Und plötzlich ist das Haus weg

Einfach so, und da, wo es war, ist einfach nur eine Grube bis zu dem Ort, wo der Pool war.

Eine erstklassige Villa in bester Lage, in ein paar Tagen verschwunden.

Wie das geht und wie das kommt, erkläre ich als jemand, der sie kannte, in der FAZ und im Kommentarblog, wo die Kommentare nicht geschachtelt sind. Ja, danke für die Mails, ich habe es auch gesehen und ich weiss, dass es bei der FAZ umgestellt wurde, aber ich habe damit nichts zu tun. Ich hoffe, das bleibt nicht so.

Dienstag, 24. Juni 2014, 01:08, von donalphons | |comment

 
Haha, "Doppelhausvilla", "Individualwohnensemble". Großartig!

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Leider echt.

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Habe gerade mal "Individualwohnensemble" gegugelt. Gibt es bislang aussschließlich im Donauraum. Das Ding hat Potential bis nach Berlin.

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Wir bauen die besten Autos und Neologismen. Die einen bei der FAZ und die anderen beim Ausnehmen von Einschleppungspreussen.

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830.000 € + 840.000 € + 860.000 € + 880.000 € = 3.41 Mio € (3 davon bereits reserviert). Da kommt so eine alte Villa mit Pool nicht dagegen an. Da würde nur ein vernünftiger Bebauungsplan helfen.

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Es gab einen Besichtigungstag. als die Villa noch stand - da gingen dem Vernehmen nach schon zwei weg. Man muss aber auch bedenken: Die Gewinnmarge steigt, je billiger die Häuser gebaut werden, und das wiederum würde mir Sorgen bereiten.

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Genau mein Thema
und stimme in allen Punkten zu.
Nur ob protzige 70er Jahre Oberarzt-Villen, jenseits sentimentaler Kindheitserinnerungen, das richtige Anschauungsbeispiel sind?
Ich finde die idR nicht wirklich ansehnlich.
Hier in Nymphenburg/Obermenzing/Solln schieben sie Häuser mit RICHTIG Charakter zugunsten von Villenhälften weg.

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Wir leben in kleinen Zeiten, aber der Text ist sehr großartig, sehr beeindruckend auch die beheizten Trockenbauten zur gefälligen Besichtigung.

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Immobilienlyrik allerorten. Eine besondere Freude bereitete mir die unprätentiöse Tochter, die qua Geburt unprätentiös war. Elegant beobachtet. Immer mit Lampions. Ein Glas Milch ist ein Glas Milch.
Architektur heute war eine Weile mein Steckenpferd, eine Weile, bis sich das Auge weigerte.

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Hier in Nymphenburg/Obermenzing/Solln schieben sie Häuser mit RICHTIG Charakter zugunsten von Villenhälften weg.

…bis das Viertel aussieht wie die globale Allerwelts-Sprawl-Füllmasse zwischen den alten und neuen Shopping Malls, und dann ist ja schon etwas anderes "hip", "in", "neu", kaufen!, kaufen!, kaufen!

Architektur heute war eine Weile mein Steckenpferd, eine Weile, bis sich das Auge weigerte.
Dito.
Was hier im süddeutschen Raum von Investoren gebaut wird, ist der astreine Beweis dafür, dass man mit Geld alles kaufen kann, auch Klospülkastendrückplatten mit bus-gesteuert LED-illuminierten Swarovski-Kristallen – nur leider keinen Geschmack.

Architektur ist nur noch JWD ("janz weit draussen") ausserhalb geschlossener Ortschaften möglich. Oder auf Kontinenten mit Nachholbedarf.

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Wo man die Immobilien-Lemminge stoppt
In Potsdam und Berlin verhindern hartleibige, langsam arbeitende Baubehörden und protestierende Bürger glücklicherweise das Ärgste. So manche Villa wurde auch allein durch die rigide Anwendung des Denkmalschutzes und der Baumschutzverordnung gerettet. Die erfolgreich verhinderte Bebauung der Kleingarten-Kolonie Oeynhausen und des Tempelhofer Feldes hat die Bürger ermutigt, noch stärker in die Bauplanung einzugreifen.

60 Prozent aller Berliner Haushalte sind übrigens Single-Haushalte. Wenn bei einer Konjunkturflaute nur die Hälfte zusammenrückt oder wieder bei den Eltern unterkommt, hat die Stadt Wohnungsleerstand. Das dürfte wohl auch für München gelten.

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Andererseits stimmt es traurig, dass vielen dieses Glück nicht zuteil wurde; der Mensch sich doch mittels des Geschmacks artikuliert und Umkehrschlüsse die Person entdecken lassen.
Bleibt die Frage: Was ist guter Geschmack? Ein Thema, das täglich neu herausfordert.
Aber es gibt Ausnahmen. Momente, an denen das Erdenkind seine Habseligkeiten betrachtet (Habseligkeiten wurde einmal zum schönsten deutschen Wort gekürt) und sich darin findet. Eine Muschel aus dem Meer, z. B., eine tollkühne Murmel, ein Kamm aus Holz, der aufgehobene Eckzahn eines geliebten Haustiers. Solches ist immer schön, ist immer guter Geschmack.

