letztendlich auf das gleiche hinaus. Beim einen wird zusätzlich noch eine überbordende, monströse Bürokratie mit durchgefüttert.

Ob ein Grundeinkommen jetzt die Lösung aller Problem ist oder niocht (wahrscheinlich nicht), sei mal dahingestellt, aber zumindest ist es ein diskussionswürdiger Vorschlag. Und ich möchte nicht, dass man Befürworter eines Grundeinkommens mit den Leuten gleichsetzt, über die der Hausherr seit geraumerweile treffend und berechtigt herzieht.

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Man sollte sich als Befürworter vielleicht Mittel und Wege ausdenken, die Honks und ihre "ey mein Bloggen is voll goyl für die Gesellschaft"-Haltung als Problem für die eigenen Ideen zu benennen, dann kann man gerne nochmal drüber reden. Aber solange Leute wie der Seemann eine 100%-Erbschaftssteuer (= Enteignung) fordern, ist das alles wenig erbaulich.

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Ich zahle für Kinderwagen-Rammböcke, Bankster, Afghanistan-Killer, obszön überversorgte Politiker, kinderprügelnde und -fickende Pfaffen – da kann ich auch noch für den Seemann zahlen.
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"Ich habe mein ganzes Leben für mich selbst gesorgt, früh auf eigene Füßen gestanden ..."
Und jetzt erzähl mir noch die Geschichte, wie bei Cholm bei minus 43 Grad der Iwan durchgebrochen ist.

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Den Spruch muss ich mir merken!

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Wenn ich solche Erzählungen höre, habe ich immer sofort "Damals in den Ardennen" im Kopf. Auch ein wesentliches Zitat der Kulturgeschichte Deutschlands und inhaltlich passt es zu Cholm von noergler.

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Unter 3.548.083 E-Mails wurde die Ihre ausgewählt!
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Herzlichen Glückwunsch. Sie haben ein fünfminütiges vertrauliches insider-tape-off Gespräch mit Frank Schirrmacher über Michael Seemann gewonnen. Und über Schädelnerven.

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Die Ausreden der Seemann-Freunde für den Klau lassen mich fragen, ob ich es träumte, dass das gerade neulich am Fall Hegemann abschließend geklärt war.

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Der Unterschied dabei ist, dass "Schreiber" ihre und andere Texte als individuelle kreative Werke wahrnehmen, selbst wenn es nur eine Twitter-Blähung mit 140 Zeichen ist. Fotos sind nur Zierde. Auswechselbar, akzidentell. Ein wenig Farbe. Dementsprechend sehen die in einem Foto nicht die kreative Leistung eines Fotografen, weil: "hätte ich auch knipsen können". Daher auch Seemanns sofortige Bereitschaft, alle Fotos aus dem postings zu nehmen.

Ignoranz gepaart mit Überheblichkeit und Dummheit.

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Vielleicht war es einfach auch nur gelebter Rechtskontrollverlust, weil, was im Internet steht, wird ind Exoskelett assimiliert. Schon beim allerersten Beitrag kam Material per Hotlink von Wikipedia.

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Per Hotlink und ohne Fotonachweis. Das Bild der bekannstesten Totenmaske einer Mumie ist assimiliert. Teil des gemeinsamen Borg-Gedächtsnis. Was eh in den Köpfen drin ist, unterliegt auch keinem Urheberschutz. Wird ja nur aus aufs Papier materialisiert.

Beim 2. Posting hat er sich bei der google Bildersuche bedient. Darunter wahrscheinlich aus einem Artikel im New Scientist, einem Foto aus dem Film Aliens, einem Foto des Unternehmens "Activelink", und einem weiteren Filmstandbild.

Sein erster Bildnachweis ging mit einem "Danke für das Foto" an einen Kumpel. Dann ist wieder wikipedia mit einem Blumenkohlfraktal dran, ohne Nachweis.

Dann hat er flickr entdeckt.

Ganz ehrlich. Für jemanden, der mit seiner kreativen Leistung sein Leben bestreiten will, sehr unkreativ.

