Sechs
Man gibt sich heute mit Vegetariern Mühe. Wobei. So eine fette Rahmsosse habe ich vielleicht auch das letzte Mal vor einem Viertel Jahrhundert gegessen In Leuchtenberg in der Oberpfalz. Das war dann noch die Tradition der Fresswelle nach dem Krieg, die da auf den Teller kam, mit Schnitzeln, die über den Tellerrand auf die Tischdecke hingen. Wir sind wieder wer und können es uns leisten. Damals waren die Menschen auch noch runder und vielleicht auch zufriedener. Daher bin ich ausdrücklich für fette, schwere Rahmsossen. Wäre diese Welt gerecht, würde man das Land für seine Rahmsossen preisen.
Das Innere der Gaststätte "Zur Krone" haben sie auch gut gemacht. Vieles wie die Holztäfelung erinnert an die alte, bayerische Witschaft. Aber wer weiss, wie das früher war, erinnert sich an vom Rauch gebräunte Wände, an düstere Tische mit Wimpeln der lokalen Sportvereine hinter Glas, und dazu, unvermeidlich, das grosse Bild mit den Gefallenen und Vermissten der Dörfer. So wirklich gut und schön war die Vergangenheit nicht. Eher einschüchternd. Und dann sass da immer noch ein Proll an lauten Geldspielautomaten. Es gibt so eine Authentizität, die man mit Abstand milde beurtelt. Aber es ist schon hübscher so.
Solange sie nur nicht anfangen, am Fettgehalt der Torten zu pfuschen, ist mir alles recht. Im Domcafe geht es noch zu wie früher, die Theke erstrahlt im Genussglanz der Epoche, da man noch die Melodien aus dem Weissen Rössl am Wolfgagsee mitsummen konte. Als Tanten noch nicht so alt und alzheimergeplagt waren, weil man mit Zucker und Sahne gut lebt und rechtzeitig stirbt. Man kann es also aushalten, auf den 20 Metern zwischem dem Restaurant Krone und dem Domcafe zu Eichstätt. Mit der Zeit gegangen, statt mit dem Fortschritt marschiert.
Nur Burgerläden gibt es hier noch nicht.
"Es gibt nur insgesamt 6% Vegetarier in Deutschland, davon 5% Frauen und 1% Männer."
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Ungeachtet dessen gibt es natürlich auch Ente, Schwein, Rind, Fisch, was immer man will.
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Immer dieses Ossi-Gebashe...
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eventuell lesen Sie sich mein Posting ja noch mal im halbwegs nüchternen Zustand durch, dann klappt's vielleicht auch mit dem Verstehen. Obwohl, wahrscheinlich klappt's eher trotzdem nicht...
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Ja, das ist ein Frankfurter Kranz. Wobei einstätt ja schon an der Grenze zu Franken liegt. Zwei Dörfer weiter ändert sich dann auh prompt die Mundart.
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Vor, hmmm, mittlerweile vielen, Jahren gab es im HR mal die Serie "Hessen a la carte" - die Rezeptbücher dazu sind ein Schatz an solchen Gerichten. Gegen manches Gericht davon ist auch das berüchtigte Venusfliegenfallen-Käseomelette des Hausherrn leichte Kost.
"Vegan" geht sowas aber nicht, und, abseits von medizinisch indizieren Fällen der Nahrungseinschränkung, ist für mich diese Lehre immer noch untrennbar mit dem Verdacht verbunden, es handele sich dabei um nichts weiter ist als den Versuch, eine neurotische Störung auf eine sozial akzeptierte Ebene zu hieven.
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Trippmadam, dunkel ist schon mal prima und Farben kann man umlackieren.
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Es gab ja auch den Sonntagsbraten.
Ich kenn das noch aus meiner Kindheit, daß Fleisch nicht täglich gegessen wurde.
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Rezepte hatten wir auch schon lange nicht mehr.
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Die einzigen strikten Veganer in meinem Bekanntenkreis sind junge Damen, die ausnahmslos vor ihrer Bekehrung, magersüchtig waren (Vegatarier gibt´s hingegen eine Menge).
Als Veganerin ist es gesellschaftlich akzeptiert, die eigene Ernährung so scharf kontrollieren zu wollen, wie dies sonst eben nur Bulemiegefährdete tun - und um Kontrolle geht es da ja vor allem.
