Verstehe ich das richtig?

Ich war ja eine Weile nicht da. Hat sich tatsächlich ein riesiger Haufen Bloggerinnen für einen Gaga-Award vor den Karren eines Startups spannen lassen? Wird für den Grimme Online Award tatsächlich ein Jurymitglied namens Mario Sixtus nominiert, der heute mit den früheren Siegern bei Adical ist und der jetzt zwecks Preis aus der Jury zu den Nominierten wechselt?

Kurz: Kann mir mal einer erklären, was zum Teufel in solchen Leuten abgeht, falls das tatsächlich stimmen sollte? War hier die Hitzschlagsaison? Und wo habe ich meinen Autoschlüssel, denn wenn das kein Witz ist, wird es Zeit, wieder nach Italien zu fahren, wo kein Mensch weiss, was so ein Blog ist, und im Alter das Vergessen zu suchen.

Sonntag, 27. Mai 2007, 19:36, von donalphons | |comment

 
Gibt es denn
überhaupt andere als Gaga-Awards?

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Ja, der Gaga-Award ... Aber die gute Lanu hat es denen anständig besorgt. Wat haben wir gelacht. Mit ein paar Blogpostings die Agenda bis zu Heise und in eine Aachener Zeitung gepusht (oder wie man das ein euren Kreisen so nennt).

Zum riesigen Haufen Bloggerinnen muss man wohl sagen, dass die Nominierten zum Teil nichts von ihrem Glück wissen. Die Nominiertenliste ist mehr so eine Art virtuelles Name-Dropping.

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Eigentlich kann man solche Awards nur begrüssen. Die Inflation der Titel macht sie wertlos. Wie früher bei den privaten homepages, wo jeder jedem Awards gegeben hat.

Wobei damals noch ein Interesse des Vergebers an dem jeweiligen Preisträger bestand, heute geht es nur noch um Links und ein PR für die eigene Sache.

Wenn die Top-xx-business blogs ihre Artikel danach auswählen, wen sie vom eigenen "google-juice" trinken lassen, dann tobt im b-c-d-List Keller der Verteilungskampf.

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Sch.... auf Adiqual, fahr wieder runter, damit der GT-Blog nicht verhungert.

In Italien gibts jedenfalls richtige Faune, keine Werbekapaune.

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ich habe noch viel Material. Aber tatsächlich, ich bin da am überlegen, ob...

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Ich schließe mich an - Werbe- und PR-Fuzzies und -Fuzzinen öden inzwischen nur noch an, jede(r) denkt, er oder sie könnte sein viralen (virenverseuchtes?) Süppchen kochen.

Faune sind auch mir viel, viel lieber.

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Diverse Kreise...
... haben jeglichen Anstand verloren ...

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hatten sie den je?

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Das ist eine gute Frage...
Mittlerweile muss ich bei einigen sagen, nein. Wenn ich gesagt bekomme, da schnüffelt jemand (privat) hinter Dir her - dann ist es doch sehr interessant...

Es ist allein schon bezeichnend, dass die Kritiker, wenn sie mal eine zu scharfe Wortwahl wählen, unter Dauerfeuer stehen, während bei der Kritik selbst, alle die Schauze halten...

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Das ist eben das Problem, wenn es die Freunde tun - da versteht man weitaus mehr, als wenn es so ein Journalist wagen würde.

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Freunde...
Oberflächliches Flachgewichse größtenteils. Aber so ist ja auch das Niveau auf den Blogs. Kein Wunder, dass Blogger in Deutschland ausgelacht werden.

Ich bin ja wenigstens froh, dass wenigstens Hal gestern Abend den Mund aufgemacht hat. Aber auch das wird man geflissentlich überlesen...

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Verstehe ich das richtig? Für den kleinen kuscheligen Beitrag über die Grimme-Schummelei wurde ein Privatschnüffler auf chris_ angesetzt?

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ich denke, da wird dann eher privat per Mail rumgefragt, ob einer was weiss. Bei mir jedenfalls ist das so.

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Genau das - natürlich kein Privatschnüffler à la Magnum - in die Richtung gehend, was können wir (ich) gegen ihn verwenden...

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Der Preis des Ruhms - da hat sich eben etwas mehr zusammengebraut als nur ein Freundeskreis, "da oben".

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Ach, also da wird dann das Social-Networking Netzwerk zum Schnüffeln aktiviert? Bah, ist das ekelhaft. Sind sicher alles Schäuble-Fans.

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Es ging doch um 'Germany's Next Blog-Model' ...

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lanu hat sie ja gekonnt zerlegt... :D

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Die alte DCT-Schule: Zeige Deine schwache Stelle und stirb.

