Wenn Du in Rom bist
frage Dich: Ist es das wert? 800 Kilometer in diese Stadt zu fahren, nur um in der Dunkelheit jene Autos anzuschauen, die Du schon in Brescia, in Sirminone, Verona, San Marino gesehen hast? Nun:
Sagen wir mal so, ich schätze Rom nicht besonders. Doch, das ist es wert, auch wenn ich unsagbar lange nicht mehr im Vatikanischen Museum war und diesmal sogar direkt gegenüber gewohnt habe.Dort also geht es nach viel zu kurzer Nacht wieder los.
Es ist zu Beginn fast nichts los auf den Strassen; es sind dies, auf dem Weg durch das Latium, vielleicht leichtesten, schwebenden Momente der Mille Miglia, mal im morgendlichen Sonnenlicht und mal im Nebel der ehemaligen Sümpfe.
Dann geht es, meist in einem Pulk mit den Werks-BMWs durch Städte und Dörfer, die Schulen lassen ihre Kinder auf die Strasse, und ich habe schon einen Krampf vom Winken. Das ist dennoch sehr angenehm.
Und irgendwann stellt man sich die richtige Frage: Wie wäre es, wenn man nicht genau hier genau jetzt wäre? Ich mein:
Die Zeit scheint stillzustehen, vielleicht bin ich auch nur, wie so oft nach wenig Schlaf, empfindsamer für die Ewigkeit von Minuten. Es ist in Ordnung, hierher zu fahren und wieder umzukehren. Man fährt nicht irgendwohin, man fährt. Dann aber steht man. Augerechnet in der scheusslichsten Ecke der Toskana werden die Autos nochmal sortiert, bevor es nach Siena geht.
Nochmal raus, nochmal Bilder machen, so kommen sie nie mehr zusammen, denn danach wird die Belastung einige aus dem Rennen werfen.
An dieser Stelle schiesse ich das 2000. Bild dieser Mille Miglia. 2000. Und Siena liegt noch vor uns.
Sagen wir mal so, ich schätze Rom nicht besonders. Doch, das ist es wert, auch wenn ich unsagbar lange nicht mehr im Vatikanischen Museum war und diesmal sogar direkt gegenüber gewohnt habe.Dort also geht es nach viel zu kurzer Nacht wieder los.
Es ist zu Beginn fast nichts los auf den Strassen; es sind dies, auf dem Weg durch das Latium, vielleicht leichtesten, schwebenden Momente der Mille Miglia, mal im morgendlichen Sonnenlicht und mal im Nebel der ehemaligen Sümpfe.
Dann geht es, meist in einem Pulk mit den Werks-BMWs durch Städte und Dörfer, die Schulen lassen ihre Kinder auf die Strasse, und ich habe schon einen Krampf vom Winken. Das ist dennoch sehr angenehm.
Und irgendwann stellt man sich die richtige Frage: Wie wäre es, wenn man nicht genau hier genau jetzt wäre? Ich mein:
Die Zeit scheint stillzustehen, vielleicht bin ich auch nur, wie so oft nach wenig Schlaf, empfindsamer für die Ewigkeit von Minuten. Es ist in Ordnung, hierher zu fahren und wieder umzukehren. Man fährt nicht irgendwohin, man fährt. Dann aber steht man. Augerechnet in der scheusslichsten Ecke der Toskana werden die Autos nochmal sortiert, bevor es nach Siena geht.
Nochmal raus, nochmal Bilder machen, so kommen sie nie mehr zusammen, denn danach wird die Belastung einige aus dem Rennen werfen.
An dieser Stelle schiesse ich das 2000. Bild dieser Mille Miglia. 2000. Und Siena liegt noch vor uns.
donalphons, 13:06h
Dienstag, 17. Mai 2011, 13:06, von donalphons |
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sephor,
Dienstag, 17. Mai 2011, 15:15
MTK ???
Huch, wie ist das denn auf das Käferkennzeichen gekommen? Ist immerhin Einzugsgebiet des von Ihnen so ungeliebten Frankfurt.
Ts.
Ts.
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donalphons,
Dienstag, 17. Mai 2011, 15:27
Drei Buchstaben sind nie schlecht (solange nicht a. d. Ostern)
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sephor,
Dienstag, 17. Mai 2011, 15:35
Ist das Ihr Ernst? ROS, STA, FFB, CHA, ... - alles Qualitätsmerkmale?
Na gut. DONauwörth könnte ich noch nachvollziehen...
Na gut. DONauwörth könnte ich noch nachvollziehen...
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gabriele spangenberg,
Dienstag, 17. Mai 2011, 16:06
Endlich,
endlich ein Bericht über die Mille, der aus dem Cockpit berichtet, keine Interpration oder Analyse. Und ja: wie schwer ist es, Erleben, Beifahren, Fotos machen zugleich und ja: wie die Zeit sich merkwürdig dehnt wenn man müde ist, und ja: vielen Dank!!!
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donalphons,
Dienstag, 17. Mai 2011, 16:10
Schreibe gerade den Text für die Print-FAZ
Es tschirpt ein Vogel neben uns. Sanft gleitet der Wagen durch eine Kurve so göttlich, wie nur Italiener sie bauen können, geneigt in den Hügel hinein, entlang der wilden Schönheit der nördlichen Toskana. Der Vogel tschirpt weiter, er bleibt an unserer Seite, und es klingt, als würde er gar nicht fliegen, sondern auf der vorderen Radkappe, in deren Chrom sich all die Landschaftsreize spiegeln, eine kleine Pause mit Gesang einlegen. Das kann eigentlich nicht sein. Sind das wir, fragt der Besitzer, und in jenem Moment schwant mir, dass ich eventuell seinem bis ins letzte Detail liebevoll restaurierten Ovali-Käfer Baujahr 57 bei der Hatz von San Marino nach Sansepolcro etwas angetan haben könnte. Ich habe ihn nicht gerade den Berg hochkrabbeln lassen. Für seine 30 Pferdestärken ist er hier hinaufgeflogen. Es hat uns auch längere Zeit kein Ferrari, kein Porsche und kein Flügeltür-Mercedes mehr überholt; im Gegenteil, der Lancia vor uns konnte sich nicht lösen. Nicht nur Vögel tschirpen so, sondern auch kaputte Trommelbremsen. Ich steuere eine Bucht an.Dabei blockiert das rechte Vorderrad. Es war nicht die Nachtigall, es war die Bremse.
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donna laura,
Dienstag, 17. Mai 2011, 19:03
man hätte auch 'aua' sagen können, bei der geschichte von der tschilpenden bremse. und dies erinnerte an die drei buchstaben für autokennzeichen.
gut, dass es kein 'cr' gibt. dann könnte man 'ap' nehmen, bei manchen modellen.
gut, dass es kein 'cr' gibt. dann könnte man 'ap' nehmen, bei manchen modellen.
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melursus,
Dienstag, 17. Mai 2011, 16:39
Danke für die schönen Eindrücke. Aber ich frage mich, wieviel mich wohl vom Don trennt. Von Rom bin ich begeistert und fahre wieder und wieder hin. Die großartigen Bilder motivieren aber, einmal das Auto zu nehmen.
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justafan,
Dienstag, 17. Mai 2011, 19:54
Doch, in manchen Sachen ist er vielleicht wirklich unübertrefflich.
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