Was nicht als Angriff auf Veganer verstanden sein will.
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Die Frankfurter Küche (auch ich habe die Ehre, ein Bürger der freien Reichsstadt zu sein - was dass heißt, aus einer Stadt zu kommen deren Bürger nie vor Fürsten kriechen musste, kann ein Bayer wohl nie verstehen) wird ohnehin unterschätzt. Was man heute in den Apfelweinkneipen bekommt, war früher die "Arme Leute Küche" und es sagt einiges über den Reichtum der Stadt, dass selbst diese armen Leute mehrmals in der Woche Fleisch auf denTisch stellen konnten.
Ich habe einige Kochbücher mit Frankfurter Gerichten aus dem 19 Jahrhundert, als Frankfurt Sitz des Deutschen Bundes war und die Gesandten und Händler sich mit Gastmählern überboten, deren Gerichte dann in die lokalen Kochbücher wanderten.
Unfaßbar welcher Aufwand da getrieben wurde. Z.B. eine "Bolongaro-Pastete" (Die Bolongaros waren eine reiche, aus Italien eingewanderte Tabakhändler-Familie):
Man nehme eine ganze Ochsenkrone vom Treidelochsen, (Treidelochsen zogen die Treidelkähne - Ochsenkrone ist der Muskel auf der Ochsenkuppe - durch das Ziehen der Kähne so fest, dass er nur mit großer Mühe genießbar gemacht werden kann) dünste diesen 18 Stunden in Sherry, 6 Stunden in weißem Port und weitere 12 Stunden in Riesling bei schwacher Hitze. Danach haschiere man das Fleisch und mische dem Hascheé, frischen Estragon, Kerbel, und Sauerampfer bei...
Geht noch eine Seite lang so weiter. Am Ende hat die ganze Zubereitung drei Tage gebraucht und man bekam ein Pastetchen als Zwischengang auf den Teller. Und wenn ich mir die Gericht so betrachte, war dies vermutlich sogar eher Fast- Food.
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Das Essen ist in Frankfurt definitiv besser als hier im bayerischen Exil (der Hausherr möge die Bemerkung entschuldigen). Auch ohne Treidelochsenkrone. Der französische Einfluss macht sich in Frankfurt eben bemerkbar, besonders beim Würzen. (Dass es in einer Stadt wie München kein Gewürzgeschäft gibt, ist mir nach 25 Jahren noch unverständlich.)
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@elbaer: man muss sich manchmal allerdings fragen, ob die Zubereitung allein dem Geschmack diente oder doch eher dazu, ein ansonsten nur schwer genießbares Stück Fleisch weiterverarbeitbar zu machen. Und es erinnert uns daran, dass es eine Zeit gab, in der man nicht nur Steak und Filet und Tafelspitz aß, sondern eben fast alle Teile (sagt einer, der am Wochenende 1,5Kg Ochsenschwanz ca. 6h im Bräter auf dem Ofen hatte, heute ja fast schon ein Luxusgut). Wo ein Kalbsfuß wegen der Gelatine ausgekocht wurde, weil man nicht mal eben Pulver oder Blätter davon hatte.
Österreich/Wien hat es damals kulinarisch auch gut getan. Vieles von dem, was wir heute als gehobene Wiener Küche oder Österreichische Küche oder eben Konditorei schätzen, wurde in jeder Zeit geschaffen oder zumindest "hoffähig" verfeinert.
Gibt es von Ihnen Tipps für (noch erhältliche) Rezeptbücher? Oder ist sowas nur noch antiquarisch zu bekommen?
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Die Wittelsbacher haben genau rechtzeitig mit Napoleone Buonaparte paktiert und ihn wieder verlassen um freie Reichstädte dutzendweise zu kassieren. Nürnberg und Regensburg stehen in der historischen Bedeutung im Hl röm. Reich gleichbedeutend neben Aachen und Frankfurt.
Ihnen und dem Greenbowlerhat möchte ich zwei Bücher empfehlen, die das alte Wissen nicht als Rezept bringen, dafür das Wie und Warum erklären.
McGee On Food and Cooking in D oder EN,
drei Dollase FAZ Sterne für die deutscher Übersetzung http://ww w.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/esspapier/kochbuchkolumne-esspapier-siebzig-seiten-ueber-saucen-12696319.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
und McGee Keys to good cooking.
