Dämmwut

Ich bin ja momentan etwas, sagen wir mal, verplant, weil nach vielen Jahren der Ruhe und des Zeuderns vom Familienrat die Renovierung des Hinterhauses in Angriff genommen wurde. Vor 5 Jahren gab es auch Gespräche mit diversen Leuten, die verschiedene Vorstellungen hatten - vom Abriss und Neubau über die Totalsanierung mit Aussentreppe bis zu einem Herrn, der ablehnte, als er hörte, dass aus bautechnischen Gründen und wegen eines denkmalgeschützten Mauerrests des späten 12. Jahrhunderts auf der Rückseite eine Dämmung nicht möglich wäre. Ungedämmt ginge einfach nicht, sagte er wenig freundlich. Das müsste heute sein. Auch im Altbau, meinte er, und schaute böse zum komplett ungedämmten Vorderhaus. Das werde man auch irgendwann eindämmen. Dass ich Fälle kenne, in denen Dachdämmung die alten Konstruktionen ruiniert hatte, liess er erst gar nicht gelten. Er wurde richtig böse. Das passiert öfters, die Frage der Dämmung für den Klimaschutz hat mitunter quasireligiöse Züge. Manche gehen einem bei diesem Thema fast an die Gurgel, und da habe ich noch nicht mal gesagt, dass 50 Meter mehr Meeresspiegel Hamburger und Berliner Probleme wegwaschen würden.

Natürlich weiss jeder Bayer, wie grob die Latten oft an den Rückseiten der Altäre mit dem Allerheiligsten sind, und deshalb ist meine Meinung im Religionsstreit der Klimasektierer lockerer. Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen Dämmung und bin auch kein Klimawandelleugner, ich finde nur Plastikschaum falsch. Und es freut mich immer, wenn man auch mal die groben Latten auf der Rückseite der gebauten Klimaideologie zu sehen bekommt - selbst wenn es in diesem Fall wenig erbaulich für die Eigentümer ist.

Montag, 5. Februar 2018, 00:52, von donalphons | |comment

 
Es gibt doch eine Hintertür um sich das Dämmen zu sparen. Man beauftragt einen Bausachverständigen der die Kosten der Dämmung mit der möglichen Ersparnis errechnet und keine Ersparnis auf 20 Jahre Laufzeit findet.. Sowas hab ich beim Konrad Fischer gelesen.
Wäre ja nicht das erste Mal wenn man sich um schlechtgemachte Gesetze drumrummogeln könnte.

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...zumal so ein rchtig altes Haus leicht 50-70 cm dicke Wände haben dürfte, zumindest unten. Da bringt so eine Dämmung nichts.

Wenn ich es richtig verstanden habe, bringt es am meisten, am Dach was zu machen. Das geht von innen, ist also keiner Feuchtigkeit ausgesetzt solange man das Dach selbst in Schuss hält. Das 2. beste sind die Fenster, wobei ich genug Fälle kenne, wo leichtfertiger Einsatz von superduperdichten Fenstern massive Schimmelprobleme hervorrief, die auch mit dem (in der Praxis durchaus häufigen) schlechten Lüftungsverhalten der Mieter nicht erklärbar waren. Sanieren Sie mal eine 3 Zimmer Wohnung voll von Schimmel und bauen Sie eine Zwangsbelüftung ein (weil Fenster raus geht nicht, äußeres Erscheinungsbild des Hauses, Eigentümergemeinschaft, wissenschon). Da gehen leicht zwei Jahresnettomieten drauf.

