Ein paar Millimeter Alu
Jetzt, fast ein Jahr später, kann man das vielleicht auch mal erzählen. Letztes Jahr hat sich ein nicht radelnder Begleiter überraschend entschieden, doch auch mal die Eroica Montalcino auszuprobieren. Dafür hatten wir dann unten in Italien ein Rad zu wenig, aber mein Capelli Professional stand noch in Staggia Senese. Das liess ich abholen, und dann begann die Pechsträhne. Denn hinten hat das Capelli ein viel zu kleines Ritzel. Das ist kein Problem, sollte man denken, denn ich Montalcino gibt es einen Markt und da kauft man einfach ein grosses Ritzel. Aber es gab keines. Die nächste Idee war, wenigstens einen Laufradsatz mit einem grossen Ritzel zu kaufen. Da gab es aber auch keinen. Die Sache endete damit, dass ich ein ganzes Rad mit Laufradsatz und grossem Ritzel kaufte. Danach fuhren wir in einen Radladen in Siena, um das grosse Rizel auf das alte Laufrad umzuschrauben. Dabei zeigte sich aber, dass das kleine Ritzel vom Capelli unlösbar mit der Nabe verbunden war, so dass sogar ein Abzieher wegplatzte. Der Pechsträhne überdrüssig, baute ich die ganzen neuen Laufräder auf das Capelli, und dan ging es nach Montalcino in den elenden und sehr kalten Starkregen, bei dem man besser im Bett bleibt.
Zwei Jungs wollten mit dem Capelli und einem Chesini die kleine Runde fahren. Aber der Junge mit dem Capelli war die filigranen Schalthebel, deren Ausfräsung das Rad um mindestens 4 Gramm leichter machte, nicht gewöhnt. Und brach den Schalthebel sehr früh beim Schalten ab. Der Hebel war auch schon 40 Jahre alt, und das Aluminium aus dieser Zeit ermüdet irgendwann und so schlimm ist das auch nicht. Es ist ja nur ein Hebel. Damit war aber für den einen das Rennen vorbei und der andere entschied sich um, eine längere Strecke zu fahren. Und zwar allein. Und schnell, viel schneller als mit dem anderen zusammen. Sehr. viel. schneller. Vor allem: Bergab. Auf regennasser Strecke. Wie gesagt, bei meinem Capelli war es nur ein austauschbarer Hebel, und im anderen Fall war es, alles zusammen und unter Berücksichtigung des Umstandes, dass so etwas auch tödlich ausgehen kann, gar nicht so furchtbar schlimm. Meine Zehennägel verdrehen sich heute noch beim Gedanken an die Verletzungen, hoffentlich passiert mir so etwas nie. Es ist aber alles wieder verheilt. Trotzdem habe ich das Capelli erst mal ruhen lassen, damit das Unglück abkühlt.
Aber in Coronazeiten ist das eh alles egal, ich habe es jetzt repariert. Jetzt läuft und schaltet es wieder, und erinnert mich daran, dass man, wenn das Schicksal einen fünf mal sanft tritt, es besser nicht auf den sechsten Tritt ankommen lässt. Das ist nicht das Alter. Es ist die Erfahrung. Ich möchte noch sehr weit fahren, und die Seuche, die gerade um die Erde geht, ist nicht das einzige Risiko für einen, der manchmal etwas zu selbstsicher ist.
Zwei Jungs wollten mit dem Capelli und einem Chesini die kleine Runde fahren. Aber der Junge mit dem Capelli war die filigranen Schalthebel, deren Ausfräsung das Rad um mindestens 4 Gramm leichter machte, nicht gewöhnt. Und brach den Schalthebel sehr früh beim Schalten ab. Der Hebel war auch schon 40 Jahre alt, und das Aluminium aus dieser Zeit ermüdet irgendwann und so schlimm ist das auch nicht. Es ist ja nur ein Hebel. Damit war aber für den einen das Rennen vorbei und der andere entschied sich um, eine längere Strecke zu fahren. Und zwar allein. Und schnell, viel schneller als mit dem anderen zusammen. Sehr. viel. schneller. Vor allem: Bergab. Auf regennasser Strecke. Wie gesagt, bei meinem Capelli war es nur ein austauschbarer Hebel, und im anderen Fall war es, alles zusammen und unter Berücksichtigung des Umstandes, dass so etwas auch tödlich ausgehen kann, gar nicht so furchtbar schlimm. Meine Zehennägel verdrehen sich heute noch beim Gedanken an die Verletzungen, hoffentlich passiert mir so etwas nie. Es ist aber alles wieder verheilt. Trotzdem habe ich das Capelli erst mal ruhen lassen, damit das Unglück abkühlt.