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Die Kochbücher gib´s nur noch antiquarisch. Ich schlage immer zu wenn ich eins sehe.
Die Ochsenkrone (heute natürlich nicht mehr vom Treidelrind) war/ist tatsächlich ein eher billiges (eben weil kaum genießbar), aber auch sehr gehaltvolles Stück Fleisch und wurde in normalen Haushalten stundenlang in Brühe gekocht ums genießbar zu machen. Die Mühe macht sich heute kaum noch jemand - dabei ist es für Nicht-Vegetarier eine Delikatesse.
Aber für das Rezept oben brauchte man (neben Riesling, Sherry und Port ) auch Personal, dass 36 Stunden lang einen köchelnden Topf beobachtete. Ich denke, da drückt sich noch einmal das Repräsentationsbedürfnis des Adels und der aufsteigenden Bourgeoisie aus.
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Danke für die Kochbuchtipps.
...Und ja, man vergißt oft wie gierig die Wittelsbacher Städte und Länder schluckten, den Preussen da in nichts nachstehend.
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Auf die dt Übersetzung und vieles, vieles mehr hat mich Jürgen Dollase mit seiner Kolumne Esspapier gebracht.
mit den Restaurantkritikenkann ich wenig anfangen, um Esspapier ist es wirklich schade.
und dann meist hinter der paywall archiv.
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Gruss,
Thorsten Haupts
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von denen mit Namen
ein Kochbuch von Dr.Oetker von 1959.
Damit kann man wirklich kochen.
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Die Oetkersche Saat geht immer noch auf. Das Kochbuch gab/gibt es in viel zu vielen Haushalten. In den meisten Rezepten finden sich Oetker-Markenprodukte. Viele 60er oder 70er verwenden in ihrer Sprache Marken wie Mondamin. Das kaufen sie auch.
Und das ärgert mich. Ein besserer Koch kauft billiger Kartoffelstärke, verwendet Mehl oder Beurre manie und weis auch um Pfeilwurzmehl....
Damit, und mit Artikeln a la Puddingpulver, billige Aromen und "Mondamin" in einem bunten Tütchen haben Oetkers ein Imperium erichtet. Der Kunde gab die wertigeren Eier, Zucker und Milch dazu, um einen "Dr. Oetker Pudding" zu "kochen".
Hey Mediensegler, halten Sie Ihr altes Buch in Ehren. Doch bitte, keine Werbung.
Der Ducasse macht Lust etwas zu kochen, die zwei Gemüsekochbücher von Köthe/Ollech können als Tabletop dienen, als foodporn und als Inspiration.
Als Nachschlage-Nutzbuch empfehle ich das auch uralte "Die neue Küche" von Auguste Gusteau aka Paul Bocuse
Bon Appetit und genussreiche Fastenzeit
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Die Leser prosten dem Autor mit Paul Fürst Weinen zu.
Der Autor genießt den Genuß der Leserschaft mit Tee, Saft, fränkischen Wassern...
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Guter Tip für Essensinteressierte ist die Website (und sind die Bücher) vom Vincent Klink. Solch Wort wie 'Textur' kommt bei ihm nicht vor (höchstens ironisch).
In Vincents Eintrag am 3. Februar schreibt er auch kurz und trefflich (wie meist) über die Minderheit (6%) der Vegetarier.
Und, ja, es gibt dort auch manchmal Rezepte oder Tips, und manchmal auch was Erhellendes aus seiner großen Sammlung alter Kochbücher.
http://is.gd/tevclE
à propos: ich suchen noch die Ausgabe 2 seiner Buchreihe "Häuptling eigener Herd".
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Man hört hier ja auch nichts vom Fisch.
Immer nur Kuchen und Aufläufe.
Habe heute ein Schnäppchen gemacht.
Eine perfekt verarbeitete Fischpfanne.
Darin habe ich Wolfsbarsch gebraten.
Mit ein wenig brauner Butter.
Beides gab es als Sonderangebot.
.
Mein liebstes Kochbuch ist
"Die geheimen Rezepte der besten Restaurants Frankreichs"
Ist von 1977. 4.Auflage.
Haben wir selbst gekauft.
Da gibt es auch die Blutente.
Alf würde sagen, gepresste Ente.
Canard Rouennais.
Sehr aufwendig.
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fand ich schon grenzwertig.