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Wer schon mal gesehen hat, wie das Styrol brennt, baut sich so etwas nicht an´s Haus. Beispiel: einem Kollegen von mir passierte es, dass ein Reifen brannte. An einem Anhänger voll mit den weißen Platten. Das Feuer schlug in die Plane und von dort in die Ladung. Er hat vernünftigerweise die Maschine abgekuppelt und vorgezogen.
Jedenfalls, dann kam die Feuerwehr, parkte in 100 Metern Entfernung und machte ... nichts. Man kann das Zeug nicht löschen. Es ist eine Art Schwelbrand, wo Millionen kleiner schwarzer Kügelchen mit einer kleinen Flamme durch die Gegend fliegen. Im Brandkern wurde es wohl so heiß, dass die Längsträger des Fahrgestells sich durchbogen: der Anhänger war ein Totalschaden.
Ich wohnte mal in einem mit dem Zeug gedämmten Haus (Bj 1975). Dort hatten sich wohl einige Mäusefamilien angesiedelt. Man hat die ganze Nacht Unterhaltung: tiptiptip, rrrrrt, tiptiptip, rrrrt. War der Grund zur Kündigung.

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Brennende Lkw
"ein Reifen brannte. An einem Anhänger voll mit den weißen Platten. Das Feuer schlug in die Plane und von dort in die Ladung "

Unserer Umwelt wäre sicherlich mehr geholfen, wenn anstatt des Dämmwahns mindestens die Hälfte der derzeit rollenden Lkw ein für alle mal abgefackelt würden:
Die fahren Butter von "HanSano" in Schleswig-Holstein und "Andechs" in Bayern hin und her, damit ich bei Rewe die Wahl zwischen einem Dutzend gleichbeschaffener Butterpakete in unterschiedlichen Verpackungen habe.

Die bauen Lkw mit lediglich zwei Rädern pro Hinterachse, obwohl diese die Straßen um ein hundertfaches mehr belasten als Lkw mit vier Rädern pro Hinterachse.

Ein Lkw zerstört die Straßen 10.000 mal mehr als ein Pkw (wer es nicht glaubt, google bspw. mal nach "vierte-potenz-gesetz")
D.h., ein Lkw, der abbrennt, entlastet die Umwelt und die Straßen genau so stark, als wenn 10.000 Autos weniger unterwegs wären.
Ein Lkw mit lediglich zwei Hinterreifen ist noch 100 mal zerstörerischer: er wirkt wie 1 Mio. Pkw.

Irgendwann, wir werden es wohl nicht mehr erleben, werden Historiker darüber forschen, weshalb ausgerechnet Bauern und Spediteure in einer Zeit, in der man beide nicht mehr brauchte, noch immer so erfolgreich ihr Maul aufreissen konnten.

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Wenn das Haus jenes ist, welches einen Hifihändler beherbergte: etwas mit solcher Bausubstanz würde ich

- am Fundament mit Sperrschicht gegen aufsteigende Feuchte komplett trockenlegen, und zwar mit diesen V2A-Wellplatten die von der Seite pressluftgehammert werden.
- Heizleistenheizung einbauen, macht behaglich warm und die Wohnfläche größer, weil so alte Regeln wie "nichts an Aussenmauern stellen" dann nicht mehr gelten. Die Wände werden so trockener und isolieren besser: https://de.wikipedia.org/wiki/Heizleiste
- wenn man selbst oft und flexibel abwesend ist, könnte man sich mal das Konzept der Thermozyklus-Steuerung durchlesen. http://thermozyklus.de/
- wenn man selbst oft und flexibel abwesend ist, spart man oft mehr, wenn man heisses Wasser on demand heiss macht (Durchlauferhitzer), nebenbei halbiert sich da das Wasserrohrnetz und die Legionellen- und Verkeimungsgefahr wird minimiert.
- Evtl. einen Kaminzug mit Windhaube dafür opfern, kaltfeuchte ggf radonhaltige Luft aus den Tiefen des Kellers wegzuziehen.

Fertig.

Plastikschaum ist brennbarer Sondermüll, man hat dauernd Ärger mit dem Nabu wegen der Spechte die immer 3cm neben den Eckleisten reinhämmern, bis in Stehhöhe immer mal wieder Trottel, die da Löcher und Beulen reinstechen, und man muss alle 3 Jahre oder extrem giftig strichen, weil sonst Algen und Flechten auftauchen.

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