Und plötzlich ist der Regen da

Das Wetter in den Bergen schlägt schnell um, gestern noch glühten die Strassen und heute geht nichts ohne Regenjacke., Die aber habe ich gar nicht dabei und mich auch am Brenner geweigert, eine zu kaufen - also machte ich mir die Weisheit meines Vaters zu Nutze, die da lautete: Wir fahren, bin das Wetter schön ist. Gstern mit 2 mal Zweirädern, heute mit 1 mal 4 Rädern und siehe da - es hat seine Vorteile, und weiter unten, in Arco, hatte das Wetter schon wieder umgeschlagen.





Hatten sich die Südtiroler noch hinter ihren dicken Mauern und kleinen Fenstern versteckt, sassen ihre italienischen Unartgenossen draussen und bestellten wie nichts Gutes, und wir taten es ihnen nach. Servus Schlutzkrapfen, ciao Pasta und dass die Bedienung wie die Piratenabgeordnete aussah, nur halt so, wie man das sagen würde, wenn die tatsächliche Abgeordnete schon 80 wäre und man irrigerweise annehmen könnte, dass sie ihrer Jugend doch noch besser aussah - das alles störte uns nicht. Soll sie doch mit ihrem Weltraumaufzug und einigen anderen...





Natürlich haben wir die Tour des Tages auf der Panoramastrasse über dem Etschtal damit verloren, aber erstens sitzen wir in der Sonne und zweitens laufen einem die Berge ja nicht davon, solange sie im Regen nicht abruitschen und irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass so ein Ruhetag auch nicht ganz schlecht ist. Zumal Riva und Torbole auch erfreulich leer sind, denn der grosse Ansturm kommt erst zu Pfingsten.





Und auf der Heimfahrt nach Kaltern ist dann der blaue Himmel auch nach Norden gewandert. Ich fahre Landstrassen, gut ausgebaut und schnell, die ich noch gar nicht kenne, und finde heim, auch als die Ausschilderung fehlt. Ich bin hier halt doch irgendwie - daheim. Berge kennen letztlich keine Nationen, sie sind verbindend und werden es sein, wenn es längst keine Autos, Piraten und Zigaretten mehr gibt. Sie sind der Ort, um die Dummheiten abzustreifen und ganz bei sich selbst zu sein. Und wenn da noch ein See ist, ist alles gut.

Dienstag, 27. Mai 2014, 22:07, von donalphons | |comment

 
Berge kennen keine Nationen. Hoffentlich können wir die Juristen aus den Bergen fernhalten. Wenn die erste Gemeinde wegen eines verkrüppelten Touristen pleite ist, werden die Berge gesperrt.

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Servus!
Wo isser denn, der Herr Alphons?

Falls er noch am südlichen Rand der Alpen weilt, ist ihm ziemlich sicher nicht die heutige taz am Kiosk ins Auge gesprungen.
Da ist auf der Titelseite der FJS abgebildet mit der Überschrift Rettet Bayern!
Gleich amoi nachgschaut und zumindest das gfundn.

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Danke für den Tipp.
Daraus was womöglich hier passendes: „Die erste Generation baut auf, die zweite reißt ein, die dritte studiert Kunstgeschichte und die vierte verkommt.“

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Vorsicht.
@Jeeves:

Ein ganz höflicher und vorsichtiger Kommentarschreiber hat im anderen Blog Kunstgeschichte durch Sozialpädagogik ersetzt. Leute mit diesem Studienfach darf man heute sorglos anrempeln, besonders wenn sie auch noch in Bremen oder Berlin studiert haben. Denn was liegt zwischen dem Einreißen und dem Verkommen?

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Ihre Liebe zu den Bergen
sei Ihnen gern und ungeschmälert gelassen, werter Don, aber daß Berge verbinden ist vielleicht doch eine etwas (sorry for the pun) steile These. Woher sind denn gerade Bergregionen oft genug Gebiete mit verschiedenen Dialekten in großer Zahl, frage ich mich. Da gibt es u.U. von Tal zu Tal erheblich variierende Mundarten. Sprachliche Sonderentwicklungen aber entstehen wohl v.a. bei einer Bevölkerung, die über lange Zeiträume von anderen isoliert ist.
Die Berge scheinen mir doch eher Barrieren zu sein, Verbindung findet über die Paßstraßen statt, und da es vergleichsweise wenige von ihnen gibt, bündeln sich da in der Tat Austausch und Kommunikation.

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