Weil das Fleisch dann schon zerfällt.
Kauen überflüssig.
Mit 36 Stunden bekommt man auch Schuhsohlen bekömmlich.
Dieses Wissen wäre für Chaplin gut gewesen.
Treidelrinder brauchen also 36 Stunden.
Ich kannte vorher nur den Treidelhafen am IJsselmeer.
Da gibt es hervorragenden warmen Apfelkuchen.
Sagen alle.
Aber alle laufen da auch meist nur bei Schlechtwetter ein.
Und bist Du bei Scheißwetter im sicheren Hafen
schmeckt fast alles gut.
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Die Leute werden sich was dabei gedacht haben.
Ob´s uns heute schmecken würde sei mal dahingestellt.
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selbstverständlich liegt dahinter der wunsch, möglich günstiges fleisch zu verbraten, um die kosten zu senken, denn sie stehen ja ohnehin in der küche und können gerne nebenbei dem fleisch beim zerfallen zusehen - 72 stunden auf fiebertemperatur sozusagen. das nennt sich dann geschmortes. wenn man sich das explizit bestellt, dann zumeist in einem wirthaus in etwas anderen mengen und mit voller absicht. aber nicht an allem etwas geschmortes, und dann noch mit espuma und sphären (die aber ihren charme aufweisen):
dem unseligen treiben war in einem recht sehr besternten restaurant absolut nicht zu entgehen (ausser bei den fischgängen).
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Das eingentlich Witzige, an dem alten Rezept das ich beschrieb, ist ja dass am Ende des stundenlangen Kochvorgangs das ganz Fleischstück zu Hackfleisch verarbeitet wurde. Beim Kochen ging es also eigentlich nicht wirklich um´s Weichkochen.
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dagegen liebe ich ein restaurant bei uns, sehr hübsch, leider wenig aussicht, die aber durch die aussicht auf den teller mehr als nur ausgeglichen wird. alles, was das klassische herz begehrt, gekonnt zubereitet, aus rücksicht auf den hausherrn zieht man darüber zu schweigen jedoch vor (nichts aber mit amphibien und weichtieren). die desserts sind auch zum schwärmen.
so, jetzt habe ich appetit.
das kommt davon, ts.
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Dagegen meistens eine sichere Bank, auch was Portionen angeht: die Lokale im Slow Food Führer der Region. Ich hab mich mal vor einiger Zeit mit Hilfe des Österreich-Führers durch Wiener Restaurants und Beisln gefuttert, samt Familie. Kein einziger Fehlgriff dabei. In Deutschland unterwegs, waren Empfehlungen aus der Slowfood Liste auch immer gut. Sicher, das ist rein anekdotische Evidenz, aber bis jetzt läuft es für mich gut.
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Schickimicki: ja.
Gute Küche: keineswegs.
"...Einfachheit, natürlich auf höchstem Niveau. Das muß fast zwangsläufig zur Nutzung eigentlich ungeeigneter Nahrungsmittel führen. "
Ist es nicht umgekehrt? Ich kann immer wieder nur Vincent Klink empfehlen; näheres unter "Grundsätzliches" auf seiner Website. Und in seinen zig Büchern, Periodika...
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Gruss,
Thorsten Haupts
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Ich habe nachgeschaut und meine Frau gefragt.
Hat sie von ihrer Mutter.
Das ist ein Schulkochbuch von 1952.
Da waren wir beide, also meine Frau und ich,
noch flüssig.
Gut finde ich daran, dass da die Basis erklärt wird.
Natürlich verkauft der Dr. da seine Mittelchen.
Aber wenn da Mondamin steht, nimmt man halt Maisstärke.
Ich hoffe, Sie kochen besser, als Sie segeln, Herr Haupts.
12 sind schon sehr viel an Bord.
Wäre mir zu viel.
8 sind gut.
Und bei der Größe lieber mit Bugstrahlruder.
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Der Törn in der Ägäis war damals als Gemeinschaftsurlaub einer Gruppe auf einem gemieteten Segelboot (mit Skipper) angelegt, nur sind wir halt zu einem ungünstigen Zeitpunkt (längster Törn zwischen zwei Inseln) in einen ausgewachsenen Oktobersturm geraten.
Gruss,
Thorsten Haupts
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Gebackenes Kamel (mit Füllung)
Für die etwas größere Feier mit ca. 400 Personen.
