Neidlos

Wenn die FAZ irgendwann online und beim Impact hinter der ZEIT zurückbleibt, liegt das sicher auch ein wenig daran, dass sich die Gesellschaft stark gewandelt hat, und es nicht leicht ist, sich als eher konservatives Blatt stets neu zu justieren. Gleichzeitig liegt es aber auch daran, dass man beim Justieren nicht Getriebener sein sollte, sondern Gestaltender. Man muss fast die Bild beneiden, die dem immer gleichen Deppen das Wort redet. Die Rubrik Wochenmarkt der Zeit dagegen, die ist ganz einfach, butterzart, sehr hübsch genau in den Lauf der Entwicklung hineingelegt - das könnte jeder selber machen. Aber könnten ist etwas anderes als tun.

Dienstag, 10. Mai 2011, 13:28, von donalphons | |comment

 
Jetzt habe ich Appetit auf Spargel bekommen. Gebraten, grün und weiß. Eingeschlagen in ein Omelett, ein wenig Butter. Parmesan. Ich muss doch noch einkaufen gehen.

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...ich komm mit! Ich komm mit!!

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Neidlos
Der Artikel über grünen Spargel ist echte Fooderotik. Das könnte unser Gastgeber fast nicht besser. Aber im Paket bleibt die FAZ die einzige liberale deutsche Zeitung mit Reichweite. Die Zeit als dezidiert linkes Blatt kann der FAZ nur Teile der Leserschaft abnehmen. Bei aller Qualität einzelner Produkte greife ich zuerst zum vertrauten, guten Produkt. Und danach zum Economist und dann zu news.google. Die Zeit? nur aufgrund von Tips vertrauter "Respektspersonen" wie Ihnen, Don Alphonso.

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Und das Kreuzworträtsel? Vergesst mir nicht das Kreuzworträtsel der ZEIT.

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Die Zeit hat einen sehr fähigen Onlinechef und um ihn herum ein wirklich gutes Team, das weiss, was es tut. Sie ist schnell, intelligent und denkt im Internet ganz anders als die FAZ. Was die FAZ auf die Reihe bekommt, sieht man bei den Apps für iPhone und iPad. Das ist genz schlimm. Und die Nutzer gehen nun mal nicht nur mit den Texten und Autoren, sondern auch mit Formaten und Techniken. Besonders bei den Jüngeren gibt es auch kaum mehr Markentreue. Also, was bleibt?

Ideen entwickeln. Der "Wochenmarkt" ist grossartig. Und was haben wir Neues? Ein Supermarktblog und ein Ballettblog. Was spricht die Leser an? Die Funktionsweise eine Kasse, Wiederverwendung einer ein Monat alten Geschichte, die aus amerikanischen Medien gezogen wurde, oder das Obige?

There you go.

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Also erstmal Zustimmung zur Zeit-Einschätzung. Gute Sachen machen die (ich schleime mich schonmal ein, damit die mich einstellen ;-) )

Bei der FAZ würde ein Foodpron Blog aber wahrscheinlich eine ähnliche abgehobene Nummer wie die Kochbuchkritiken (mit fällt gerade der Name nicht ein). Das ist mir zu speziell, zu sophisticated.

Würde die FAZ sowas ähnliches wie den Wochenmarkt machen, wären wahrscheinlich in jedem Rezept drei Zutaten, die man sich erst aufwändig besorgen muss. Man vergleiche mit dem Spargel-Rezept in der Zeit. Das ist schätzungsweise saulecker und alles dafür bekomme ich in vernünftiger Qualität im Supermarkt (oder dem Wochenmarkt).

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So richtig schlecht finde ich das FAZ-Supermarktblog nun auch nicht. Mal abwarten, was da in Zukunft für Themen kommen. Aber natürlich - gerade beim REWE-to-Go Beitrag die übliche "Kommentar-Gülle-Grube". Da möchte man nicht dran schnuppern :)

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Die Spargelsaison
ist bei uns, die wir an manchen Tagen die Ostsee riechen können, schon seit 2 Wochen vorbei.

