Es darf auch etwas mehr sein
Das hier war, in gewisser Weise, das Abendessen des Vortags, denn danach hatte ich so eine Art Filmriss, ganz ohne Alkohol und ohne echte Erunnerung - ausser dass es einmal geklopft hat und ich etwas von "Schlafen" sagte.
Aber am nächsten Morgen sieht bekanntlich immer alles besser aus, die Muskeln taten fast gar nicht mehr höllisch weh und ich hatte auch nicht das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Also auf ins Nonstal über Mezzocorona!
Die grundsätzliche Idee - über Mezzolombardo langsam am Ostrand des Tales auf direktem Wege zum Mendelpass zu radeln, mit gut 1200 Höhenmeter, erwies sich als unmöglich, weil die Strasse für Radler gesperrt war. Und der Radlweg, der vollmundig auf Schilern angekündigt war, wollte einfach nicht erscheinen.
Also ging es in der Mittagshitze auf die andere Seite des Tales, an den Fuss der Brenta, rechts die Golden Delicious Äpfel und links - zum Glück verborgen von Büschen - die Braunbären, die hier ihre Heimat haben. Und wo nach den harten Anstiegen neue Dörfer kommen, die durch Schluchten getrennt sind.
Als dann noch die Strasse für ein Radrennen gesperrt wurde und noch kein echter Passmeter erklommen ward, zeigte das Navigationsgerät schon gut 900 Höhenmeter an. Wohlgemerkt, mit dem Mendelpass in weiter Ferne.
Da wurde dann schnell klar, dass dieser Tag keine Erholung bringen würde, und so ab 80 Kilometer wurde die Sache doch etwas unangenehm. Ich gestehe, ich habe geschaut, wann ein Bus auf den Mendelpass ging. Ging keiner. Also eine kurze Pause an der Bar, die offen hatte, nachdem sich die ersehnte Pizzeria ebenso wenig wie der angekündigte Radweg materialisiert hatte.
Es ist nicht gut, wenn ich anfange, Strassenpfosten zu zählen - das ist immer ein Zeichen davon, dass es zu Ende geht. 500 Meter sind auch nicht wirklich viel, aber mit fast 90 Kilometer Bergab und viel Bergauf in den Knochen und 2200 Höhenmetern am Vortag kann sich auch eine kurze Strecke endlos hinziehen, wenn sie 10% Steigung hat. Aber dann flachte die Strecke ab, und es ging doch recht flott, erstaunlich flott auf den Gipfel und dann wieder hinunter. 1800 Höhenmeter, 103 Kilometer und genug Kraft, mich zur Pizza zu schleppen. Das geht schon. Irgendwie. Und es macht auch Spass, wenn man zurückdenkt. Selbst, wenn 600 Höhenmeter weniger nett gewesen wären. Aber immerhin kamen so in zwei Tagen 500 Höhenmeter mehr als bei der Transalp 2013 zustande - in zwei statt drei Tagen. Erstaunlich, was man alles aus sich herauspressen kann.
Aber am nächsten Morgen sieht bekanntlich immer alles besser aus, die Muskeln taten fast gar nicht mehr höllisch weh und ich hatte auch nicht das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Also auf ins Nonstal über Mezzocorona!
Die grundsätzliche Idee - über Mezzolombardo langsam am Ostrand des Tales auf direktem Wege zum Mendelpass zu radeln, mit gut 1200 Höhenmeter, erwies sich als unmöglich, weil die Strasse für Radler gesperrt war. Und der Radlweg, der vollmundig auf Schilern angekündigt war, wollte einfach nicht erscheinen.
Also ging es in der Mittagshitze auf die andere Seite des Tales, an den Fuss der Brenta, rechts die Golden Delicious Äpfel und links - zum Glück verborgen von Büschen - die Braunbären, die hier ihre Heimat haben. Und wo nach den harten Anstiegen neue Dörfer kommen, die durch Schluchten getrennt sind.
Als dann noch die Strasse für ein Radrennen gesperrt wurde und noch kein echter Passmeter erklommen ward, zeigte das Navigationsgerät schon gut 900 Höhenmeter an. Wohlgemerkt, mit dem Mendelpass in weiter Ferne.
Da wurde dann schnell klar, dass dieser Tag keine Erholung bringen würde, und so ab 80 Kilometer wurde die Sache doch etwas unangenehm. Ich gestehe, ich habe geschaut, wann ein Bus auf den Mendelpass ging. Ging keiner. Also eine kurze Pause an der Bar, die offen hatte, nachdem sich die ersehnte Pizzeria ebenso wenig wie der angekündigte Radweg materialisiert hatte.