Das Besorgen der Zutaten kann unter Umständen Probleme bereiten (Artenschutzverordnung der Herkunftsländer beachten!).
Für die Zubereitung ist ein eigenes Grundstück erforderlich.
Zutaten:
jede Menge Feuerholz
200 Regenpfeifer-Eier
20 Karpfen (Zweipfünder)
500 Datteln
4 Trappen (gerupft und gereinigt)
2 Schafe
1 großes Kamel
ausreichend Doum-Palmenblätter zum Umwickeln des Kamels
Vorbereitung:
Man grabe ein Feuerloch, das geeignet ist, ein gefülltes Kamel aufzunehmen.
Das Flammenmeer auf eine ca. 1 m tiefe Lage glühender Kohlen hinunterbrennen lassen.
200 Regenpfeifer-Eier separat hartkochen.
Die geschuppten Karpfen sodann mit den geschälten Eiern und den 500 Datteln füllen.
Die fein gewürzten, gerupften und gereinigten 4 Trappen mit den gefüllten Karpfen füllen.
Die beiden Schafe mit den gefüllten Trappen füllen.
Sodann das große Kamel mit den gefüllten Schafen füllen. Das Kamel kurz ansengen, dann mit Doum-Palmenblättern umwickeln und in der Glut vergraben. Zwei Tage lang backen.
Als Beilage Reis servieren.
(T.C.Boyle, Wassermusik)
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Gruss,
Thorsten Haupts
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Dieses Laster ist immerhin gesellschaftlich sehr viel besser angesehen als die allermeisten meiner anderen Laster.
Ich befriedige dieses Laster vorwiegend außerhäusig, was es eigentlich erst zum Laster macht.
Denn regelmäßig oft und allzugerne Essen zu gehen, kostet einfach einen großen Haufen Geld.
Mehr als meine anderen Laster.
Anspruchsvolles Landlust- oder Fleischzeitungs- Kochen, bzw. -Essen privat zu Hause birgt ebenfalls erhebliche Risiken:
Unter Männern:
Schwanzvergleichsfachsimpeleiendynamik. (Ähnlich wie unter Technik- oder Autofreaks oder etc.)
Unter Pärchen, bzw. Familien:
Moderne Rollenaufteilungs-, Lebensmittelunverträglichkeits- und Vorliebenskonflikte.
In gemischten privaten FreundestreffenKochclubs:
Die Steigerungen im Aufwand der Kochenden korrelieren nicht mit dem Faktor: Spass-am-Tisch, sondern führen eher zu Lampenfieber.
Das das leckerste Essen der Welt auch nur durch die Begleitung und die Umstände geschaffen werden kann, wissen wir doch alle.
Kochtechnisch zu konstatieren ist meiner Beobachtung nach:
Innerhalb kaum zweier Generationen hat ein unglaublich großer Wissens- und Kulturtechnikverlust stattgefunden - unter den Frauen:
Eine Mehrheit der weiblichen Bevölkerung dieses Landes hat einen Großteil ihrer Fähigkeiten bezüglich der Zubereitung von leckeren Speisen verloren.
(Ausländerinnen ausdrücklich ausgenommen)
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Ich habe für Ihr Laster sehr, sehr grosses Verständnis :-). Ich teile es.
Gruss,
Thorsten Haupts
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Die von Ihnen zusammengetragenen (offenbar:) Probleme kennen wir überhaupt nicht; höchstens als Witze, so wie man über Leute grinst, die man auf der Straße 'nordic walking' vollziehen sieht, oder weil ihr Hosenboden in den Knien hängt. Ja, ich las - und les immer wieder - gerne die ironischen Beiträge über manch' seltsame Sitten mancher Zeitgenossen beim Essen, nicht selten in "Cotta's kulinarischer Almanach" und "Häuptling eigener Herd", aber ansonsten ist mir diese von Ihnen geschilderte absurde Welt sowas von fern. Ja: glücklicherweise in meiner realen Welt völlig unbekannt.
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(aus heutiger Sicht aber perfekt, weil noch leicht flüssig)
und Würstchen mit Erbswurst.
Als Student müssen Sie das kennen.
Dieses Zeug aufzulösen, ohne das es anbrennt,
war die eigentliche Aufgabe.