Aber in Coronazeiten ist das eh alles egal, ich habe es jetzt repariert. Jetzt läuft und schaltet es wieder, und erinnert mich daran, dass man, wenn das Schicksal einen fünf mal sanft tritt, es besser nicht auf den sechsten Tritt ankommen lässt. Das ist nicht das Alter. Es ist die Erfahrung. Ich möchte noch sehr weit fahren, und die Seuche, die gerade um die Erde geht, ist nicht das einzige Risiko für einen, der manchmal etwas zu selbstsicher ist.
donalphons, 22:59h
Freitag, 10. April 2020, 22:59, von donalphons |
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melursus,
Samstag, 18. April 2020, 00:37
Etwas derailing von Ihrer eigentlichen Aussage.
Don scheint ein Padrone zu sein, ein Capo, Boss und Padrone.
Nicht der Gast und Sportskamerad kauft ein Rad. Der Pate kauft ein Rad
Don scheint ein Padrone zu sein, ein Capo, Boss und Padrone.
Nicht der Gast und Sportskamerad kauft ein Rad. Der Pate kauft ein Rad
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greenbowlerhat,
Samstag, 18. April 2020, 03:15
Ach was, geben Sie es zu, Sie WOLLEN sich zum Kauf triggern lassen. Es reicht wahrscheinlich, wenn einer in Hörweite nur was von "Rad" nuschelt und eigentlich einen Tipp wollte. Und dann machen Sie ein Angebot, was er nicht ablehnen kann.
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mark793,
Samstag, 18. April 2020, 00:50
Hatte sich nicht schon mal einer der Novizen ein blutiges Schienbein geholt beim Versuch, dieses Rad zu fahren?
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donalphons,
Samstag, 18. April 2020, 01:42
Knöchel verstaucht - aber zu mir war es immer gut!
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folkher braun,
Samstag, 18. April 2020, 02:44
Das Aluminium vor 40 Jahren im Fahrzeugbau war deutlich besser, als das, was später eingebaut wurde. Es musste an den Legierungen bei Kleinabnehmern, wie in der Fahrradtechnik, natürlich gespart werden. Zur Erheiterung: Koewius, Gross, Angehrn: Aluminium-Konstruktionen des Nutzfahrzeugbaus. Düsseldorf 1990, S.87 ff..
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pudelfriseur,
Samstag, 18. April 2020, 11:29
Die Kleinabnehmer haben dann auch noch angefangen an wesentlichen Teilen rumzufeilen. Es gibt auch noch gebrochene Kurbeln, Vorbauten und Sattelstützen.
Einer der Gründe warum ich Alteisen vor ~87 nicht unbedingt fahren will. Anschauen ja, vielleicht zur Eisdiele. Aber keine Rennen, keine Marathons, keine Granfondos. Der Rennradkram wurde ende der 80-er gut, als die Japaner den Teilemarkt aufgemischt haben. Da mußte auch Tullio seine bling-bling technisch an die Zeit anpassen. Die Verbesserungen an Bremsen und Schaltung sind deutlich erfahrbar.
Einer der Gründe warum ich Alteisen vor ~87 nicht unbedingt fahren will. Anschauen ja, vielleicht zur Eisdiele. Aber keine Rennen, keine Marathons, keine Granfondos. Der Rennradkram wurde ende der 80-er gut, als die Japaner den Teilemarkt aufgemischt haben. Da mußte auch Tullio seine bling-bling technisch an die Zeit anpassen. Die Verbesserungen an Bremsen und Schaltung sind deutlich erfahrbar.