Wenn das, was dort kommentiert, die Zielgruppe sein soll, dann schüttelt es mich doch schon etwas durch. Obwohl das hier verlinkte Rezept und auch sein Erfinder durchaus wert sind, sich damit zu beschäftigen.

Die Zeit ansonsten - ein Vorposten der INSM. Mag ich nicht mal im Cafehaus noch lesen. Dann lieber FAZ, sogar recht gerne, mittlerweile. Wenn mir das einer in den 90ern vorhergesagt hätte...

Was macht eigentlich der alte Bissinger, der mit der "Woche" im Grunde doch knappe 20 Jahre zu früh war?

Nur so meine 2 Gedanken...

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....mach doch selbst mal was in der FAZ, was so richtig einzigartig vorantreibt.....wie wars: es gibt nix gutes, ausser......

jeder hats in der hand, also, wems gegeben ist.

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Ich kann mit der patriarchalischen, gängelnden, zensierenden Kommentarpolitik der Zeit nichts anfangen.

Und ganz ehrlich: Solche Spargelartikel gibt's im Dutzend in bunten Postillen, die vorzugsweise "Frau" und/oder "Golden" im Titel haben. In der Bäckerblume sogar kostenlos.

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Hui, Bäckerblume - das ist ja fast gemein :-)

Aber doch: Wenn's um 'ne schön wurschtige und schön akkurate Kocherei á la saison geht, hat mir - neben dem brit. Original - das ZEIT-'rezeptor'-blog schon seit Langem gefallen.

Das mit den Kommentaren ist tatsächlich vollkommen ekelhaft.
Da zensieren sie in 'nem Kochblog rum, man kann es kaum fassen.
Und dann noch in diesem Ton.

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na ja, es war eben siebeck in der zeit, der,es ist jetzt vierzig jahre her, der zahnarztgattin in wanne-eickel*) das schlachfrische bresse-huhn (nicht presshuhn, obwohl die zeit früher, als es noch keine medien gab, zur presse gezählt wurde) anstelle dem tiefgefrorenen holland-hähnchen für 1,99 schmackhaft machte und ihrem göttergatten den trockenen weisswein statt dem bekannten pilsundkorn oder dem sonntagsweinchen mit reichlich süssreserve .

eigentlich hat der den foodporn erfunden.

einem gewissen herburger (ein dichter, nicht zu verwechseln mit dem ehemaligen bundestrainer herberger, der schrieb nie in der konkret) passte diese ganze richtung nicht, und dichtete straff dagegen an:

"Einfach Wolfram Siebeck verbieten,
über Essen zu schreiben und ihn
drei Tage mit Heftpflaster über dem Mund
in die Bahnhofsgaststätte von Würzburg setzen,
wo wir mitunter auch schlemmen."

worauf wolfram s. erst einmal wirklich zu form auflief.
hier: http://www.ze it.de/2008/39/Siebecks-schoenste-Skandale

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*) diese dame ist angeblich die quintessenz der zielgruppe dieses blattes. tatsächlich gelesen wird es, man kann da schon von tradition reden, vom leerkörper höherer beschulungsanstalten (west) und gewisser streber, die sich so ihre technik im deutschen aufsatz verbessern wollen.

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Achwas, Herburger. Die wahre gute schönste Lyrik über Siebeck gab's von Max Goldt. Natürlich auch von ihm vertont und (hoffentlich noch) als Tonträger erhältlich. Und, auch nett: dies Poem wurde sogar in der ZEIT nachgedruckt.
.
A propos Köche in der ZEIT. Seitdem der göttliche Vincent Klink dort nicht mehr..., macht's Zeit-Lesen weniger Freude. Aber Vince hat ja zum Glück sein eigenes Blog.

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