Da Essen ja der Sex des Alters genannt wird,
habe ich mich beizeiten entwickeln müssen.
Zur Zeit fahre ich zweigleisig, Sie wissen schon ...
.
Genau da sind wir beim Molinero.
Der sagt doch tatsächlich,
das dieses Laster Essen Ihn mehr kostet,
als alle anderen Laster.
Tja. ?...-...!...-?
.
Da sind wir beim Thema Schwanzverlängerung.
Haben wir doch alle hier nicht mehr nötig.
Beim Grünhut bin ich mir da nicht so sicher.
;-)
Der erzählt was von Slowfood
(übrigens danke dafür)
und plustert sich ein wenig vor Donna auf.
Tut ja jeder hier, wenn sie auftaucht.
.
Ansonsten halten wir es hier wie Jeeves,
wir kochen zusammen, so das es uns schmeckt,
und verbringen dabei wertvolle Zeit miteinander,
ohne zwischendurch zu wischen,
es sei denn, es wäre der Küchenboden.
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auch meine Beobachtung.
Allerdings haben Sie Ihre anderen Beobachtungen
schon selbst beantwortet:
"Das das leckerste Essen der Welt auch nur durch die Begleitung und die Umstände geschaffen werden kann, wissen wir doch alle."
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Nee, dem Aufwand muss schon Achtung
entgegengebracht werden.
Die Beste und ich sahen mal fern.
Eine Kochsendung.
da kochte man
Lozärner Chögelipastete.
Wir schauten uns an,
verstanden uns blind
und fuhren bei der nächsten Gelegenheit
nach Luzern.
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Ich weiß nur noch, daß es ein gefülltes Rind oder Schwein war, Fasan kam, meine ich, auch vor, und zuinnerst war eine Haselmaus, die dann als das das beste Stück galt. Angeblich sei das aus einem spätrömischen Kochbuch über die Imperatoren-Palastküche gewesen.
Scheint sich also um eine alte Spinnerei zu handeln.
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Das war Loriot:
NILPFERD IN BURGUNDER
Etwas für festliche Tage, vorausgesetzt,
dass sich das Nilpferd in Burgunder wohl fühlt.
Nilpferd waschen und trocknen,
in passendem Schmortopf mit 2000 Litern Burgunder,
6 bis 8 Zwiebeln, 2 kleinen Mohrrüben und einigen Nelken
8 bis 14 Tage kochen, herausnehmen, abtropfen lassen
und mit Petersilie servieren.
.
Oder:
JÄGER IM REISRAND
Nachdem man ja nach Personenzahl ein bis zwei Pfund Reis
mit einer Prise Salz hat gar kochen und in Randform stürzen lassen,
bittet man einen jüngeren, frisch gewaschenen Jäger
oder Forstadjutanten mit Hut, darin Platz zu nehmen.
Dieses stimmungsvolle Gericht ist jedoch ausschließlich selteneren,
repräsentativen Anlässen vorbehalten,
da auch in der Forstlaufbahn die Nachwuchsfrage
noch nicht gelöst ist und nur wenige Forstbeamte
die Erlaubnis erhalten, sich für private Zwecke
einen Abend frei zu machen.
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man beachte die Sau-Spießchen
oder der Walfisch, Tiroler Art.
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"Das Laster ist eine ethische Wertung menschlichen Verhaltens, welches – im Gegensatz zur Tugend – als schädlich für den Einzelnen oder die Gemeinschaft angesehen wird.
Es wird dabei bewusst nicht auf eine mögliche pathologische Wurzel des Missverhaltens gewiesen, sondern seine moralische Verwerflichkeit benannt."
Die offizielle Ethik ändert sich sowieso nach Mode,
(Moses hätte Ihn auch gut auf Fünf runterhandeln können)
und die allermeisten Leute haben eh das Wort noch nie gehört.
Ein gutes Beispiel ist ja die Gemäldekauferei unseres Gastgebers.
(Der sich zwar wenig um uns kümmert, aber das kann man auch als seinen Vertrauensbeweis deuten)
Wann wird ein Spleen zum Laster?
Es kann leicht jeder Gemäldekauf oder Restaurantbesuch zum Laster werden:
Wenn nämlich wegendessen zu Hause die Kinder hungern müssen.
Das einzig klare wirkliche Laster ist das zwanghafte Rauchen von Zigaretten.