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Money for nothing and the chicks for free
Ich glaub halt nicht dran, dass es funktioniert, wenn man den Menschen sagt "Du wirst dein ganzes Leben nie mehr arbeiten müssen, wenn du nicht willst". Oder bereits von Anfang an: "Du wirst im Leben nie auch nur einen Tag arbeiten müssen, wenn du nicht willst".

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Wenn an Deinem Glauben etwas dran wäre, dann müßten die skandinavischen Länder die höchsten Arbeitslosenquoten in Europa haben. Tatsächlich haben sie die niedrigsten.
Das ist seltsam, nicht wahr?

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noergler, nur, wenn man die skandinavischen Sozialsysteme nicht so genau kennt - bzw. nicht so richtig weiss, wie die heutzutage aussehen.

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Der noergler könnte mal den Blick gen Dänemark schweifen lassen oder in der FAZ nachlesen:

"Es gibt keinen Kündigungsschutz, der Arbeitsmarkt ist extrem flexibel. Das irritiert manchen Deutschen - ein netter Chef, der duzt und trotzdem kündigt? Doch in Dänemark herrscht „hire and fire“. Den Landsleuten verdirbt das nicht die Laune. Sie suchen sich einfach eine neue Tätigkeit. Lange arbeitslos bleibt in der aktuellen Arbeitsmarktlage kaum jemand."

http://www.faz.net/s/RubC04145822B794FD59CBBC4D2C39CF75A/Doc~EB183C9D7EF584E01863D4E7F04D3B626~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Oder in der ZEIT:

"Der dänische Staat ist ein wechselhaftes Wesen, mal macht er sich klein, dann baut er sich auf. Vier Jahre lang zahlt dieser Staat Arbeitslosengeld, im Monat bis zu 2000 Euro. Arbeitslose, die sich mit diesem Geld zur Ruhe setzen wollen, kommen nicht zur Ruhe, weil der Staat sie ständig aufscheucht und mit Jobangeboten bedrängt. Der Staat zahlt ihnen auch Fortbildungen, Umschulungen. Der Staat ist gierig, holt sich Geld von Bürgern und Firmen, verlangt hohe Steuern, mit denen er das Soziale bezahlt. Der Staat verteilt um, einerseits, andererseits: Der Staat ist großzügig, er verteilt die Freiheit, etwas zu unternehmen, die Freiheit des Unternehmers, aber auch Sicherheit für die, denen in der Freiheit nichts gelingt."

http://www.zeit.de/2007/16/D-nemark-Serie

Ist das das Modell, dass der noergler empfiehlt?

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"Ist das das Modell, dass der noergler empfiehlt?"
Ja, genau. Das Modell ist volkswirtschaftlich richtig, ökonomisch erfolgreich und human zugleich.

"Der Staat ist großzügig, er verteilt die Freiheit, etwas zu unternehmen, die Freiheit des Unternehmers, aber auch Sicherheit für die, denen in der Freiheit nichts gelingt."

Ich wüßte nicht, was man dagegen haben könnte, wenn es funktioniert, und in Dänemark funktioniert es.

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Ich kann dem Dänischen Model aus Erfahrung auch nur zustimmen.

Und was den Mythos der hohen Steuern anbelangt, der sich weiterhin hartnäckig hält, wie ich sehe: In Dänemark die Renten- und Krankenversicherungen durch die Steuer finanziert werden. Man muss also die Abgabenlasten auf Einkommen vergleichen, so wie die OECD das hier macht:
http://www.oecd.org/document/39/0,3343,en_2649_34533_45095399_1_1_1_1,00.html

Mein Partner arbeitet seit ein paar Jahren in Dänemark. Wir haben das Ganze gut durchgerechnet, als das Angebot kam (Steuern, Fahrkosten, Zweitwohnsitz etc.), aber da war einfach nichts zu machen: zu gut bezahlt, weniger Stress, kaum Überstunden. Und so war und ist es auch geblieben.

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