Es ist nicht gut, wenn ich anfange, Strassenpfosten zu zählen - das ist immer ein Zeichen davon, dass es zu Ende geht. 500 Meter sind auch nicht wirklich viel, aber mit fast 90 Kilometer Bergab und viel Bergauf in den Knochen und 2200 Höhenmetern am Vortag kann sich auch eine kurze Strecke endlos hinziehen, wenn sie 10% Steigung hat. Aber dann flachte die Strecke ab, und es ging doch recht flott, erstaunlich flott auf den Gipfel und dann wieder hinunter. 1800 Höhenmeter, 103 Kilometer und genug Kraft, mich zur Pizza zu schleppen. Das geht schon. Irgendwie. Und es macht auch Spass, wenn man zurückdenkt. Selbst, wenn 600 Höhenmeter weniger nett gewesen wären. Aber immerhin kamen so in zwei Tagen 500 Höhenmeter mehr als bei der Transalp 2013 zustande - in zwei statt drei Tagen. Erstaunlich, was man alles aus sich herauspressen kann.
donalphons, 01:18h
Dienstag, 27. Mai 2014, 01:18, von donalphons |
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mark793,
Mittwoch, 28. Mai 2014, 09:59
Erstaunlich, was man alles aus sich herauspressen kann.
Aber echt! Und das so früh im Jahr. Das Ridley scheint ja förmlich Flügel zu verleihen.
Aber echt! Und das so früh im Jahr. Das Ridley scheint ja förmlich Flügel zu verleihen.
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sophie de b.,
Mittwoch, 28. Mai 2014, 10:55
Gute Aufnahmen und vermittelnde Impressionen Ihrer Tour in dieser bildschönen Kulturlandschaft sind Ihnen da gelungen. Macht Spaß, es zu lesen und die Photos zu betrachten.
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booooster,
Mittwoch, 28. Mai 2014, 14:01
Respekt und weiter so! Wirklich schön!
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donalphons,
Mittwoch, 28. Mai 2014, 16:25
Das war's leider auch schon wieder vorerst, wegen Regen und Kälte. :-(
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first_dr.dean,
Mittwoch, 28. Mai 2014, 16:26
Schon vom reinen Lesen bekommt man hier brennende Schmerzen in der Muskulatur!
Da sollten zwei oder drei Regenerationstage ein Gebot der Vernunft sein. Schöne Bilder. Hach, da möchte man glatt bei einer Fahrradreisegruppe Don & Friends dabei sein.
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melursus,
Mittwoch, 28. Mai 2014, 21:10
Einladung als pefekte Ausladung? wie war noch der schöne Beitrag? So eine Tour bleibt den wenigen vorbehalten. Ableismus pur! Aber Vielen Dank für die Bilder und Gutes Gelingen im Juni
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chiton,
Mittwoch, 28. Mai 2014, 23:43
Wir sind auch gerade in der Gegend. Wenn man nur ein paar Tage frei hat, dann ist das kalte und regnerische Wetter nicht sehr schön.
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folkher braun,
Sonntag, 1. Juni 2014, 03:01
Frage
Wo ich hier das lese mit 600 Höhenmetern herauf und herunter: wie sind denn die Temperaturen der Bremsscheiben und der Bremsklötze und wie lange halten die? Und wie wirkt die Scheiben- auf die Nabentemperatur? Ich frage deshalb, weil ich seit über zehn Jahren so etwas an Neun-Tonnen-Anhängerachsen messe und schon brennende Zuspanneinheiten löschen musste. Was ist beim Rennrad das Opfermaterial, die Scheibe oder der Klotz?
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mark793,
Sonntag, 1. Juni 2014, 12:03
Beim Rennrad kann die heißgebremste Felge den Reifen zum Platzen bringen, so hört man zumindest immer wieder. Ansonsten können die Oberflächen von Bremsklötzen bei Hitze verglasen (ist bei Scheibenbremsen aber auch ein Thema), und die Felgenwände sind irgendwann durchgebremst.
Bei Scheibenbremsen können sich die Scheiben verformen unter Hitze, die Beläge verglasen und die Hitze kann bei hydraulischen Bremsen in den Leitungen Gasbildung verursachen, was die Bremsleistung erheblich mildert.
Also völlig narrensicher sind beide Systeme nicht, aber von bremsbedingten Bränden bei Fahrrädern habe ich bislang noch nichts gehört. ;-)
Bei Scheibenbremsen können sich die Scheiben verformen unter Hitze, die Beläge verglasen und die Hitze kann bei hydraulischen Bremsen in den Leitungen Gasbildung verursachen, was die Bremsleistung erheblich mildert.
Also völlig narrensicher sind beide Systeme nicht, aber von bremsbedingten Bränden bei Fahrrädern habe ich bislang noch nichts gehört. ;-)
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