Da kann man kaum eine Plus- Minus- Liste erstellen.
Alle anderen mir bekannten Laster haben auf ihrer Plus- Seite schon auch interessante Aspekte zu bieten.
@mediensegler:
Mein Laster Essengehen kostet natürlich nicht mehr, als alle meine anderen Laster zusammengenommen, sondern nur mehr, als jedes einzelne meiner Laster, zwinker, falls das zu Ihrer Anmerkung geführt haben sollte, die ich auch nach dreimaligem Lesen noch nicht entschlüsselt habe, ob Kritik oder Kompliment und wenn für was.
"Wir kochen zusammen, so das es uns schmeckt."
Das ist ein sehr schöner und romantischer Satz.
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Wenn man ist, wie man ist,
und sich so gut fühlt, ist das doch egal.
Jeder, behaupte ich,
hat auch seine dunkle Seite.
Ich stehe mittlerweile dazu.
;-)
Nee, nicht hier, öffentlich.
Aber gewisse Freunde,
die in meinem Leben wichtig sind,
wissen von mir eine ganze Menge.
.
Und es gibt doch eine Menge Laster,
die deutlich teurer sind,
als das Essen in einer drei Sterne Küche.
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den es immer noch gibt,
der aber nur von wenigen besucht wird.
Beim Stichwort Kochen und Segeln fällt mir ein,
dass Filou (der sehr wahrscheinlich gerade Einstein testet)-1
genau in diesem Salon
etwas von einem alten Käsebrötchen erzählte,
dass er in seinem Segelboot beim Aufräumen fand.
.
.1
(Der ist zur Zeit in einem schwarzen Loch,
und sucht das Wurmloch nach Canossa)
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Es gibt Laster, die, würden sie nichts kosten, keine wären und andere, die selbst geschenkt noch viel zu teuer sind.
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Ha, ha,ha.
Ich wäre in letztem Sommer um ein Haar daran gestorben.
Trotzdem ist mir dieses Laster
unter meinem Mitmenschen noch das Liebste.
Schauen Sie mal dahin,
wo Menschen gezwungen sind,
sich mit Fremden einzulassen.
Krankenhaus, Altenheim, Weiterbildung, Wartesaal e.t.c.
Die wirklich interessanten Menschen treffen Sie da,
wo die Raucher sind.
Und heute gehe ich genau da hin,
obwohl ich nicht mehr rauche.
(Schnüff) Mir fehlt das. (Außerhalb der Sucht)
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Wer ist böse?
Edathy oder Daniel Cohn-Bendit.
Oder Gabriel.
Oder Pauli mit dem Latex-Handschuh.
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Bin selbst Raucher.
Draußen vor der Kneipentür tobt oft mehr Leben als drinnen (außer, wenn drinnen geraucht werden darf), das weiß ich doch.
Trotzdem das dümmste aller Laster oder welches schlagen Sie vor?
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schlechte Angewohnheiten, Fehltritte
oder was auch immer Mensch begehen kann,
aufzählen.
Schauen Sie sich mal den roten Drachen an,
oder die schweigenden Lämmer, oder Al Bundy, den Schuhverkäufer,
dann wissen Sie, dass es schlimmere Sachen gibt,
als rauchen.
Obwohl, wenn da THC drin ist,
dann ist das natürlich schlimmer.
Besprenkeln Sie sich in Zukunft mit Weihwasser,
wenn Sie wieder das Bedürfnis haben,
oder beauftragen Sie einen Exorzisten Ihrer Wahl,
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Rumeiern, so wie heute üblich,
ohne Kitsch und Kern
ist vielleicht Mainstream,
aber nicht wirklich hilfreich.
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- vielleicht ist ein Nachbar noch wach auf ein Pläuschchen -
und endet dann als Laus, die dem Mediensegler schnurstracks über die Leber läuft...
(Hab immer noch nicht verstanden, was da Ihren Nerv so traf.)
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*jovial-auf-die-Schulter-klopf*
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Und pflegen Sie Ihre noch dümmeren Laster.
Falls es sie gibt.
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gnagnagna vor diesem Fred
und überlegt
ob er sich nicht statt des Feinbrots im Beutel
auch mal ganz verrückt so ein Ciabatta aus der Backstation
seines Discounters nimmt.
Schatz, heute essen wir mal wie die Italiener
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