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Also Mario Sixtus wurde für den Grimme Online Award nachnominiert, das vestehst Du richtig ;)

Um zu beurteilen, ob das bemerkenswert ist, fehlt mir der Einblick. Zumindest die Tatsache, dass die Jury nicht für die Nominierungen zuständig ist, ist ja schonmal beruhigend, sonst könnte man mutmaßen, er hätte sich selbst nominiert. Ist ja aber nicht der Fall.

In welchem Zusammenhang die Sache damit stehen soll, dass Sixtus und früher Sieger am selben Werbeprogramm teilnehmen... keine Ahnung? Was hat adical mit Grimme Online zu tun?

Das vielleicht bei der Sichtung der Nominierungen und der letztlichen Entscheidung, wer nominiert wird, oder auch bei der Entscheidung für einen Preisträger persönliche Symphatien eine Rolle spielen... normal, oder? Mauschelei ist jedenfalls was anderes.

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Äh, mit Verlaub, ich sitze seit ein paar Jahren in der Jury eines Medienpreises, den ich davor selbst gewonnen habe. Und da wäre die Hölle los, wenn ich plötzlich von den veranstaltern nachnominiert und wechseln würde. Klar ist das lukrativer, aber eine Jury, die über eines ihrer Mitglieder entscheiden soll, das geht überhaupt nicht. Nie. Nirgends. Unabhängig davon, dass die aufgesagten PR-Sprüche seiner "Interviews" meines Erachtens mit Journalismus so viel zu tun hat wie ... na egal.

Und wer an Zufälle glaubt, wenn sich Jurymitglied und Preisträger später in der gleichen Verwetungsgesellschaft finden, denkt sich sicher auch nichts dabei, wenn Politiker Vorträge für die ISNM halten. Oder Sixtus supernette Beiträge über einen Mobildienst von Nico Lumma schreibt.

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"Klar ist das lukrativer, aber eine Jury, die über eines ihrer Mitglieder entscheiden soll, das geht überhaupt nicht. Nie. Nirgends."

Ok, das ist Argument, dass ich nicht wirklich nicht richtig bedacht habe. Um die Tragweite dieses Vorgangs beurteilen zu können, müsste man wissen/recherchieren, ob es bei großen und allgemeinen bekannten Preisverleihungen schonmal vorkam, ob ein Jury-Mitglied selbst für einen Preis nominiert wurde. Falls der Vorgang ein Novum ist, wäre das in der Tat hitverdächtig nachrichtenwertig.

"Und wer an Zufälle glaubt, wenn sich Jurymitglied und Preisträger später in der gleichen Verwetungsgesellschaft finden,"

Wenn man mal annimmt, dass erst durch einen Preis ein entsprechendes Portal/Blog so werbewirksam wird, dass es sich für adical lohnt dort zu werben, könnte man drüber nachdenken, ob das bedenklich ist. Halte ich aber für ein bisschen weit hergeholt.

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leg dich wieder schlafen. oder fahr nach italien. für ein jahr oder ein jahrzehnt.
war so schön ruhig ohne dich, könnte mich glatt an deine abwesenheit gewöhnen.

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Hey, Du Held, bringe mal den Link zu Deiner Site in Ordnung oder geht das nicht vor lauter Zeitmangel aufgrund geistreichen Kommentierens?

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Cod, ich fürchte, Dun wirst entweder woanders lesen müssen - oder Du wirst hier wenig Spass haben. Für mich ist beides in Ordnung.

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Trampelt in fremden Wohnungen rum - und beschwert sich, dass ihm die Tapeten nicht gefallen. So lieben wir unsere Kommunikationswunder ...

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Zuerst http://www.netzfischer.eu/uber/ betrachten. Dann bei http://blog.boooming.com/autoren/ ganz nach unten scrollen. Könnte, muss aber nicht, eine Erklärung sein.

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Marathontanzwettbewerbe der 20er Jahre
Es gibt Zeiten in einer Gesellschaft wo das Leben und die Themen an sich so traurig sind, das niemand darüber nachdenken mag. Da braucht es Unterhaltung.

In den 20 er Jahren wurden vor allem in den USA aber auch in Europa Tanzwettbewerbe veranstaltet, in denen es nicht um Tanzkunst, sonder um Ausdauer ging. Paare die sich vielleicht nur gefunden hatten um ein paar Dollar Preisgeld zu ergattern, tanzten über Tage und Wochen.

Der aus dem Stress geborene Streit, menschliche Probleme an sich. All das amüsierte das zahlende Publikum kräftig. Big Brother von damals.