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hoelkerather,
Montag, 20. April 2020, 01:20
@pudelfriseur: Ich halte das alte Eisen nicht für unsicherer als Neuware, wenn man mit der nötigen Umsicht rangeht und sich handwerkliche Kenntnisse übers Reifen wechseln hinaus aneignet. Ermüdungsbrüche gab und gibt es aufgrund falscher Konstruktion oder Misshandlung durch den Nutzer auch bei Neuware. Und ein unvermittelt platzender Carbonrahmen (war da nicht bei der letzten Tour so ein Vorfall?) dürfte gefährlicher sein als das Lösen des kettenseitigen Ausfallendes eines geklebten Vitus, um einen Bericht des Hausherrn aufzugreifen.
Apropos Hausherr: Dieser erwähnte auf Twitter jüngst die Studie in Gangelt bzw. Herrn Laschet. Zur Studie und Herrn Laschet gibt es zur Zeit viel zu lesen. Interessant finde ich im Gesamtzusammenhang das Video des Landrates Pusch vom 17.04. - zu finden unter dem Account Kreis Heinsberg auf "Deine Röhre" - u. a. zum Thema Schule mit (wertneutral ausgedrückt) recht deutlichem Tenor. Also, gäbe es doch die Jülicher Quart noch... (Braucht jetzt keiner nachzuschauen: es gab da mal eine zeitweise mit hohem Konfliktpotential versehene Mitregentschaft der Heinsberger im Herzogtum Jülich, welches danach in den Vereinigten Herzogtümern aufging, die einen größeren Teil des heutigen Bindestrichlandes abdeckten.)
Apropos Hausherr: Dieser erwähnte auf Twitter jüngst die Studie in Gangelt bzw. Herrn Laschet. Zur Studie und Herrn Laschet gibt es zur Zeit viel zu lesen. Interessant finde ich im Gesamtzusammenhang das Video des Landrates Pusch vom 17.04. - zu finden unter dem Account Kreis Heinsberg auf "Deine Röhre" - u. a. zum Thema Schule mit (wertneutral ausgedrückt) recht deutlichem Tenor. Also, gäbe es doch die Jülicher Quart noch... (Braucht jetzt keiner nachzuschauen: es gab da mal eine zeitweise mit hohem Konfliktpotential versehene Mitregentschaft der Heinsberger im Herzogtum Jülich, welches danach in den Vereinigten Herzogtümern aufging, die einen größeren Teil des heutigen Bindestrichlandes abdeckten.)
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sylter2,
Montag, 20. April 2020, 05:12
"Comical Jens"
Danke, lieber Don, daß ich mal wieder kichernd schlafen gehen darf.
Das Virus begeht angesichts der Überlegenheit des RKI vor unseren Grenzen massenhaft Selbstmord!
Und dazu glotzt er in der PK dann wieder so, als wäre er auf Pille oder der Bruder von Rabara Euterberger.
Oder wie es Comichael, aka Sachsen-Paule, gerade ganz ähnlich dämlich sagte: Das deutsche Volk bewundert die Kraft, mit welcher es von seiner Mutter geführt wird.
Das Virus begeht angesichts der Überlegenheit des RKI vor unseren Grenzen massenhaft Selbstmord!
Und dazu glotzt er in der PK dann wieder so, als wäre er auf Pille oder der Bruder von Rabara Euterberger.
Oder wie es Comichael, aka Sachsen-Paule, gerade ganz ähnlich dämlich sagte: Das deutsche Volk bewundert die Kraft, mit welcher es von seiner Mutter geführt wird.
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avantgarde,
Montag, 20. April 2020, 13:29
Alles wird gut: In Bayern bekommen Künstler in privaten Nöten jetzt insgesamt 3000 Euro Soforthilfe (1000 pro Monat).
Aber bitte nicht alles versaufen. Comical Markus.
Aber bitte nicht alles versaufen. Comical Markus.
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