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"Architektur ist nur noch JWD ("janz weit draussen") ausserhalb geschlossener Ortschaften möglich. Oder auf Kontinenten mit Nachholbedarf."

So ist es, denn selbst in den Orten JWD haben die findigen Investoren entdeckt, daß mit drei in Reihe geschalteten Doppelwohnschachteln eine höhere Rendite zu erwirtschaften ist als mit einem feinen Haus, zumal einem alten. Wir haben dereinst ein Haus Baujahr '29 zu unserem Heim gemacht, JWD (Originalkommentar einer Freundin: "Everyone says 'Location, location, location') but your have clearly bought a house, not a location"), nur um jetzt rechts, links und gegenüber von eben diesen "Individualwohnensembles" beleidigt zu werden. Gottseidank ist der Grund ausreichend und mit Altbestand an Bäumen und Büschen gesegnet, um allerseits einen grünen Wall des Widerstandes aufrecht halten zu können.
dE

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Ok, da wird jetzt also vergleichsweise junge Neureichenarchitektur durch vergleichsweise noch jüngere Neureichenarchitektur ersetzt. Ist ja wirklich tragisch. Und in 30 Jahren ist die kleine Provinzstadt mangels Autoabsatz wieder genauso arm wie vor 30 Jahren. Dann sind die Zwangsumgesiedelten wieder weg und man kann wieder Poolparties feiern.

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@ soziologische schlüsselloch-photographie mit optisch parallax-perfekt korrigierten instrumenten - die zeitgeistrevolution in ihrer gelungen-totalitären ausprägung - reinigungsskulpturen für überkindlos-saubere - the blog goes photo

man besorge sich evtl. das heft "wohnbaden" (6 €) "sommer 2014" - und konsultiere es gedanklich und praktisch, ggfls. ganz in ruhe, bild für bild für bild.

wunderbare installationen für jedermann, also aus den wahren, verbliebenen westvierteln ggfls. - den virtuell-emotionalen zumindest immerhin, die so wären, wenn ... sie heute so perfekt schon westviertel sein könten oder wollten, oder noch. also noch westviertel, aber schon ohne diesen aufwand. (schon geld genug übrig hätten dafür - neben allem anderem - und das sagen bereits total im hause)

und das bad der zentralbereich familiär-individueller identität, maximalster ausdruck öffentlicher intimität z.b. auch?

und klar (heute) nicht zur benutzung. sondern als begehbare skulptur - museumsflüchtlinge, ausstellungsflüchtig - für die sauber aus und von den überstunden oder von ihren täglichen selbsterlebnissen an flussufern oder badeseerändern glücklich-rein-unbeschmutzt beschwingt-entlastet heimkehrenden.

und dieser raum wollte mehr, wollte grenzüberschreitung, suchte die öffentlichkeit - teils sogar gewollte totalität? "traumwannen für jeden raum" also? sehe und staune, wers bisher noch nicht tat..

wie gesagt: so betrachtet könnte man den sich vollziehenden paradigmenwechsel, die sich mit und in im grunde unglaublicher totalität vollziehende generationen-abrenzung - zwischem der jetzt nachwachsenden generation@ - und allem vorher - gebaut, angeschaut, photographiert, dargestellt, kaum ausdrücken.

gauck hat soetwas nicht, kannte so etwas auch nicht und ist uns auch total egal - wir sind das neue.

und selbstverständlich vollkommen nutzenfrei - bezogen auf jeden bisherigen masstab - denn kinder, nachwuchs, zukunft könnte, sollte, wollte man dadrin auch nicht haben, wozu auch?

ein augenschmauss dem seher.
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während viele andere natürlich längst nur noch international unter schwarzen und auf natürlichste art und weise in den dunklen fluten von kongo-mündungen badeten, allen pfahl- u. spulwürmern zum trotze. aber das ein anderer identitäten- u. generationenkonflikt ..., *g*.


und zwar, was grad so auffiel, in summa- oder natürlich als detail, man weiß:

der größte luxus ist die freiheit - http://burgbad.de/de/inspiration/

Elegant im Fluss - Der Wandablauf für Dusche beseitigt das letzte Hindernis auf dem Weg zur perfekt unterbrechungsfreien Bodenfläche - http://tinyurl.com/nk7drqu

(kleine übertreibungen weisen auch schon mal mit den weg: http://www.juma-exclusive.com/index.php/en/ )
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Um nochmal auf die Möglichkeit des individuellen Blockens zurück zu kommen...

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@nm: ach, Poolparties glaube ich dermaleinst (wie von Ihnene beschrieben) eigentlich nicht, ich würde da dann schon das Pilgern zum See in der Nähe erwarten. Vermutlich steht dann das ein oder andere NeuneuneuObjekt als Bauruine mit wehenden verlassenen Gardinen daneben.
Aber solange die Südkoreaner und Chinesen sich mit der Konkurrenz zur deutschen Autoindustrie noch zurückhalten, passiert das noch nicht. Was in so, sagen wir mal, 3 Jahrzehnten ist, weiß man natürlich nicht.

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