Genau so sind derartige Dinge zu verstehen. Müde Tänzer in Hoffnungslosigkeit gefangen. Preise die keine sind, Regeln die nicht gelten und am Eingang steht einer und hält die Hand auf.

Endzeit eben.

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Wenn man sich ansieht, was, wer und wofür in den vergangenen Jahren nominiert wurde (und wird), wird die Online-Variante sowieso für das Schmuddelkind des Grimme-Preises halten - obwohl selbst der unter der allgemeinen intellektuellen Trägheit leidet.

Z.B.: Mir gefällt Niggemeiers Blog und ich halte den bildblog für sehr unterhaltsam - aber wenn es dafür schon den Grimme-Preis gibt, sollte man nicht über (Qualitäts-)Journalismus sprechen ...

.... ganz so auf die Tränendrüsen drücken wie *fixmbr* mit dem im Grab Ventilator spielenden Grimme, muß man allerdings auch nicht ;)

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Moment - die Verleger sprechen doch alle vom 'modernen Qualitätsjournalismus': Der Teufel steckt wie immer auch hier im Adjektiv. Denn simplen 'Qualitätsjournalismus' hat es schon immer gegeben: Harden, Kraus, Wolff, Tucholsky, Nannen usw. Dieser 'moderne Qualitätsjournalismus' aber verabschiedet sich ja gerade von diesen Vorbildern, er will die 'moderne' Ausgabe sein: Demnach muss ein Journalist heutzutage möglichst viel Text liefern, er muss möglichst hohe Klickraten erzielen, möglichst wenig Zeit auf Gedanken verschwenden, möglichst anzeigenkundenkompatibel arbeiten, ein möglichst geringes Gehalt beziehen, und möglichst viele Kanäle füllen. Anders ausgedrückt: Der 'moderne Qualitätsjournalismus' ist schlicht ein 'Quantitätsjournalismus'.

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Ich weiß nicht, ob es unbedingt mit dem Gegensatz Qualität - Quantität zu tun hat: für Kraus, Tucholsky und Nannen (bis in die 70-iger) war es doch "einfach": sie traten an gegen Barberei und für Freiheit.

Heute ist es schwierig: man kann schlecht das "Establishment" angreifen, wenn die "eigenen Leute" das "Establishment" stellen. Man muß den Spagat hinkriegen zwischen "kritischenr Beiträgen" und der Versicherung an die eigene Klientel, daß sie für nichts verantwortlich ist: gegen Globalisierung und für Steuersenkungen.

... und da ist es nur noch ein (ganz)kleiner Schritt, daß ein Jury-Mitglied doch eigentlich auch nominiert werden sollte... sollte Sixtus nicht auch einmal an die (Award-)Fleischtöpfe dürfen ? ;)

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Hat jemand eine Idee, was einem so ein Preis einbringen kann? Nur eine schöne Urkunde an der Wand oder durchaus $$$?

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ja, ich
habe eine Idee, was einem so ein Preis einbringen kann, aber da kann man selbst drauf.com

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So ein Preis bringt das ein, was der Preisträger daraus macht. Ich glaube sogar, dass der Preis wertvoller als in den Vorjahren geworden ist, da die Verlage mit viel Geld sich ins web2.0 einkaufen. Ein Grimmepreisträger hebt da auch das eigene online-Junkfood-Angebot.

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Als ich mich für den Beruf des Journalisten entschied, war meine Motivation, Unrecht aufzudecken und Bewusstsein zu bilden. Entsprechend ergaben sich die Themen: Korruptionsfälle zu enthüllen, Gerichtsreportagen mit politischen, wirtschafts- und sozialen Bezügen, Film-Theater-Buch- und sonstige Kulturkritiken mit aufklärerischen Perspektiven. Dann gibt es natürlich jede Menge interessante Fach- und Wissenschaftsartikel, auch Verbrauchertipps und Rechtsinfos haben ihren Wert. Qualität misst sich am Inhalt. Und das ist meine ganz persönliche Interpretation von "Content is King". Also, Dagobert Lindlau, Theo Koll, Heribert Prantl, der Herr Leyendecker, dieFrau Susanne Heim, das sind für mich so die Maßstabsgrößen für Qualitätsjournalismus in Deutschland. Die Liga jenseits davon ist für die Wildschweine.

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Mitunter ist das Erlauben eines Monologs ja auch entlarvender als jede Recherche, aber ich sehe da nur rausgeschnittene Fragen und ein paar Leute aus diesem Umfeld, die das mögen, solange sie noch nicht zu Beckmann dürfen.

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